Der Faule I - Spr 26:13-16

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300. Der Faule I - Spr 26:13-16

Die Aussagen über den Faulen und die Faulheit sprechen meist klar für sich, so auch Spr 26:15 (s. auch Spr 19:24):

Hat der Faule seine Hand in die Schüssel gesteckt, beschwerlich wird es ihm (BUB: es erschöpft ihn), sie zu seinem Mund zurückzubringen! Hier ist an die alte Bauernsitte zu denken, wonach die gemeinsame Schüssel mit dem Essen für alle erreichbar in der Mitte des Tisches stand, und ein jeder mit der Hand daraus schöpfte. Dass der Flinke sich dabei mehr sättigte als der Gemächliche und Faule, ist klar. Man könnte auch sagen: "Er ist zu faul zum Essen!"

Ähnlich deutlich spricht Spr 26:14:

Die Türe dreht sich in ihrer Angel: so dreht sich der Faule in seinem Bett! Er kann nicht genug Schlaf haben und möchte sich am liebten den ganzen Tag in seinem Bett suhlen. Ihm gilt die Mahnung von Spr 20:13: "Liebe nicht den Schlaf, damit du nicht verarmst; tue deine Augen auf, so wirst du satt Brot haben!" Dabei könnte gerade die Türe in ihrem "Drehmoment" den faulen zum Hinausgehen auffordern, wie es uns Ps 104:21 von dem Menschen berichtet der mit der Sonne aufsteht: "Er geht hinaus an sein Werk und an seine Arbeit, bis zum Abend!"

Wenn man die heutigen Arbeitnehmerforderungen ernst nähme, so müsste es bald eine 20-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich geben! Doch müssen wir es bekennen, dass die Trägheit in unserer Natur verankert ist; damit ist das erfüllte Leben nie das Leben eines ewig Faulen! Schon mancher, der sich auf das Rentnerdasein freute, ist am Vakuum seiner Langeweile und Interesselosigkeit innerlich zugrunde gegangen, weil er mit sich selbst nichts mehr anzufangen wusste. Ihm widerfuhr, was Spr 21:25 bezeugt: "Die Begierde des Faulen tötet ihn, denn seine Hände weigern sich zu arbeiten.

Der Faule wendet vielerlei Ausreden an, um seine Trägheit zu begründen. Der Faule ist weiser in seinen eigenen Augen, als sieben, die verständig antworten! sagt Spr 26:16. Die Sieben als die Zahl der Vollkommenheit stellt hier das vollkommene Wissen und Urteilsvermögen dar. Doch der Faule geht der Mühe des Studierens und des Erlernens der Weisheit aus dem Weg, weil der keinen Preis zahlen will für deren Erwerb. Er könnte sogar mit Pred 12:12 einen biblischen Scheinbeweis für seine Trägheit führen, wo es heißt: "...des vielen Büchermachens ist kein Ende, und viel Studieren führt zur Ermüdung des Leibes", ohne zu bedenken, dass dies nicht für Gottes Wort gilt, das uns belebt, wenn wir über alle Maßen gebeugt sind (Ps 119:107).

Eine Redensart sagt: "Faulheit ist Dummheit des Körpers, und Dummheit ist Faulheit des Geistes" (Seume, nach DEL).


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301. Der Faule II - Spr 26:13-16