Die Hand darauf - das Gericht kommt - Spr 11:20-21

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110. Die Hand darauf - das Gericht kommt - Spr 11:20-21

Die verkrümmten Herzens sind, sind JAHWEH ein Gräuel; aber Sein Wohlgefallen sind die im Wege Vollkommenen. - die Hand darauf! Der Böse wird nicht ungestraft bleiben, aber der Same der Gerechten wird entrinnen.

Warum ist dem Herrn das verkehrte, gekrümmte (DEL: schlangenkrumme) Herz ein Gräuel? Weil Er selbst "ein Gott der Treue und ohne Betrug, gerecht und gerade" ist. (5Mo 32:4). Darum ist auch Sein Wort gerade (Ps 33:4). Seine Gerichte sind gerade (Ps 119:137), und darum kann durch die Wirksamkeit Seines Geistes auch der Pfad der Gerechten gerade sein (Jes 26:7).

Gräuel für JAHWEH sind im Alten Bund alle Betätigungen des Götzendienstes; so ist auch das schlangenkrumme Herz im Labyrinth des Götzendienstes gefangen und scheinbar rettungslos verkrümmt (BUB). Es ist der verhängnisvolle Götzendienst der Ichvergottung und das beständige Bemühen, die Wahrheit in Lüge zu verwandeln, was zur permanenten Heuchelei und Lebenslüge führen kann; letzten Endes aber ist es das Gekrümmtsein in die schlangengleichen Wege Satans. Bezeugt nicht Gottes Wort, dass "alles Gebilde" der menschlichen Herzensgedanken nur böse ist den ganzen Tag" (1Mo 6:5)? Welche "bösen Gedanken" nach Christi Urteil "aus dem Herzen des Menschen" kommen können, bezeugt neben Mt 15:19 und Mk 7:21-22 auch unsere eigene Sündengeschichte!

Und doch gab es je und dann Menschen, die im Wege Vollkommene (PAR: Unsträfliche; BA: Makellose) waren; denken wir nur an Noah, der nach 1Mo 7:1 als "gerecht vor Gott" erfunden wurde, an Henoch, der "mit Gott wandelte", oder an Hiob, der "vollkommen und rechtschaffen, gottesfürchtig und das Böse meidend" war (Hi 1:8). Zwar sind diese Wesensmerkmale von Gottesfürchtigen des Alten Bundes nicht absolut zu sehen, weil im Lichte Gottes kein Fleisch vor Ihm bestehen kann, und doch gilt Spr 12:22 von ihnen: "Die Lippen der Lüge sind JAHWEH ein Gräuel, die aber, die Wahrheit üben, Sein Wohlgefallen!"

Gottes Wohlgefallen sind die Wege Vollkommenen. Im allumfassenden Sinne kann dies nur einer sein - der einzig gezeugte Sohn, an dem der Vater Wohlgefallen hatte Jesus Christus ist der im Wege Vollkommene, ja, Er selbst ist der Weg. Darum können wir im Lichte des Neuen Testaments sagen: Die im WEGE Vollkommenen sind alle die, die "in Christo" vollkommen und makellos sind, dem Vater angenehm gemacht in dem geliebten Sohn (Eph 1:6)! Geboren aus Wort und Geist sind sie "vollkommen" wie ein neugeborenes Kind, und doch dürfen sie reifen und auch "vollendet" werden (Jak 1:1-3). Zu diesem Reifeweg gehört eine beständige Begradigung unsers Herzens und Weges durch die Erziehung Gottes. Denn ohne das Wirken Gottes, vor dem nichts unmöglich ist, gilt für uns alle Pred 1:15: "Das Krumme kann nicht gerade werden!" Jene Frau, die einen Geist der Schwachheit hatte, der sie 18 Jahre ihres Lebens gekrümmt hatte, so dass sie gänzlich unfähig war, sich aufzurichten, ist ein Bild für das Wunder des neuen Lebens aus Gott. der Herr Jesus legte ihr die Hände auf, und alsbald wurde sie gerade und verherrlichte Gott. Möge sich dies auch bei uns mehr und mehr verwirklichen, damit in uns nicht ein böses Herz sei, im Abfall begriffen von dem lebendigen Gott (Hebr 3:12)!

Wie ein Schwurgelöbnis Gottes mutet es uns an, wenn es nunmehr heißt: Die Hand darauf! Der Böse wird nichtungestraft bleiben, nicht für schuldlos gehalten werden. Damit übereinstimmend sagt Gott in 2Mo 23:7: "Ich werde den Gesetzlosen (den Schuldigen) nicht rechtfertigen!" In allem Ernst gilt es das Gotteswort festzuhalten, dass für den Unbußfertigen nur noch "ein gewisses furchtvolles Erwarten des Gerichtes" bleibt "und der Eifer eines Feuers, das die Widersacher verschlingen wird" (Hebr 10:27)!

Wir spüren auch, dass das Strafgericht für den Bösen und die Errettung des Gerechten und seines Samens nicht schon in dieser Lebenszeit, sondern für den endzeitlichen Gottestermin verheißen ist! Wie viele gottesfürchtige Gerechte gibt es, die es nicht mehr erleben, dass ihr Same, dass ihre Kinder errettet werden und dem Gericht entrinnen. Und dennoch wird der Gott der Barmherzigkeit in den kommenden Weltzeiten auch für sie diese Zusage erfüllen!

Der Böse wird nicht straffrei bleiben. Können wir diese Aussage in Übereinstimmung mit 1Kor 13:5 bringen, wonach Gottes Liebe "das Böse nicht zurechnet"? Letzteres kann nur Gültigkeit erlangen bei dem Samen des Gerechten, der darum entrinnen wird, weil er die Schuldbefreiung und Erlösung durch den gekreuzigten Christus erhielt; IHM hat Gott alles Böse, alle Schuld und Sünde angerechnet, damit Er unsere Anklageschrift aus der Mitte der Prozessakten nehmen und an das Kreuz nageln könne, wie es Kol 2:14 bezeugt. 2Mo 23:7 ("Ich werde den Gesetzlosen nicht rechtfertigen") wird nun abgelöst von Röm 4:5, welches davon spricht, das der "Glaube an den, der die Gottlosen rechtfertige" die Glaubensgerechtigkeit bewirkt. So ist der Same des Gerechten die Frucht Seines Kreuzessieges (Ps 22:30 - Jes 53:10 - Joh 12:24)! Jeder Glaubende wird durch Seinen Glauben zum "Sohne Gottes" und damit auch zum Samen Abrahams (Gal 3:15-20.29).

Ps 22:30 bezeugt auch von uns: "Ein Same wird IHM dienen, er wird dem Herrn als Geschlecht zugerechnet werden!"

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