Die fünffache Sünde derer, die keine Seelen retten

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Auszüge aus dem Buch: "Das feste prophetische Wort" von Pastor A. Fünning
erschienen 1947 im Christlichen Allianzverlag, Fellbach

Inhaltsübersicht
Kapitel vorher:
12. Philadelphia, die Ideal und Mustergemeinde

13. Die fünffache Sünde derer, die keine Seelen retten

Zur rechten Vor- und Zubereitung auf das Kommen des Herrn, und zum rechten christlichen Wandel gehört, dass wir Jesu letzten Befehl (Apg 1:8.9), seine Zeugen zu sein bis an die enden, treu und gewissenhaft alle Zeit ausführen mit anderen Worten, für den Herrn Seelen retten. Da gerade dieser Befehl des Herrn, von so vielen, die sich Christen nennen, auch von Gläubigen, wenig oder garnicht befolgt wird, so wollen wir heute die fünffache Sünde derer, die keine Seelen retten, betrachten. -

Seelen retten ist teuer in Gottes Augen, deshalb sandte er seinen Sohn Jesus Christus in diese Welt, um für Sünder zu sterben, auf dass sie können gerettet werden. So lehrt Paulus, 1Tim 1:15: "Das ust ja gewisslich wahr und ein teuer wertes Wort, dass Christus Jesus gekommen ist in die Welt, die Sünder selig zu machen" (besser: sie zu retten). Und Jesus, Lk 19:10: "Des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist." Der Herr suchte Seelen zu gewinnen- Er gewann die zwölf Jünger, den Nikodemus; Er gewann die Frau am Jakobsbrunnen, die Frau, die im Ehebruch ertappt war, dann die große Sünderin, die im Hause des Pharisäers seine Füße mit Tränen netzte und sie dann mit ihren Haaren trocknete. Er gewann die Maria Magdalena, von der er sieben Teufel austrieb, dann die kranke Frau, die seines Kleides Saum anrührte, dann den Zachäus, den Levi, den Zöllner und viele andere. Seelen retten war die selbstverständliche Hauptbeschäftigung der Jünger Jesu im Neuen Testament. Johannes der Täufer weist Andreas und Johannes zu Jesus, Andreas, kaum bekehrt, gewann seinen Bruder Simon, dann Philippus gewann den Natanael. Die neubekehrte Frau von Samaria gewann durch ihr Zeugnis viele aus ihrer Stadt Samaria, und zwar am gleichen Tag, an dem sie gerettet wurde.

Philippus gewann den Kämmerer vom Mohrenland, Petrus den Kornelius, Paulus gewann die Lydia und den Kerkermeister von Philippi, und bevor es Tag ward, war dessen ganzes Haus bekehrt. Ferner, kaum war Saulus bekehrt, da bezeugte er in den Synagogen von Damaskus den Juden, dass Jesus der Messias sei; sogleich suchte er Seelen zu gewinnen und sie seinem Herrn zuzuführen. Und dann fast überall, wo Paulus mit dem Evangelium von Jesus Christus hinging, nach Antiochien, Lystra, Ikonien, Pisisdien, Ephesus, Philippi, bis nach Rom, gewann er Seelen für den Herrn Desgleichen die andern Apostel, ebenfalls die Christen der ersten Kirche, sie alle waren Seelengewinner; ein jeder war ein Evangelist und Hunderte, Tausende, ja Miliionen im großen Römerreich wurden durch sie für Christus gewonnen und gerettet. Es ist überaus traurig, dass die meisten der heutigen Kirchen kein Verständnis für Seelengewinnung mehr haben. Die Schrift macht es sehr klar, dass Seelen retten die Hauptaufgabe jedes Einzelnen und natürlich auch der ganzen Kirche ist. Wer das nicht tut, der begeht viele Sünden und betrübt den heiligen Geist. Der Christ, der keine Seelen rettet begeht:

Die Sünde des Ungehorsams

Klar und deutlich befiehlt der Herr: (Mt 28:18-20)

"Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin in alle Welt und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters, des Sohnes, und des heiligen Geistes; und lehret sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende.
Mk 1:8 "Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur."
Apg 1:8: "Ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, welcher auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein zu Jerusalem und in ganz Judäa, und Samaria und bis an das Ende der Erde."

Sie sollten von Ihm, von der Frohen Botschaft, dass er gekommen ist, Sünder zu retten, predigen, zeugen, bis an die Enden der Erde. Das taten, wie bereits erwähnt, die Apostel und die ersten Christen. Die Neubekehrten wurden sofort angeleitet, auch Seelen für den Herrn zu gewinnen und gewannen auch, wie erwähnt, eine große Schar, Millionen für den Herrn. So ist diese Frohe Botschaft von dem gekreuzigten und auferstandenen und zur Rechten Gottes erhöhten und wiederkommenden Herrn bis zu uns gekommen und viele sind durch dieselbe errettet worden. Ein jeder Christ ist nun verpflichtet, das Evangelium von Jesus Christus, das ihn gerettet und glücklich gemacht hat, weiter zu geben, wie der Herr befohlen hat, bis an die Enden der Erde, auf sass auch andere gerettet werden. Wer aber das nicht tut, der ist dem Herrn direkt ungehorsam.

Samuel sagt, dass Ungehorsam Zaubereisünde ist und Widerstreben ist Abgötterei und Götzendienst (1Sam 15:23). Nichts, nichts ersetzt den Gehorsam dem Herrn gegenüber, nicht mancherlei Arbeiten in der Kirche, auch nicht Singen und Beten kann den Gehorsam ersetzen. Jesus sagt, Joh 15:14: "Ihr seid meine Freunde so ihr tut, was ich euch gebiete." Wer aber nicht tut, was Jesus befohlen hat und keine Seelen rettet, der ist n ach Samuel ein Götzendiener und begeht eine Zaubereisünde. Vergesst nicht, Brüder, das sage nicht ich, sonder das teure Bibelbuch. Es wird so viel gebetet, dass der Herr uns segnen möge, doch sehr viele wollen nicht tun, was der Herr befohlen hat. Wie kann der Herr diejenigen segnen, die ihm ungehorsam sind? Hörte neulich aus Afrika einen sehr wichtigen Satz: Gebet ersetzt nicht den Gehorsam.

Wenig oder keine Liebe zum Herrn

"Jesus spricht: "Liebt ihr mich, so haltet ihr meine Gebote" (Joh 14:15). "Wer mich liebt, der wird mein Wort halten"

und in Joh 14:24: Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Klarer kann es doch nicht gesagt werden, dass wer Jesus liebt, der befolgt auch sein Wort, seine Befehle. Wir haben gesehen, welches sein Hauptbefehl war, von Ihm dem gekreuzigten und auferstandenen und zur Rechten Gottes erhöhten und wiederkommenden Herrn zu zeugen. Viele meinen wie Saul, mit Opfern und Brandopfern den Herr abzuspeisen. Ihnen ergeht es wie der Gemeinde zu Ephesus, Offb 2:1ff., welcher der Herr neun wertvolle Stücke nachsagt: "Ich weiß 1. deine Werke; 2. und deine Arbeit; 3. und deine Geduld; 4. und dass du die Bösen nicht ertragen kannst; 5. und hast versucht, die da sagen, sie seien Apostel und sind's nicht und hast sie als Lügner erfunden; 6. und verträgst; 7, und hast Geduld; 8. und um meines Namens willen arbeitst du und 9. bist nicht müde geworden." Und dennoch sagt er: "Aber ich habe wider dich, dass du die erste Liebe verlässt." (Offb 2:4)

Solange Ephesus in der ersten Liebe stand und die ersten Werke brachte, womit sie den Herrn zu verherrlichen suchte, lebte sie, sobald sie aber die erste Liebe und die ersten Werke verließ, starb sie. Und solange die erste Kirche in der ersten Liebe stand und die ersten Werke brachte, solange suchte sie Jesu Befehl, Seelen zu retten, auszuführen und gründete in Palästina, Kleinasien, Ägypten und Nordafrika Hunderte blühende Gemeinden, die wiederum viele Seelen retteten. Aber sobald die erste Kirche, auch wie Ephesus, die erste Liebe und die ersten Werke verließ und sich auch bloss noch erbaute,. sich oft stritten, wie heute, da starb sie auch.

Keine rechte Nachfolge Jesu

Zu seinen Jüngern sprach Jesus, Mt 4:19: "Folget mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen." Und sie folgten nach und wurden Menschenfischer. Kaum hatte Andreas eine Begegnung mit Jesus gehabt, da kommt er ganz freudig zu seinem Bruder Simon und ruft: Wir haben den Messias gefunden (Joh 1:41). Und dann lesen wir weiter, Joh 1:42: Und er führte ihn zu Jesus. Sofort wurde er ein Menschenfischer. Auch der, den Andreas zu Jesus geführt hatte, wurde ein Menschenfischer; denn durch Petri Predigt wurden am Pfingstfest Tausende zu Jesus geführt. Zu Philippus sprach Jesus: Folge mir nach (Joh 1:43). Und kaum folgt Philippus Jesus nach, da fing er sofort an; Menschen zu fischen; denn er führte den Nathanael zu Jesus. Und so geht es weiter durch die Jahrhunderte bis heute.

Kein Bleiben in Christo

In Joh 15:1-16 lesen wir köstliche Worte über Frucht bringen. Christus ist der wahre Weinstock, in den Menschen hineingepfropft werden müssen, um irgendwelche göttliche Frucht zu bringen. Ohne Christus nur Fleischesfrüchte, die Paulus in Gal 5:19-21, und Jesus in Mt 15:1.9 schildert. Aber Geistesfrüchte können Menschen durch und in Christus bringen. Was sind das für Früchte, von welchen der Herr in Joh 15. und zwar in vierfacher Steigerung: Frucht, mehr Frucht, viel Frucht und endlich bleibende Frucht redet? Nun, das sind Früchte des Geistes (Gal 5:22), die ein Mensch, der aus Gott geboren ist, bringt. Jedoch die Hauptfrucht, die dem Herzen Gottes so teuer ist, und wozu er den Sohn auf diese Erde sandte, und welche der scheidende Herr den Seinen auf die Seele band, ist Ihm, dem erwürgten Lamm, Seelen zuzuführen, denn deswegen kam er ja vom Himmel herab und deswegen hat er sein Blut vergossen und deswegen hat er das große Opfer auf Golgatha gebracht. Diese Hauptfrucht hat Zinzendorf erkannt, wenn er sagt: "Mein Hauptgeschäft auf Erden, ist Seelen für den Lamm zu werben!" Das ist das Hauptgeschäft der Kirche und jedes einzelnen Gläubigen, nämlich Seelen zu retten. In Kirchen, die keine Seelen retten wollen, ist der Tod im Topf. Wenn Gläubige von diesem Hauptgeschäft nichts wissen und keine Seelen retten wollen, ist das ein deutlicher Beweis davon, dass sie nicht in Christo sind, denn Jesus sagt doch sehr klar, Joh 15:5: "Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun."

Aufladen von Blutschulden

In Hes 3:17-19 wird dem Propheten Hesekiel gesagt, dass, wenn er den Gottlosen und Gerechten, der Böses tut, nicht warne, wird der Herr deren Blut von des Propheten Hand fordern, hat er sie aber gewarnt, und der Gottlose und der Gerechte sündigen weiter, dann werden diese in ihrer Sünde sterben, der Prophet aber hat seine Seele gerettet Diese Aufgabe gab der Herr dem Propheten für Israel. Doch sicherlich hält der Herr alle seine Kinder für die Mensch in ihrer Umgebung verantwortlich. Führen sie diese Aufgabe nicht aus, dann laden sie Blutschulden auf sich. In dieser Hinsicht haben wir alle schon Blutschulden auf uns geladen, wo wir statt zu reden, geschwiegen haben, geschweige sie mit Tränen Tag und Nacht gewarnt, wie Paulus in Ephesus getan (Apg 20:31). Paulus sagt den Ephesern, dass, wenn jemand von ihnen zur Hölle fahren sollte, so sei er nicht schuld am Blut dieser Verlorenen; denn er habe sie mit Tränen gewarnt. Wollte Gott, alle Knechte Gottes könnten so sprechen.

Als einst Israel an einem sehr gefährlichen Scheideweg stand, wo der Herr das ganze Volk vernichten wollte, weil es trotz herrlicher Taten Gottes in Israel dem Herrn nicht gehorchen wollt, da sprang Mose in den Riss und betete und schrie zumHerrn. Er ging so weit, dass er zum Herrn sagte:

"Wenn du diesem Volk ihre Schuld nicht vergibst, dann tilge auch mich aus deinem Buch aus, das du geschrieben hast"

Und siehe, es gelang ihm, dass der Herr auf seine Bitten hin das Volk nicht vernichtete. Das war Rettersinn. Solche Gläubige mit einem solchen Rettersinn im Herzen, sucht Jesus, die brauchen wir heute, in dieser traurigen und schweren Zeit. Heute steht nicht nur ein Volk, sondern mehr oder weniger alle Völker am Scheideweg. Die Sünden der Völker wachsen, die Gottlosigkeit steigt von Tag zu Tag. Wo sind die Gläubigen die da seufzen und jammern über die Gräuel unserer Zeit, die, wie Moses einspringen in den Riss, um zu retten, was zu retten ist?

Nächstes Kapitel:
14. Wie man Seelen retten kann