Vertrauen auf Reichtum? - Spr 11:27-28

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114. Vertrauen auf Reichtum? - Spr 11:27-28

Wer nach Bösem trachtet, über den wird es kommen (Spr 11:27b); wer auf seinen Reichtum vertraut, der wird fallen (Spr 11:28:b); wer das Gute eifrig (frühe) sucht, sucht (Gottes) Wahlgefallen (Spr 27a); die Gerechten werden sprossen wie das Laub (Spr 11:28:b).

Ich habe die Texte einmal im Wechsel der Verse angeordnet, um die Parallelität des Sinns nachzuweisen.

"Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt" sagt die sogenannte Volksweisheit. Kommt darin aber nicht schon ein Vertrauen auf Geld, ein Sich-Sichern im Reichtum (BUB) zum Ausdruck, das Gott missachtet? Jesus hat ernst darauf hingewiesen, dass man nicht gleichzeitig Gott und dem Mammon "wie ein Sklave dienen kann", wenn man den einen "liebt", wird man den anderen "verachten" (Mt 6:24). Das Selbstgespräch des "reichen Kornbauern" mit seiner Seele zeigt uns, wie sehr er seinem Reichtum vertraute (Lk 12:19); plötzlich aber kam das Böse über ihn, und er fiel, als Gott in der Nacht seine Seele von ihm forderte! Ohne Sicherung bei Gott, ohne Vertrauen auf ihn musste er in die Ewigkeit eingehen!

Von dem Gesetzlosen sagt Ps 7:16, dass die Mühsal, die er anderen verursachte, "auf sein eigenes Haupt zurückkehren", und dass "die Gewalttat", die er verübte, "auf seinen Scheitel herabstürzen" werde. Dies mag uns an den Fall eines anderen Reichen erinnern, von dem Jesus sagte: "Ich sah den Satan vom Himmel stürzen wie einen Blitz" - hinweggeschleudert aus der Nähe Gottes (Lk 10:18). Vertraute nicht auch er auf die ihm eigene Weisheit, vollkommene Schönheit, glänzende Herrlichkeit und Macht, so dass er sich selbst Gott gleichmachen wollte (Jes 14. - Hes 28.)? "Wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden!" Der Christus aber, der sich selbst erniedrigte, wurde erhöht; Er ward arm um unseretwillen, damit wir durch Seine Armut reich würden (2Kor 8:9)!

Nun gibt es auch in der Gemeinde Gottes Reiche - reich an Geld, Macht, Weisheit, Intelligenz Schönheit oder Tugend. Gott wendet sich jedoch nicht gegen den Reichtum an sich, sondern gegen das Vertrauen auf den Reichtum! Noch einmal sei 1Tim 6:17-19 zitiert (nach Menge):

"Denen, die Reichtum in der jetzigen Weltzeit besitzen, schärfe ein, dass sie sich nicht überheben und ihre Hoffnung nicht auf die Unsicherheit des Reichtums setzen, sondern auf Gott, der uns alles reichlich zum Genuss darbietet. Schärfe ihnen ein, Gutes zu tun, reich an guten Werken zu sein, Freigebigkeit und Mildtätigkeit zu üben und sich dadurch ein gutes Grundvermögen für die Zukunft anzulegen, damit sie das wirkliche Leben erlangen"!

Gottes Verheißungswort aber spricht: Wer das Gute frühe sucht, sucht Gottes Wohlgefallen; die Gerechten werden aufsprossen wie das junge Laub! Wie im Frühling die Bäume wieder neu ausschlagen, so ist dies ein Bild für das neue Leben aus dem Geist inmitten einer Welt des Todes. Solches gilt zunächst dem Gerechten und glückseligen Mann Jesus Christus, wie in Ps 1. schaut. Er ist wirklich wie ein Lebensbaum, gepflanzt an den Wasserquellen des Heiligen Geistes; Sein Blatt verwelkt nicht, und Er bringt Frucht zu Seiner Zeit; alles, was Ihm wohlgefällt, das tut Er (Ps 135:6), und alles, was Er tut, wird gelingen (Ps 1:3)! Jer 17:5-8 greift das schöne Bild auf und bezieht es, auf alle Gottesfürchtigen; im Zusammenhang des Textes wird der Mann verflucht, der auf Menschen vertraut, der Fleisch zu seinem Arm macht und dessen Herz JAHWEH weicht. Wie oft geschieht dies auch in der sogenannten Reichgottesarbeit, wo man auf Erfolgsbilanzen, erfolgreiche Redner und weltliche Methoden vertraut! Auch Israel muss es in der Endzeit noch lernen, sich nicht auf die eigenen Waffen und auf den Beistand der USA zu verlassen, sondern auf Gott allein! Dann aber wird uns in Jer 17:7 der gesegnete Mann vorgestellt, der auf JAHWEH vertraut. "Und er wird sein wie ein BAUM, der am WASSER gepflanzt ist und am Bache seine WURZELN ausstreckt und sich nicht fürchtet wenn die Hitze (der Drangsal und Anfechtung) kommt; und sein Laub ist grün, und im Jahre der Dürre ist er unbekümmert und unaufhörlich trägt er Frucht!" Solches ist dem Gerechten auch noch für das Greisenalter verheißen (Ps 92:12-15); denn wenn auch sein äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere Mensch des Geistes Tag für Tag erneuert! Glückselig jeder, der da reich ist - in Gott! -

Lies weiter hier:

115. Die Frucht am Lebensbaum - Spr 11:30-31