Maßlosigkeit - Vermessenheit - Überheblichkeit - Spr 21:24 - Spr 11:23

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248. Maßlosigkeit - Vermessenheit - Überheblichkeit - Spr 21:24 - Spr 11:23

Ein aufgeblasener Vermessener - Spötter ist sein Name - handelt mit überwallender Vermessenheit. - Das Begehren des Gerechten ist nur gutes; die Hoffnung der Gesetzlosen ist die Vermessenheit.'

Der Spötter ist der Freidenker, der die Wahrheit verdreht, der "Starkherzige" (Jes 46:12); er fühlt sich erhaben über alle Gottesoffenbarung und setzt sich, im Gefühl der Mündigkeit, höhnisch darüber hinweg (s. 2Petr 3:1-5). Seine stolze Selbstsicherheit ist aber kein wirklicher innerer Wertgewinn, sondern ein Aufgeblasensein wie das eines Luftballons. Dies aber meint die Vortäuschung eines Wertes, der eigentlich gar nicht vorhanden ist; das kann es auch in der Gemeinde Jesu geben, wo man "eine Form der Gottseligkeit ohne derer Kraft" besitzt (2Tim 3:5).

Dabei handelt der Spötter in überwallender Vermessenheit (BUB). Er ist maßlos in seinem zynischen Übermut und findet keine Ruhe, ehe er nicht frivol und in aller Öffentlichkeit das in den Dreck zieht, "was wahr, würdig, gerecht, rein, lieblich ist und wohllautet, was eine Tugend und Lobenswertes bildet" (Phil 4:8). In maßloser Selbstüberschätzung will er die Grenzen des von Gott "beschiedenen Teils" überrennen; was nach Spr 30:7-9 zur Verleugnung JAHWEHs und zur Lästerung Seines Namens führen kann. Als Saulus von Tarsus in maßloser Wut Christus und Seine Gemeinde verfolgte wurde er zum "größten der Sünder", zum "Lästerer, Verfolger und Gewalttäter" (1Tim 1:12-16). Ein riesengleicher Schatten erwuchs hinter dem Maßlosen, und er wurde zum Gleichnisbild der Vermessenheit Satans, der göttliche Maßstäbe an sich anlegte und nach dem Thron Gottes griff. Von Nebukadnezar einem anderen Typus Luzifers, sagt Dan 5:20: "Als aber sein Herz sich erhob, und sein Geist sich bis zur Vermessenheit verstockte, wurde er von seinem königlichen Thron gestürzt, und man nahm ihm seine Königswürde."

Nachdem Paulus "das Übermaß der Gnade Christi, verbunden mit Glauben und Liebe" empfangen hatte, (1Tim 1:14) schrieb er im Auftrag Christi eine Grundregel für die Glaubenden nieder: "Denn ich sage durch die Gnade, die mir geschenkt worden ist, jedem in eurer Mitte, ja nicht höher von sich zu denken, als zu denken sich gebührt, sondern immer so zu denken, dass er besonnen sei, wie ja Gott einem jeden das Maß des Glaubens zugeteilt hat!" (Röm 12:3).

Vermessenheit, Maßlosigkeit, Selbstüberschätzung und Selbsterhöhung sind meist mit Verachtung, Spott und Zynismus gepaart, dies aber auf Kosten anderer. So "vertrauten" die Pharisäer "auf sich selbst, dass sie gerecht seien und achteten die übrigen für nichts (Lk 18:9). Luther übersetzte dies sehr fein mit: "Sie vermaßen sich selbst, dass sie fromm wären.." Doch ist mit dem Anlegen eines falschen Maßstabs kein wirklicher Wertgewinn verbunden, auch wenn die Gesetzlosen auf ihre Vermessenheit hoffen; denn "die Kenntnis bläht auf, die Liebe allein baut auf" (1Kor 8:1; s. auch 1Kor 4:18-19 - 2Kor 12:20 - Kol 2:18 - 1Tim 6:4 - 2Tim 3:4 - 1Kor 4:6 - 1Kor 13:4).

Dass diese Gefahr nicht nur dem Gesetzlosen, sondern auch dem Glaubenden droht, zeigt uns 2Kor 10:12-15 mit seinem Urteil über eine unwahrhaftige, heuchlerische Frömmigkeit. "Wir nehmen uns allerdings nicht heraus, uns mit gewissen Leuten, die sich selbst anpreisen, auf eine Stufe zu stellen oder uns mit ihnen zu vergleichen. Gerade diese Leute sind unverständig genug, sich an sich selbst zu messen und sich im eigenen Bild zu bespiegeln. Wir dagegen wollen uns nicht ins Maßlose rühmen, sondern nach dem Maß des Wirkungskreises, der Gott des Maßes uns zugeteilt hat - und dazu gehört auch ihr. Denn wir strecken uns nicht über Gebühr aus... und rühmen das nicht ins Maßlose, auf der Grundlage fremder Arbeitsleistungen" (nach Menge)!

Wenn wir in der von Gott verordneten Begrenzung maßvoll bleiben, wird der EWIGE und UNERMESSLICHE uns nach der irdischen Drangsal "ein alle Maßstäbe überschreitendes Gewicht an Herrlichkeit geben" (2Kor 4:17-18). Denn "Er vermag über alles hinaus zu tun, über alle Maßstäbe dessen, was wir bitten oder denken" (Eph 3:20)!


Lies weiter hier:

249. Gräuelopfer - Spr 21:27