Gottes Planordnung

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Satan als Engel des Lichts - 1. Teil
aus der Reihe „Mannigfaltige Weisheit Gottes“
von M. Jaegle 1970

Abschrift mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Groß
Als Schrift leider vergriffen.

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

Satan als Engel des Lichts 1. Teil

4. Gottes Planordnung

Die Äonen

Eine fülle von Licht flutete in die Körperschaft Christi, als ihr Gott durch berufene Lehrer die Einteilung Seines großen Heilsplanes in Äonen und Verwaltungen enthüllte. Die Äonen, unter denen wir gewaltige Zeitläufe zu verstehen haben, bilden gewissermaßen den Grundriss für den Verlauf des gesamten Wirkens Gottes von der Erschaffung der Himmel und der Erde an bis zur Vollendung. Die Schrift unterscheidet nun innerhalb der Äonen kürzere Zeitabschnitte, die sie Ökonomien = Verwaltungen oder Haushaltungen nennt. In diese Abschnitte hat Gott die Menschheitsgeschichte eingeteilt, damit uns die Mannigfaltigkeit Seines Heilswirkens recht deutlich vor Augen geführt werde. Es ist also unumgänglich nötig, die Begriffe „Äon“ und „Verwaltung“ bei der Schriftforschung zu berücksichtigen und voneinander zu unterscheiden. Diese Unterschiede und das Verhältnis der Äonen zu den Haushaltungen werden auf Skizze I schematisch dargestellt. Damit wird auch die Notwendigkeit, gesunde Worte zu gebrauchen und das Wort der Wahrheit recht zu teilen, besonders hervorgehoben.

„Äon“ ist ein buchstäbliches Urtextwort und bezeichnet einen längeren Zeitabschnitt. „Ewigkeit“ im Sinne von Endlosigkeit als Übersetzung von „Äon“ kann deshalb nicht richtig sein, weil die Schrift von Äonen in der Mehrzahl redet. Wir lesen vom „Vorsatz der Äonen“ (Eph 3:11), und dem „König der Äonen“ (1Tim 1:17; Offb 15:3 u. a.). Daraus ergibt sich unabweisbar eine Mehrheit aufeinander folgender Äonen, welche deshalb alle Anfang und Ende haben müssen.Vor allem aber wird die Endlosisgkeit der Äonen durch Schriftausdrücke wie „vor den Äonen (1Kor 2:7) und „die Abschlüsse der Äonen“ (1Kor 10:11; Hebr 9:26) widerlegt.

Die Einteilung des Gesamtplanes in fünf Äonen zeigt sich an der Beachtung der vier gewaltigsten Gerichte in Gottes Schöpfung. Jedes derselben leitet über zu einem neuen Zeitlauf. Eine solche Begrenzung der Äonen ist durchaus schriftgemäß, da das Wort Gottes das Ende mehrerer Äonen, in Sonderheit auch des jetzigen, mit dem Eintritt von Gerichten zusammenfallen lässt.

Mit der Erschaffung der Himmel und der Erde begann der erste Äon. Infolge ihres Niederwurfs (katabolé), meist mit dem unzutreffenden Wort „Grundlegung“ übersetzt, wurde sie ein Chaos und inhaltslos, und zwar durch das Wassergericht,das über sie hereinbrach (1Mo 1:2; 2Petr 3:6). Wir wissen,dass die Erde daraufhin von Gott wieder bewohnbar gemacht wurde.

Jetzt begann die Geschichte der Menschheit (1Mo 2:7) der zweite Äon. Mit der Sintflut über die Erde, um ihrer Verderbnis willen, doch unter Bewahrung der Familie Noahs, leitete Gott in den dritten Äon über.

Dieser ist nach Gal 1:4 der gegenwärtige, der dritte Äon, in dem wir leben. Und die Schrift setzt hinzu, dass er böse ist, weil während seiner ganzen Dauer Satan wie ein Gott (2Kor 4:4), in viel Vollmacht wirkt. Die meisten üblichen Übersetzungen schreiben hier (Gal 1:4) „Welt“ (von griechisch „kosmos“) anstatt „Äon“. Das lässt den Leser an die stoffliche Welt denken mit der in ihr lebenden, sündigen Menschheit, im Gegensatz zur „guten Himmelswelt“. Doch in Wirklichkeit redet die Schrift von einem Zeitabschnitt, dem gegenwärtigen Äon. Auf ihn folgt der zukünftige Äon, in welchem nicht mehr Satan, sondern Christus in Frieden und Gerechtigkeit regieren wird.

Durch diese auf Ereignisse gegründete, biblische Äonenlehre wird uns hier eine erste, uns vor gewissen Verführungen Satans bewahrende Wahrheit nahegebracht. Wer nämlich diese Erkenntnis besitzt, erwaratet nicht schon heute bessere Zustände auf Erden. So gut und christlich die Friedensbestrebungen der Welt vor Abschluss unseres bösen Äons auch aussehen mögen, die eine Verbesserung der Welt vor Abschluss unseres bösen Äoens erreichen wollen, ein einsichtsvoller Gläubiger hält sich von solcher Zielsetzung fern. Er weiß, dass der Weltfriede erst im nächsten Äon durch Christus aufgerichtet wird. Alle anderen Bemühungen sind eine Umstellung wichtiger göttlicher Planteil und werden von Satan zur Vorbereitung seines antichristlichen Reiches benützt.

Erst die kommende Drangsalperiode bedeutet das Ende dieses Äons. Dann wir Satan gebunden, und damit sind die bösen Äonen zu Ende, und die guten nehmen ihren Anfang. Dann wird Satan gebunden, und damit sind die bösen Äonen zu Ende und die guten nehmen ihren Anfang. Im kommenden nächsten, das heißt im vierten Äon, wird Christus tausend Jahre auf Erden regieren Allein auch dieser Äon endigt noch ein letztes Mal mit einem schweren Gericht über Satan und die Völker, die er nach seiner letzten blitzartigen Freilassung von neuem verführt haben wird (Offb 20:7). Alsdann werden sowohl Himmel wie Erde durch das Feuergericht gehen, und auf dieses folgt der fünfte Äon - auch der Äon der Äonen genannt, in welchem neue Himmel und eine neue Erde sein werden. Dieser führt dann in die herrliche Vollendung, in der Gott sein wird alles in allen (1Kor 15:28)



Skizze I

Die Äonen (Skizze I)
vor den Äonen 1. Äon
Anfang / 1. Gericht
2. Äon
Herabwurf / 2. Gericht
3. Äon
Der gegenwärtige böse Äon / 3. Gericht
4. Äon
Drangsal / 4. Gericht
5. Äon
Feuer
nach den Äonen


Die führenden Häupter: 1
Adam
2
Seth
3
Noah
4
Abraham
5
Moses
6
Jesus
7
Petrus
8
Barnabas, Paulus
9
Paulus
10
Mensch der Sünde
11
Sohn des Menschen
12
Sohn Gottes
Was verwaltet wird: Unschuld Gewissen Obrigkeit Verheißung Gesetz Fleischwerdung Pfingsten Übergang Geheimnis Gericht Königreich Vervollständigung
Austeilungen: Paradies Fluch Vollmacht Erwartung Schatten Gnade u. Wahrheit Geist Erbarmen Gnade Zorn Gerechtigkeit Liebe u. Herrlichkeit
Diese Skizze ist aufgestellt nach dem großen Plan „Der Kalender Gottes“ und den dazu gegebenen Erklärungen von A. E. Knoch. In dieser Schrift wird eine Gesamtschau des göttlichen Heilsplanes geboten. Sie ist daher wärmstens zu empfehlen. Zu beziehen vom Konkordanten Verlag, Pforzheim.





Skizze II

Der große Übergang (Skizze II)
7
Die Pfingstverwaltung
8
Die Übergangsverwaltung
9
Die geheime Verwaltung der Gnade Gottes
*Apg 13:46
Die Körperschaft Christi- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - >
Glauben mit göttl.
Zeichen u. Wundern
Gaben der Wahr-
nehmung ent-
sprechend
Glaube allein
Gaben dem Glauben entsprechend

<- - - - - - - - Die Pfingst-Ekklesia - - - - - - - - - - - - - >

Glauben mit göttlichen Zeichen und Wundern
Gaben der Wahrnehmung entsprechend
Der Abfall vom Glauben
I
I
Apg 28:29*
I
Zeichen und Wunder
betrügerischer Geister





Die Verwaltungen

„Verwaltung“ ist ein bekannteres Wort als „Äon“, da es im Leben der Völker mannigfaltige Anwendung findet. Zuerst wollen wir dieses Gebiet kurz durchnehmen als elementare Einführung in die göttlichen Verwaltungen innerhalb Seines Heilsplanes.

„Verwaltung“, griechisch „oikonomia“, bedeutet buchstäblich „Hausgesetz“. Davon sind die beiden Fremdwörter „Ökonomie“ und „Ökonom“ abgeleitet. Das erstere bezeichnet eine geordnete Wirtschaft, also eine ordnungsgemäße Einrichtung, und das andere den Verwalter oder Haushalter einer solchen.

Eine Verwaltung ist also ein zweckdienliche Regelung, der ein bestimmtes Gesetz zugrunde liegt. Die Aufgabe eines Verwalters einer Hauswirtschaft besteht in der Durchführung des Hausgesetzes am rechten Ort und zur rechten Zeit. Aber darüber hinaus wir „Verwaltung“ auch für viel größere Einrichtungen gebraucht auch für viel größere Einrichtungen gebraucht, so z.B. für soziale und wirtschaftliche Unternehmen oder Städte-, Länder und Staatshaushalte. In diesen Organisationen gibt es zahlreiche Verwaltungszweige. Jedem derselben steht wiederum ein besonderer Beamter vor.

Jede Verwaltung hat auch ihre eigenen Verordnungen mit verschiedenen Auswirkungen. Diese können je nach den Umständen wohltuend oder beschwerend, das heißt Hilfen oder Laste sein. Das Verwaltungswesen ist auch gewissen Veränderungen unterworfen, so durch den Wechsel des führenden Staatsoberhauptes, der gewöhnlich zu Umwälzungen in der Regierungsform bzw. -verwaltung führt. Die Einführung solcher Neuordnungen erheischt immer eine gewisse Zeit, um Angestellte, Beamte oder Bürger an die neuen vVerhältnisse anzupassen und Störungen im Auslaufen der zurückgesetzten Verwaltungsordnung zu vermeiden. Während dann die überholte Verwaltung langsam verschwindet, wird die neue wachstümlich auf- und ausgebaut, bis sie voll und ganz funktionieren kann. Dabei kann es vorkommen, dass aus der ablaufenden Verwaltung gewisse brauchbare Formen mit in die neue übernommen werden. Dies stellt dann ein Periode des Übergangs dar, so dass für diese Zeit von einer Übergangsverwaltung gesprochen werden kann.

Die Entstehung solcher verwaltungsgemäß neuer Verfassungen, die auch im politischen Leben eine planvolle Führung des Volkslebens bezwecken, darf nicht nur als Produkt des menschlichen Geistes angesehen werden. Der Schöpfer Selbst hat sie in die Völker hineingelegt, denn ihre Urform und Quelle befindet sich in Seiner eigene Regierung. Es ist erstaunlich, wie diese in der Völkerwelt waltende Ordnung trotz ihrer Durchsetzung mit Sünde, so gut erhalten blieb, ,dass sie bis heute ein deutlich erkennbares Abbild von Gottes eigenem Verwaltungssystem geblieben ist.

In der Durchführung von Gottes Vorsatz mit der Menschheit wird uns nun das Prinzip der Verwaltungen in seiner ursprünglichen Vollkommenheit vorgeführt. Während die Äonen den Verlauf von Schöpfung, Erlösung und Vollendung in großen Zügen umfassen, lehrt uns Gott it den Verwaltungen den Ablauf der Menschheitsgeschichte in ihren Einzelheiten. Wer diese Wahrheit erfasst, wird nicht länger meinen, Gottes Liebesplan mit den Menschen verliefe nur eingleisig und einem einzigen Heilsprinzip. Gerade die Verwaltungen enthüllen uns einen Reichtum und eine Fülle von Gottes tiefsten und mannigfaltigsten Liebesgedanken, die Er in Stufenfolge durchführt. Jede isst ein in sich abgeschlossenes Original, und alle unterscheiden sich offensichtlich voneinander, bilden aber zusammen einen wunderbaren Organismus voll von göttlicher Weisheit und Harmonie, womit Gott sein Ziel sicher erreicht. Denn aus ihrer tiefen Verdorbenheit wird Er die Schöpfung hinauf in den Stand der Vollkommenheit führen.

Die Verwaltungen in Gottes Heilsplan sind kürzere Zeitperioden innerhalb der Äonen. Die Wahl des Wortes „Verwaltung“ zur Bezeichnung von Phasen in Gottes Liebesplan ist genauso wie „Äon“ biblisch berechtigt. Zwar finden wir nicht jede Verwaltung so in der Schrift angeführt und benannt, wie das auf der Skizze angegeben ist; aber dort, wo das Wort vorkommt, wird sowohl auf eine Mehrzahl hingewiesen als auch Anleitung gegeben, klar ausgeprägte Heilsordnungen „Verwaltungen“ zu nennen; denn Gott hat von ihnen zu Paulus geredet als dem Apostel, der beauftragt war, uns Seine tiefsten Geheimnisse zu enthüllen.

1Kor 9:17 belehrt uns Paulus, dass er mit einer solchen Verwaltung betraut sei. Weil er aber von einer solchen redet, muss es auch noch andere geben. Die Verwaltung, mit der er betraut und als deren Apostel eingesetzt wurde, heißt nach Eph 3:9: „Die Verwaltung des Geheimnisses“. Auch diese Benennung lässt auf weitere Verwaltungen schließen, in welchen andere Vorsätze Gottes verwaltet wurden die im Gegensatz zu der oben genannten paulinischen, damals nicht verhüllt waren. Weiter wird die gegenwärtige Verwaltung auch „die Verwaltung Gottes“ genannt (Kol 1:25); ferner „Die Verwaltung der Gnade Gottes“ (Eph 3:2); und (1Tim 1:4). „Die Verwaltung Gottes, die da ist im Glauben“. Dazu lesen wir Eph 1:10 noch von einer „Verwaltung der Vervollständigung der Fristen“. Das ist die letzte, die Gottes gewaltigen Liebesplan abschließt.

Die genaue Beobachtung und Unterscheidung dieser verschiedenen Heilsordnungen führte zur Feststellung von zwölf Verwaltungen, die sich in Gottes Gesamt-Heilsplan abzeichnen. Jede hat ihr auf der Erde führendes menschliches Haupt und die ihr angepassten Heilsprinzipien, was auf Skizze 1 anschaulich dargestellt ist.

Eine kurze Beschreibung der Verwaltung erweist es, wie folgerichtig die Lehre von dieser Planeinteilung aufgebaut ist.

1. Adam - Unschuld - Paradies

Dass Adams Leben vor dem Eintritt der Sünde einen in sich abgeschlossenen Zeitabschnittes bildet, ist ohne weiteres verständlich. Er lebte ein sorgloses Dasein im Garten Eden im Zustand vollkommener Unschuld.

2. Seth - Gewissen - Fluch

Heilsgeschichtlich gesehen war nach Adam sein Sohn Seth die Hauptperson. Im Vergleich zur vorhergehenden Verwaltung lebten die Menschen nun unter gänzlich anderen Verhältnissen. An Stelle des paradiesischen Segens war der Fluch getreten. Der Unschuld war Schuld gefolgt und da es auch noch keine weltliche Obrigkeit gab, war das Gewissen für die Menschen die einzige richtungsgebende Instanz.

3. Noah - Obrigkeit - Vollmacht

Eine gut ersichtliche Scheidelinie wurde durch die große Flut gezogen.Nach ihr begann deshalb eine neue Verwaltung mit dem Haupte Noah. Das besondere Merkmal derselben war die von Gott eingesetzte menschliche Obrigkeit, die zum Gebrauch desRichterschwertes bevollmächtig wurde. Dieses Verwaltungsprinzip besteht heute noch, überdauerte also mehrere darauf folgende Verwaltungen. Ihr Anfang fällt auch mit dem Äonen-Wechsel (zweiten auf dritten) zusammen.

4. Abraham - Verheißung - Erwartung

Mit Abraham, dem Auserwählten, eröffnete Gott einen neuen Heilsweg. Er gab ihm Verheißungen zukünftiger Heilsgüter, so dass sich sein Erdendasein zu einem Leben des Glaubens und fester Erwartung gestaltete. Nach diesem Prinzip erzieht Gott auch uns, die Glieder der Körperschaft Christi, deshalb ist Abraham auch unser Glaubensvater.

5. Moses - Gesetz - Schattenbild

Das Gesetz, welches Gott dann Seinem Volk Israel durch Moses gab, charakterisiert Seine Handlungsweise mit dieser Nation. Es enthielt die Fassung der Lehre, nach welcher sie erzogen wurde. Nach Gal 3:24 war es der Geleiter zu Christus. Es war ein Schatten des zukünftigen Guten (Hebr 10:1).

6. Jesus - Fleischwerdung - Gnade und Wahrheit

Eine Verwaltung von ganz besonderer Bedeutung. Wie das Gesetz durch Moses, so ist die Gnade und Wahrheit durch Jesus Christus geworden (Joh 1:17). In Ihm, als dem König, hatte sich das von den Propheten verheißene Königreich genaht, begleitet von machtvollen Zeichen und Wundern.

7. Petrus - Pfingsten - Geist

Nach Christi Himmelfahrt fing die pfingstliche Verwaltung an, deren Haupt Petrus der führende Apostel der Beschneidung war. Zu Pfingsten fand ein erneuter Anbruch des irdisch-jüdischen Königreiches statt, und zwar nochmals mit äußerlich sichtbaren Kundgebungen. Die schon vorher bestandene Braut- oder Reichs-Ekklesia aus Israel erhielt den Geist.

8. Barnabas - Paulus - Übergang - Erbarmen

Durch die erneute Verstockung Israels wurde die Weiterentwicklung des wieder angebotenen Königreiches von Gott zurückgezogen. Jetzt berief Gott vorerst zwei neue Apostel, Barnabas und Saulus, mit einem Auftrag an die Nationen, die bisher keinen Anteil an den israelitschen Segnungen gehabt hatten. In Erbarmen neigte sich Gott zu ihnen. Damit trat einen neue Verwaltung in Erscheinung, in welcher Gott anfing, eine neue Herausgerufene zu grünen, die da ist die Körperschaft Christi, zu unterscheiden von der israelitischen Königreichs-Ekklesia.

Ein Übergang fand statt von den irdisch-fleischlichen Segnungen zu den überhimmllsch-geistlichen, die für die neue Herausgerufene aus Juden und Nationen bestimmt waren.

9. Paulus - Geheimnis - Gnade

Nachdem Paulus als Häftling nach Rom überführt worden war und die Verstockung über Israel ausgesprochen hatte (Apg 28:25-27), fing die Verwaltung des Geheimnisses an. Sie wird so genannt (Eph 3:9), weil es dem Paulus gegeben war, in seinen Gefangenschaftsbriefen die bis dahin verborgenen und tiefsten Geheimnisse der Körperschaft Christi zu offenbaren.'’ In diesen nun offenbar gemachten Geheimnissen fließt ihren Gliedern die größte Gnade zu, welche Gott zu vergeben hat. Diese Verwaltung schließt ab mit der Wegraffung der dann n och lebenden und der zuerst auferstandenen toten Glieder der Körperschaft Christi (1Thes 4:15-18).

10. Mensch der Sünde - Gericht - Zorn

In dieser Verwaltung wird der Mensch der Sünde, der Antichrist, auftreten. Es ist die Zeit der großen Drangsal. Anstatt Gnade wird nun Gott Seine Zornesgerichte über Israel und die Völker ausgießen, die nach der Entrückung der Körperschaft Christi zurückgeblieben sind. Mit dem völligen Zusammenbruch aller menschlichen Misswirtschaft geht es diese kurze Verwaltung des Zornes Gottes zu Ende.

11. Sohn des Menschen - Königreich - Gerechtigkeit

Christi Wiederkunft zur Aufrichtung Seines Königreiches bezeichnet den Beginn dieser Verwaltung. Er, der Sohn des Menschen, wird als König die Völker mit eiserner Keule während tausend Jahren in Gerechtigkeit regieren. Doch auch diese Verwaltung endet mit Gericht, ebenso wohl über Satan, der nach dem Abschluss der tausend Jahre wieder aus dem Abgrund losgelassen wurde, als auch üger die von ihm nochmals verführten Völker (Offb 20:3-10).

12. Sohn Gottes - Vervollständigung - Liebe und Herrlichkeit

Dies ist die Verwaltung der Vervollständigung der Fristen (Eph 1:10), in welcher der Sohn Gottes alles zur Vollendung und damit zur Vollkommenheit führt. Die ganze Schöpfung wird mit Liebe und Herrlichkeit erfüllt, und Gott wird sein alles in allen (1Kor 15:28).

Diese schriftgemäße Unterscheidung der Verwaltungen bietet zugleich einen lehrreichen Anschauungsunterricht über rechte Wortteilung Wunderbar strahl darin Gottes Ordnung, Weisheit und Liebe auf.*

* Siehe die Broschüre „Der Vorsatz Gottes in den Äonen“ (Konkordanter Verlag, Pforzheim)

Beispiele falscher Wortteilung

Nur durch Auseinanderhalten der mannigfaltig verschiedenen Heilswege, wie sie in den jeweiligen Verwaltungen zum Ausdruck kommen, gelangt man zur rechten Erkenntnis über den Verlauf des göttlichen Liebesplanes. Werden aber die Verwaltungen irgendwie durcheinander gemengt, so ist er Einblick in Gottes Heilsplan zumindestens getrübt, wenn nicht gar ganz verschlossen. Dies geschieht besonders, wenn man sich heute nach Gaben ausstreckt, die Gott für das messianische Königreich bestimmt hat. Hebr 6:5 nennt sie deshalb die Kräfte des zukünftigen Äons, des Tausendjahrreiches, die damals vorübergehend geschmeckt wurden, als die Pfingstapostel Israel das Königreich anboten.

Eine weitere üble Frucht dieser Vermengung ist die Entstehung von Sekten Die Sabbatisten und Adventisten holen den Sabbat und noch andere israelitsche Verordnungen heraus aus der Gesetzes-Verwaltung (Röm 2:20b) und stellen sie hinein in die heutige Verwaltung der Gnade (Eph 3:2). Und die Bibelforscher sagen sogar, dass das zukünftige Königreich bereits angebrochen sei. Neben anderen schweren Irrtümern baut sich hier alles auf Verheißungen für Verwaltungen auf, die entweder längst abgeschlossen sind oder noch ausstehen. Paulus sieht eine solche Vermengung noch auf anderem Gebiet voraus. In der ersten Verwaltung hat Gott den Menschen nur pflanzliche Nahrung gestattet (1Mo 1:29). Nach der Flut verordnete Er ihnen auch Fleisch zur Speise (1Mo 9:3). Gemäß 1Tim 4:3-4 prophezeit Paulus von Menschen, die in den nachhaltigen Fristen Lehren mit Fleischverbot aufbringen würden, obwohl doch jedes Geschöpf Gottes, welches Er den Menschen zur Nahrung gab, für diese Verwaltung, also bis heute, ausgezeichnet und nicht verwerflich ist, wenn mit Dank genommen. Das sind ganz krasse Vermengungen.

Selbst die Jünger des Herrn verfielen auf andere Weise in diesen Fehler. Als die Samariter Jesus, der auf dem Gang nach Jerusalem war, von sich wiesen, wollten Jakobus und Johannes Feuer vom Himmel auf diese Menschen fallenlassen, „wie Elia tat“ (Lk 9:51-55; 2Kö 1:10-12). Der Herr schalt sie. Was Elia tat, schickte sich nicht für die Verwaltung, in welcher der Herr, neben dem Gesetz, Gnade einführte (Joh 1:17).

Die Lehre von den verschiedenen Verwaltungen und den ihr eigenen Prinzipien zeigt, dass es nicht genügt, Gottes Wort zu kennen. Man muss auch wissen,in welche Verwaltung jede Wahrheit gehört. Tatsächlich existieren in der herausgerufenen Körperschaft Christi viele Lehren, die sich auf Wahrheiten stützen, die für andere Verwaltungen als die gegenwärtige Gültigkeit haben.

Beispiele rechter Wortteilung

Doch wird auch eine gewisse Schriftteilung durchgeführt, und zwar mehr als man sich oft selbst bewusst ist. So das heutige mustergültige Dahintenlassen vieler israelitischer Gesetzesvorschriften, wie Speisegebote, Opferdienste usw.; ferner die Nichtbeachtung von Jesu Anweisung, nicht zu den Nationen noch nach Samaria zu gehen, bei der Aussendung der Jünger Jesu (Mt 10:5); der Verzicht auf Vermögensaufteilung wie in der Pfingst-Ekklesia (Apg 4:32); das Abstehen vom gesetzlichen Zehnten u.a.m. Das alles sind an sich vorbildliche Schriftteilungen. Mit dieser Praxis anerkennt man bereits die in Gottes Plan waltenden fortschrittlichen Erziehungsmethoden. Noch deutlicher gesagt, man billigt damit die Lehre von den Verwaltungen. Warum wendet man aber dieses unterschiedliche Prinzip nur ausnahmsweise und nicht durchgehend an ? Nach welchem Grundsatz lässt man so rechte und falsch Wortteilung bedenkenlos nebeneinander hergehen?

Leider bleibt man hier mit einer gesegneten Praxis auf halben Wege stehen. Man führt den begonnenen Schnitt im Wort nicht folgerichtig durch. Damit fließen aber Wahrheiten durcheinander und erzeugen Fehlanweisungen. Auf diesem Boden kann Satan als Engel des Lichts unbemerkt wirken, und das Entstehen ausgedehnter Gefahrenzonen wird dadurch außerordentlich begünstigt. Nur durch rechte Belehrung kann diese ernste Bedrohung erkannt werden; denn selbst das vorbildlichste Heiligungsleben reicht dazu nicht aus. Eine zweite Skizze wird uns wieder gute Dienste leisten. Sie führt aus der Pfingst- über die Übergangsverwaltung, in die geheime Verwaltung der Gnade Gottes und veranschaulicht, auf welchem Wege Satan zum Abfall vom Glauben verführt.

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Die Pfingstverwaltung