Eine schöne Frau ohne Anstand - Spr 11:22

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aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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111. Eine schöne Frau ohne Anstand - Spr 11:22

Ein goldener Ring im Rüssel eines Schweines, so ist ein schönes Weib ohne Schicklichkeitsgefühl

Wahrlich ein drastisches, aber wahres Wort! Dem gesetzestreuen Juden galt das Schwein als unreines Tier, sein schnaubender Rüssel als Bild der hemmungslosen Gier (3Mo 11:7). Es war höchste Frivolität, ja "Gräuel der Verwüstung an heiliger Stätte", als Antiochus Epiphanes, der "alttestamentlichen Antichrist", im Tempel zu Jerusalem ein Schwein opferte. Die gläubige Frau ist mit ihrem Leibe berufen, Tempel des Heiligen Geistes zu sein! Auch wenn sie eine makellose Schönheit besäße, jedoch ohne Anstand und Schicklichkeitsgefühl und entartet in der Urteilsfähigkeit (nach BA), wäre sie einem Schwein vergleichbar, durch dessen Rüssel man einen Goldreif gezogen hätte! Die Erfahrung aber zeigt, dass oftmals der Mangel innerer Werte durch einen um so größeren äußeren Aufputz wettgemacht werden soll - durch den Goldring in der gierig schnaubenden Nase! In Jes 3:16-24 wird uns das Bild einer solchen Frau gezeigt, das uns sehr "modern" anmutet; äußerlich geschmückt wie ein Christbaum, aber innerlich hohl und leer, kommt sie uns entgegen mit gereckten Hals, blinzelnden Augen und trippelndem Schritt; sie trägt klirrende Fußspangen, Stirnbänder und Halbmonde, Ohrgehänge und Armketten, Schleier und Kopfbund, Schrittkettchen und modische Gürtel, Fingerringe und Nasenringe; in ihrem Handtäschchen hat sie Handspiegel und Parfümfläschchen; Amulette sollen sie vor Unglück schützen; der neuesten Mode huldigt sie mit Prachtkleidern, Oberröcken, Hemden, Umhängen und Überwürfen; ein Turban krönt ihr Lockenwerk.

Dem entspricht auf der anderen Seite, wenn Männer "Augen voll der Ehebrecherin haben" (wie es der Grundtext von 2Petr 2:14 sagt). Dass wir uns recht verstehen: Auch Menschen des Glaubens sollen sich nicht in Säcke kleiden; ihrem geordneten Inneren sollte auch eine saubere, geordnete und ansprechende Kleidung im Äußeren entsprechen. Doch beachten wir, wie sich nach 1Petr 3:1-5 die Frauen der Glaubensväter schmückten: "Mit dem unverweslichen Schmuck eines sanften und stillen und vor Gott sehr kostbaren Geistes"! Sie waren jedenfalls nicht der Modediktatur unterworfen, "emanzipierten" sich nicht um jeden Preis, sondern ordneten sich ihren Männern im Glauben unter. Sie besaßen die Urteilsfähigkeit, das Rechte, Zweckdienliche und Schickliche, das Reine, Edle und Feine zu erwählen, während eine Frau, die in der Urteilsfähigkeit entartet ist, der Rohheit, Unreinheit und Schamlosigkeit verfällt. Selbstbeherrschung und geistliche Disziplin ist nach Gal 5:22 ein Teil der neunfachen Geistesfrucht (vgl. Phil 4:8).

In 2Petr 2:22 wird ein Mensch, der nach gutem Glaubensanfang in frühere Sünden zurückfällt, mit einer Sau verglichen, die einmal gewaschen, "sich wieder im Kote wälzt". Begehrt doch dämonischer Geist, wenn nicht in Menschen, dann doch "in die Säue zu fahren" und in ihnen zu wohnen (Mt 8:30-32). Und so mancher entlaufene Sohn des göttlichen Vaters endete am Schweinetrog und wünschte, seinen Bauch mit dem Fraß der Schweine zu füllen. Doch als er bußfertig zum Vater zurückkehrte, empfing ihn dieser mit dem Kuss der Liebe, schlachtete ihm das gemästete Kalb zu Freudenfeier, gab ihm die Sandalen eines Freien, das Festkleid der Herrlichkeit und den Siegelring der Vollmacht. Ist ein solcher Gott nicht wert, dass wir ihm in der Neuordnung des Geistes dienen? Denn auch Gott will "die Perlen" Seiner Offenbarung in Wort und Geist "nicht vor die Säue werfen" (Mt 7:6)!

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112. Das Begehren der Gerechten - Spr 11:23