Jak 4:5-12 - Glaube und Heiligung

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

IN BEARBEITUNG !

Von Daniel Muhl

Bibeltext

Jak 4:5 - Oder meint ihr, die Schrift macht leere Worte (77*)? Ein eifersüchtiges Verlangen hat der Geist, den [Gott] in uns hat Wohnung nehmen lassen (78*). →📗 →📚
Jak 4:6 - Er gibt aber [umso] größere Gnade. Darum heißt es (79*): "Gott stellt sich Hochmütigen entgegen, Demütigen aber gibt er Gnade." →📗 →📚
Jak 4:8 - Nahet euch Gott, so wird er sich euch nahen. Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt die Herzen, ihr Wankelmütigen (80*)! →📗 →📚
Jak 4:9 - Beklagt euer Elend und trauert und weint! Euer Lachen verwandle sich in Traurigkeit und eure Freude in Niedergeschlagenheit! →📗 →📚
Jak 4:10 - Demütigt euch vor den Augen des Herrn (81*), so wird er euch erhöhen. – →📗 →📚
Jak 4:11 - Hütet euch untereinander vor übler Nachrede, Brüder! Wer gegen einen Bruder Übles redet oder über seinen Bruder zu Gericht sitzt, der redet Übles gegen das Gesetz und sitzt über das Gesetz zu Gericht. Wenn du aber das Gesetz richtest, so bist du nicht ein Täter, sondern ein Richter des Gesetzes. →📗 →📚
Jak 4:12 - Einer [nur] ist der Gesetzgeber und Richter, der die Macht hat, zu erretten und zu verderben; du aber, wer bist du, der du den Nächsten richtest? →📗 →📚

Vers 5

77* o. redet umsonst? (Das Folgende muss nicht als Zitat verstanden werden; es ist aus dem AT nicht nachzuweisen.)
78* Gott duldet als "eifersüchtiger Gott" (2Mo 20:5) keine anderen Götter neben sich; ebenso wacht sein Geist eifersüchtig darüber, dass das Herz des Gläubigen nicht zwischen Gottesliebe und Weltliebe geteilt ist.

Jak 4:5 - Oder meint ihr, die Schrift macht leere Worte (77*)? Ein eifersüchtiges Verlangen hat der Geist, den [Gott] in uns hat Wohnung nehmen lassen (78*). →📗 →📚

Das eifernde sehnsüchtige Verlangen

Das griechische Wort ‭"‬ἐπιποθέω"‭, epi-pothéo (+1971), ‭beinhaltet ein sehnsüchtiges Verlangen. Der Geist Gottes verspürt ein sehnsüchtiges Verlangen nach einer herzlichen und treuen Liebesgemeinschaft mit uns. Er empfindet einen unbeschreiblichen Schmerz, wenn wir anderen Göttern und Götzen nachlaufen. Dieser Schmerz ist noch größer als der Schmerz, den ein Bräutigam empfindet, wenn er erfährt, dass seine Braut während der Verlobungszeit mit einem anderen Mann im Bett war!

Gott der HERR ist ein eifernder Gott, weil er die Seinen liebt und genau weiß, welch großes Elend es zur Folge hat, wenn Seine geliebten Kinder anderen Göttern nachlaufen. (2Mo 20:5)!

Der Geist Gottes hat Wohnung in uns gemacht

Gott hat uns das kostbarste Geschenk gemacht; das Geschenk Seines Heiligen Geistes, der in uns Wohnung macht. Das heißt auch, dass der Geist Gottes in uns bleiben will. Er will nicht nur ein vorübergehender Gast sein, sondern bleibend in uns wohnen! Unser Leib darf sogar ein Tempel des Heiligen Geistes sein (1Kor 6:19).

Vers 6

79* vgl. Spr 3:34 - Spr 29:23 - 1Petr 5:5

Jak 4:6 - Er gibt aber [umso] größere Gnade. Darum heißt es (79*): "Gott stellt sich Hochmütigen entgegen, Demütigen aber gibt er Gnade." →📗 →📚

Die größere Gnade

Die größere Gnade erzeugt einen viel größeren Reichtum als die gierige Selbstverwirklichung, die hauptsächlich auf das Sichtbare fokussiert ist. Paulus ging es nicht um die Selbstverwirklichung, sondern um eine Christusverwirklichung, und das tat er, indem er auf das Unsichtbare bzw. den Unsichtbaren schaute (2Kor 4:18).

Der Demütige

Der Demütige schenkt seinem Gegenüber Würde, indem er ihn höher achtet (Phil 2:3)! Er verfügt über eine Dienstbereitschaft und kann sich aus Liebe opferbereit hingeben! Die Demut ist ein Ausdruck der Liebe, und sie verfügt über das Bewusstsein, in allem von Gott beschenkt zu sein! Darum bekommt der Demütige Gnade, sodass er aus der Gnade heraus denken, reden und leben kann! Die Demütigen und Begnadigten werden am reichsten beschenkt!

Vers 7

Jak 4:7 - Ordnet euch also Gott unter, dem Teufel dagegen widersteht, so wird er von euch fliehen. →📗 →📚

Sich Gott unterordnen

  1. Wie geschieht das? Indem ich auf Sein Wort achte und es als Orientierung, Anleitung und Zielvorgabe für mein Leben nehme.
  2. Mit welcher Motivation? Aus Liebe zum Herrn Jesus Christus.
  3. Was sind die Auswirkungen? Wer das tut, unterwirft sich der alles entscheidenden Macht des Universums und steht somit auf der Seite des Siegers.

Dem Teufel widerstehen und das "Fliehen des Teufels"

  1. Der größte Widerstand gegen den Diabolos geschieht gerade dadurch, dass ich mich in allen Teilen Gott und Seinem Wort unterordne.
  2. Wer dem Wort Gottes mehr Vertrauen schenkt als allen weltlichen Erfahrungen und Einflüssen, widersteht den Versuchungen Satans, der immer wieder versucht, das Wort Gottes infrage zu stellen. Er versucht Misstrauen gegenüber Gott zu säen. Wer sich Gott ganz unterordnet und Ihm mehr vertraut als anderen, widersteht dadurch dem Teufel. Ist er mit seinen Versuchen, Misstrauen gegenüber Gott zu säen, erfolglos, flieht er! Aber warum? Vermutlich deshalb, weil er sich mit jedem zusätzlichen erfolglosen Verführungsversuch noch mehr blamiert. Als der Teufel Jesus dreimal versuchte, gab er auf und verließ Ihn (Mt 4:11).

Vers 8

80* o. ihr Unentschlossenen, Menschen mit geteiltem Sinn, mit zwei Seelen o. geteilter Seele (Jak 1:8)

Jak 4:8 - Nahet euch Gott, so wird er sich euch nahen. Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt die Herzen, ihr Wankelmütigen (80*)! →📗 →📚

Gott nahen

Wie kann ich Gott nahen? Durch den neuen Bund und das Evangelium Jesu Christi haben wir eine untrügliche Erwartung. Indem ich alles nur noch von Gott erwarte, nahe ich mich Ihm, denn in Hebr 7:19b steht:

  • ... eingeführt aber eine bessere Hoffnung, durch die wir "uns Gott nahen".

Wer alles von Gott erwartet und Ihm glaubt, darf immer mehr die Nähe Gottes erfahren.

Gereinigte Hände

Wie reinigen wir unsere Hände? Die "Hände" werden durch egoistische und lieblose Taten bzw. Aktivitäten beschmutzt. Wer seine Sünden (das Verfehlen der Liebe) bekennt, wird von jeder Ungerechtigkeit gereinigt (1Jo 1:9).

Die Wankelmütigen

Wankelmütige sind solche, die mit einer geteilten Seele leben, das heißt: Einerseits wollen diese Menschen Gott vertrauen, sie möchten sich mehr oder weniger am Wort Gottes orientieren, und andererseits vertrauen sie auch auf ihre eigenen Vorkehrungen und Bemühungen!

Die geheiligten Herzen

Geheiligte Herzen haben diejenigen, die sich mit ihrem gesamten Denken und ihrer gesamten Gesinnung Gott geweiht haben!

Vers 9

Jak 4:9 - Beklagt euer Elend und trauert und weint! Euer Lachen verwandle sich in Traurigkeit und eure Freude in Niedergeschlagenheit! →📗 →📚

Trauern und Weinen?

Diese Worte stehen im Gegensatz zu dem, was Paulus in Phil 4 schreibt. Statt sich zu freuen, rät Jakobus den Briefempfängern zu trauern und zu weinen. Warum tut er dies? Wie so oft beantwortet auch hier der Kontext diese Frage. Aus den ersten drei Versen wird deutlich, dass nicht wenige der Angesprochenen ein egoistisches und streitsüchtiges Leben geführt haben. Statt "im Geiste zu wandeln", lebten sie ein "weltlich gesinntes Christsein". Diese Leute können nur geheilt werden, wenn sie über ihren elenden Zustand trauern! Das ist der erste Schritt zur Buße und zum Umdenken!

Vers 10

81* o. gegenüber dem Herrn

Jak 4:10 - Demütigt euch vor den Augen des Herrn (81*), so wird er euch erhöhen. – →📗 →📚

Die Demütigung und Erhöhung

Die Demütigung bzw. die Erniedrigung vor dem Angesicht des HERRN zeigt sich unter anderem darin, dass man das "Urteil Gottes" über seinen eigenen Zustand bestätigt und zugibt, von einer egoistischen Gesinnung geprägt zu sein. Die Angesprochenen brauchen eine vergleichbare Umkehr, wie sie der Zöllner in Lk 18:13-14 vollzogen hat. Er wurde von Gott gerechtfertigt und auch erhöht!

Vers 11

Jak 4:11 - Hütet euch untereinander vor übler Nachrede, Brüder! Wer gegen einen Bruder Übles redet oder über seinen Bruder zu Gericht sitzt, der redet Übles gegen das Gesetz und sitzt über das Gesetz zu Gericht. Wenn du aber das Gesetz richtest, so bist du nicht ein Täter, sondern ein Richter des Gesetzes. →📗 →📚

Üble Nachrede

Redet nicht schlecht übereinander! Wer hat das nicht schon oft gemacht? Wohl kaum jemand! Wie viele gibt es, die es nicht mehr tun? Nur ganz wenige! Auch bei den Christen! Dabei sollte das bei Christen der Standard sein. In Spr 10:12 steht:

  • "Haß erregt Zänkereien, aber Liebe deckt alle Vergehen zu."

Paulus schreibt in 1Kor 13:5, dass die Liebe Böses nicht zurechnet! Dieses Ziel sollten wir alle anstreben! Wer schlecht über andere spricht, verstößt gegen das Gesetz Gottes und befolgt nicht das, was Gott gesagt hat! "Schlechtes Reden" über einen Bruder entwertet ihn und beraubt ihn seiner Würde. Zudem vergiftet es die Beziehungen und führt zu Spaltungen in der Gemeinde!

Nicht schlecht übereinander reden bedeutet jedoch nicht, dass Sünde und Fehlverhalten nicht mehr beim Namen genannt werden dürfen. Entscheidend ist das richtige Vorgehen. Wenn ein Bruder sündigt und die Buße darüber fehlt, und sie offensichtlich weiter praktiziert wird, dann wäre das optimale Vorgehen wie folgt:

  1. Zuerst sollte die Sache mit dem HERRN im Gebet besprochen werden, indem man sich fragt, ob man die Sache wirklich richtig beurteilt und ob man den Auftrag hat, diesen Bruder direkt anzusprechen.
  2. In der Regel führt man mit dem Betroffenen zuerst ein Zweiergespräch (Mt 18:15). Dabei gilt es auf das zu achten, was auch Paulus in Gal 6:1 schreibt:
    "Brüder, wenn auch ein Mensch von einem Fehltritt übereilt wird, so bringt ihr, die Geistlichen, einen solchen im Geist der Sanftmut wieder zurecht. Und dabei gib auf dich selbst acht, dass nicht auch du versucht wirst!"
  3. Das weitere Vorgehen beschreibt Jesus in Mt 18:16-17:
    "Wenn er aber nicht hört, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit aus dem Mund zweier oder dreier Zeugen jede Sache bestätigt werde! Wenn er aber auch auf sie nicht hören wird, so sage es der Gemeinde; wenn er aber auch auf die Gemeinde nicht hören wird, so sei er dir wie der Heide und der Zöllner!"

Das Richten des Gesetzes

Warum redet man schlecht über das Gesetz und richtet das Gesetz, wenn man schlecht über den Bruder redet? Wer schlecht über seinen Bruder redet, bezeugt indirekt, dass die Anweisungen des Gesetzes nicht gut sind, und somit richtet bzw. beurteilt er das Gesetz Gottes als schlecht oder überholt.

Vers 12

Jak 4:12 - Einer [nur] ist der Gesetzgeber und Richter, der die Macht hat, zu erretten und zu verderben; du aber, wer bist du, der du den Nächsten richtest? →📗 →📚

Wir können und dürfen nicht richten!

Wir haben nicht die geistliche Kompetenz, unseren Nächsten zu richten, da wir nicht in sein Herz schauen und auch nicht alles überblicken können. Aufgrund des Gesetzes können wir vielleicht sagen, dass eine Handlung böse und sündhaft ist, aber wir können den Nächsten trotzdem nicht richten. Ich kann sagen, dass der Ehebruch von David mit Batseba Sünde war, aber wer bin ich, dass ich David richten könnte? Vielmehr sollte ich mich fragen, inwiefern auch in meinem Herzen noch ein Ehebrecher steckt!

Statt zu richten, sollten wir uns in der Barmherzigkeit üben, denn Jesus sagte:

  • "Seid nun barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist! 37 Und richtet nicht, und ihr werdet [nicht] gerichtet werden; und verurteilt nicht, und ihr werdet [nicht] verurteilt werden. Lasst los, und ihr werdet losgelassen werden." (Lk 6:36-37)

Wenn wir andere nicht richten und uns in der Barmherzigkeit üben, tun wir uns selbst einen Gefallen, denn dann werden wir auch Erbarmen finden!"