Gefäß = ein Symbol für Leiblichkeit

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aus AHS: "200 biblische Symbole"


Gefäß = ein Symbol für Leiblichkeit


In 2Kor 4:4 spricht Paulus vom "Lichtglanz des Evangeliums der Herrlichkeit des Christus" und bezeugt anschließend in 2Kor 4:7: "Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen". Unser jetziger Leib der Niedrigkeit wird ein irdenes oder tönernes Gefäß genannt, in das Gott etwas überaus Kostbares, nämlich die Botschaft seiner eigenen Herrlichkeit hineingelegt hat.

1Petr 3:7 redet von Frauen als von "schwächeren Gefäßen", bei denen die Männer mit Vernunft wohnen und denen sie Ehre geben sollen. Mit ernsten Worten mahnt in dieser Beziehung auch Paulus in 1Thes 4:3-5: "Dies ist Gottes Wille: euer Geheiligtsein, dass ihr euch der Hurerei enthaltet, dass ein jeder von euch sein eigenes Gefäß in Heiligkeit und Ehrbarkeit zu besitzen wisse, nicht in Leidenschaft der Lust wie die Nationen, die Gott nicht kennen."

Aus diesen Zusammenhängen ersehen wir, dass Gefäße Bilder für die Leiblichkeit von Menschen sind. Hierher gehört auch Röm 9:20-23: "O Mensch, wer bis du, der du das Wort nimmst wider Gott? Wird etwa das Geformte zu dem Former sagen: Warum hast du mich also gemacht? Oder hat der Töpfer nicht die Vollmacht über den Ton, aus derselben Masse ein Gefäß zur Ehre und ein anderes zur Unehre zu machen? Wenn aber Gott, willens, seinen Zorn zu erzeigen und seine Macht kundzutun, mit vieler Langmut ertragen hat die Gefäße des Zorns, zubereitet zum Verderben - und auf dass er kundtäte den Reichtum seiner Herrlichkeit an Gefäßen der Begnadigung, die er zur Herrlichkeit zubereitet hat..."

Gott ist der Schöpfer unseres Leibeslebens, und wir sind Gefäße seiner Ehre oder der Unehre. Es kommt, menschlich gesprochen, nur darauf an, in wessen Dienst wir unsern Leib und seine Glieder stellen (Röm 12:1)! Welch ein gewaltiger Unterschied, ob wir Gefäße seines Zornes sind, zubereitet zum Verderben, oder Gefäße der Begnadigung und Barmherzigkeit, die Gott zur Herrlichkeit zubereitet hat, auf dass er an ihnen den Reichtum seiner doxa (Herrlichkeit, Pracht) kundtue! Achten wir darauf, dass die Gefäße der Begnadigung von Gott selbst zubereitet sind, von den Gefäßen des Zornes jedoch geschrieben steht, dass sie zubereitet sind, ohne dass gesagt wird, w e r sie zubereitet hat! Wer den Unterschied zwischen Gottes Ratschlüssen, Vorsätze und Wohlgefallen begriffen hat, dem sind solche feinen Unterscheidungen im Blick auf das Herz des Vaters der Liebe von köstlicher Bedeutung!

"In einem großen Hause sind nicht allein goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene, die einen zur Ehre, die anderen aber zur Unehre. Wenn nun jemand sich von diesen hinwegreinigt, so wird er ein Gefäß zur Ehre sein, geheiligt, nützlich dem Hausherrn, zu jedem guten Werke bereitet" (2Tim 2:20.21). Man mag unter dem großen Haus verstehen, was man will, die Gemeinde des Herrn oder die "Christenheit", die Erde oder das All, - es gibt Gefäße aus Gold und Silber, Holz und Erz, die Zeugnisse des Glaubens und der Erlösung, des Menschlich-Irdischen und des Gerichtes sind. Da gilt es, sich hinwegzureinigen, d.h. sich innerlich, wo es sein muss, auch äußerlich abzusondern von dem, was Gott nicht gefällt (vgl. 2Kor 6:14-17).

Trotz seines schwachen Leibeslebens ist Paulus ein "auserwähltes Gefäß", das den Namen des Herrn sowohl vor Nationen und Könige als auch vor die Söhne Israels tragen soll, wie Apg 9:15 bezeugt. In Ps 31:9b-12 klagt David: "Vor Gram verfällt mein Auge, meine Seele und mein Bauch. Denn vor Kummer schwindet mein Leben dahin...Es verfallen meine Gebeine... Ich bin geworden wie ein zertrümmertes Gefäß." Unser Leib - ein Gefäß! Wir sind in einer Welt, die voll Sünde und Todeswesen ist. Darum wird "jedes offene Gefäß, auf dem kein festgebundener Deckel ist", als unrein erklärt, wenn es irgendwie mit dem Tod in Berührung kommt (4Mo 19:14.15). Wie viele wichtige Belehrungen sieht der Glaube in solchen scheinbar unwichtigen und nebensächlichen Anordnungen!

In Jer 22:28 wird Konja (Jojakim) "ein verachtetes Gefäß" genannt, und in Jer 25:34 bezeichnet der Herr die Bestrafung und Zerstörung gottloser Nationen als Zertrümmerung kostbarer Gefäße. Wenn einmal die tönernen Krüge, die irdenen Gefäße unserer Menschleiblichkeit, zertrümmert werden, dann bricht das innewohnende, seither verborgen gehaltene Licht der Fackel des Geistes hell und strahlend hervor, und wir dürfen im Kampf für Gott von Sieg zu Sieg schreiten (Ri 7:19ff).

Dereinst werden selbst die Kochtöpfe im Hause des Herrn heiligen Altar-Opferschalen gleichgeachtet werden, und "jeder Kochtopf in Jerusalem und Juda wird dem Herrn der Heerscharen heilig sein" (Sach 14:20.21). Welch göttlichen Adel werden dann die in menschlichen Augen geringsten und unscheinbarsten Gefäße haben! Wohl dem, der die Prophetie und Symbolik solcher Hinweise des heiligen Buches zu ahnen und zu fassen beginnt!