Abrams großes Ziel

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Abschrift des Heftes:
Abraham, der erste Auserwählte - Band II
Abrahms neues Leben als Auserwählter

aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum“
von M. Jaegle und Mitarbeitern (1986)

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Inhaltsverzeichnis

Abraham, der erste Auserwählte

Band II

3. Abrams großes Ziel

Wanderer und Pilgrim

„Und es zieht Abram weiter und zeiht nach dem Südgau“ (1Mo 12:9). Zwei Charakterzüge prägen Abrams Leben: Er ist ein Anbeter und Pilgrim im Lande, denn nicht ih, sondern erst seinem Samen war das Land zum Besitztum verheißen (1Mo 12:7). Und so lebt der Auserwählte als Fremdling, wie ein Nomade, der sich nirgends sesshaft machen konnte. Über dieses Wanderleben im verheißenen Losteil erhalten wir eine ausführliche Erklärung im elften Kapitel des Hebräerbriefes (Hebr 11:9): „Durch Glauben verweilte er im Lande der Verheißung als einem fremden und wohnte in Zelten..."

Das überhimmlische Vaterland

Das Wandern der Patriarchen weist noch auf etwas anderes hin, das uns in Hebr 11:14 gesagt wird: „Weil sie Fremdlinge und Auswanderer auf der Erde sind, offenbaren sie, dass sie ein Vaterland suchen. Da aber die drei Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob von Gott mit Kanaan schon ein neues Vaterlang angewiesen bekamen ist zu fragen, weshalb sie über dieses h inaus (oder weshalb sie zu diesem hinzu) noch nach einem anderen suchten? Die Antwort erhalten wir aus Hebr 11:16, wo uns gesagt wird, dass sie nach einem besseren Vaterland streben, und zwar nach einem überhimmlischen.

In diesem Bericht überrascht uns die Erkenntnis dieser frühen Gottesmänner. Später hat Salomo von der Einteilung der Himmelswelt gesagt (1Kö 8:27): „... die Himmel und der Himmel Himmel...“. Auch in den Psalmen lesen wir manchmal den Ausdruck: (oben) über die Himmel (Ps 8:1; Ps 108:4 u.a.). Dass aber Abram schon von einem Vaterland in den Überhimmeln wusste, übersteigt weit alle Erkenntnisse der späteren Zeit.

Wieder ist zur fragen: Woher wussten die Patriarchen von einem überhimmlischen Vaterland? Nun, zum Auffinden der Antwort haben wir Joh 8:56 einen guten Wegweiser. Wie nämlich dem Abraham der Tag Jesu Christi auf der wiederhergestellten Erde, gezeigt wurde, so hat er auch auf irgendeine Weise vom Herrn eine Offenbarung über die Überhimmel erhalten.

Diese Offenbarung war aus folgendem Grund notwendig: Abraham gewahrte nicht nur den Tag Jesu Christi, sondern wird nach Mt 8:11 auch darin leben. Doch mit der Verbrennung der wiederhergestellten Erde am Ende der tausend Jahre wird auch dieser Tag aufhören und nach 2Petr 3:12 vom Tag Gottes abgelöst werden. Da nun mit diesem Weltenbrand den Patriarchen ihre Wohnstätte genommen werden wird, könnten diese mit Recht fragen, wo dann ihre bleibende Stätte sein wird. Aber auch das wurde ihnen noch zu ihren Lebzeiten gesagt, denn ohne diese Mitteilung hätten sie ja nicht nach diesem überhimmlischen Vaterland streben können.

Später wurde auch dem Propheten Jesaja (Jes 65:17) die Neuschaffung der Himmel und der Erde bekanntgegeben mit der Zusage, dass diese nie mehr vergehen werden (Jes 66:22).

Mit der Verheißung eines überhimmlischen Vaterlandes ward dem Abraham mit Isaak und Jakob eine große Zukunft in mAussicht gestellt. Aber zu einem Vaterland gehört auch eine Stadt. Auch eine solche hatte Gott in Seinem großen Heilsplan vorgesehen. Ja noch mehr! Er hatte jenen frühen Gottesmännern diese Stadt mit den Worten verheißen: „... denn eine Stadt bereitet Er ihnen.“

Die überhimmlische Stadt

Auch über diese Stadt wusste Abraham Bescheid, denn es ist von ihm in Hebr 11:10 geschrieben: „Denn er wartete auf die Stadt, die Grundfesten hat, deren Künstler und Baumeister Gott ist.“ Diese Stadt ist nach Hebr 12:22 die Stadt des lebendigen Gottes, das überhimmlische Jerusalem. Da Gott als ihr Erbauer „Künstler“ genannt wird, muss sie von unvorstellbarer Schönheit sein.

In Offb 21:9ff. ist sie beschrieben und in der Tat, ihre Herrlichkeit und Größe und Schöne übersteigt jedes menschliche Fassungsvermögen. Das war die Stätte, von der Jesus den Jüngern (Joh 14:2-3) verhieß, ihnen diese Stätte zu bereiten. Und im Blick auf ihre Größe ist gut zu verstehen, dass der Herr von dieser überhimmlischen Stätte aussagte. In dem Hause meines Vater sind viele Bleibestätten (Wohnungen).

Aber nun wird uns noch etwas Gewaltigreres von dieser heiligen Stadt gesagt, das sogar Johannes schauen durfte. Diese Stadt wird nämlich nicht im Himmel bleiben, vielmehr sah sie Johannes aus dem Himmel herabsteigen auf die neue Erde (Offb 21:2). Diese Schau des Johannes ist die Antwort auf die Frage: Es kommen doch nur die Glieder der Körperschaft Christi für bleibend in die Überhimmel, wieso können dann auch Abraham, Isaak und Jakob dort oben ihr Vaterland haben?

Mit der Stadt kommt also auch ihr Vaterland auf die neue Erde herab. Jetzt ist alles klar! So wie die Patriarchen auf der wiederhergestellten Erde ihr künftiges Leben verbringen, so dann auch auf der neuen Erde.

Auch von David heißt es (Apg 2:34): „Denn nicht David ist in die Himmel hinaufgestiegen.“ Übrigens wird David wie Abraham, Isaak und Jakob sein Auferstehungsleben im irdischen Königreich Christi verbringen und sogar wieder als König über Israel, wie dies in Hes 37:24 geweissagt ist, herrschen.

Damit kommen wir zum Thema:

HImmlische Gaben für Erdenbewohner

Das ist eine das Volk Israel betreffende Wahrheit, denn diesem Volk sind himmlische Gaben versprochen. Das besagt aber nicht, dass diese Gabenempfänger auch in den Himmel kommen, um sie dort zu genießen. Diese Gaben kommen herunter zu ihnen und werden nur deshalb himmlisch genannt, weil sie himmlischen Ursprungs sind. Über diese göttliche Heilstat an Israel werden wir schon in Israels Frühgeschichte belehrt. So heißt es in 5Mo 28:12: „Jewe wird dir Seinen guten Schatz, die Himmel, auftun, um den Regen deines Landes zu geben zu seiner Zeit und um alles Werk deiner Hand zu segnen.“ Dieselbe Wahrheit spricht der Prophet Maleachi aus (Mal 3:10): „...und prüfet Mich dadurch, spricht Jewe der Heerscharen, ob Ich euch nicht die Fenster des Himmels auftun und euch Segen ausgießen werde bis zum Übermaß.“

Diese Linie verfolgt auch der Herr in der Bergpredigt weiter, indem Er zu denen, die um Seinetwegen verfolgt werden, sagt (Mt 5:11-12): „Freuet euch und frohlocket, weil euer Lohn in den Himmeln groß ist.“ Er brauchte aber nicht nochmals hervorzuheben, dass der Lohn aus den Himmeln zu ihnen auf die Erde kommen wird; das wurde ja den Israeliten in den zitierten Stellen schon deutlich gesagt.

In diesem Sinn muss auch des Herr Verheißung an die Jünger ver standen werden,d ass Er sie zu Sich nehmen wird, damit sie sind, wo Er ist (Joh 14:3). Hier liegt auch wieder der Gedanke nahe, Er nimmt sie zu Sich in den Himmel. Aber dies kann wiederum nicht sein, da Seine Jünger im kommenden Tausendjahrreich nach Mt 19:28 auf zwölf Thronen sitzen werden und richten die zwölf Stämme Israels; und dies wird auf Erden sein!

Die Wahrheit, dass Israel seine himmlischen Segnungen auf erden genießen wird, wird uns dann praktisch und anschaulich mit der überhimmlischen Stadt und dem Vaterland des Abraham vorgeführt, indem sie (Stadt und Vaterland) aus den Überhimmeln herabsteigen, wie dies Johannes nach Offb 21:2-3 gewahren durfte.

Wenn dann Abraham den Tag Christi durchlebt hat, wird er sein weiteres Auferstehungsleben, das in den Überhimmeln von Gott zubereitete Vaterland, nach dem er schon damals strebte, auf der neuen Erde genießen.

Nachdem wir zuvor mit Abraham weit in seine Zukunft eilten und sein überhimmlisches Vaterland samt der überhimmlischen Stadt betrachteten, begeben wir uns wieder zurück in sein früheres Leben in Kanaan. Wir setzen unseren Lehrgang über die Auserwählung in der Familie des ersten Auserwählten fort.

Dementsprechend ist der neue Abschnitt betitelt:

Lies weiter:
4. In der Familie des ersten Auserwählten