Der ideale König II - Spr 16:10-14

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
zurück zu: 176. Der ideale König I - Spr 16:10-14


177. Der ideale König II - Spr 16:10-14

Ein Orakelspruch ist auf den Lippen des Königs; sein Mund vergeht sich nicht in der Rechtsprechung. - Gerechte Waage und Waagschalen sind JAHWEHs; sein Werk sind alle Gewichtsstein des Beutels. - Der Könige Gräuel ist es, Gesetzloses zu tun; denn durch Gerechtigkeit steht ein Thron fest. - Der Könige Wohlgefallen sind gerechte Lippen; und wer Aufrichtiges redet, den liebt er. - Des Königs Grimm gleicht Todesboten aber ein weiser Mann versöhnt ihn.

"Seid nicht in einem ungleichen Joch mit den Ungläubigen. Denn welche Genossenschaft hat Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welchen Anteil hat das Licht an der Finsternis? Und welche Übereinstimmung besteht zwischen dem Christus und Beliar (dem Satan)? Oder welches Teil hat ein Glaubender mit einem Ungläubigen? Und welchen Zusammenhang hat der Tempel Gottes mit Götzenbildern" (2Kor 6:14-16)?

Dieser Königsspiegel für die "Könige und Priester" der Gemeinde Christi ist der Widerschein des Sprüchewortes vom idealen König! Es weist aber noch darüber hinaus und spiegelt prophetisch das Wesen des Königs aller Könige, des Herrn aller Herren! Was Er von den theokratischen Königen Israels forderte, ist Sein eigener Wesensspiegel! "Gott regiert als König über die Nationen; Gott hat sich auf den thron Seiner Heiligkeit gesetzt" heißt es in Ps 47:8. Die Frage aus Ps 94:20. "Sollte mit Dir vereint sein der Thron des Verderbens, der aus Frevel eine Satzung macht?" beantwortet sich von selbst. Auch die Forderung der gerechten und aufrichtigen Rede, wie des gerechten Richterspruchs (Spr 16:13) setzt voraus, dass Jesus Christus, der wahre Gotteskönig, dieses Gebot selbst aufs Wunderbarste erfüllt - sowohl in Seinem gesprochenen wie Seinem geschriebenen Wort -, während alle Menschen "Lügner" sind und dem harten Gericht von Jak 3. über ihre Zunge verfallen.

Als Jesus vor Pilatus stand, ging es um die Königsfrage, weshalb in Joh 18. und Joh 19. auch zwölfmal von Ihm als von dem "König", darunter sechsmal als vom "König der Juden" gesprochen wird. Dann aber erfolgt "das schöne Bekenntnis" Jesu: "Du sagst es, dass ich ein König bin! Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich von der Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme" (Joh 18:37)! So ist Er letztlich der einzige, der den königlichen Wesensspiegel aus Spr 16. erfüllt, wie es auch Hebr 1:8-9 von Ihm bezeugt: "Dein Thron, o Gott, besteht in die Zeitalter der Zeitalter, und ein Zepter der Aufrichtigkeit ist das Zepter Deines Königtums; Du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst; darum hat Gott, Dein Gott, dich gesalbt mit Öl der Freude über Deine Genossen hinaus!" Über allen "Thronmächten" erhebt sich der Thron des Sohnes Gottes (vgl. Jes 14:9 - Am 6:3 - Offb 13:2 - Offb 2:13). Freilich steht das Offenbarwerden der königlichen Gerechtigkeit Gottes und Christi noch aus; sie ist in der gegenwärtigen Welt mit all ihren dämonischen Verzerrungen des Königtums nicht nachweisbar. Zwar glauben wir in voller Gewissheit, dass dem Christus "das All untergeordnet ist", jedoch schauen wir dies noch nicht. Wir sehen aber im Geist Jesus, den Gekreuzigten "mit Ehre und Herrlichkeit zum König gekrönt", auch wenn Er Seine Herrschaft noch nicht angetreten hat. So sind Glaubend keine Illusionisten, sondern Realisten. Der Orakelspruch (BA: die Wahrdeutung) auf den Lippen des Königs - das prophetische Wort der Weissagung - steht ihnen zur Verfügung, samt der aufrichtigen Rede Seines Mundes. Beides nährt ihre Hoffnung.

Gegenüber allen gottfeindlichen und christusfeindlichen Gewalten in der sichtbaren und unsichtbaren Welt, die sich in dieser letzten Zeit noch einmal zu einer Einheit zusammenrotten werden, gilt: "Der Herr lacht ihrer, der im Himmel sitzt spottet ihrer" (Ps 2.) Wie bald mag es geschehen, dass der König Jesus "auf dem Thron Seiner Herrlichkeit sitzen wird", um die Völker zu richten und Israel zur Wiedergeburt zu führen (Mt 25:31-46 - Mt 19:28)! Dann erfolgt Sein gerechtes Gericht, die Einweisung Seines Zornes durch die Todesboten (die "Beauftragten" oder "Engel" des Todes). Wie wunderbar aber heißt es in Spr 16:14: Ein weiser Mann versöhnt ihn. Das Wort versöhnen, beschirmen oder bedecken bedeutet nach Baader: "Durch Beschwichtigung einen Schutz schaffen; ein Abschirmen der aufgrund der Schuld entstandenen Rechtsansprüche und Gerichtsfolgen". Auch in dem weisen Mann sehen wir Christus, der uns mit Gott versöhnte; nun ist der Dienst und das Wort der Versöhnung in uns als Geschenk der Offenbarung niedergelegt (2Kor 5:18-19).

Als solche, welche die Versöhnung erfahren haben, die der Sohn als König und Priester für Seinen Gott und Vater erkauft hat, und die schon jetzt im Geist auf Seinem Thron niedergesetzt sind, dürfen wir bekennen und singen:

"Dem König, welcher Blut und Leben dem Leben Seiner Völker weiht,
dem König werde Preis gegeben! Erzählt Sein Lob in Ewigkeit!
Singt alle Wunder, die Er tut; doch über alles rühmt Sein Blut!"

Lies weiter hier:

178. Des Königs Angesicht und Wohlgefallen - Spr 16:15