Vom Segen des Wohltuns - Spr 11:24-26

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113. Vom Segen des Wohltuns - Spr 11:24-26

Da ist einer, der ausstreut, und er bekommt noch mehr; und einer, der mehr spart als recht ist, und es führt nur zum Mangel. - Die segnende Seele wird reichlich gesättigt, und der Tränkende wird auch selbst getränkt. - Wer Korn zurückhält, den verflucht das Volk; aber Segen wird dem Haupte dessen zuteil, der Getreide verkauft!

Zwei Charaktertypen treten in unser Blickfeld: Der Geizige, der Mangel, Einbuße, Verlust erleidet und letztlich verarmt; der Freigebige, der nicht verliert, sondern vielmehr hinzugewinnt! In Spr 28:27 heißt es darum: "Wer dem Armen gibt, der wird keinen Mangel haben; wer aber seine Augen" (Vor dem Elend anderer) "verhüllt, wird mit Flüchen überhäuft werden!" Dies bestätigt uns der Apostel in 2Kor 9:6: "Wer sparsam sät, wird auch kärglich ernten, und wer segensreich sät, wird auch segensreich ernten!" Wieder dürfen wir an den "Reichen Kornbauern" im Gleichnis Jesu erinnern, der das Getreide zurückhielt und es in neugebaute Scheunen speichert, damit er in der Zeit der Hungersnot Wucherpreise verdienen könne; doch noch in der Nacht der Planung wurde er als ein "Narr" in die Ewigkeit abgerufen. Hätte er seine Pläne verwirklichen können, hätte ihn der Fluch des Volkes zu Recht getroffen. 1Kö 17. berichtet uns von einer segnenden Seele, die mehr zurückerhielt, als sie ausstreute; die Witwe zu Zarpath (zu deutsch: Schmelzhütte, Ort der Läuterung) bereitete dem hungrigen Propheten Elia aus einer letzten Handvoll Mehl und wenigem Öl einen Kuchen zu, um dann selbst mit ihrem Sohne Hungers zu sterben; doch durch Gottes gnädiges Handeln nahm das Mehl im Topf und das Öl im Krug nicht ab, solange die Hungersnot währte! Ja, durch die Segnung der Hände Jesu kann das Wenige, das wir mitbringen, und seien es nur fünf Brote und zwei Fische, zu einer solchen Fülle gemehrt werden, dass 5000 Menschen gesättigt werden (Mt 14.)

Doch soll nicht nur unser Hab und Gut gemehrt werden, wenn wir freigebig sind; sondern auch die segnende Seele soll reichlich gesättigt werden Dem entspricht ein unbekanntes Jesuswort, das Paulus in Apg 20:35 wiedergibt, und das alle sozialen Weltprobleme lösen könnte. "Geben ist glückseliger als Nehmen!" Fragen wir uns da noch, warum Gott "der glückselige Gott" genannt wird? In der "Kollektenpredigt" des Apostels Paulus (2Kor 9.) wird bezeugt, wie durch ein segensreiches Säen in der Gabe für die Brüder überströmender Segen gewirkt wird, aber auch Gottes vorbildliches Handeln in der Sendung Seines Sohnes wird gerühmt. "Gott sei Dank für Seine unaussprechliche Gabe" (2Kor 9:15)!

Zwei Schriftworte sollen uns das Gesetz der Bereicherung durch freudiges Geben noch verdeutlichen. In Mal 3:10 heißt es: "Bringet den ganzen Zehnten in das Vorratshaus, auf dass Speise in meinem Hause sei; und prüfet mich doch dadurch, spricht JAHWEH der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels auftun und euch Segen ausgießen werde bis zum Übermaß." Dies haben schon viele Glaubensmenschen erfahren. Der Herr bestätigt es in Lk 6:38: "Gebet, und es wird euch gegeben werden ein gutes, gedrücktes, gerütteltes und überlaufendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn mit demselben Maße, mit dem ihr messet, wird euch wieder gemessen werden!"

Die segnende Seele wird reichlich gesättigt. Segen wird dem Haupte dessen zuteil, der Getreide verkauft! So sagt Ps 112:9 von dem Aufrichtigen: "Er streut aus und gibt dem Armen; seine Gerechtigkeit besteht ewiglich; sei Horn wird erhöht werden in Herrlichkeit!" Wer würde nicht an Joseph, den Brotverwalter Gottes, erinnert, der durch seine kluge Vorratswirtschaft ganz Ägypten und viele umliegend Völkerschaften, darunter die einige Familie, rettet! Die Ägypter gaben ihm den Ehrennahmen; ZAPHNATH-PANEACH; dieser Name kann bedeuten: Spender aus der Lebensfülle - Speise der Lebenden - Brot des Lebens - Erretter der Welt. Wo immer er mit der Staatskarosse durch die Städte und Dörfer Ägyptens fuhr, beugte man huldigend die Knie vor ihm und segnete ihn. Doch weist er vorbildlich auf einen Größeren hin, auf den Christus, der das "Brot Gottes" und damit auf "das Brot der Welt" ist. Was wird dies für eine "wunderbare Brotvermehrung" sein, wenn Gott durch Ihn alle Welten und Wesen speisen wird, Er, der "dem Hungrigen Sein Brot bricht" (Ps 146:7) und sogar Seine Feinde speist (Spr 25:21 - Röm 12:20).

Doch ehe der Christus zum BROT wurde, wurde Er als SAME ausgesät. Da ist einer der ausstreut, und Er bekommt mehr - gilt dies nicht wiederum dem Gerechten, dem Sohne Gottes (vgl. Gal 3:16)? Ist er doch der Säemann, der Gottes Wort auf das vierfache Ackerfeld dieser Welt ausstreut (Mk 4:14-15). Aber noch mehr: Nach Ps 126:6 hat Er "den Samen" aller Welten und aller ihrer Geschöpfe, im klaren Vorherwissen um das Verderben durch die Sünde, "mit Weinen zur Aussaat getragen", Er wusste, dass ER für die gefallene Schöpfung in den Tod gehen müsse. Und doch wird Er einmal "mit Jauchzen" die ernteschweren Garben der vollendeten Welt Seinem Gott und Vater "heimbringen". Dafür musste Er den edlen Samen Seines Leibes unter Schweiß und Tränen in die verfluchte Erde betten, die Ihm nur Dornen und Disteln trug, denn nur als das "sterbende Weizenkorn" konnte Er "viel Frucht bringen" (Joh 12:24), "Samen sehen" (Jes 53:10) und zum Brote Gottes werden, das der Welt das Leben gibt. Dafür wird schon jetzt millionenfacher Segen dem Haupte zuteil!

Über diese Tränensaat dichtet Adolf Heller:

Korn und Traube werden Brot und Wein
Doch sie müssen unter vielen Wehen
durch die Mühle, durch die Kelter gehen,
ehe sie des Menschen Herz erfreu'n.
Christus ist das wahre Weizenkorn.
Als Er starb, ward Er zum Brot des Lebens.
Alles Heilsverlangen wär' vergebens,
sühnte nicht der Heiland Gottes Zorn.
Durch das Kreuz ward Er zum Lebensbrot.
ward zum Weinstock, der uns Freude spendet.
Alles Weltenelend einmal endet
durch des Vaters Gnadenangebot!

Lies weiter hier:

114. Vertrauen auf Reichtum? - Spr 11:27-28