Erquickung für Seele und Geist - Spr 25:13-14+25

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291. Erquickung für Seele und Geist - Spr 25:13-14+25

Wie Kühlung durch Schnee an einem Erntetage ist ein treuer Bote denen, die ihn senden: er erquickt die Seele seines Herrn. (Spr 25:13)

Wer jemals an einem glutheißen Sommertag geholfen hat, Heu oder Getreide einzubringen, weiß um die Erquickung durch kalte Getränke oder in einem kühlen Bach! Noch stärker wirkt eine Kühlung durch Schnee. Aber wo sollte in Israel zur Erntezeit Schnee herkommen? Mit diesem Paradox will die Spruchweisheit sagen: So selten wie der zuverlässig kühlende und erquickende Schnee - wenn er nur vorhanden wäre - ist der treue und zuverlässige Bote, der schnell und in vollkommener Übereinstimmung mit seinem sendenden Herrn dessen Botschaft überbringt. Dies ist für den Herrn eine Erquickung der Seele, ja deren Wiederaufleben und Wiederbringung (BA). Die Bibel berichtet etliche Male von diesem Wiederaufleben der Seele und des Geistes; als der greise Jakob die Nachricht erhielt, dass sein totgeglaubter Sohn Joseph noch lebe, "da lebte sein Geist wieder auf" (1Mo 45:27)! Auch Simson erfuhr eine solche "Wiederbringung des Geistes", als er ermattet vom Kampf und dürstend zu Lechi niedersank, und Gott ihm dort eine Quelle eröffnete (Ri 15:19). Dürfen wir dies nicht alle in Nöten, Ängsten und Kämpfen erfahren, wenn Gott uns "mitten in der Angst" erquickt (Ps 138:7)? "Ein gottloser Bote stürzt in Unglück, aber ein treuer Gesandter ist Heilung" ergänzt Spr 13:17. Wer aber sind solche Boten, welche die Seele des sendenden Herrn erquicken? Wir dürfen doch in diesem Herrn, der gute Botschaft, Evangelium des Heils entsendeten auch den lebendigen Gott sehen! Gewiss sind es auch die von Gott "beauftragten" Engel, die als Seine Diener - wie Geistwinde und flammendes Feuer - "Täter Seines Wohlgefallens" sind und darum auch zu Schutzdiensten denen gegeben sind, die das Heil ererben sollen (Ps 103:20-21 - Ps 104:4 - Hebr 1:14)! Sind sie doch "Täter Seines Wortes, gehorsam der Stimme Seines Wortes" . Dies gilt jedoch nur für die Gott gehorsame, lichte Engelwelt!

Aber nun dürfen wir, wie Paulus es in Gal 3:16 tat, ganz genau lesen: Es ist von einem treuen Boten Gottes die Rede, der "die Seele" Seines Vaters erquickt, der an Ihm Wohlgefallen hat und darum "der glückselige Gott" genannt wird (1Tim 1:11): Es ist Sein Sohn, "der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes" (Offb 3:14). Ihn hat Gott in die Welt gesandt, damit Er "Zeugnis" gebe von der Wahrheit" (Joh 3:17+34 - Joh 5:24 - Joh 17:3+18 - Joh 18:37). Doch gilt dieses Wort auch von uns, wenn wir im Dienste Christi, des eigentlichen Boten Gottes, stehen und "Verwalter der Gottesgeheimnisse" sein dürfen - der größten Botschaft, die je in diese Welt kam, dann wird allerdings auch von uns gefordert, "dass wir treu erfunden werden" (1Kor 4:1-2)! Mit dieser Treue und Zuverlässigkeit - so selten wie der kühlende Schnee an einem heißen Erntetag - können auch wir Gottes Wohlgefallen erlangen und Seine Seele erquicken!
Spr 25:25 stimmt mit Spr 25:13 vortrefflich überein:


Frisches Wasser auf eine lechzende Seele, so ist eine gute Nachricht aus fernem Lande!

Denken wir etwa an eine Familie, deren Sohn in der Ferne weilt, und die endlich, nach langer Zeit der Ungewissheit, eine gute Botschaft von ihm erreicht, welche die müde, ermattete (BUB/BA), nach Kunde dürstende Seele seiner Eltern wie frisches, eiskaltes Quellwasser belebt. Ja, "das Leuchten der Augen erfreut das Herz; eine gute Nachricht labt das Gebein" (Spr 15:30)!

Aber sollte die Spruchweisheit damit erschöpft sein? Dürfen wir sie nicht auch tiefer fassen? So sehen wir wieder in der guten Botschaft aus fernem Lande das Evangelium, die frohe Botschaft unserer Errettung, die uns durch Christus als den treuen und zuverlässigen Boten aus dem fernen Lande des unzugänglichen Lichtes zugekommen ist (1Tim 6:16); gottgesandte Apostel haben sie weitergetragen in die Völkerwelt! Durch das frische und lebendige Wasser des Wortes Gottes erschließt sie sich uns und belebt unser ermattetes Herz, unsere müde Seele und unseren dürstenden Geist! So beten wir mit dem Psalmisten: "Am Staube klebt meine Seele, belebe mich nach deinem Worte" (Ps 119:25)! Wie anders wirkt Gottes Wort als Menschenwort, Gottes Verheißung als menschliche Scheinversprechungen! Letztere werden uns in Spr 25:14 gezeigt:


Wolken und Wind, und doch kein Regen: so ist ein Mann, welcher mit lügnerischem Geschenke prahlt!

Wie oft bietet Menschenwort nur lügenhafte nur vorgespiegelte Geschenke und Versprechungen an, die nicht eingelöst werden - sie der dunkel, von Blitzen erhellt Wolkenhimmel, der doch den sehnlichst erwarteten Regen nicht bringt. Erneut kommt ein glühender Tag und verweigert dem Lande Regen und Fruchtbarkeit, so dass es verdorrt. Ja, es ist wahr, was Spr 25:19 ergänzt: "Ein zerbrochener Zahn und ein hinkender Fuß: so ist das Vertrauen auf einen Treulosen am Tage der Drangsal!" In Hos 6:4 wird die "Frömmigkeit" Israels mit einer solch trügerischen Verheißung verglichen: "was soll ich noch an dir tun, EPHRAIM, was soll ich dir tun, JUDA, weil eure Frömmigkeit wie eine Morgenwolke ist und wie der Tau, der noch frühe verschwindet!" so klagt der lebendig Gott.

Vollgewissheit, und damit eine Verankerung der unruhigen Seele im Allerheiligsten der Hoffnung, können wir nur erlangen, wenn wir uns auf den Gott stützen, der nicht lügen kann, und der Seine Verheißungen bei sich selbst beschworen hat; Seine Gnadengaben und Berufungen sind unwiderrufbar! (Hebr 6:11-19 - Röm 11:29). Jesus Christus hat es uns verheißen: "Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch!" (Joh 14:27). Trügerisches Menschenwort - untrügliches Gotteswort!

"Amen, Amen, lauter Amen hat des treuen Gottes Mund!
Ewig traget Er den Namen, dass Er aller Wahrheit Grund;
was Er sagt, trifft alles ein, es muss JA und AMEN sein!"


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292. Hausbesuche - Spr 25:17