Strom = ein Symbol für Fluches- oder Segensvermittlung

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aus AHS: "200 biblische Symbole"


Strom = ein Symbol für Fluches- oder Segensvermittlung


Das Bild vom Strom wird, wie dies bei sehr vielen Symbolen der Schrift der Fall ist, in doppeltem Sinn gebraucht. Einmal ist er ein Abbild für Flucheswirkungen und ungestüm flutendes Verderben, und zum andern schattet er Segensvermittlung und göttliche Heilsdarreichungen ab.

Der König von Assyrien und seine Heeresmacht, die Gott gegen sein ungehorsames Volk heraufführt, wird in Jes 8:7 "mächtige und große Wasser des Stromes" genannt (vgl. Jes 59:19).

In Sach 10:11 bezeichnet der Prophet die Beseitigung der assyrischen und ägyptischen Herrschaft als das Versiegen aller Tiefen des Stromes. Neben dieser bildlichen Auffassung dürfen wir gewisslich annehmen, dass der Nil auch buchstäblich sein Wasser verliert und das Land dadurch zur Wüste wird.

David nennt in Ps 124. die Feinde seines Volkes überflutende, stolze Wasser eines Stromes (Ps 124:2.4.5) und in 2Sam 22:5 von "Wogen des Todes" und "Strömen Belials" (vgl. Ps 18:4). Der Herr sprach im Gleichnis von einem Strom, der das Haus des Törichten zu Sturz bringt, aber das Haus des Klugen trotz heftigen Anpralls nicht zu erschüttern vermag (Lk 6:48.49), und in Offb 12:15 ist die Rede davon, dass ein satanischer Verderbensstrom das Weib fortzureißen versucht.

In vielen Bildern zeigt uns die Schrift Ströme aber auch als Symbole reichlich fließenden Segens.

Ps 46:4 spricht von einem Strom, dessen Bäche die Stadt Gottes, das Heiligtum der Wohnungen des Höchsten, erfreuen. Aus dem geöffneten Christusfelsen liefen erquickende Wasser in dürren Örtern wie ein Strom (Ps 105:41).

Auf den Höhen seines schmachtendes Landes wird Gott dereinst die Ströme hervorbrechen lassen (Jes 41:18), und der Frieden der Glaubensgehorsamen wird öfter mit einem Strom verglichen (Jes 48:18 - Jes 66:12). Offb 22:1.2 zeigt uns ein köstliches Bild von dem Strom des Wassers des Lebens, der Gottes und des Lammes Thron entspringt.

Am letzten Tage des Laubhüttenfestes sprach der Herr von dem Geist Gottes als von Strömen lebendigen Wassers, die von den Glaubenden fließen sollen (Joh 7:37.38) stärker und gewaltiger als die brausende Brandung großer Verderbensströme ist der Herr in der Höhe (Ps 93:3.4), der wunderbare Rettergott, dem kein Ding unmöglich ist und der sogar "immer fließende Ströme" auszutrocknen vermag (Ps 74:15). Er kann "unheilbare Wunden" heilen (Jer 30:12-17), "unauslöschliches Feuer" auslöschen und "immer fließende Ströme" austrocknen!

Wenn schon David wissen und frohlockend bezeugen darf, dass Gott solche, die bei ihm Zuflucht nehmen, mit dem "Strome seiner Wonnen" tränkt (Ps 36:8), wie viel beseligender und herrlicher müssen da die Segnungen sein, mit denen wir als Glieder des Christus gesegnet sind und werden!