Verwundungen des Geistes - Spr 15:4

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155. Verwundungen des Geistes - Spr 15:4

Lindigkeit der Zunge ist ein Baum des Lebens, aber Verkehrtheit in ihr ist eine Verwundung des Geistes.

Wieder wird das Thema von der "Sanftmut des Geistes" angesprochen (1Tim 6:11), die sich in der Lindigkeit und Milde der Zunge (BA) äußert, oder, wie es Buber überträgt, in der heilen Zunge. Welcher Spannungsbogen besteht doch zwischen der "Geißel der Zunge" (Hi 5:21) und der "frohlockenden Zunge" (Apg 2:26)! Wenn unsere Zunge zum Sprachorgan des sanftmütigen Geistes wird statt zur Peitsche der unbeherrschten, erregten Seele, dann kann sie wirklich ein Lebensbaum voller geistlicher Früchte sein, die zur Nahrung vieler Hungernder dienen. "Da ist einer, der unbesonnene Worte redet gleich Schwertstichen, aber die Zunge der Weisen ist Heilung" (Spr 12:18); und in Spr 18:21 heißt es gar: "Tod und Leben stehen in der Gewalt der Zunge, und wer sie liebt, wird ihre Frucht essen!"

Die Verkehrtheit (E), Verdrehung (BA) oder Verzerrung (BUB) der gottgewollten Funktion unserer Zunge verletzt jedoch - "Schwertstichen gleich" - nicht nur andere, indem sie ihren Geist verwundet (E), zerbricht (BA) oder zertrümmert (PAR); vielmehr lehrt die Psychologische und seelsorgerliche Erfahrung, dass das scharfe zornerfüllte, unbarmherzigen, geißelhafte Wort auf uns selbst zurückschlägt und unser Gewissen und unseren eigenen Geist verletzt! Noch mehr aber könnte der Heilige Geist betrübt werden, der in uns ist! Wie viele Verwundungen der Geistes werden so auch unter Glaubenden verursacht, wenn sie andere schmähen, verspotten und mit Worten hinrichten! "Die segnende Seele" jedoch "wird selbst reichlich gesättigt" (Spr 11:25). Doch auch die Wunden, die wir uns selbst geschlagen haben, kann der Herr heilen wie Er auch den schaden Seines Volkes Israel heilen wird (Hos 6:1)! Denn der Rettung unseres GEISTES in der Wiedergeburt muss die "soteria", die Rettung und Heilung unserer SEELE folgen (1Petr 1:9).

Der Lebensbaum mit seinen lieblichen und heilbringenden Geistesfrüchten ist jedoch nicht nur der gerechte Mensch, der unter der Führung des Heiligen Geistes Aussprüche Gottes redet, es ist letztlich wiederum der Christus, als der Lebensbaum des Vaters, dessen fruchtvolles Wort Millionen Menschen rettete und heilte, wie es dereinst die Lebensbäume auf der neuen Erde tun werden, deren Blätter "zur Therapie der Völker" dienen werden (Offb 22:1-2). Von dem Sohn Gottes gilt im Vollsinn: "Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des Lebens, und der Weise gewinnt Seelen" (Spr 11:30)! So dürfen wir die acht biblischen Verheißungen vom Lebensbaum an Jesus verwirklicht sehen -

  • Er ist gepflanzt an Wasserbächen des Heiligen Geistes
  • er streckt am Bache seine Wurzeln aus;
  • sein Blatt verwelkt nicht, sein Laub ist grün;
  • im Jahre der Dürre ist er unbekümmert;
  • seine Schößlinge treiben über die Mauer (Eph 2:14-15);
  • erbringt Frucht zu seiner Zeit und hört nicht auf, Frucht zu tragen;
  • alles, was er tut, wird gelingen, wird zur Vollendung geführt (1Mo 49:22 - Ps 1. - Jer 17:8).

Ja alles, was Gott will, das tut Er auch, und alles, was Er tut gelingt! Welche Kurzfassung des göttlichen Heilsplanes ist dies doch! An diesem Lebenssieg aber hat das überaus fruchtbringende Wort des Christus in den beiden "Testamenten" einen entscheidenden Anteil. Seine heile und milde Zunge richtet auf, richtet und rettet, reinigt und beseligt!

Auch Israel wird oftmals unter dem Bild des fruchtbaren Feigenbaumes geschaut, sonderlich der Stamm Juda.

  • der Herr fand an ihm keine Frucht;
  • Er verfluchte ihn, und er verdorrte "gar plötzlich" auf Weltzeit.
  • Er wurde abgehauen (Lk 13:6-9), jedoch 1948 wieder im Land der Väter eingepflanzt;
  • er gewann seither wieder Saft und trieb Blätter (Mt 24:32-34);
  • er trägt schon einige Früh- oder Vorfeigen - Glaubend an den Messias Jesus - als "Propheten" der künftigen Ernte;
  • er wird schließlich in der Kraft des Geistes volle Frucht bringen für den Messias, der "seine Frucht begehrte" - Frucht des Wortes aber auch für die Völker dieser Welt im Reich des Christus!

Der lebendige Gott, der in großer Geduld "des Feigenbaumes wartet, wird seine Frucht essen (vgl. Spr 27:18 mit Jak 5:7).

Lies weiter hier:

156. Ein Haus mit Vermögen - Spr 15:6