Die Nacht ist weit vorgerückt

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

Auszüge aus dem Buch: "Das feste prophetische Wort" von Pastor A. Fünning
erschienen 1947 im Christlichen Allianzverlag, Fellbach

Inhaltsübersicht
Kapitel vorher:
34. Der große weiße Thron

35. Die Nacht ist weit vorgerückt,

der Tag aber nahe herbeigekommen. -
Die biblischen Zeichen der Zeit, dass das Kommen des Herrn sehr nahe ist. Röm 13:12

Etwa 800 Jahre vor Christi Geburt rief eine Stimme dem Propheten Jesaja zu: "Hüter, ist die Nacht schier hin! (genauer:) Wie weit ist es in der Nacht? (Jes 21:11) Der Frager wollte wissen, wieviel Uhr es sei. Darauf antwortete der Hüter (genau:) "Der Morgen kommt und auch die Nacht." (Jes 21:12) Ein merkwürdiger Ausspruch! Der Hüter sieht den Morgen kommen, aber gleich darauf auch die Nacht.. Er sieht den Messias erscheinen, mit dem ein neuer Morgen anbricht. Doch gleich darauf sieht er, dass es wieder Nacht wird. Wie ist das zu verstehen? Nun, die Schrift bezeichnet dieses Zeitalter bis zur Wiederkunft Christi als "Nacht". Christus das Licht der Welt (Joh 8:12), kam vom Himmel, um die Finsternis der Nacht zu beseitigen. "Das Licht schien in der Finsternis, doch die Finsternis hat's nicht begriffen (Joh 1:5), und deshalb stieß sie Ihn, das Licht, hinaus (Joh 1:11). Da wurde es wieder Nacht, genau wie der Prophet es geschaut hatte, wenn er ausruft: "Und die Nacht kommt!" (Jes 21:12). Seitdem das Licht dieser Welt ausgelöscht ist, befindet sich dieses Zeitalter wieder in der Nacht. Christus wurde in der Nacht geboren, und wird wiederkommen in der Nacht in großer Kraft und Herrlichkeit. Denn Finsternis bedeckt dann das Erdreich und dickes Dunkel die Völker (Jes 60:2). Doch Paulus lehrt: "Die Nacht ist weit vorgerückt, aber der Tag ist nahe herbeigekommen. Gott sei Dank! Das ist der glorreiche Tag der Wiederkunft Christi für die Seinen. Doch auch dann wird's wieder heißen: Der Morgen kommt und auch die Nacht! Den Seinen bricht der glorreiche Tag an in der Verwandlung ihrer Leiber, in der Himmelfahrt dem Herrn entgegen in die Luft, aber für das ungläubige Israel und für die abgefallene Christenheit bricht die schreckliche Nacht der antichristlichen Zeit herein. -

Wie weit ist es in der Nacht?

Wenn das so ist, dann haben Kinder Gottes heute mehr denn jemals zuvor zu fragen: Wie weit ist es in der Nacht? Wie viel Uhr ist es auf der großen Weltenuhr Gottes? Auf diese Frage gibt uns der Apostel eine herrliche Antwort: "Die Nacht ist weit vorgerückt, aber der Tag ist nahe herbeigekommen." Wenn schon damals zur Zeit der Apostel die Nacht weit vorgerückt war, wieviel mehr heute? Ich will aufgrund der Schrift zeigen, dass der Tag der Wiederkunft Christi wirklich sehr nahe ist. Wir geben keine Daten, auch nicht Tag noch Stunde an, das kann kein Mensch, doch an den in der Schrift erwähnten Zeichen, können wir bestimmt erkennen, dass der Tag der Wiederkunft Christi sehr nahe herbei gekommen ist.

Das Erwachen des Verständnisses

1. Zeichen: Das Erwachen und das zunehmende Verständnis beim Studiums des prophetischen Wortes.-
Dem Liebhaber und Forscher göttlicher Prophetie Daniel, sagte der Engel Gabriel, Dan 12:4: "Und du Daniel, verbirg diese Worte und versiegle diese Schrift, bis auf die letzte Zeit. Dann werden viele es durchforschen und das Verständnis wird sich mehren." Ferner Dan 12:9-10. "Letzte Zeit", das ist die letzte Zeit der Heiden und auch dieses Zeitalters. Die Worte des Engels bezeugen, dass die Weissagungen des Daniel lange versiegelt waren, und zwar bis auf die "letzte Zeit". Doch in der letzten Zeit wird es entsiegelt, und dann werden es viele durchforschen, und das Verständnis wird sich mehren. Unter "Verständnis" ist das prophetische Verständnis dieser und anderer Weissagungen gemeint. Dies prophetische Verständnis wird bei den "Verständigen" (Dan 12:10) zu finden sein, die Gottlosen aber werden's nicht achten und auch nicht verstehen. Wunderbarerweise sehen wir heute Hunderttausende, die Weissagungen in Daniel und anderen Büchern erforschen und durchforschen, wie nie zuvor. Wo immer sich wahre Kinder Gottes befinden, in Amerika, Europa, Asien, Afrika, Australien oder auf den Inseln, bis an die Enden der Erde, da wird heute das teure prophetische Wort erforscht, folglich sind wir in der vom Engel Gabriel verkündigten "letzten Zeit".

Der Mitternachtsruf

2. Zeichen, dass der Tag sehr nahe herbeigekommen ist, ist der Mitternachtsruf: "Der Bräutigam kommt" (Mt 25:6)
Während 1600 Jahren, als die Jungfrauen alle schliefen, ist dieser Ruf nie ertönt. Die "glückselige Hoffnung", auf das Kommen Jesu für die Seinen (Tit 2:13), war verdunkelt und verloren gegangen. (Ja, viele Kinder Gottes haben sie bis heute nicht gefunden, weil sie keine Belehrung darüber erhalten.) Doch heute ertönt in der ganzen Welt der Ruf: Der Bräutigam kommt, der Herr kommt! Steht auf, die Lampen nehmt! Macht euch bereit, zu der Hochzeit, ihr müsset Ihm entgegen gehn! Weißt du, was das bedeutet? Das bedeutet, das der Tag nahe herbeigekommen ist. Da standen die Jungfrauen alle auf und schmückten ihre Lampen. Das ist nun aller Kinder Gottes Aufgabe, auf dass sie bereit seien, wenn Er komm; denn nur die bereit waren, gingen mit Ihm hinein zur Hochzeit. -

Der Feigenbaum

3. Zeichen, der ausschlagende Feigenbaum -
Als die Jünger den Herrn auf dem Ölberg fragten Mt 24:3: "sage uns... und welches wird das Zeichen deiner Wiederkunft sein?" da gab ihnen der Herr unter anderem auch das Zeichen des ausschlagenden Feigenbaumes (Mt 24:32.33). Der Feigenbaum ist Israel. Dieser Feigenbaum, der scheinbar 1800 Jahre verdorrt war, schlägt heute aus, wie nie zuvor seit der Zerstörung Jerusalems. Seit Jahrzehnten nehmen wir, besonders durch die Bemühungen der Zionisten, ein wunderbares Aufblühen Palästinas wahr. Blühende Kolonien sind gegründet worden, eine jüdische Universität mit hebräischer Sprache befindet sich in Jerusalem, Zeitungen und Schulen deren Sprache ebenfalls hebräisch ist, wurden ins Leben gerufen. Eine moderne Großstadt, Tel Aviv, mit etwa 200.000 Einwohnern, ist auf einem Sandhügel erbaut worden. Man hat begonnen, das Tote Meer, dessen gewaltiger Reichtum viermal so groß sein soll wie der von Amerika, auszubeuten. Palästina, das jahrhundertelang eine Wüste war, hat begonnen, sich in einen Lustgarten zu verwandeln (Jes 35.) Endlich finden wir unter den Flüchtlingen ein wunderbares Fragen nach dem Messias, wie es solches seit der Zerstörung Jerusalems nie gegeben ist. Ja, an manchen Orten fragen mehr Juden als sogenannte Christen nach dem Messias, und viele haben Ihn gefunden. Kurz, das alles zeigt uns, dass heute der Feigenbaum Israel ausschlägt wie nie zuvor. Das Rauschen der Totengebeine ist bereits wahrnehmbar (Hes 37.). Doch wie sagt der größte aller Propheten? "Wenn ihr das alles seht, dann wisset, dass es nahe vor der Türe ist". Die Verständigen werden's achten. -

Die Angst in Jakob

4. Kennzeichen ist die Angst in Jakob (wohlgemerkt, nicht: die Angst der Braut: der Gemeinde Jesu) Jer 30:5-7. Das ist die Verfolgung der Juden, die allerdings ihren Höhepunkt in der großen Trübsal erreichen wird. Doch in unserer Zeit sind, nach vielen Berichten in den letzten Jahren, allein in Europa zwei Millionen Juden umgebracht worden. Allem Anschein nach ist die jetzige Judenverfolgung schon die Einleitung zu der kommenden Angst in Jakob. Dann aber, wenn dem so ist, sind wir nicht mehr sehr weit von der großen Trübsal - und ganz besonders: nicht weit vom Kommen des Herrn. Auch diese traurige Tatsache zeigt uns, dass der Tag sehr nahe herbeigekommen ist.

Die laodizeische Kirche

5. Zeichen: Die laodizeische Kirche (Offb 3:14-22)
Das Sendschreiben an Laodizea zeigt den Zustand der letzten Gemeinden auf Erden. Wir sehen in dem Monarchenienbild (Dan 2.) den politischen Niedergang auf Erden, und im Sendschreiben an Laodizea den religiösen Niedergang. In demselben wird der Zustand der letzten Gemeinden auf Erden gleichsam wie in einem Film dargestellt, und zwar als solche, die weder kalt noch warm, sondern lauwarm sind, und die der Herr dann ausspeien wird. Die laodizeische Kirche ist modernistisch. Doch was ist denn eigentlich der Modernismus? Nun, derselbe ist ein Schmetterling mit einem Skorpion; ein Teufel in Weiß gekleidet. Er ersticht dich mit einem silbernen Dolch, erschießt dich mit einem goldenen Revolver, vergiftet dich mit einem Schluck Wein, dargereicht im feinsten geschliffenen Glas und verdammt dich mit Christi Worten. Der Modernismus erzeugt Blindheit, Taubheit, Stummheit allem Göttlichen gegenüber und erzeugt ferner unaussprechliches zeitliches und ewiges Herzeleid. Er legt die Seele in Ketten, verkehrt die Wahrheit Gottes in Lüge, gibt dir einen Skorpion statt einem Ei, Steine statt Brot und Schlangen statt Fische. Er ist ein Dieb und Räuber, denn er raubt den Menschen Gott, dern Herrn Jesus Christus und den heiligen Geist, die heilige Schrift, kurz alles, was den Menschen rettet und zeitlich und ewig glücklich macht. Er leugnet die Wahrheiten der heiligen Schrift, so auch Himmel und Hölle, Gericht, Vergeltung, ein Fortleben nach dem Tod, und stößt die Menschen in die schwarze Nacht des Unglaubens und der Verzweiflung. Der Modernismus ist so teuflisch wie der Teufel selbst. Nirgends wird dieser satanische Geselle geduldet, ausgenommen in der laodizeischen Kirche und in vielen Hochschulen und Universitäten; da wird er mit Hochachtung willkommen geheißen und mit Respekt behandelt. Und von da aus treibt er dann ein unheimliches teuflisches Wesen, in der Zerrüttung zum Untergang des Volkes. -

Wie schon erwähnt, die letzte Kirchenphase ist modernistisch. Sie ist nicht kalt, denn sie nennt sich fälschlicherweise noch Kirche, gebraucht noch manchmal die alten, von den frommen Vätern überlieferten kostbaren Lieder, und gebraucht auch noch als Dekorationsstück und Sprungbrett die Bibel. Aber sie ist nicht warm, sie ist lauwarm. Sie lebt nicht für den Herrn, sondern mit der Welt und für die Welt; ja die Welt ist mitten in der Kirche, deshalb wird der Herr sie ausspeien. Doch die laodizeisch, modernistische Kirche rühmt sich in ihrer Blindheit, dass sie "reich und satt sei und nichts bedarf", und weiß nicht, dass (genau) sie die Elende und Jämmerliche ist, arm, blind und bloß. Keine der vorhergehenden Kirchenperioden erhält solch ein vernichtendes Urteil vom Herrn wie Laodizea. Und der unter den goldenen Leuchtern wandelt, befindet sich nicht in, sondern außerhalb der Kirche. Aber bevor er sie ausspeit, klopft Er in seiner Liebe nochmals an und begehrt Einlass. Diesen traurigen Zustand der Kirche haben wir heute. Und weil der Modernismus in so vielen laodizeischen Kirchen wohnt und thront, deshalb wird auch das Evangelium von Jesus Christus dem Gekreuzigten und Auferstandenen, Erhöhten und wiederkommenden Herrn in diesen Kirchen nicht mehr gepredigt. Die laodizeische Kirche ist noch nicht reif zum Ausspeien, deshalb haben wir heute, Gott sei Dank, trotz allem, noch Kirchen mit Hunderten von treuen Zeugen Jesu Christi, die ihr Bestes tun und nicht müde werden, dem in Vergnügungen und Gewinn, Nacht und Grauen versinkendem Volk, Jesus Christus als den einzigen Retter anzupreisen, und noch so viele wie möglich zu retten. Gott segnet diese treuen Zeugen. Doch ihre Zahl wird immer kleiner und die der modernistischen Prediger immer größer.

a) Man hört in so vielen Kirchen Bibel-leere und Jesus-leere Predigten, in denen man immer seltener Bibelworte oder den Namen Jesus hört. Es ist das größte Anliegen des Teufels, Jesus und Sein Wort aus den Predigten fernzuhalten. Hat er das erreicht, hat er viel, wenn nicht alles gewonnen. Da ist die Milch des Wortes Gottes entrahmt und noch obendrein tüchtig mit Wasser (manchmal sogar Zuckerwasser) vermischt. Den Herrn Jesus und sein großes Erlösungswerk groß und wichtig darzustellen, das haben diese Herren, so scheint es, abgeschafft. Das ist der Modernismus in Laodizea. Der ganze Ratschluss Gottes (Apg 20:17), das volle Heil in Christus, ist in den meisten Kirchen eine unbekannte Tatsache. "Die Kirche und Welt ist blind und tot, sie schläft in Sicherheit, und meint die Not des großen Tages sei noch so fern und weit." Diese Weissagung des alten Generals Booth, dass eine Zeit kommen werde, wo Jesus auf den Kanzeln ausgelassen werde, geht heute in Erfüllung. Doch "Jesus auslassen", das ist der moderne Abfall, und der Ruin der Kirche und des ganzen Landes. Die Juden leiden noch heute darunter, dass sie Jesus ausließen und Tausende, ja Millionen, fahren zur Hölle, weil sie Jesus aus ihrem Leben ausließen.

b) Auf der zweiten Stufe abwärts werden noch ab und zu scheinbar biblische Wahrheiten verkündet, aber der Prediger glaubt die halben Wahrheiten selbst nicht. Eine gewisse fromme Sprache führen, scheinbar gläubig predigen, was man gar nicht glaubt; da treibt man um seiner Existenz willen ein Komödienspiel auf der Kanzel und da ist von Seelenrettung keine Rede. Das ist Modernismus in der laodizeischen Kirche. -

c) Die dritte Stufe abwärts ist dann die, dass man den frommen Heuchelschein abwirft und offen von Kanzel und Katheder die Echtheit, die Inspiration, die Wunder der Schrift verwirft, entweder die meisten oder alle Fundamentalwahrheiten der Schrift leugnet, und so dem Volk Gottes alles, was ihm heilig und teuer ist, raubt und es statt dessen in Nacht und Grauen stürzt. Und wie einst in der Wüste als Ersatz ein goldenes Kalb an Stelle des lebendigen Gottes, angefertigt wurde, von dem es dann hieß: "Das sind deine Götter, die dich, Israel, aus Ägypten geführt haben!"

d) So wird als Ersatz für alles Herrliche, Große und Majestätische der Schrift das armselige soziale Geschwätz verkündigt, wodurch das Volk immer euphorischer wird, genau wie dort beim goldenen Kalb. Menschen, die tot sind in Sünden und Übertretungen bessern zu wollen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Zuerst müssen diese durch Jesu Blut und Geist vom Tod zum Leben kommen, erst dann können sie durch Gottes Geist besser werden - nicht eher. Das ist mit kurzen Worten die laodizeisch modernistische Kirche beschrieben. Und da wir heute in dieser traurigen Kirchenperiode von Laodizea leben, so ist das ein sehr deutliches Zeichen, dass der Tag sehr nahe gekommen ist.

Irrtümer der Letztzeit

6. Zeichen, die kräftigen Irrtümer der Letztzeit ( 2Thes 2:11. Lies 1Tim 4:1; 2Tim 4:3.4 und 2Petr 2:1.2).
Zu allen Zeiten hat es falsche Lehrer in der Kirche gegeben, doch die Schrift zeigt uns, dass diese in der letzten Zeit besonders zahlreich auftreten werden. Petrus nennt sie "verderbliche Sekten" (2Petr 2:1), und das sind sie auch, voll und ganz. Ich will die wichtigsten hier namhaft machen: Obenan sind zu nennen die Christian Science-Leute, dann die Russeliten, Mormonen, Theosophen, Adventisten, Spiritisten und Modernisten; immer tiefer geht es abwärts bis zur Teufelsanbetung. Neben diesen "verderblichen Sekten" gibt es noch ein ganze Anzahl kleinerer Gemeinschaften, deren Lehren ebenso verderblich sind wie die der anderen. Dann noch eine Anzahl von Einzelpersonen, die als Messias oder Elias usw. bald hier und dort auftreten. Nebenbei soll noch erwähnt werden, dass in vielen Städten der sogenannten Christenheit Buddhisten-Tempel und -Priester, ferner Moscheen, sowie buddhistische und islamische Zeitschriften existieren. All diese Irrlehren sind eine Folge davon, dass die meisten Kirchen ihr Licht-, Salz- und ihre Zeugungskraft verloren haben. Wenn der Farmer sein Feld nicht mehr bestellt, wird bald Unkraut in Hülle und Fülle dort wachsen. Die Irrlehren gedeihen dort am besten, wo die Kirche den Namen hat, dass sie lebt, aber tot ist. Neben und in einer geistesmächtigen, tatkräftigen Gemeinde, können nicht so leicht Irrlehrer aufkommen, da fehlt ihnen der Boden.

"Als die Menschen schliefen, kam der Feind und säte Unkraut unter den Weizen". Wenn die Kirche schläft, so ist das die aller günstigste Zeit und der fruchtbarste Boden, um das Unkraut der Irrlehren zu säen. Deshalb holen diese Irrlehrer immer Menschen aus den absterbenden oder schon toten Kirchen und Gemeinden. An diesen kräftigen Irrtümern, die nach der Schrift in der letzten Zeit auftreten werden, und nun da sind, erkennen wir, dass der Tag sehr nahe herbeigekommen ist.

Zunehmende Gottlosigkeit

7. Zeichen der gräulichen Zeiten der zunehmenden Gottlosigkeit, die nach der Schrift in den letzten Tagen dasein werden (2Tim 3:1-5). (Lies hier nach: Die Zeit Noahs und Lots) Die Tage Noahs und Lots sind großteils hier. Und wie in den Tagen Noahs, die immer größer werdende Gottlosigkeit Folge des religiösen Niedergangs, ja Zusammenbruchs war, genauso ist es auch heute. Zuerst Abfall in der Kirche, dann Abfall im ganzen Land. Das eine gebiert das andere.

Führung Russlands

8. Zeichen ist die nördliche Völkervereinigung unter Führung Russlands (Hes 38. und Hes 39.), die sich nach dem Krieg 1939/45 erfüllen wird (bitte dort nachlesen: Gog in Magog). Was vor 2500 Jahren vom Prophet Hesekiel durch Gottes Geist geweissagt wurde, ging nach dem 2. Weltkrieg in Erfüllung. Wir leben wahrlich in einer bedeutungsvollen Zeit. Auch dies zeigt uns, dass wir nicht mehr weit von der Entrückung entfernt sind. Allerdings nur die Verständigen beachten es (Dan 12:10).

Der Anfang der Wehen

9. Zeichen: In Mt 24:2 fragen die Jünger auf dem Ölberg den Herrn: "Sage uns: 1. Wann wird das geschehen? 2. Welches wird das Zeichen deiner Zukunft oder Wiederkunft und 3. (das Zeichen) des Ende des Zeitalters?" Ich will hier die 1. und 2. Zeichen nicht beantworten, dagegen etwas über die 3. Frage: "Welches wird das Zeichen sein Deiner Zukunft oder Wiederkunft?" mitteilen. Unter "Wiederkunft" verstanden die Jünger nur die sichtbare Wiederkunft für Israel, die für die Gemeinde kannten sie nicht. Daraufhin gibt der Herr (Mt 24:5-14) neun verschiedene Zeichen Seiner sichtbaren Wiederkunft in großer Kraft und Herrlichkeit: falsche Christi, Krieg und Kriegsgeschrei, Pest und Seuchen, Teuerung, Erdbeben hier und dort, Verfolgung, falsche Propheten, Erkalten der Liebe, Ungerechtigkeit, Gottlosigkeit und schließlich weltweite Verkündigung des Evangeliums vom Königreich. Ich will hier bemerken, dass der Gemeinde in der Schrift kein einziges Zeichen seiner Wiederkunft gegeben ist, sondern die hier und überhaupt in Mt 24. angegebenen Zeichen sind in erster Linie für Israel, die sich in der 70. Jahrwoche voll und ganz erfülle werden. Da jedoch die Entrückung der Gemeinde nach Röm 11:25 vor Israels Wiederannahme stattfinden wird, die in Mt 24. angegebenen Zeichen aber auf Jesu baldiges Kommen hinweisen, so kann auch die Gemeinde aus diesen Zeichen erkennen, wie spät es auf der Uhr ist, und dass der Tag Seiner Wiederkunft für die Seinen nahe ist. Das wird uns im weiteren noch klarer werden. Denken wir nur an die beiden Weltkriege und zunehmende Kriege weltweit.

Doch der Herr Jesus sagt über diese furchtbaren Heimsuchungen in Mt 24:6: "Aber es ist noch nicht das Ende". "Das alles ist der Anfang der Wehen"- Wenn die Wehen anfangen, so ist das ein Zeichen, dass neues Leben, ein Kind im Kommen ist. Doch die Wehen werden bis zur Geburt häufiger und stärker. Wenn nun der Herr Jesus den gleichen Ausdruck "Wehe" gebraucht, so bedeutet das einmal, dass auch etwas ganz Neues geboren werden soll, und zwar ein neues Zeitalter mit Israel an der Spitze. Dann aber, dass auch dieses Geborenwerden "Wehen", Schmerzen, verursacht. Mit anderen Schriftforschern glaube ich ganz sicher, dass der erste Weltkrieg mit seinen ungeheuren, noch nie da gewesenen Menschenopfern der "Wehen Anfang" war, Mt 24:8. Schon dieser Anfang war mit sehr vielen Schmerzen verbunden. Doch den anfänglichen Schmerzen folgten viel stärkere nach. Und diese stärkeren und schlimmeren Wehen haben wir im zweiten Weltkrieg erlebt, der an Furchtbarkeit den ersten weit übertrifft, und diesen in den Schatten stellt.

Die Annahme, dass der erste Weltkrieg der Wehen Anfang war, wird dadurch bestärkt, dass eine Anzahl der in Mt 24. angegebenen Zeichen, wie Verfolgung Israels (Mt 24:9); das Ausschlagen des Feigenbaumes (Mt 24:32.33; Lk 17:26-32) und andere Zeichen sich schon heute vor unseren Augen erfüllen. In der Wiederkunftsrede des Herrn bei Lukas finden wir den tröstlichen Satz Lk 21:28: "Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, so blickt auf und erhebet eure Häupter, weil eure Erlösung nahet" Da sagt der Herr nicht: Wenn ihr das alles (Mt 24. u. Lk 21.) bis zum Ende durchlitten habt, nein, sondern:

"Wenn aber dieses (was der Herr in Seiner Wiederkunftsrede erwähnt hat, dass geschehen werde), anfängt zu geschehen, so blickt auf und erhebet eure Häupter, denn eure Erlösung naht sich."

Nun, heute haben wir der "Wehen Anfang", den ersten Weltkrieg, dann noch manch andere Zeichen, wie das Ausschlagen des Feigenbaums, Abfall in Kirche und Staat, Zustände wie in den Tagen Noahs, kurz, wir haben schon etwas von den "gräulichen Zeiten" der Letztzeit miterlebt. Also der "Anfang" ist da, nun kommt der schreckliche Fortgang, und dann der grauenhafte Schluss dieses Zeitalters in der großen Trübsal. Doch der Mund der Wahrheit ruft den Seinen zu: "Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, so seht (nicht auf die traurigen Zustände um euch herum, sondern) auf, (denn Er steht ja nahe vor der Tür Mt 24:33) und erhebet eure Häupter, darum (dass der Antichrist kommt? nein, nein, sondern) dass sich eure Erlösung naht." Halleluja. Die gleiche tröstliche Wahrheit finden wir:

"So seid nun wach allezeit und betet, dass ihr würdig werden möget, zu entfliehen diesem allem, was geschehen soll, und zu stehen vor des Menschen Sohn." (Lk 21:36)

Entfliehe diesem allem

"Entfliehe diesem allem", das sind die schrecklichen Dinge der Letztzeit, von denen der Herr in seiner großen Wiederkunftsrede Mt 24. und Lk 21. gesprochen hat. Nun "entfliehen diesem allem" meint doch, dass man gar nicht in diese schrecklichen Begebenheiten hineinkommt, wie ja solches (in Offb 3:10) verheißen ist.
Wieviel Uhr ist es an der Weltenuhr Gottes?
Paulus Antwort ist: "Die Nacht ist weit vorgerückt, aber der Tag (des Kommens Jesu für die Seinen) ist nahe herbeigekommen". Allerdings nur die Verständigen (Dan 12:10) werden solches achten und glauben.

Es ist später als du denkst

Zunächst eine Geschichte: Ein Reisender hatte sich länger, als beabsichtigt, im Wald aufgehalten und hatte sich verirrt. Schon ging es auf Abend zu als er an eine Waldlichtung kam. Dort war eine Sonnenuhr aufgestellt, auf welche die im Westen stehende Sonne ihre schrägen Schatten warf. Der Weg aus dem Wald war dort angegeben, und der Wanderer wurde ermahnt, so schnell wie möglich auf diesem Weg aus dem Wald zu herauszugehen, sonst überfalle ihn das Dunkel der Nacht. Und darunter standen die Worte: "Es ist später als du denkst!"
Ja, lieber Leser, es ist wirklich später als du denkst. Deshalb müssen auch wir machen, dass wir in Sicherheit kommen, und einen sicheren Weg betreten, auf dem wir aus dem Dunkel der Letztzeit sicher herauskommen. Diesen Weg zeigt uns Paulus in Röm 13:11-14: Da ruft er uns allen zu:

1. Es ist Zeit, aufzustehen vom Schlafe (der Sicherheit und Trägheit)! Sünder bekehre dich zu Jesus. Durch Ihn kannst du die Werke der Finsternis ablegen und
2. anlegen die Waffen des Lichts, das meint, einen Lichtswandel führen und den Herrn Jesus mit Wort und Tat verherrlichen.

Den Herrn Jesus anziehen heißt, durch Jesu Blut und Geist seine Gesinnung (Phil 2:5), erstreben und seine Tugenden anziehen (Kol 3:12-17). Also der Weg aus dem Dunkel der Letztzeit heraus in die Sicherheit ist Jesus; und Er ist der einige Weg (Joh 14.1-6). Er rettet uns von Sünde, Hölle und Verdammnis, und Er pflegt, bewahrt und leitet die Seinen. Er rettet sie vor den zukünftigen Zorngerichten und bringt die Seinen ans herrliche Ziel, wo sie bei dem Herrn sein werden allezeit. Halleluja!

"O hebet eure Häupter auf! Wer sieht nicht an der Dinge Lauf, die überall geschehen,
Die hellen Zeichen dieser Zeit: Sein Kommen macht der Herr bereit, wer es nur will versteh'n!
Merket, stärket Herz und Hände, denn zu Ende geh'n die Zeiten, und es nah'n die Herrlichkeiten!" Amen.

Lies zu diesem Thema auch:
2. Der Segen des Studiums des prophetischen Wortes
26. Die Zeit Noahs und Lots

Lies weiter:
36. Die Seine Erscheinung liebhaben!