Der Mund des Gerechten und der Gesetzlosen - Spr 10:11.13-14

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96. Der Mund des Gerechten und der Gesetzlosen - Spr 10:11.13-14

Ein Quell des Lebens ist der Mund des Gerechten, aber der Mund der Gesetzlosen verhüllt Gewalttat. - Auf den Lippen des Verständigen wird Weisheit gefunden; aber der Stock gebührt dem Rücken des Unverständigen. - Die Weisen bewahren Erkenntnis auf, aber der Mund des Narren ist ein drohender Unglücksfall.

Wie so oft in den SPRÜCHEN werden in vorstehenden Versen Zunge, Mund und Lippen des Gerechten - als die Sprachorgane des Wortes - denen des Narren und Gesetzlosen gegenübergestellt. Das Wort des Gerechten dient der Offenbarung und Belebung, das des Gesetzlosen der Verhüllung von Lüge und Gewalttat. Der Mund des Gerechten vermittelt Wasser des Lebens, bewirkt die Weitergabe der Weisheit und die Aufbewahrung der Erkenntnis über Generationen hinweg, so wie die göttlichen Gebote in der Bundeslage "durch die Zeiten hindurch transportiert wurden". Darum darf nach Jesu Rede ein jeder "Glückselig sein, der Gottes Wort hört und bewahrt", wo wie Maria "alle Worte" der göttlichen Botschaft "in ihre Herzen bewahrte und erwog" (Lk 2:9 - Lk 11:28).

Das Narrenwort jedoch ist wie eine drohende Katastrophe, ein nahender Einsturz (BUB) des wohl ausbalancierten, empfindlichen Gleichgewichts im Zusammenleben einer Gemeinschaft. Auch ihm selbst droht der Unglücksfall durch die Rückwirkung seines Wortes, wie Spr 18:7 bezeugt. "Der Mund des Toren wird ihm zum Untergang", und "seine Lippen sind der Fallstrick seiner Seele!" Wir singen gerne: "Ach, dass ich tausend Zungen hätte und einen tausendfachen Mund...!" und meinen, wir würden dann "ein Loblied nach dem anderen anstimmen". Ob uns nicht die Disziplinierung unserer einen Zunge und deren Dienst in der Weitergabe des Lebenswortes ein ganzes Leben lang beschäftigen könnte? "Lasst uns Gott stets ein Schlachtopfer des Lobes darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die Seinen Namen segnen" (Hebr 13:15)!

Sind wir nicht oftmals eher ein Narrenmund statt einer Lebensquelle? "Aus demselben Mund geht Segen und Fluch zugleich hervor? Dies, meine Brüder, sollte nicht also sein! Die Quelle sprudelt doch nicht aus derselben Öffnung Bitteres und Süßes zugleich hervor (Jak 3:10-11)! Jak 3. spricht die Lehrer der Gemeinde Gottes an, als solche, die "größere Verantwortung tragen"; nicht von ungefähr wird gerade in diesem Kapitel die fluchbringende Wirkung der ungezähmten Zunge beschrieben: Sie ist zwar nur ein kleines Glied, rühmt sich aber gewaltiger Dinge; sie ist ein kleines Feuer, das einen großen Wald (oder: Holzstoß) anzündet; ja, sie ist "ein Kosmos (oder Weltsystem) der Ungerechtigkeit" sie ist befleckt, rückwirkend, den ganzen Leib, selbst von der Hölle entzündet, zündet sie den Kreislauf des Lebens an; sie ist ein unstetes Übel voller tödlichen Giftes". Welch vernichtendes Urteil! Wahrlich: Der Mund des Gesetzlosen löst eine drohende Katastrophe aus; denken wir nur an die "Holzstöße", auf denen in den Zeiten der Inquisitoren Menschen verbrannten, die von anderen denunziert worden waren!

Aber welche Lebensquelle strömt aus dem Munde des Gerechten! Was zunächst von Gott selbst bezeugt wird (Ps 36:9 - Jer 2:13 - Jer 17:13), erfüllte sich im Sohne Gottes: Die Quelle der Offenbarung und Seines geisterfüllten Wortes wurde zum sprudelnden Bach, ja zum tiefen Wasser eines Stromes, bis schließlich die Erkenntnis des Herrn die Erde bedecken wird, wie Wasser den Meeresgrund (Jes 11:9 - Hes 47:1-12). für alle Dürstenden fließen vom Leibe Jesu Ströme lebendigen Wassers, des Geistes und des Wortes, in die Welt (Joh 7:37-39). So schließen auch wir uns dem Petrusbekenntnis an: "Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens, und wir haben geglaubt und erkannt, dass Du der Heilige Gottes bist" (Joh 6:68)!

Über dieses Lebenswasser sprach der Herr mit der Samariterin am Jakobsbrunnen: "Wer immer von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird keineswegs mehr dürsten in Ewigkeit; im Gegenteil: das Wasser, das ich ihm schenken werden, wird in ihm selbst zu einer Wasserquelle werden, die ins ewige Leben quillt" (Joh 4:14)! Welche Wirkungen hat das Wasser aus dem Quell des Lebens, das Wort aus dem Munde des Gerechten? Aufs ersten dürfen wir uns allezeit reinigen im Wasserbad des Wortes (Eph 5:26); es belebt und erfrischt uns auch und stillt den Durst der Seele und des Geistes; es lässt das Land ergrünen und bildet die Grundlage aller zur Frucht führenden Lebensprozesse Nur an dem Wort aus dem Munde des Gerechten, dem Munde Jesu Christi, kann auch unser Wort gesunden und heilbringend für andere werden; so dass wir als Weise Erkenntnis bewahren!

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97. Aufdecken oder Zudecken? - Spr 10:12