Des Königs Angesicht und Wohlgefallen - Spr 16:15
aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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178. Des Königs Angesicht und Wohlgefallen - Spr 16:15
Im Lichte des Angesichtes des Königs ist Leben, und sein Wohlgefallen ist wie eine Wolke des Spätregens.
Während Spr 16:14 von der dunklen Seite im Wesen des Königs berichtet, seinem Zorn, der sich in der Entsendung von Todesboten äußert, erglänzt im vorliegenden Sprüchewort das leuchtende Königsantlitz. Auch Spr 19:12 fasst beide Seiten zusammen sein Gericht und seine Gnade: "Des Königs Zorn ist wie das Knurren eines jungen Löwen, aber sein Wohlgefallen ist wie Tau auf das (dürre) Gras!"
Die heitere Stimmung des Königs, die im Leuchten seines Angesichtes deutlich wird, lässt auf kommende Huldbeweise hoffen, die das Leben ermöglichen und erfreuen, so wie das Licht der Sonne Wachstum, Leben, Wärme und Bewegung schafft. "Mein Leben erfreut sich des Lichts" sagt schon Hiob (Hi 33:28), und aufs schönste wird dies in Joh 1:4-5+9 auf Christus als den König gedeutet: "in Ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, aber die Finsternis hat es nicht erfasst. Dieses war das wesenhafte Licht, welches, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet!"
Welcher Durchbruch des Lichtes war es, als über dem Leben des Krüppels Mephiboseth aus dem Hause Sauls die Sonne der Güte Gottes aufleuchtete, die David an ihm erwies als er ihm seinen Besitz zurückgab, ihn in seinen Palast holte und an seinem Tisch wohnen ließ Doch Mephiboseth bekannte, er sei der ihm erwiesenen Güte nicht würdig, er sei "wie ein toter Hund"; dies dürfte auch unser Bekenntnis sein, wenn wir das Leuchten des Angesichtes unseres Königs Jesus und Sein Wohlgefallen erfahren haben (2Sam 9:5-8)! "Licht ist gesät dem Gerechten" (Ps 97:11), aber durch Gottes unfassbare Gnade auch dem Sünder; er ist das Licht des Angesichtes JAHWEHs, von dem letztlich unser Sprüchewort redet (vgl. Ps 4:6 - Ps 44:3 - Ps 89:15 - Ps 90:8). So erfüllt sich der zweite Teil des aaronitischen Segens: "JAHWEH lasse Sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig!" Sind wir doch erfasst von dem Lichtglanz der Herrlichkeit des Christusevangeliums! "Derselbe Gott, der aus der Finsternis Licht erstrahlen ließ, Er ist es auch, der in unsere Herzen geleuchtet hat, damit in ihnen entstünde der Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes auf dem Angesicht Christi" (2Kor 4:6)! Als Glaubende sind wir heute schon berufen aus der Finsternis in Sein wunderbares Licht (1Petr 2:9). Dies wird einmal dem ganzen Volk Israel widerfahren, das jetzt noch in der Finsternis und im Land des Todesschattens wohnt (Jes 8:22 bis Jes 9:2) Als auf dem Berg der Verklärung die Gotteswolke der Herrlichkeit erschien und Jesus in den Lichtglanz Seiner kommenden Königswürde verwandelt wurde, erglänzte "Sein Angesicht wie die Sonne". Auch Offb 1:16 schildert die herrliche Glorie des kommenden Christus, der als der König Israel Licht und Leben von Seinem Angesicht zuströmen lässt.-
Des Königs Wohlgefallen ist wie eine Wolke des Spätregens (BA: wie ein Wohlkendickicht des Spätregens). Israel hat ja zwei Regenzeiten, die durch einen heißen trockenen Sommer voneinander getrennt sind: einmal den FRÜHREGEN (moräh), der im Oktober, nach dem israelischen Jahresanfang "rosch ha schana" beginnt und die Pflug und Saatzeit ermöglicht; zum anderen den alles belebenden SPÄTREGEN (malkosch) der im März/April das Frühjahr einleitet; er ermöglicht die Fruchtbarkeit des kommenden Jahres, sein Ausfall aber bringt Hungersnot. Wenn die Wolken des Spätregens den Regen auf das dürre Land entsenden, dann sprießt alles neubelebt empor, und es ereignet sich eine Explosion von Farben und Blüten. Es ist auch ein Zeichen Gottes, dass dieser Spätregen dem Lande Palästina lange versagt blieb und erst mit der Rückkehr der Juden ins Land der Väter wieder einsetzte! Früh- und Spätregen aber sind ein Bild des Heiligen Geistes - einmal in seiner ersten Entsendung zu Pfingsten (Hes 34:26), dann aber als endzeitlicher Spätregen des Geistes über Israel (Joe 2. - Sach 12:10 - Hes 37.); er bewirkt "Leben aus den Toten" und es wird sich prophetisch Jak 5:7 erfüllen: "Habt nun Geduld, Brüder bis zur Ankunft des Herrn! Siehe, der Bauer wartet auf die köstliche Frucht des LANDES und hat Geduld ihretwegen, bis es den Früh- und Spätregen empfange!"
Was wird es sein, wenn der König nach schweren Gerichten in Seinem Licht und mit der Flut des Spätregens Israel begegnen wird - angekündigt von der Wolke der Herrlichkeit, dem "Zeichen des Menschensohns"! Dann wird sich die prophetische Hoffnung aus Hos 6:1-3 erfüllen. "Er wird uns nach zwei Tagen wiederbeleben, am dritten Tag uns aufrichten,und also werden wir vor Seinem Angesicht leben. So lasst uns JAHWEH erkennen, ja lasst uns jagen nach Seiner Erkenntnis! Sein Hervortreten" - aus der unsichtbaren Gotteswelt in die Sichtbarkeit - "ist so sicher wie die Morgendämmerung, und Er wird für uns kommen wie der Regen, wie der Spätregen, der das Land benetzt!" So erfüllt sich für uns persönlich, aber auch prophetisch für Israel und schließlich für alle Welt, was im Vorbild der Worte Hiobs dargestellt wird: "Und sie harrten auf mich, wie auf den Regen und sperrten ihren Mund auf wie nach dem Spätregen. Ich lächelte ihnen zu, wenn sie kein Vertrauen hatten, und das Licht meines Angesichts konnten sie nicht trüben. Ich wählte für sie den Weg aus und saß als HAUPT und thronte wie ein König... gleichwie einer, der Trauernde tröstet" (Hi 29:23-25)!
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