Der Faule II - Spr 26:13-16

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aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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301. Der Faule II - Spr 26:13-16

Zu den Ausreden des Faulen muss auch Spr 20:4 gerechnet werden:

Mit Eintritt des Herbstes mag der Faule nicht pflügen; zur Erntezeit wird er (zu essen) begehren, und nichts ist vorhanden!

Gemeint ist nicht "der Winter", sondern der herbstliche Frühregen, der das Wirtschaftsjahr in Israel mit dem Pflügen und Säen eröffnete. Ob dem Faulen "der ungemütliche Regen" die Ausflucht bot, die Arbeit zu verweigern? Gottes Verheißung, dass der Gerechte mit seinen Kindern niemals um Brot betteln müsse (Ps 37:25), gilt jedenfalls nicht dem Faulen, der in der Erntezeit um Brot betteln muss, aber zu Recht nichts empfängt, weil jedermann seine Faulheit kennt.

In Spr 26:13 werden die Ausreden des Faulen auf die Spitze getrieben.

Der Faule spricht: Der Brüller ist auf dem Weg, ein Löwe inmitten der Straßen. Spr 22:13 ergänzt dies mit: ...ich möchte ermordet werden mitten auf den Straßen!

Diese Einbildung bietet dem Faulen die Gelegenheit, im Haus zu bleiben und noch nicht einmal die Straße zu betreten. Er sieht die Welt nicht so, wie sie ist, sondern erschafft sich von ihr ein Wunschbild, so wie er sie gerne sehen möchte; er passt sie seinen Trieben, Begierden und seiner seelischen Verödung an.

Auch gegenüber dem Rufen Gottes in Seinem Sohn und durch den Geist in Seinem Wort kann der geistlicherweise Faule solche Ausreden gebrauchen, um einer Entscheidung auszuweichen. Pastor W. Busch nennt solche "Entscheidungen, warum man es nicht ganz mit Gott wagen kann: Ich habe keine Zeit, mich um diese Dinge zu kümmern!' oder 'Meine gesellschaftliche Stellung erlaubt es nicht, solche Schritte zu tun!' oder 'Meine wissenschaftlichen Überzeugungen lassen mich die Dinge anders sehen!"' oder 'Es eilt ja nicht, ich bin ja noch jung!' oder: 'Ich habe schlechte Erfahrungen mit Christen gemacht!' Und dann fügte er hinzu: "Es gibt viele Löwen-Entschuldigungen. Das Unheimliche ist. Über all diesen Entschuldigungen werden wir wirklich die Beute des Löwen. Denn so sagt die Bibel: 'Der Teufel geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, welchen er verschlinge!' Diesem Löwen fallen wir zur Beute, wenn wir zu träge sind, aufzustehen vom Schlaf der Sünde oder der eigenen Gerechtigkeit!" (aus "365mal ER", s. 1Petr 5:8).

Gottes Wort jedenfalls ermahnt uns zu geistlichem Fleiß:

  • wir sollen allen Fleiß anwenden, um in die Ruhe Gottes einzugehen;
  • wir sollen Fleiß beweisen bis zur Vollgewissheit in der Hoffnung;
  • wir sollen Fleiß aufbieten, unsere Berufung und Erwählung festzumachen;
  • wir sollen allen Fleiß anwenden, um die Geisteseinheit zu bewahren;
  • Diener am Wort sollen sich befleißigen, sich selbst Gott als bewährt darzustellen;
  • ja, wir sollen uns befleißigen, ohne Flecken erfunden zu werden (Hebr 4:11 - Hebr 6:11 - 2Petr 1:10 - Eph 4:3 - 2Tim 2:15 - 2Petr 3:14).

Wir können die Verheißungen der SPRÜCHE für den Fleißigen auch geistlicherweise verstehen:

  • Die Hand des Fleißigen macht reich - Reichtum an Glauben - (Spr 10:4)!
  • Die Hand des Fleißigen wird herrschen - königlich mit Christus (Spr 12:24).
  • Die Seele des Fleißigen wird reichlich gesättigt - mit dem Brot des Lebens (Spr 13:4)!
  • Die Gedanken des Fleißigen führen zum Überfluss - zur Fülle Gottes in Christo und in Seinen unausforschlichen Reichtum (Spr 21:5)!

So gilt nicht nur der Jagd im Wald und auf der Heide, sondern auch vom "Nachjagen nach Frieden und Heiligung" (Hebr 12:14), was Spr 12:27 verheißt: Nicht erjagt der Lässige sein Wild; aber kostbares Gut eines Menschen ist, wenn er fleißig ist!


Lies weiter hier:

302. Streitsucht oder Friedensliebe I - Spr 26:17-23