Wer hat das härteste Erleben im Endgeschehen?

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Abschrift der Sammlung: Prophetische Traktate - Band 1
von Friedrich Malessa 1895-1981

Mit freundl. Genehmigung von Joh. Ullmann
Als Abschrift dort noch erhältlich.


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Inhaltsverzeichnis Band 1
Inhaltsverzeichnis Band 2

43. Wer hat das härteste Erleben im Endgeschehen?

Das Endgeschehen ist sehr ereignisreich. In drei besonderen Etappen werden drei Menschenguppen schicksalhafte Erlebnisse durchzustehen haben. In der letzten Etappe wird es allerdings für die betreffende Menschengruppe kein Durchstehen mehr geben, sondern nur ein restloses Untergehen. - Bei dieser Betrachtung müssen wir mit dem Gipfel-Ende anfangen, weil von da aus auch für das Vor-Ende eine Übersicht und eine Einsicht gegeben ist.

Der Macht-Krieg gegen Christus

Das Gipfelgeschehen dieses Zeitalters ist der offene Kampf der einheitlichen religiösen (christlichen) Welt gegen Christus. Hören wir, was uns das prophetische Wort hierzu zu sagen hat. „Diese werden streiten mit dem Lamm, und das Lamm wird sie überwinden (denn es ist der Herr aller Herren und der König aller Könige), und mit ihm die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen“ (Offb 17:14). „Und ich sah aus dem Munde des Drachen und aus dem Munde des Tieres und aus dem Munde des falschen Propheten drei unreine Geister gehen, gleich den Fröschen; denn es sind Geister der Teufel, die tun Zeichen, und gehen aus zu den Königen auf dem ganzen Kreis der Welt, sie zu versammeln in den Streit auf jenen großen Tag Gottes, des Allmächtigen. Siehe, ich komme als ein Dieb. Selig ist, der da wachet und hält seine Kleider, dass er nicht bloß wandle, und man nicht seine Schande sehe. Und er versammelte sie an einem Ort, der heißt auf hebräisch „Harmagedon“ (Offb 16:13-16). „Alsdann wird der Boshaftige offenbaret werden, welchen der Herr umbringen wird mit dem Geist seines Mundes, und wird ihm ein Ende machen durch die Erscheinung seiner Zukunft“ (2Thes 2:8). „Und das Tier ward ergriffen und mit ihm der falsche Prophet, der die Zeichen tat vor ihm, durch welche er verführte, die das Malzeichen des Tieres nahmen, und die das Bild des Tieres anbeteten; lebendig wurden diese beiden in den feurigen Pfuhl geworfen, der mit Schwefel brannte. Und die anderen wurden erwürget mit dem Schwert des, der auf dem Pferde saß, das aus seinem Munde ging; und alle Vögel wurden satt von ihrem Fleisch“ (Offb 19:20.21).

Unmissverständlich wird uns angezeit, dass die Welt geschlossen in den Krieg zieht gegen Christus. Dieser Christus wird den Kampf nicht passiv hinnehmen, sondern sich „kampfesmäßig“ stellen, und die Hauptverantwortlichen (Antichristen) zur Rechenschaft ziehen. Die Führer wird er in den „feurigen Pfuhl“ werfen. Die Gefolgschaft wird er „erwürgen“.

Wie groß die Gefolgschaft ist, besagen folgende Worte: „Und es wurden die vier Engel los, die bereit waren auf die Stunde, und auf den Tag und auf den Monat und auf das Jahr, dass sie töteten das dritte Teil der Menschen .... Von diesen dreien ward ertötet das dritte Teil der Menschen, von dem Feuer und Rauch und Schwefel, der aus ihrem Munde ging“ (Offb 9:15.18).

Die Antwort des Christus

Verstehen wir die Endgeschehnisse recht: Die vereinte religiöse Welt wird unter der Inspiration ihres „Propheten“ in großer „Göttlichkeit“ (Offb 13:11-15) die Einheit besiegeln und den Macht-Kampf gegen Christus bewerkstelligen. Christus antwortet mit einem furchtbaren Gericht. Ein Drittel der Menschheit (etwa eine Milliarde) wird fallen. - Wie merkwürdig, dass es genau ein Drittel ist. Sollte das etwa das weltführende Christentum sein? Ja, weil das Welt-Christentum ein Drittel der Menschheit ausmacht!

Wer hat am äußersten Ende dieses Zeitalters das härteste Erleben? Das Anti-Christentum! Es trägt die Hauptverantwortung, weil es an der Spitze der gegen Christus kämpfenden religiösen Welt steht. Dieses Christentum verkörpert die Spitzenreligion und führt die ahnungslose Welt in den Kampf gegen das Lamm. Die Hauptverantwortlichen werden gerichtet! Nicht einige, sondern allesamt! - Verstehen wir: Das Anti-Christentum (sprich: Schein-Christentum) steht im Brennpunkt des furchtbaren Endgeschehens. Dieses Auch-Christentum hat das härteste Enderleben. Die Gerichtshärte ist einmalig. Warum?

Blick auf das Vor-Ende

Diese Frage wird uns verständlich, wenn wir im Endgeschehen um einen kleinen Schritt zurückgehen und das Vor-Ende (die davor liegende Etappe) sehen. Das Vor-Ende betrifft die letzte Jahrwoche. (Das eben geschaute Ende war der Abschluss der Jahrwoche). Was geht in dieser Jahrwoche vor sich? Bei dieser Frage müssen wir den eben gesehenen Umstand im Auge behalten: Das „Christentum“ kämpft gegen Christus! Diese „christlichen Geschehnisse“ des Endes zeichnen sich im Vor-Ende ausreifemäßig ab. Hören wir, was diesbezüglich schon Daniel zu sagen hatte: „Er wird aber vielen den Bund stärken eine Woche lang, Und mitten in der Jahrwoche wird das Opfer und Speiseopfer aufhören. Und bei den Flügeln werden stehen Gräuel der Verwüstung, bis das Verderben, welches beschlossen ist, sich über die Verwüstung ergießen wird. (Dan 9:27). Beachten wir die danielische Anzeige: Der Anfang der Woche steht im Zeichen des Bundes. Die „Vielen“ (die in den Welt-Bund als krönendes Element hineinbezogen werden) gehören dem gewissen Völkchen an, das im Ende die Hauptrolle spielen wird. In der Mitte der Jahrwoche sind katastrophale Vorgänge. Merken wir uns: Die erste Hälfte der Jahrwoche ist triumphal, die zweite katastrophal. - Was sind das für rätselhafte Geschehnisse! Um sie verstehen zu können, müssen wir Folgendes beachten:

Am Anfang der Jahrwoche treten zwei Zeugen auf. Sie treten auf und müssen auftreten, weil die bisherigen Zeugen, die gleichzeitig die „Aufhaltenden“ waren (2Thes 2:7.8), hinweggetan (entrückt) sind. Die zwei Zeugen übernehmen nunmehr den Heils-Zeugen-Dienst. Sie haben eine kurze Zeugenszeit, nämlich tausendzweihundertsechzig Tage; das sind dreieinhalb Jahre (Offb 11:3). Am Ende ihres Zeugendienstes werden sie vom „Tier aus dem Abgrund“ getötet (Offb 11:7). Höre: „Das Tier aus dem Abgrund“ tötet mitten in der Jahrwoche die zwei Zeugen.

Ab Mitte der Jahrwoche

Das „Tier“ (= Welt-Körper) hat nämlich in der Mitte der Jahrwoche eine höchst auffällige Wesenveränderung. Zunächst, d.h. am Anfang der Jahrwoche, ist das Tier aus dem „Völkermeer“ (Offb 13:1). Dieses Völker-Meer-Tier wird den „Machenschaften“ der zwei Zeugen nicht gewachsen sein. Es ist eben zu völkisch, zu human. Vor allem auch mit dem „Spitzen-Volk“ zu identisch. Es erhält darum eine „tödliche Wunde“ (Offb 13:3) Daraufhin erhält es ein anderes Haupt (= Abgrunds-Haupt). Dieses „geheilte Haupt“ (gewisser Auferstehungsvorgang) wird aufzuräumen haben alle Errungenschaften der zwei Zeugen. Dieses Aufräumen beginnt mit dem Töten der zwei Zeugen. Anschließend ist der Kampf gegen die „Heiligen“, die das Ergebnis des Zeugendienstes sind (Offb 13:5-7). - Zu diesem Zeugenergebnis sind zu zählen auch die 144 000 Erwählten und das Sonnenweib, das in der Wüste hindurch gerettet wird (Offb 12:14-17).

Wir sehen nur zu deutlich, dass ab Mitte der Jahrwoche die antichristliche Welt sich in der sündhaftesten Weise vergeht an den Heiligen Gottes. Man bedenke die Tatsache: Die christliche Welt ist gegen die Christen; schließlich gegen Christus. Welche Schuld! Und welche Gerichtsausreife! - Verstehen wir jetzt, warum die christliche Welt im Gericht vernichtet wird?

Wer steht aber hier, d.h. in der Vor-Endzeit (in der Jahrwoche) im Brennpunkt der Erlebnisse? Wer ist in der mittleren End-Etappe mit den härtesten Erlebnissen belastet? Die zwei Zeugen mit allen Heiligen, die als Frucht des Zeugendienstes anzusehen sind. Neu-Christen sind es, die zufolge des lebendigen Zeugnisses der zwei Zeugen sich in der Hoch-Konjunkturzeit des Antichristentums mutig zu Christus bekennen.

Das sind die Christen, die es in der Drangsalszeit (Mitte der Jahrwoche) mit der Braut des Lammes, und mit der Hochzeit des Lammes zu tun haben (Offb 19:6-10). Sie gehen dem wiederkommenden „Bräutigam“ (Fülle-Christus = Haupt, Leib, Glieder) entgegen, um mit ihm Hoch-Zeit zu halten. - Hier ist auch die erste Auferstehung zu sehen, die von den zwei Zeugen eingeleitet wird (Offb 11:11). Alle, die in dieser Zeit den Märtyrertod erleiden, werden auferstehen. „Selig ist der, und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung“ (Offb 20:6).

Das Endgeschehen

Beachten wir die Tatsache: Im letzten Ende (Ende der Jahrwoche) hat das Antichristentum das härteste Erleben, weil es im Vor-Ende (ab Mitte der Jahrwoche) sich so unsagbar schuldig macht am Zeugen-Christentum. Damit ist im Vorende das Zeugen-Christentum (Neuchristentum) ebenfalls ins härteste Erleben hineingedrängt worden. - Höre: Die Antichristen haben das härteste Erleben, weil sie sich schuldig machen an den Christen. Wiederum die Christen haben davor das härteste Erleben, weil sie so teuflisch verfolgt werden von den Antichristen. Also: Im Ende und im Vorende sind die härtesten Erlebnisse auf der christlichen Linie. Sehr beachtenswerte Tatsachen.

Zum Engeschehen gehört aber nicht nur der Abschluss der Jahrwoche, oder die ganze Jahrwoche, sondern auch die letzte Entwicklung zur Jahrwoche. Wir müssen darum noch einen kleinen Schritt zurückgehen und die Ausreifezeit vor der Jahrwoche ins Auge fassen. Das ist die Zeit, in der wir stehen. Jetztzeit“. Das ist die erste End-Etappe. Wie sieht die aus?

Die Aufhaltenden

Paulus stellt fest, dass das Offenbarwerden des „Boshaftigen“ (mit dem die Jahrwoche beginnt), von einem großen Geschehen abhängig ist, nämlich von dem Hinweggetanwerden des Aufhaltenden (2Thes 2:7.8). Beachten wir die hochbedeutsame Tatsache, dass von der Entrückung der Gemeinde Jesu Christi das Offenbarwerden des Welt-Haupt-Mannes (Antichristen) abhängig ist. Das, was in der Offenbarung so klar angezeigt ist: „Sie geben ihre Kraft und Macht dem Tier“ (Offb 17:13), kann erst verwirklicht werden, wenn das „Skandalon“ weg ist. - Welche tragische, anders gesagt, hervorragende Bedeutung müssen da die „Aufhaltenden“ haben!

Es drängt sich uns die Frage auf: Inwiefern sind die echten Christen in der Endzeit die Aufhaltenden? Wir antworten, indem wir auf zwei wichtige Vorgänge aufmerksam machen.

1. Als Christen bezeugen sie nicht nur mit den Lippen, sondern - auch mit ihrem Leben Folgendes: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ (Joh 18:36). „Unser Bürgerrecht ist im Himmel“ (Phil 3:20). „Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist“ (1Jo 2:15). „Von der Erde reiß’ mich los, mache meinen Glauben groß“ (In dieser Weise könnten wir hier Seiten füllen). Kurz: Die Christen benehmen sich als „Gäste und Fremdlinge" in dieser Welt, und sondern sich auf diese Weise nicht nur von der natürlichen Welt ab, sondern distanzieren sich auch ganz entschieden von der christlichen Welt, oder vom weltlichen Christentum. Das allgemeine Vorhaben, die Welt zu christianisieren, ist für sie eine Irreführung und eine gefährliche Täuschung.
2. Noch wichtiger und schwerwiegender ist ihre ablehnende Haltung bei dem allgemein beglückenden Vorhaben der Weltvereinigung. Wenn die ganze Menschheit mit jubilierender Stimmung von der greifbaren Welteinheit reden und sie erstreben wird, werden diese „Spaltpilze“ solches entschieden ablehnen, und den Lauf der Dinge lähmen. Das wird ein entsetzliches und verdammenswertes Verhalten sein. Eine Haltung, die nicht zu verzeihen ist, da doch die gesamte Welt in einer nie da gewesenen Weltheilserwartung lebt. Hier wird sich das Aufhaltewesen der Christen am unangenehmsten bemerkbar machen. Zumal sie mit dieser Haltung eine höchst-verletzende Verleumdung zum Ausdruck bringen, indem sie das ehrliche und heilige Wollen der Welt-Christen missachten und sie eventuell als Irr-Christen, oder sogar als Anti-Christen stempeln. Das wird wahrscheinlich eine Dreistheit sein, die zur Rechenschaft gezogen werden muss.

Ob nicht in dieser Zeit (Ausreifezeit vor dem Offenbarwerden des Antichristen) die „Aufhaltenden“ vielerorts in ein Martyrium hineingeraten werden? Das ist keine Frage. Diese „Sonder-Christen“ haben bereits in der ganzen Kirchengeschichte ihre Konsequenzen auf sich nehmen müssen. Dabei war die Kirchen-Macht immerhin noch lokalisiert. Wenn aber im nächsten Vor-Ende die religiöse Welt vor (oder sogar in) der jauchzenden Welteinheit stehen wird, und dann von einer sektenhaften Menschengruppe so niederträchtig gehemmt und gelähmt wird, so ist der Zugriff, auch der härteste Zugriff nicht nur zweckmäßig, sondern erlösend, man wird bewusst sagen: gottgewollt!

Jawohl, in der ersten End-Etappe (Jetztzeit), in der sich die Aufhaltenden zufolge der Endgeschehnisse erst richtig entpuppen werden, nein, entpuppen müssen, werden sie härteste Erlebnisse zu ertragen haben. Und das um ihres Glaubens willen. - Wie sonderbar, auch hier ist das christliche Prinzip die Ursache zum härtesten Erleben. Merkst du, wer dahinter steht?

Die drei Endetappen

Stellen wir uns die drei Endetappen, in denen die schwersten Endgeschehnisse zu ertragen sind, nochmals kurz vor. In der Zeit vor dem Offenbarwerden des Antichristen, sind die Christen als die Aufhaltenden in der härtesten Bedrängnis. Der Druck über sie kommt bereits von der ganzen Welt. Nach dem Offenbarwerden des Antichristen geht (sonderlich ab Mitte der Jahrwoche) die Bedrängnis gegen die Zeugen-Christen (Neu-Christen) nicht nur sehr hart vor sich, sondern auch in hochamtlicher (staatspolizeilicher) Weise. Hier ist die Welt schon in einer einzigartigen Geschlossenheit. Am Ende der Jahrwoche kommt die völlig einheitliche Welt (christliche Welt) in die höchste Bedrängnis. Diese Bedrängnis wird nicht mehr von der Welt bereitet, sondern durchlebt! Beachten wir die Tatsache: In allen drei Bedrängnisetappen geht es um das Christentum und um den Christus. Überall geht es um die entscheidende Frage: Für oder wider Christus! Der hintergründige Kampf ist zwischen Christus und dem „Vater der Lüge“. Überall wird das Verhältnis festzustellen sein: „Und werden die Ohren von der Wahrheit wenden und sich zu den Fabeln kehren“ (2Tim 4:4).

Entscheidend wichtig ist, dass wir uns diese Endgeschehnisse nicht nur klarmachen, sondern auch persönlich ganz ernst fragen: Wo stehe ich und wie stehe ich? Werde ich zu den Bedrängten, oder zu den Bedrängern zählen? Habe ich die innere Kraft, mutig auf der Seite der Aufhaltenden zu stehen, oder bin ich im Sog der frommen Welt, die um des „Reiches Gottes“ willen das Leben der Menschen gering achtet, und schließlich gegen Christus marschiert?

„So lasset uns nun nicht schlafen, wie die anderen, sondern lasset uns wachen und nüchtern sein“ (1Thes 5:6).

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44. Was muss bei der prophetischen Schau beachtet werden?