Die Leuchte der Gesetzlosen - Spr 21:4+7

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239. Die Leuchte der Gesetzlosen - Spr 21:4+7

Stolz der Augen und Aufgeblasenheit des Herzens, die Leuchte der Gesetzlosen, sind Sünde. - Die Gewalttätigkeit der Gesetzlosen rafft sie (selbst) hinweg, denn Recht zu üben, weigern sie sich.

Nach Spr 20:27 ist die Geistseele Adams eine Leuchte JAHWEHs. Wie uns nun der Fall Adams lehrt, kann diese durch die Zielverfehlung der Sünde verdunkelt werden; ihr göttlicher Glanz "erlischt", und die Seele der Gesetzlosen wird von dunklen, dämonischen Mächten erfüllt (vgl. Spr 13:9 mit Mt 12:43-45); "irdisch - seelisch - dämonisch", so heißen die Marksteine ihres Verfallsweges (Jak 3:15). Nunmehr "begehrt die Seele des Gesetzlosen das Böse", und auch "sein Nächster findet keine Gnade in seinen Augen" (Spr 21:10). Die Leuchte der Gesetzlosen ist nun statt des Gotteslichtes ein trübem kosmisches Ersatzlicht: Stolz der Augen und Aufgeblasenheit des Herzens (oder: Erweiterung des Herzens; BUB: ein Herz, das sich breitmacht). Wer dächte hierbei nicht an 1Jo 2:15-16, wonach die kosmische Liebe sich äußert als "Begierde des Fleisches als Lust der Augen und als Hochmut des Lebens", die nicht aus dem Vater sind. So Leben die Gottlosen in völliger Übereinstimmung mit den kosmischen Grundprinzipien, indem sie sich in maßlosem Selbstgefühl in ihrem Herzen aufblähen. Gott selbst spricht in Ps 101:5 das Urteil über sie: "Wer seinen Nächsten heimlich verleumdet, den will ich vertilgen; wer stolzer Augen und aufgeblasenen Herzens ist, den werde ich nicht dulden!" Dabei könnte sich die Weite des Herzens, wenn sie aus der Liebe Gottes stammte, durchaus positiv von kleinlicher Enge abheben, wie uns 2Kor 6:11-13 bezeugt: "...unser Herz ist weit geworfen. Ihr seid nicht verengt in uns, sondern ihr seid verengt in eurem eigenen Inneren! So vergeltet nun Gleiches mit Gleichem: Lasst auch eure Herzen sich weit erschließen!"

2Kor 6:7 meint wohl, dass die Gewalttat, mit der die Gesetzlosen ihre Machtgier und Habsucht befriedigen wollen, sie schließlich selbst hinwegraffen wird; die Lawine, die sie ausgelöst haben, reißt sie selbst mit in den Abgrund des Verderbens. "Nach dem Gesetz, wonach du angetreten, so musst du sein, dir kannst du nicht entfliehn!" sagt der Dichter. Und Hi 18:5-8 führt aus: "Doch das Licht der Gesetzlosen wird erlöschen, und nicht leuchten wird seines Feuers Flamme. Das Licht wird finster sein in seinem Zelt und seine Lampe erlischt über ihm. Die Schritte seiner Kraft werden eingeengt werden, und sein Ratschlag wird ihn stürzen. Denn durch seine eigenen Füße wird er ins Netz getrieben, und auf Fallgittern wird er einherwandeln!" Dem schließt sich Spr 1:19 an: "So sind die Pfade aller derer, welche der Habsucht frönen: sie nimmt ihrem eigenen Herrn das Leben!" Zwar muss der Fromme oftmals unter der Frage leiden, warum es dem Gesetzlosen so gut ergehe, was letztlich die Frage nach der rätselhaften Verborgenheit Gottes in dieser Weltzeit ist, von der "mühevollen Arbeit" des Nachdenkens, wird er erst erlöst, wenn er, prophetische erleuchtet, im Heiligtum ihr Ende gewahrt (Ps 73:16-17).

Wie nun die Gerechten auf Erden ein Hinweis auf den Gerechten, also auf den Sohn Gottes sind, (1Petr 3:18), so sind die irdischen Gesetzlosen ein Abbild des Gesetzlosen; in einer anderen, kosmischen Dimension, erfassen die SPRüCHE auch Satan mit seinen Finsternismächten. So schildert uns Ps 82. das göttliche Gericht über "die Götter, die in Finsternis wandeln", weil ihre Leuchte erloschen ist, was zum "Wanken" der Grundfesten der Erde" führt; dass nicht nur von den ungerechten Richtern auf Erden die Rede ist, will uns Ps 82:7 zeigen: "Doch wie ein Mensch werdet ihr sterben, und wie einer der Fürsten werdet ihr fallen!" War nicht der Christus Augenzeuge, als der Satan "wie ein Blitz" aus dem Himmel hinweggeschleudert wurde (Lk 10:18)?

Mit dem gerechten Israel bitten wir im Blick auf alle Gesetzlosen und ihre Gewalttätigkeit: "Stehe auf, o Gott, richte die Erde! Denn Du wirst zum Erbteil haben alle Nationen" (Ps 82:8)!


Lies weiter hier:

240. Der gekrümmte und der gerade Weg - Spr 21:8