Die Weisheit des Schöpfers der Welt - Spr 3:19-20

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33. Die Weisheit des Schöpfers der Welt - Spr 3:19-20

JAHWEH - in Weisheit hat Er die Erde gegründet, in Einsicht die Himmel zubereitet. Durch Seine Erkenntnis wurden die Tiefen aufgebrochen, und die Wolken träufelten Tau herab.

Im hebräischen Text erscheint es so, als würde der Name JAHWEH ausgerufen und in Seinem Schöpferwirken gepriesen - ähnlich, wie wir es in 2Mo 34:6-7 und in Sach 12:1 finden; auch in Jes 48:13 stellt sich der Herr in feierlicher Weise selbst vor: "Ich bin der ewig Seiende, der Erste ich, ich auch der Letzte. Auch hat meine Hand die Erde gegründet, und meine Rechte die Himmel ausgespannt; ich rufe ihnen zu: allesamt stehe sie da! Dabei meint das Wirken der "Gotteshand" ein Wirken in "Kraft, Weisheit und Einsicht" (Jer 10:12).

In Weisheit hat Er die Erde gegründet, d.h. ihre Gesetzmäßigkeiten und ihren wunderbaren Funktionsmechanismus begründet. Das hebr. Wort für gründen (jasad) meint, dass ein bereits vorhandenes Grundmaterial künstlerisch gestaltet und vollendet wird. Erinnert uns das in Weisheit... (bechokmah) nicht an die ersten Worte des biblischen Schöpfungsberichtes: Im Anfang ... (bereschit)? Ist doch der Christus, in dem alles erschaffen ward, beides: die Weisheit Gottes und der Anfang, das Haupt aller Schöpfung; sowohl der Bauplan des Universums als auch der Zeitenplan der Heilsgeschichte ist in ihm niedergelegt.

Heute staunt man darüber, wieviele Tausende Gegebenheiten zusammenwirken mussten, um die Biosphäre des blauen Planeten Erde zu ermöglichen! Von allen Planeten des Sonnensystems liegt allein unsere Erde in jener engen Sphäre mittlerer Temperaturen, die eine Lebensentfaltung zulässt! Es gibt Astronomen, welche die Lebensbedingungen der Erde für so einmalig halten, dass sie Ähnliches im Kosmos kaum noch einmal für möglich halten, ja die das Weltenall als eine große "Versuchsanordnung" betrachten, die der Hervorbringung der irdischen Lebensmöglichkeiten vorausging. Welche göttliche Weisheit liegt dem allen doch zugrunde!

In Einsicht (BA: Verständnis) hat Er die Himmel zubereitet. Mit den Himmeln sind nicht nur die unermesslichen Weiten des Universums, die sichtbaren und messbaren Sternenwelten gemeint, sondern auch die "unsichtbaren Dimensionen" des Weltenalls, die uns Kol 1:16 bezeugt. Diese aber schließen alle Himmelwesen des Lichtes und der Finsternis, und damit auch deren Pläne, Ratschlüsse, Irrwege und Unheilsgedanken ein. Welche Einsicht Gottes war vonnöten, auch die Pläne und Wege der Bosheitsmächte so in Seinen Weltenplan einzuordnen, dass letztlich "das All" eine Heilsveranstaltung Gottes "zum Guten" ist (vgl. Röm 8:28). Er selbst aber bewohnt nicht die Himmel, ja "auch der Himmel Himmel können ihn nicht fassen" (1Kö 8:27); Er wohnt in einem unzugänglichen, unerschaffenen Licht, wohin niemand gelangen kann.

Durch Seine Erkenntnis wurden die Tiefen aufgespalten (PAR: spalteten sich die Fluten; DEL: brach auf der Wasserschwall; BUB die Flutwirbel). Die Tiefen (tehomot) sind die brausenden, tosenden Urfluten, die aus Abgrundtiefen hervorquollen (s. Ps 104:6-8 - Hi 38:8ff). Diese Tiefen werden in der Schrift oftmals auch mit dem Totenreich gleichgesetzt. Karel Claexs sah in ihnen die "Wirbelflut" der innerirdischen Magmaströme, auf denen die reliefreiche Erstkruste "schwimmt". Wir wissen heute von jenen Zerspaltenwerden der "Tiefen", welches die Bruchzonen zwischen den Kontinentalplatten und das Auseinandertriften der Erdteile zur Folge hatte, aber auch die Auffaltung der Gebirge. Nach göttlicher Erkenntnis bildeten sich aus dem Urkontinent die heutigen Kontinente, deren "Nabel", als Mittelpunkt, das Land Israel ist. Das glutflüssige Erdinnere aber schuf überdies durch seinen "Drehimpuls" jenen Magnetschirm um unseren Planeten, der diesen vor den tödlichen Strahlungen der Sonne und des Kosmos schützt. Doch gedenken wir auch dessen, dass der Christus, der Schöpfer der Welt, in Seinem Tode "drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde", also in jenen Abgrundtiefen weilte (Mt 12:40)!

Die Wolken meinen den Wolkenhimmel, die oberste Atmosphäre, die "dürre und fein zerriebene" Materie der "Ätherhöhen" (DEL). Diese Wolkenhöhen träufeln den Tau herab. Der Tau ist ein Bild göttlicher Segnungen, bildet aber auch das natürliche Existenzminimum der belebten Natur in Steppen und Wüsten. In den "schekakim" (Wolkenhöhen; wörtl. "Zerriebene") sah Claeys die Zonen und Elektronen der Lüfthülle; die dem Wunder der Wolkenbildung zugrundeliegen ("Die Bibel bestätigt das Weltbild der Naturwissenschaft"). Elihu fragte Hiob: "Verstehst du dich auf die Schwingungen der Wolke, auf die Wundertaten des an Wissen Vollkommenen?" (Hi 37:16). Es sind jene energiereichen Vorgänge gemeint, die zur Wolkenbildung führen, ohne die ein Leben auf unserem Planeten unmöglich wäre.

"Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht, die Weisheit Deiner Wege,
die Liebe, die für alle wacht anbetend überlege,
dann weiß ich, von Bewunderung voll, nicht, wie ich Dich erheben soll,
mein Gott, mein Herr und Vater!"

Durch Seine Weisheit, durch den Christus, hat der Vater alles erschaffen, was je ins Dasein getreten ist; Er wird es auch durch Ihn vollenden. Dies aber ist der Weisheit Anfang: "Wer Gott naht, muss glauben, dass Er existiert, und dass Er denen, die Ihn suchen, ein Belohner ist" (Hebr 11:6)!

Lies weiter hier:

34. Sicherer Wandel ohne Straucheln - Spr 3:21-23