Ein Haus mit Vermögen - Spr 15:6
aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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Das Haus des Gerechten ist eine große Schatzkammer; aber im Einkommen des Gesetzlosen ist Zerrüttung.
Das Haus oder die Wohnung wird oftmals in den SPRÜCHEN erwähnt. Sie nennen die Naturwohnung der Klippdachse, das Haus des Nachbarn wie des Bruders, das Zelt des Aufrichtigen wie das Haus des Habsüchtigen, das Haus der Sünder und des "fremden Weibes", das des Ausländers und des Diebes, die Wohnung der Weisheit, am häufigsten aber das Haus des Gesetzlosen und des Gerechten.
Wer ein geistliches Gespür hat, empfindet schnell den spezifischen "Geist" einer Wohnung, er verspürt, ob sie unter dem Einfluss Christi und Seines Geistes oder unter dämonischem Wirken steht. Wenn wir das vorliegende Wort in seinem natürlichen Sinn fassen, so könnte es für den Glaubenden, der sich der Wirklichkeit stellt, eine starke Anfechtung bedeuten; ist nicht gerade der Fromme und Gerechte oft bitterarm, der Gesetzlose und Habsüchtige aber reich, bei blühenden Geschäften und gesunder Familie? Die "Wohlfahrt des Gesetzlosen", der Stolz, gesund und wohlgenährt durchs Leben geht, kann den Frommen dahin bringen, dass "seine Füße abweichen", "seine Schritte ausgleiten, und dass er meint, "vergebens sein Herz gereinigt zu haben"; quälend und mühevoll ist ihm die gedankliche Aufarbeitung dieses heilsgeschichtlichen Rätsels Gottes, "bis er hineingeht in das Allerheiligste Gottes" und in prophetischer Schau "der Gottlosen Ende gewahrt" (Ps 73.)
Auch im Alten Bund war es keineswegs die Regel, dass der Gottesfürchtige von Gott mit Gesundheit, Wohlfahrt und Reichtum gesegnet wurde; dies als Frucht der Auserwählung zu sehen, stellte zu allen Zeiten vor ungelöste Schwierigkeiten und Fragen ohne Zahl. So sahen die Anhänger Calvins ihre "Prädestination zum Heil" auch in ständig wachsendem Wohlstand bestätigt, was letztlich zum Kapitalismus amerikanischer Prägung führte. Ps 112:2-3 könnte mit der Aussage "das Geschlecht des Aufrichtigen wird gesegnete werden, Vermögen und Reichtum wird in seinem Hause sein" diese Auffassung bestätigen, doch wenn wir weiterlesen, erkennen wir seine eigentliche Segnung:2 --- und seine Gerechtigkeit besteht ewiglich. Den Aufrichtigen erstrahlt das Licht in der Finsternis; er ist gnädig, barmherzig und gerecht!" Wenn wir vergleichsweise Spr 21:20 heranziehen: "Ein kostbarer Schatz und Öl ist der Wohnung des Weisen..." so leuchtet auch darin eine geistlichen Bedeutung auf; ist doch das Öl der Salbung ein Bild des Heiligen Geistes.
So ist wohl auch in Spr 15:6 mehr an einen Glaubensschatz und an Weisheitsreichtum gedacht! Ist doch das Haus des Gerechten im tiefsten Sinne die Gemeinde Jesu Christi, "die Behausung Gottes im Geist" (Eph 2:22) - erbaut von der göttlichen Weisheit, dem Christus Gottes selbst; der auch ihre Stabilität durch "Sieben Säulen" des Heiligen Geistes bewirkt (s. Spr 9:1-5 - Jes 11:1-3). So besehen ist sowohl die Gemeinde des Gerechten insgesamt, als auch der einzelne Gerechte in Christo eine große Schatzkammer - "vereinigt in Liebe und zu allem Reichtum der Vollgewissheit des Verständnisses, zur Erkenntnis des Gottesgeheimnisses, in welchem verborgen sind alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis" (Kol 2:2-3). Der "unausforschliche Christusreichtum (Eph 3:8) erfüllt des Gerechten und aller Gerechten haus, während das Einkommen des Gesetzlosen mehr und mehr zerrüttet wird. Die Sünder- und Diebesparole: "Du sollt dein Los in unserer Mitte werfen, wir alle werden einen Beutel haben, wir werden allerlei kostbares Gut erlangen, unseres Häuser mit Beute füllen" (Spr 1:10-15) sollte den Frommen nicht verlocken; denn "die Habsucht (oder Geldgier) ist eine Wurzel alles Bösen" (1Tim 6:10). Gilt nicht letztlich das gleiche Grundgesetz vom Hause DAVIDS und vom Haus SAULS wie auch vom Hause Christi und dem Hause Satans, des Gesetzlosen? "Und der Streit ward lang zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids; David aber wurde immerfort stärker, während das Haus Sauls immerfort schwächer wurde" (2Sam 3:1)!
Wohl uns, wenn wir als "lebendige Steine mit eingebaut sind in das Christushaus und die Gotteswohnung, die mit einem unergründlichen Schatz des Wortes und dem Reichtum des Geistes erfüllt ist! Wir wollen uns durch den Apostel dazu ermuntern lassen, "das Wort des Christus reichlich in uns", aber auch "unter uns wohnen zu lassen" (Kol 3:16).
LIes weiter hier:
157. Heuchlerischer und aufrichtiger Gottesdienst - Spr 15:8-9+29
