Gräuelopfer - Spr 21:27

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249. Gräuelopfer - Spr 21:27

Das Opfer der Gesetzlosen ist ein Gräuel; wieviel mehr, wenn er es für eine Schandtat (oder: in böser Absicht) bringt.

Schon bei Spr 15:8 haben wir Grundsätzliches zum Verhältnis von Opfer und Herzenshingabe gesagt. Nicht die Opfer an sich waren dem Herrn zuwider - Er hatte sie ja selbst ausdrücklich angeordnet! - sondern deren Missbrauch, als Alibi eines unbußfertigen Herzens und eines gesetzlosen, ja, verbrecherischen Lebens. Wenn man Jes 1:10-17 liest, verspürt man den ganzen Widerwillen des lebendigen Gottes gegenüber der Heuchelei "des Volkes und der Vorsteher von Sodom und Gomorra" (Israels und Jerusalems): "Bringet keine lügenhafte Opfergabe mehr! Räucherwerk ist mir ein Gräuel. Neumond und Sabbath, das Einberufen von Versammlungen: Frevel und (zugleich) Festversammlungen mag ich nicht! Eure Neumonde und Festzeiten hasst meine Seele; sie sind mir zur Last geworden, ich bin des Tragens müde" (Jes 1:13-14)! Und gegenüber den Gebeten der Gesetzlosen verschließt "Der Hörer des Gebets" sein Ohr (Jes 1:15). Ein Neubruch müsste geschehen, eine Generalsbuße des Volkes mit einer achtfachen Auswirkung, die den Opferdienst Gott wieder angenehm machte. "Waschet euch, reiniget euch! Lasset ab vom Übeltun! Führet die Rechtssache der Witwe!" (Jes 1:16-17). "Der Glaube ohne Werke ist tot!" Auch im Licht des Jesajawortes erscheint und der "Kontrapunkt" dieser Jakobusaussage in der großartigen "Sinfonie" der Rechtfertigung aus Glauben notwendig und geistgewirkt!

Die in Spr 21:27 erwähnte Schandtat ist nach dem Hebräischen in präzise geplantes Verbrechen mit Gewinn- und Betrugsabsicht (BA), manchmal sogar ein vergehen der Unzucht, das durch ein Opfer auf die Schnelle gesühnt werden soll, welches aber der Gesetzlose ohne Bußfertigkeit darbringt; dadurch macht er jedoch Gott zum "Sündendiener".. "Häufig genug wird es vorgekommen sein, dass reiche Wollüstlinge Sündopfer und andere Opfer brachten, um damit ihre Vergehungen aufzuwiegen und sich für ihr liederliches Leben Gottes Billigung zu erkaufen" (DEL) Über diese Haltung sagt sehr ernst Pred 5:1: "Bewahre deinen Fuß, wenn du zum Haus Gottes gehst; und nahen um zu hören, ist besser, als wenn Toren Schlachtopfer geben: denn sie haben keine Erkenntnis, so dass sie Böses tun!"

Solche Haltung begegnet uns auch bei den Männern der Rotte Korah, die räuberisch nach dem Priesterrum griffen und mit ihren Räucherpfannen und "fremdem Feuer" vor JAHWEH erschienen; der erzürnte Moses aber rief zum Herrn: "Wende dich nicht zu ihrer Opfergabe! Nicht einen Esel habe ich von ihnen genommen und keinem einzigen unter ihnen ein Leid getan" (4Mo 16:15)!

Und in Spr 7:10-22 wird uns ein Ehebruch unter frommem Vorzeichen geschildert, das "fremde Weib" verführt, in Abwesenheit ihres Gatten, einen jungen Mann "mit glatten Worten" indem sie auf ihre Frömmigkeit hinweist, auf "Friedensopfer und Gelübde", die sie soeben dargebracht und abgelegt habe. Sollte solches etwa auch heute noch bei frommen Menschen zu finden sein? Selbst unter dem Vorwand, "seelsorgerliche Beratung" zu suchen, werden gelegentlich sexuelle Ziele angesteuert. Ganz ernst müssen wir auf die Möglichkeit hinweisen, "mit Willen" (freiwillig und mit Planung) "zu sündigen", wofür dann "dein Schlachtopfer für Sünden mehr bleibt, sondern nur noch ein gewisses furchtvolles Erwarten des Gerichts" in alles verzehrendem Feuer (Hebr 10:26).

Das Opfer der Gesetzlosen ist dem HERRN ein Gräuel; es gerät unversehens in die Nähe zum Dämonenopfer der Nationen (1Kor 10:20-21). Wir aber wollen nach dem "Endziel des Gebotes" streben, welches ist "Liebe aus reinem Herzen und aus gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben" (1Tim 1:5). Dann wird uns der zweite Teil aus Spr 15:8 als göttliche Verheißung offenstehen: "Das Opfer der Gesetzlosen ist JAHWEH ein Gräuel, aber das Gebet der Aufrichtigen findet Sein Wohlgefallen!"


Lies weiter hier:

250. Unvergleichliche Gottesweisheit - Spr 21:30