Durch Tod und Gericht zum Leben: Unterschied zwischen den Versionen

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(b) Der Fall des Menschen)
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c) Die Rückkehr des Menschen 48<br/>
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Betreffs der Tatsache, und Lehre werden wenige Worte genügen, denn in der einen oder anderen Form glaubt die ganze Christenheit daran, dass der Weg zum Leben für gefallene Menschen nur durch Tod und Gericht geht und gehen kann - '''das Kreuz ist der Weg zum Leben - das ist nach dem Bekenntnis die besondere Lehre des Evangeliums. Aber was ist das Kreuz?''' errettet uns Christi Tod wirklich, wenn wir nicht durch Gnade mit Ihm sterben? Unser Herr sagt ausdrücklich: "Will Mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst, und nehme sein Kreuz auf sich und folge Mir. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird's verlieren; wer aber sein Leben verliert um Meinetwillen, der wird's finden" ([[Mt 16:25]]). "Das ist gewiss wahr: sterben wir mit, so werden wir mit leben, verleugnen wir, so wird Er uns auch verleugnen" ([[2Tim 2:11]].12). Der Heilige muss sagen: "Ich bin mit Christus gekreuzigt, ich lebe aber; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir"([[Gal 2:20]]). "Wir sind Schuldner nicht dem Fleisch, dass wir nach dem Fleisch leben. Denn wo wir nach dem Fleisch leben, so werden wir sterben müssen; wo wir aber durch den Geist des Fleisches Geschäfte töten, so werden wir leben" ([[Röm 8:12]].13). In der Taufe bekennen wir darum, dass wir mit Christus gestorben sind und dass wir, wenn wir mit Ihm sterben, auch mit Ihm leben werden ([[Röm 6:3]].4).
d) Gesetz und Evangelium 49<br/>
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e) Die Predigt über Verdammnis ist zeitlich 50 <br/>
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Dss ist die Lehre, die uns allen zuteil wird. Aber worin liegt die Berechtigung zu dieser Lehre? Warum geht für uns der Weg zum Leben durch das Kreuz, das ist durch den Tod? Warum kann es nicht anders sein? Wenn wir sehen, auf welchem Wege sich der Mensch von Gott entfernt hat, dann werden wir auch den Weg seiner Rückkehr erkennen und warum dieser durch den Tod gehen muss; denn wahrlich, denselben Weg, den wir gekommen sind, müssen wir zurückgehen, wenn wir aus Gnade wieder zu Gott kommen.
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Auf welche Weise trennte sich denn der Mensch von Gott und starb für Ihn und fiel aus Seinem Reich? Dadurch, dass er einer Lüge geglaubt hat. Durch die doppelte Lüge der Schlange - die eine über Gott, dass Er missgüstig und nicht wahr sei, und die andere über den Menschen, dass er im Ungehorsam sein werde wie Gott - wurde das göttliche Leben in der Seele des Menschen vergiftet udn zerstört, und der Mensch wurde von Gott getrennt unr starb für Gtotes Welt ([[1Mo 3:1]]-5). Uns weil für den in Gottes Ebenbild geschaffenen Menschen der Tod nicht das Ende seines Daseins, sondern nur ein Übergang aus der einen Welt in die andere sein kann, so verlor der Mensch, der ein Geist ist, als er für Gott starb, die Stelle, die ihm Gott gegeben hatte, das Paradies, von Paulus "dritter Himmel" genannt ([[2Kor 12:2]].4. Die LXX braucht wie [[1Mo 2:8]].9 das Wort Paradies, vergleiche [[Offb 2:7]]) und wurde ausgetrieben und fiel in das Reich der Finsternis; sein inwendiges Leben verwandelte sich wie süßer Wein in sauren Essig, in ein Leben unaufhörlicher, schmerzlicher Unruhe. Ihr  zu entgehen, wendet er sich den äußeren Dingen zu und fürchtet sich davor, auch nur für einen Augeblick zu sich selbst zu kommen; unbewusst durch seine eigene innere Unzufriedenheit getrieben, sucht er Zerstreuung in äußeren Sorgen, Mühen oder Vergnügungen. Sei Leib aber wurde gleich dem der Tiere den Elementen dieser Welt unterworfen und all dem Wechsel  und der Arbeit, die den "Fluch dieser Welt" ausmachen.
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===== c) Die Rückkehr des Menschen =====
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Das ist des Menschen Fall, und dies erklärt, warum für unsere Rückkehr zu Gott der Tod notwendig ist. Der Tod ist der einzige Weg aus einer Welt in die andere. Dadurch, dass wir Gott gestorben sind, sind wir aus Gottes Welt gefallen. Und dadurch, dass wir mit Christo der Sünde und dieser Welt sterben, werden wir im Geist von der Sünde, das ist der finsteren Welt, und im Leben von den Mühen und Veränderung dieser äußeren Welt befreit. '''Denn wie die Schrift und unser eigenes Herz uns sagt, leben wir nicht nur dem Leibe nach, nämlich in dieser äußeren Welt, sondern auch unser Geist lebt, und zwar in einer geistigen Welt, welche gewiss nicht der Himmel ist. Denn keine Menschenseele ist vor ihrer Wiedergeburt in Frieden und zufrieden.''' Und da wir also gefallen sind, ist der einzige Weg aus diesen Welten der Tod; so lange wir ihr Leben leben, sind wir in ihnen. Deshalb müssen wir sterben, um von ihnen frei zu werden; sterben wir dieser sichtbaren Natur, um aus der sichtbaren Welt heraus zu kommen, und sterben der Sünde, um frei zu werden von der finsteren Welt, die in der Schrift die "Obrigkeit der Finsternis" ([[Kol 1:13]]) genannt wird.
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Und da das Leben der einen Welt Mühe und Veränderung, das der anderen Unzufriedenheit und innere Ruhelosigikeit ist, so müssen wir beidem sterben, wenn wir frei werden wollen von dem Wechsel dieser Welt und von dem Unfrieden und der Unzufriedenheit, in welcher unser Geist sich von Natur befindet. Christus starb diesen doppelten Tod für uns, nicht nur der Sünde ([[Röm 6:10]]), sondern auch den "Elementen dieser Welt" ([[Kol 2:20]]); Luther übersetzt "Satzungen"). Und um frei zu werden, müssen auch wir beiden Welten sterben. Nur durch solchen Tod werden wir frei.
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===== d) Gesetz und Evangelium =====
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Wenn wir indessen diesen Punkt betonen, dass der Tod für die Befreiung des Sünders notwendig ist, so brauche ich wohl kaum hinzuzufügen, dass der Tod allein ohne ein anderes Leben an sich nicht genügen kann, um uns zurückzubringen in die Welt Gottes. Wir bedürfen des Todes, um von dieser Welt und von der Obrigkeit der Finsternis zu scheiden; aber ebenso bedürfen wir, um in der Welt Gottes leben zu können, des göttlichen Lebens, welches allein in der Auferstehung zur Vollendung kommt ([[Joh 3:3]].5). '''Wie wir ohne das Leben dieser Welt in dieselbe nicht eingehen, oder ohne das Leben der Hölle nicht in der Hölle leben könnten, so können wir in den Himmel weder eingehen noch darin leben ohne himmlisches Leben; denn wir können in keiner Welt leben, ohne deren Leben zu besitzen.'''
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Und wie  darum die Lüge der Schlange in dem Menschen das Leben der Hölle gebar, bevor er unter die Obrigkeit der Finsternis fallen konnte, so muss auch Gottes Leben im Menschen wieder erweckt werden, bevor er wieder in Gottes Reich leben kann. Und Gott sei gepriesen, wie das Leben der Hölle durch eine Lüge, so wird das Leben Gottes durch die Wahrheit erweckt, ja durch das "Wort Gottes" welches dahin kam, wo der Mensch war, um in dem Menschen Gottes Leben hervorzurufen, worin und wodurch der Mensch der Sünde und dieser Welt sterben und völlig freiwerden könnte. (Nicht ohne tiefen wunderbaren Grund bedeutet das hebräische ''basar'' sowohl "frohe Botschaft" als auch "Fleisch", denn durch jenes sowohl als durch dieses wird die gefangene Kreatur erreicht und lebendig gemacht. Groß  ist in der Tat das Geheimnis des Fleisches Christi und hat "unausprechliche Worte, welche kein Mensch sagen kann". Aber das Geheimnis wird offenbart vom Glauben zum Glauben.)
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In Christo ist das Werk erfüllt worden. In Ihm ist durch Gottes Wort und Geist das Leben Gottes im Menschen wieder erweckt worden, und in der Kraft dieses Lebens ist der Mensch der sünde und der Welt gestorben und so durch Tod, Aufersthung und Himmelfahrt in Stufen, von denen wir wenig wissen, aus der Finsternis zur Rechten Gottes zurückgekehrt. Durch Christus wird dasselbe Werk noch jetzt erfüllt, wird ein verlorener Mensch durch denselben Vorgang zu der gleichen Herrlichkeit erhoben. Ob aber in Christo oder in uns, immer wird das Werk nur durch den Tod gewirkt. Der Mensch, welcher gerettet werden soll, muss nicht nur durch Gottes Leben lebendig gemacht werden, sondern auch dem Leben absterben, welches ihn von Gott fernhält. Und das Mittel, welches diesen Tod bewirkt, ist Gottes Gericht. Weil Er uns liebt, tötet Er uns, um uns lebendig zu machen, und schlägt uns, um sagen zu können: "Kommt wieder, Menschenkinder!" ([[Ps 90:3]] - siehe auch [[Hi 19:10]] - [[Hi 9:22]]).
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===== e) Die Predigt von der Verdammnis ist zeitlich =====
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f) Darstellung im Opfergesetz 51<br/>  
 
f) Darstellung im Opfergesetz 51<br/>  
 
g) Zum Leben durchs Feuer 52<br/>  
 
g) Zum Leben durchs Feuer 52<br/>  

Version vom 20. März 2016, 19:08 Uhr

nach dem gleichnamigen Buch von Andrew Jukes:
Der zweite Tod und die Wiederbringung aller Dinge

in Bearbeitung

i. Die Wiederbringung aller Dinge

II. Das Zeugnis der Schrift

Teil 1. Gottes Vorsatz im Sohn
Teil 2. Der Vorsatz der Äonen
Teil 3. Durch Tod und Gericht zum Leben


Die Wiederbringung aller Dinge

II. Das Zeugnis der Schrift

3. Durch Tod und Gericht zum Leben

Es bleibt nun noch zu zeigen, dass dieser Vorsatz Gottes, durch Ihn in einander folgenden Welten oder Zeitaltern gewirkt, nur durch Tod und Auflösung zur Vollendung kommt, die Er in Seiner Weisheit zum Mittel und Weg werden lässt für Leben und höhere Herrlichkeit. Denn "durch den Tod", und allein durch den Tod "nimmt Er die Macht dem, der des Todes Gewalt hat, dem Teufel, und erlöst die, so durch Furcht des Todes im ganzen Leben Knechte sein mussten" (Hebr 2:14.15). Überall offenbart die Natur dies Gesetz, obwohl die göttliche Arbeit oft zu fein ist, als dass wir alle die Stufen der Umbildungen und die Passahs oder Übergänge vom Leben zum Tod und vom Tod zum Leben sehen könnten, die sich um uns herum überall abspielen. Das große Beispiel aber, welches unser Herr anführt: "es sei denn, dass das Weizenkorn in die Erde falle und sterbe, so bleib es denn allein; wo es aber stirbt, da bringt es viel Frucht" (Joh 12:24), zwingt auch den Blindesten zu dem "Bekenntnis, dass aller Fortschritt des Lebens durch Veränderung, Tod und Auflösung geschieht. Der Same des Reiches, das über allen Reichen ist, und der Same des Sohnes, der über allen Söhnen ist, kommt ebenso wenig wie der Same des Weizens oder der Same des Menschen in einem Augenblick oder ohne manche dazwischen liegende Veränderung zur Vollendung, sondern er entwickelt sich schrittweise von dem Brechen einer Lebenshülle zu vollerem Leben, von dem Öffnen eines Siegels zum anderen und "von einer Klarheit zu der anderen" (2Kor 3:18), bis alles vollkommen ist.

a) Der Weg zum Leben

Christus hat uns den ganzen Weg gezeigt, von den verborgenen Örtern "unten in der Erde" (Ps 139:15), von dem Leib der Jungfrau an durch Geburt und Windeln zu dem geöffneten Himmel durch Verfluchung und starkes Geschrei und Tränen, durch Kreuz, Grab, Auferstehung und Himmelfahrt, bis Er zur Rechten Gottes sitzt, um alles zu richten. Und die Auserwählten rühmen sich desselben großen Gesetzes von dem Fortschritt durch den Tod und "werden nicht müde, sondern ob ihr äußerer Mensch verdirbt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert" (2Kor 4:16). Andere mögen glauben, dass sie auf einem anderen Weg gerettet werden, als der war, den Christus ging. Seine lebendigen Glieder wissen, dass dies unmöglich ist. Für sie ist, wie der Apostel sagt, "Leben Christus" (Phil 1:21), und sie können Sein Leben nicht leben ohne Seiner Leiden teilhaftig zu sein (2Kor 1:5 - Phil 3:10 - Kol 1:24). Darum werden wir, die wir leben, immerdar in den Tod gegeben um Jesu willen, auf dass auch das Leben Jesu offenbar werde an unserem sterblichen Fleisch" (2Kor 4:11).

Weil dies so wenig zu sehen ist, weil so viele das Kreuz Christi zu einem Ruheplatz für die Natur machen, anstatt zu einem Pfand dafür, dass Natur und Sünde gerichtet werden und sterben müssen, indem sie zu glauben scheinen, das Christus gestorben sei, damit sie nicht zu sterben brauchten, und das ihr Beruf sei, vor dem Tode bewahrt zu werden, anstatt durch ihn und aus ihm heraus (in der Übersetzung ek thanaton oft durch "von dem Tode" wiedergegeben, wie Hebr 5:7, aber die volle Bedeutung der Worte ist immer "aus dem Tode" - weil mit einem Wort die Bedeutung des Kreuzes Christi nicht verstanden, sondern vielmehr in ihr Gegenteil verkehrt wird und man deshalb vor dem Tode zurückschrickt, anstatt ihn willkommen zu heißen als das bestimmte Mittel, durch welches wir allein erlöst werden können vor dem, der des Todes Gewalt hat, der uns mehr oder weniger beherrscht, bis wir tot sind; denn Sünde herrscht bis zum Tod (Röm 5:21) und nur wer gestorben ist, ist gerechtfertigt von der Sünde - weil dieses, der wahre Inhalt des Evangeliums, nicht angenommen, oder wenn dem Buchstaben nach angenommen, nicht wirklich verstanden wird, deshalb begreifen selbst Christen das nicht, was gesagt ist über die Zerstörung und das Gericht, welche die einzigen Mittel sind, gefallene Kreaturen von ihrer Knechtschaft zu befreien und sie zu Gottes Leben und seinem Reich zurückzubringen.

Da dies ein Punkt von größter Wichtigkeit ist, der zur wahren Wurzel des Kreuzes Christi und Seiner Glieder führt und den Schlüssel bildet zu allen Gerichten dessen, "der töten und lebendig machen, schlagen und heilen kann" (1Sam 2:6 - 5Mo 32:39), so möchte ich nicht nur die Tatsache und die Wahrheit zeigen, dass für gefallene Kreaturen der Weg zum Leben durch denTod geht und gehen muss, sondern auch den Grund dafür, warum es so sein muss und nicht anders sein kann. Denn das Kreuz ist nicht nur Tatsache oder Wahrheit, sondern auch Kraft und Weisheit, als Gotteskraft und Weisheit" (1Kor 1:18-24); als Kraft kommt es dem Verlangen unseres Herzens nach Befreiung entgegen, als Weisheit antwortet es auf jede Frage,welche unser Verstand betreffs des Geheimnisses dieses Lebens erhebt. Denn für Kopf und Herz ist das Leben wahrlich ein Rätsel, welches weder die Griechen noch die Juden, der Kopf und das Herz der alten Menschheit, jemals völlig lösen konnten, obwohl jedes dieser Völker durch sein besonderes Verlangen seine Mängel zeigte; die Juden verlangen, wie Paulus sagt; Zeichen von Kraft, denn das Herz muss etwas haben, worauf es sich stützen kann; die Griechen aber, das Haupt oder der Verstand des Menschen, begehrten Weisheit, denn der Verstand erkennt die Finsternis und verlangt nach Erleuchtung. Die Antwort Gottes war für beide das Kreuz Christi, welches dem Kopf sowohl wie dem Herzen gab, wonach sie verlangten; dem einen Kraft um dem zu entrinnen, woran es bis jetzt gefesselt war; denn wenn wir mit Christo sterben, werden wir frei von der Knechtschaft des Verderbens und von allem, was die besten Regungen des Herzens hindert; dem anderen Weisheit zu sehen, warum wir sterben müssen und was der Grund ist für all das gegenwärtige Leiden.

b) Der Fall des Menschen

Betreffs der Tatsache, und Lehre werden wenige Worte genügen, denn in der einen oder anderen Form glaubt die ganze Christenheit daran, dass der Weg zum Leben für gefallene Menschen nur durch Tod und Gericht geht und gehen kann - das Kreuz ist der Weg zum Leben - das ist nach dem Bekenntnis die besondere Lehre des Evangeliums. Aber was ist das Kreuz? errettet uns Christi Tod wirklich, wenn wir nicht durch Gnade mit Ihm sterben? Unser Herr sagt ausdrücklich: "Will Mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst, und nehme sein Kreuz auf sich und folge Mir. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird's verlieren; wer aber sein Leben verliert um Meinetwillen, der wird's finden" (Mt 16:25). "Das ist gewiss wahr: sterben wir mit, so werden wir mit leben, verleugnen wir, so wird Er uns auch verleugnen" (2Tim 2:11.12). Der Heilige muss sagen: "Ich bin mit Christus gekreuzigt, ich lebe aber; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir"(Gal 2:20). "Wir sind Schuldner nicht dem Fleisch, dass wir nach dem Fleisch leben. Denn wo wir nach dem Fleisch leben, so werden wir sterben müssen; wo wir aber durch den Geist des Fleisches Geschäfte töten, so werden wir leben" (Röm 8:12.13). In der Taufe bekennen wir darum, dass wir mit Christus gestorben sind und dass wir, wenn wir mit Ihm sterben, auch mit Ihm leben werden (Röm 6:3.4).

Dss ist die Lehre, die uns allen zuteil wird. Aber worin liegt die Berechtigung zu dieser Lehre? Warum geht für uns der Weg zum Leben durch das Kreuz, das ist durch den Tod? Warum kann es nicht anders sein? Wenn wir sehen, auf welchem Wege sich der Mensch von Gott entfernt hat, dann werden wir auch den Weg seiner Rückkehr erkennen und warum dieser durch den Tod gehen muss; denn wahrlich, denselben Weg, den wir gekommen sind, müssen wir zurückgehen, wenn wir aus Gnade wieder zu Gott kommen.

Auf welche Weise trennte sich denn der Mensch von Gott und starb für Ihn und fiel aus Seinem Reich? Dadurch, dass er einer Lüge geglaubt hat. Durch die doppelte Lüge der Schlange - die eine über Gott, dass Er missgüstig und nicht wahr sei, und die andere über den Menschen, dass er im Ungehorsam sein werde wie Gott - wurde das göttliche Leben in der Seele des Menschen vergiftet udn zerstört, und der Mensch wurde von Gott getrennt unr starb für Gtotes Welt (1Mo 3:1-5). Uns weil für den in Gottes Ebenbild geschaffenen Menschen der Tod nicht das Ende seines Daseins, sondern nur ein Übergang aus der einen Welt in die andere sein kann, so verlor der Mensch, der ein Geist ist, als er für Gott starb, die Stelle, die ihm Gott gegeben hatte, das Paradies, von Paulus "dritter Himmel" genannt (2Kor 12:2.4. Die LXX braucht wie 1Mo 2:8.9 das Wort Paradies, vergleiche Offb 2:7) und wurde ausgetrieben und fiel in das Reich der Finsternis; sein inwendiges Leben verwandelte sich wie süßer Wein in sauren Essig, in ein Leben unaufhörlicher, schmerzlicher Unruhe. Ihr zu entgehen, wendet er sich den äußeren Dingen zu und fürchtet sich davor, auch nur für einen Augeblick zu sich selbst zu kommen; unbewusst durch seine eigene innere Unzufriedenheit getrieben, sucht er Zerstreuung in äußeren Sorgen, Mühen oder Vergnügungen. Sei Leib aber wurde gleich dem der Tiere den Elementen dieser Welt unterworfen und all dem Wechsel und der Arbeit, die den "Fluch dieser Welt" ausmachen.

c) Die Rückkehr des Menschen

Das ist des Menschen Fall, und dies erklärt, warum für unsere Rückkehr zu Gott der Tod notwendig ist. Der Tod ist der einzige Weg aus einer Welt in die andere. Dadurch, dass wir Gott gestorben sind, sind wir aus Gottes Welt gefallen. Und dadurch, dass wir mit Christo der Sünde und dieser Welt sterben, werden wir im Geist von der Sünde, das ist der finsteren Welt, und im Leben von den Mühen und Veränderung dieser äußeren Welt befreit. Denn wie die Schrift und unser eigenes Herz uns sagt, leben wir nicht nur dem Leibe nach, nämlich in dieser äußeren Welt, sondern auch unser Geist lebt, und zwar in einer geistigen Welt, welche gewiss nicht der Himmel ist. Denn keine Menschenseele ist vor ihrer Wiedergeburt in Frieden und zufrieden. Und da wir also gefallen sind, ist der einzige Weg aus diesen Welten der Tod; so lange wir ihr Leben leben, sind wir in ihnen. Deshalb müssen wir sterben, um von ihnen frei zu werden; sterben wir dieser sichtbaren Natur, um aus der sichtbaren Welt heraus zu kommen, und sterben der Sünde, um frei zu werden von der finsteren Welt, die in der Schrift die "Obrigkeit der Finsternis" (Kol 1:13) genannt wird.

Und da das Leben der einen Welt Mühe und Veränderung, das der anderen Unzufriedenheit und innere Ruhelosigikeit ist, so müssen wir beidem sterben, wenn wir frei werden wollen von dem Wechsel dieser Welt und von dem Unfrieden und der Unzufriedenheit, in welcher unser Geist sich von Natur befindet. Christus starb diesen doppelten Tod für uns, nicht nur der Sünde (Röm 6:10), sondern auch den "Elementen dieser Welt" (Kol 2:20); Luther übersetzt "Satzungen"). Und um frei zu werden, müssen auch wir beiden Welten sterben. Nur durch solchen Tod werden wir frei.

d) Gesetz und Evangelium

Wenn wir indessen diesen Punkt betonen, dass der Tod für die Befreiung des Sünders notwendig ist, so brauche ich wohl kaum hinzuzufügen, dass der Tod allein ohne ein anderes Leben an sich nicht genügen kann, um uns zurückzubringen in die Welt Gottes. Wir bedürfen des Todes, um von dieser Welt und von der Obrigkeit der Finsternis zu scheiden; aber ebenso bedürfen wir, um in der Welt Gottes leben zu können, des göttlichen Lebens, welches allein in der Auferstehung zur Vollendung kommt (Joh 3:3.5). Wie wir ohne das Leben dieser Welt in dieselbe nicht eingehen, oder ohne das Leben der Hölle nicht in der Hölle leben könnten, so können wir in den Himmel weder eingehen noch darin leben ohne himmlisches Leben; denn wir können in keiner Welt leben, ohne deren Leben zu besitzen.

Und wie darum die Lüge der Schlange in dem Menschen das Leben der Hölle gebar, bevor er unter die Obrigkeit der Finsternis fallen konnte, so muss auch Gottes Leben im Menschen wieder erweckt werden, bevor er wieder in Gottes Reich leben kann. Und Gott sei gepriesen, wie das Leben der Hölle durch eine Lüge, so wird das Leben Gottes durch die Wahrheit erweckt, ja durch das "Wort Gottes" welches dahin kam, wo der Mensch war, um in dem Menschen Gottes Leben hervorzurufen, worin und wodurch der Mensch der Sünde und dieser Welt sterben und völlig freiwerden könnte. (Nicht ohne tiefen wunderbaren Grund bedeutet das hebräische basar sowohl "frohe Botschaft" als auch "Fleisch", denn durch jenes sowohl als durch dieses wird die gefangene Kreatur erreicht und lebendig gemacht. Groß ist in der Tat das Geheimnis des Fleisches Christi und hat "unausprechliche Worte, welche kein Mensch sagen kann". Aber das Geheimnis wird offenbart vom Glauben zum Glauben.)

In Christo ist das Werk erfüllt worden. In Ihm ist durch Gottes Wort und Geist das Leben Gottes im Menschen wieder erweckt worden, und in der Kraft dieses Lebens ist der Mensch der sünde und der Welt gestorben und so durch Tod, Aufersthung und Himmelfahrt in Stufen, von denen wir wenig wissen, aus der Finsternis zur Rechten Gottes zurückgekehrt. Durch Christus wird dasselbe Werk noch jetzt erfüllt, wird ein verlorener Mensch durch denselben Vorgang zu der gleichen Herrlichkeit erhoben. Ob aber in Christo oder in uns, immer wird das Werk nur durch den Tod gewirkt. Der Mensch, welcher gerettet werden soll, muss nicht nur durch Gottes Leben lebendig gemacht werden, sondern auch dem Leben absterben, welches ihn von Gott fernhält. Und das Mittel, welches diesen Tod bewirkt, ist Gottes Gericht. Weil Er uns liebt, tötet Er uns, um uns lebendig zu machen, und schlägt uns, um sagen zu können: "Kommt wieder, Menschenkinder!" (Ps 90:3 - siehe auch Hi 19:10 - Hi 9:22).

e) Die Predigt von der Verdammnis ist zeitlich

f) Darstellung im Opfergesetz 51
g) Zum Leben durchs Feuer 52
h) Nicht Vernichtung ist das Ende 55
i) Zur Erziehung dem Satan übergeben 57
j) Der zweite Tod - ein Segen 59
k) Was lehren Gottes Vorschriften 61