Das Begehren der Gerechten - Spr 11:23

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112. Das Begehren der Gerechten - Spr 11:23

Das Begehren der Gerechten ist nur Gutes, die Hoffnung der Gesetzlosen ist Vermessenheit (Zorngericht).

Fast möchte man meinen, hier seien zwei Begriffe miteinander vertauscht, müsste es nicht heißen: die Hoffnung der Gerechten... das Begehren der Gesetzlosen! Daher denken wir an das ernste Wort aus 1Jo 2:15-17, wonach "alles, was in der Welt ist" geprägt ist durch das "Begehrendes Fleisches, die Begierde der Augen und den Hochmut des Lebens", "und die Welt vergeht mit ihrer Begierde"! Machtgier, Habgier, Geldgeiz, Ehrgeiz sind die "Treber am Schweinetrog" dieser Welt, mit denen so viele verlorene Söhne "ihren Bauch zu füllen begehren" und dann auch "ihrem Bauche als Gott" dienen (Lk 15:16 - Phil 3:19). Dazu sagt Pred 6:7: "Alle Mühe des Menschen ist für seinen Mund, und dennoch wird seine Begierde nicht gestillt" (oder; seine Seele nicht gefüllt)!

Und doch hat der Tausch der Begriffe einen guten Sinn: Selbst wenn sich das Begehren der Gesetzlosen als scheinbar begründete Hoffnung darstellt, so ist deren Frucht letztlich nur Vermessenheit (DEL), ein Überwallen (BUB) wie bei einen siedenden Topf, das nur verletzen kann, und am Ende das göttliche Zorngericht (Knautzsch-W). Vermessenheit ist Maßlosigkeit in Weg, Methode und Ziel auf Kosten anderer. Das von Gott gelöste gottlose Begehren kann zum überströmenden Gefäß für die Begierden des "Mörders von Urbeginn" und "Vaters der Lüge" werden (Joh 8:44). Neid, Streit, Hass, Zorn, Grimm (E) und Lüge sind die kosmischen Methoden zur Selbsterhöhung der Gesetzlosen und zur Unterdrückung des Nächsten. Am Ende aber steht Gottes Gericht. Das Begehren des Gerechten jedoch drückt die Intensität seiner Hoffnung aus, sei es nun das "Verlangen der Lippen" im Gebet (Ps 21:2 - Ps 145:19), das Harren auf den kommenden Messias und das völlige Hoffen auf die Gnade die Er bei Seinem Erscheinen mitbringt (Mal 3:1 - 1Petr 1:13), dass Begehren eines Dienstes in der Gemeinde Christi (1Tim 3:1) oder das Begehren, in allem ehrbar zu wandeln, um Jesus zu verherrlichen (Hebr 13:18). Jedenfalls gilt von denen, "die Gottes Güte harren", dass Sein Auge stets auf sie gerichtet ist (Ps 33:18)!

Das Begehren der Gerechten bewirkt nur Gutes, das heißt, es wird niemals andere verletzen, ihre Rechte verkürzen und ihre Lebensgrundlagen zerstören, sondern sich allezeit heilsam für sie auswirken. Gewiss erfüllt sich diese Idealvorstellung vollkommen nur in dem Christus, der selbst nach dem Zeugnis des mitgekreuzigten Schächers "nichts Ungeziemendes getan hat" (Lk 23:41). Letztlich aber ist das Gute, das im Leben derer ausgestaltet wird, die Gott lieben, die Ausformung des Wesen Christi als des Erstgeborenen der Brüder in ihrem Leben; dazu müssen "alle Dinge ihnen zum Guten dienen" (Röm 8:28-30). Die Hoffnung, Jesus gleich zu werden und zur Freiheit der Herrlichkeit zu gelangen, reinigt unser Leben (1Jo 3:3).

Die Nationalhymne Israels heißt "ha tikwa" - die Hoffnung. Dass aus der Hoffnung von Gesetzlosen das Begehren der Gerechten werde, darum beten wir für Israel, in Übereinstimmung mit dem Gottesplan des prophetischen Wortes. Es wird sich einst erfüllen, was Jes 26:8 bezeugt: "Ja, wir haben Dich, JAHWEH erwartet auf dem Pfade Deiner Gerichte; nach Deinem Namen und nach Deinem Gedächtnis ging das Verlangen der Seele. Mit meiner Seele verlangte ich nach Dir in der Nacht...!"

Ob unser Verlangen nach der Wiederkunft Christi, oder Sein Verlangen nach den Gliedern Seines Leibes, größer ist? Röm 15:23 - 1Thes 2:8.12 und 2Tim 1:4 zeigen und Christi Verlangen, zu uns zu kommen und uns von Angesicht zu sehen, im Vorbilde des Apostels Paulus als des "Darstellers Jesu Christi". So wird auch das Begehren des Gerechten Wirklichkeit werden"

Wir aber dürfen mit der Braut des Hohenliedes sprechen: "Ich bin meines Geliebten, und nach mir ist Sein Verlangen" (Hl 7:10)

Lies weiter hier:

113. Vom Segen des Wohltuns - Spr 11:24-26