Sicherer Wandel ohne Straucheln - Spr 3:21-23

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34. Sicherer Wandel ohne Straucheln - Spr 3:21-23

Mein Sohn! Lass sie nicht von deinen Augen abschweifen, bewahre klugen Rat und besonnenen Plan: sie werden Leben für deine Seele sein und Huld für deinen Hals. Dann wirst du in Sicherheit deinen Weg gehen, und dein Fuß wird nicht anstoßen.

Zum siebten Male erschallt der Mahnruf des Vaters an seinen Sohn! Er soll sie, das sind Verstand, Weisheit und Erkenntnis der vorausgehenden Verse, nicht aus den Augen verlieren. Doch können unsere Augen auch in einer reizüberfluteten Welt von der göttlichen Weisheit zum Bösen hin abschweifen! Die "Lust der Augen" kann uns nach 1Jo 2:16 von der Liebe des Vaters trennen! So sollten wir mit Hiob "einen Bund mit den Augen schließen", gerade im Blick auf die sexuellen Bildangebote und im Bedenken dessen, dass der Allmächtige unsere Wege sieht und unsere Schritte zählt (Hi 31:1-4). Zum Achten auf die Weisheit Gottes bedarf es jedoch nicht nur der zuchtvollen Selbstbeschränkung im Umherschweifen unserer Augen, sondern "erleuchtete Augen des Herzens", als der geistlichen Erkenntnisorgane der Gottesschau. "Lass meine Worte nicht von deinen Augen weichen... denn Leben sind sie denen, die sie finden...", sagt Spr 4:21. Indem wir Christi Herrlichkeit anschauen und widerspiegeln, werden wir von Klarheit zu Klarheit, in Sein Bild verwandelt (2Kor 3:18)! So wird das Auge wirklich zum "Lichte des Leibes", wie es Jesus sagte, zur "Menorah der Leibestempels" Dann bewahren wir auch, geleitet durch Gottes Wort, klugen Rat und besonnenen Plan und "tragen das Ziel unseres Glaubens, die Errettung der Seele, davon" (1Petr 1:9); Gottes Plan für unser Leben und Sein Rat auf unserem Wege werden Leben für die Seele sein.

Was aber ist gemeint, wenn als Glaubensertrag auch Huld (Gnade, Anmut) für unseren Hals verheißen ist? In Spr 1:9 werden die Vaterunterweisung und die Mutterbelehrung, in Spr 3:3 die Güte und Wahrheit als "kostbares Geschmeide für den Hals" gesehen. Doch lässt das hebr. Wort auch an den gebeugten Nacken wiederkäuender Tiere denken. Das "Wiederkäuen" des Geistesmenschen aber ist nach Ps 1:2 das Nachsinnen über Gottes Wort und Plan, mitsamt der Fähigkeit, die Zeugnisse der Gottesmänner "in Erinnerung zurückzurufen und eigenständig zu verarbeiten" (nach 2Petr 1:13-15). Zu solchem Nachsinnen bei der Wiedererweckung des Wortes Gottes brauchen wir den gebeugten Nacken und vermehrte Gnade!

Dürfen wir aber wirklich einen sicheren Weg durch diese Welt erwarten, wenn wir der Gottesweisheit folgen? Ist nicht auch dem Leben der Glaubenden viel Not und Nacht und Unsicherheit beigeordnet? Nun, einen "Automatismus des sicheren Weges" kennt auch unsere Spruchweisheit nicht! Sie spricht nur vom sicheren Gehen ohne einen Anstoß für den Fuß, das heißt, ohne Straucheln und Liegenbleiben! Unser Weg durchs Bakatal der Tränen und durchs Tal der Todesschatten ist von Gott gesichert und von ihm überwacht; und so dürfen wir im Glauben als Gesicherte gehen (BA). Dabei werden wir oftmals erst nach dem rechten Weg im Sinne Gottes suchen müssen, was nicht frei von innerer Not und Anfechtung ist (Phil 1:22-26). Du wirst in Sicherheit deinen Weg gehen, das meint nicht den Weg des anderen Hat doch jeder Glaubende seine eigene geistliche Biographie und seinen eigenen Glaubensweg, der unübertragbar und unnachahmlich ist, aber kostbar vor dem lebendigen Gott.

Auch dem Sohne Gottes gilt unser Wort vom unanstößigen Wandel. Versuchte ihn noch der Satan über die Lust der Augen, als er ihm in einem Augenblick Macht und Reichtum der Weltreiche zeigte, um ihn zur Huldigung vor sich selbst zu verlocken? Versuchte er ihn nicht durch ein "geteiltes" Gotteswort und eine missverständliche Verheißung zum demonstrativen Sprung von der Tempelzinne? "Denn Er wird Seinen Engeln über Dir befehlen, Dich zu bewahren auf allen Deinen Wegen. Auf den Händen werden sie Dich tragen, damit Du Deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest" (Ps 91:12)! Vers 3 (Ps 91:3) unterschlug der Satan wo es heißt: "Auf Löwen und Ottern wirst Du treten, junge Löwen und Schlangen wirst Du niedertreten", d.h. den Sieg über die Mächte des Bösen davontragen. Noch genauer deutet Spr 4:11-12 das vorliegende Textwort: "Im Weg der Weisheit gebe ich dir Ziel, schnurgerade Wegspuren lasse ich dich betreten, wenn du gehst, wird dein Schritt nicht verformt werden, wenn du läufst, wirst du nicht straucheln!" Welche Verheißung für den Sohn und für die Söhne! Gott sei Dank, dass Er uns auf den Christusweg geleitet hat, so dass wir Seinen "Fußspuren" nachfolgen können ! Er ist mächtig genug, auch dich zu bewahren vor jedem Fall und dich, unsträflich darzustellen vor dem Angesicht Seiner Herrlichkeit mit Jubel (nach Jud 1:24)!

Lies weiter hier:

35. Guter Schlaf - ohne Angst und Schrecken - Spr 3:24-26