Das Geheimnis der Auferstehung

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Geheimnisse Gottes
aus der Reihe „Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (1988)

Diese Schrift ist vergriffen und nicht mehr erhältlich

Siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

Geheimnisse Gottes

5. Das Geheimnis der Auferstehung

Inhalt des Geheimnisses

Der Text zu dem Geheimnis steht in 1Kor 15:51-53. In Verbindung dazu gehören noch die Verse 1Kor 15:35-50 (bitte lesen).

Eigentlich müssten wir dieses Geheimnis anders betiteln, nämlich als „das Geheimnis der Verwandlung“. Auferstehen werden auch die Glieder der Königreichsgemeinde ins Tausendjahrreich; ihre Körper werden gleich dem sein, den sie zuvor hatten, da sie ja unter gleichen Lebensbedingungen weiterleben, nämlich auf der Erde.

Die Verwandlung des Körpers jedoch betrifft die Seinen, die zwar auch auferstehen, aber dann in ein völlig neues Lebenselement eingehen werden: in die überhimmlischen Sphären. Und damit sind wir bereits am Kernpunkt des Geheimnisses: Verwandlung unseres auferstandenen Körpers und damit Anpassung an das neue Lebenselement.

Wie es zu diesem Geheimnis kam

Der Brief an die Korinther ist, wie wir schon angegeben haben, ein Brief, der in der 2. Phase Pauli, also in der Zeit des Überganges, geschrieben wurde (Übergang vom Königreichsevangelium zu dem neuen Evangelium in einem Geheimnis).

Zu Beginn des 15. Kapitels bestätigt Paulus den Korinthern, dass sie sein Evangelium angenommen haben, dass sie darin stehen und dass sie darin gerettet werden (1Kor 15:1-2). Nun kam Papulus zu Ohren, dass einige der Korinther sagten, "es gebe keine Auferstehung der Toten, obwohl ihnen Christus als auferstanden geheroldet wurde "(1Kor 15:12). Diese Zweifler waren der äußere Anlass, dass Paulus das Geheimnis der Auferstehung in plastischer und naturnaher Art und Weise vor den Korinthern und auch vor uns ausbreitete. Lassen wir uns also von ihm mit hineinführen in dieses 15. Kapitel und folgen wir schrittweise seinen Erklärungen und Beispielen.

Leben aus Tod

Erstes Anschauungsobjekt ist das einfache Samenkorn (1Kor 15:35-38). Paulus hält denen, die sagen, es gäbe keine Auferstehung, ein ganz simples Beispiel aus der Natur vor Augen: „Was du säst, wird nicht lebendig gemacht, wenn es nicht zuvor stirbt“ (V. 36).

Ein totes Samenkorn, in die Erde gelegt, vermodert dort, es wird kein neues Leben hervorbringen. Im Gegenteil dazu, ein lebendes Korn, das nicht in der Erde absterben würde, brächte ebenfalls kein neues Leben aus sich hervor. Nur aus dem sterbenden Korn erwächst das neue Leben.

Damit wurden die Zweifler durch das denkbar einfachste Beispiel aus der Natur widerlegt.

Unterschiede der irdischen Körper

Als nächstes wird uns angezeigt, dass das um uns herum lebende Fleisch nicht alles derselben Art ist (1Kor 15:39). Zum Vergleich steht das Fleisch der Landlebewesen, der Vögel und das der Fische an. Ein Gegenüberstellen zeigt hier sofort, dass zwar alle drei Arten aus Fleisch sind, aber trotzdem jede Art den Besonderheiten des Elements angepasst ist, in dem sie sich bewegt. Ein Wechsel in das andere Lebenselement ist aufgrund der Beschaffenheit des Fleisches nicht möglich. So kann der Mensch sich als Landlebewesen nicht wie ein Vogel in die Lüfte erheben und genauso wenig kann er im Wasser leben.

So zeigt uns auch dieses natürliche Beispiel auf einfache Weise, wie die irdischen Körper jeweils ihrem Lebensraum angepasst sind. Gott hat in wunderbarer Weise jedem Seiner Geschöpfe den Körper und das Fleisch gegeben, das ihn befähigt, sich in dem ihm zugeteilten Lebensraum zu entfalten.

Irdische und überhimmlische Körper

Unser Blick löst sich nun hinweg vom Irdischen und wird mit den Versen 1Kor 15:40-41 auf die überhimmlischen Sphären gelenkt. Hier lesen wir, dass es neben den irdischen auch überhimmlische Körper gibt.

Nun müssen wir aber wissen, dass den Korinthern noch nicht gesagt wurde, dass ihr Bürgertum in den Himmeln sei, wie dies erst später den Philippern geschrieben wurde (Phil 3:20). Es war zu diesem Zeitpunkt lediglich durch den Brief an die Thessalonicher bekannt, dass eine Entrückung, dem Herrn entgegen in die Luft, stattfinden würde (1Thes 4:17).

Nun wird den Korinthern das Geheimnis enthüllt, dass, um diese Erde verlassen zu können, ihr Körper verwandelt, d. h. der neuen außerirdischen Sphäre angepasst werden muss.

Noch ein Detail entnehmen wir den Versen 1Kor 15:40-41. Genau wie die irdischen Körper in der Art ihres Fleisches unterschiedlich sind, ,so gibt es bei den überhimmlischen Körpern Unterschiede und Andersartigkeiten in ihrer Herrlichkeit. Sonne, Mond und das Millionenheer der Sterne werden als Anschauungsobjekt herangezogen. In seinem tieferen Sinn dürfen wir hier jedoch nicht die toten Weltraumkörper sehen, sondern vielmehr die Geschöpfe Gottes, welche diese Gestirne bevölkern, jeweils mit einem entsprechend angepassten Körper. Auch diese Geschöpfe gehören zur Familie Gottes (Eph 3:15).

Der Zweck des Hinweises auf diese überhimmlischen Körper ist der, dass uns gezeigt werden soll, auf welch vielfältige Weise Gott Seine Geschöpfe ins Dasein rufen kann.

Vergänglichkeit / Unvergänglichkeit

Nachdem uns Paulus anhand von Beispielen gut vorbereitet hat, wird nun der Blick wieder auf uns gerichtet, indem unser sterblicher Körper dem Zukünftigen gegenüber gestellt wird. Dieser Vergleich lässt unsere Herzen höher schlagen, ist dies doch unsere herrliche Erwartung.

Vergänglichkeit: Abbau von Zellen, Krankheit, schmerzhafte Leiden, Alterungsprozess, verwelkte Haut usw. Zuletzt wird der verwesende Körper der Erde anvertraut.
Unvergänglichkeit: Vollkommene Gesundheit, Körper ohne Schmerzen, ohne Ermüdung und Schwäche, erfüllt von überströmendem, unendlichen Leben.

Unehre / Herrlichkeit
Unehre: Unehre ist die äußere Form innerer Verweslichkeit. Die Sterblichkeit wird von einer Kette von Übeln begleitet, die unsere Mitmenschen abstoßen oder zu Mitleid anregen. Alte und Schwerkranke kommen deshalb öfters in Isolation, man kann die Folgen der Verweslichkeit nicht mehr mit ansehen.
Herrlichkeit: Strahlendes Gewand, erfüllt von Licht und Leben und keine Finsternis mehr.

Schwachheit / Kraft
Schwachheit: Oft eine unüberbrückbare Kluft zwischen Wollen und Vollbringen. Der Mensch versucht, sich durch Sport oder durch die Technik zu helfen, ohne echte dauerhafte Hilfe zu erfahren. Aber - als Gläubige ist uns gegenwärtig auch keine äußere Kraft verheißen, vielmehr wirkt Gott durch unsere Schwachheit zu Seiner Herrlichkeit. Beweis: Paulus in 2Kor 12:9.
Kraft: Wir wissen heute aus der Atomforschung, dass ungeheure Kraft wirksam wird, um ein Atom zu spalten. Umgekehrt aber ist genau dieselbe Kraft notwendig, um das Atom wieder zusammen zu fügen. „Damit ihr wisst...“ schreibt Paulus in Eph 1:18 und stellt uns im folgenden Text die Größe der Kraft Gottes vor Augen „... die in Christus gewirkt hat, als Er Ihn aus den Toten auferweckte und Ihn zu Seiner Rechten inmitten der Überhimmlischen setzte ...“

Mit dieser Kraft dürfen wir auch rechnen, die wir Glieder am Körper des Christus sind.

Seelischer- / geistlicher Körper
Seelischer Körper: „Der erste Mensch Adam wurde zu einer lebendigen Seele“ (1Kor 15:45). Obwohl Adams Körper herrlich und kraftvoll war, war dieses doch ein seelischer. Adams Seele entstand ja durch die Verbindung des Geistes mit dem Körper, und da diese Seele die Herrschaft über seine Gefühle innehatte, wurde er entsprechend dieser im Vordergrund stehenden Seele benannt. Unter diesem Gesichtspunkt verstehen wir auch, dass Adam im Garten Eden gar nicht anderes konnte, als seinen Gefühlen nachzugeben. Die Schlange kannte genau den Schwachpunkt des ersten Menschenpaares.

Gleich Adam sind auch die übrigen Menschen. Sie haben zwar einen Geist, aber dieser hat nicht die Oberhand. Auch die Gläubigen haben einen täglichen Kampf gegen diesen seelischen Todeskörper zu bestehen.

Geistlicher Körper: Von Adam, dem ersten Menschen, schauen wir hin auf den zweiten Menschen, unseren Herrn aus dem Himmel. Er ist der einzige, der einen geistlichen Körper besaß und besitzt. Obwohl er gleich Adam aus Geist, Körper und Seele bestand, hatte bei Ihm der Geist die absolute Herrschaft. Dieser Geist kam bei Jesus direkt von Gott.

Erst mit der Auferstehung können wir diesen geistlichen Körper erhalten. Wenn jetzt gemäß Röm 8:11 Sein uns innewohnender Geist unseres sterbenden Körper lebendig machen kann, so bedeutet dies, dass wir in unserem Denksinn Gott gegenüber geöffnet sind, unser seelischer Körper jedoch ändert sich damit nicht!

Erdreich / Überhimmlisch
Erdreich: Die letzte Gegenüberstellung vergleicht nochmals den ersten Menschen Adam mit einem Körper aus Erdreich mit dem zweiten Menschen Christus, dessen Körper überhimmlischer Art ist. Der Körper aus Erdreich ist eben dem Erdreich angepasst und durch die Schwerkraft an diese Erde gebunden.
Überhimmlisch: So wie wir das Bild vom Erdreich tragen, so werden wir auch das Bild des Überhimmlischen tragen.

Unser Körper, erfüllt von überströmender, geistlicher Lebenskraft, ist fähig, die Erde zu verlassen und mühelos aufzusteigen, um dem Herrn in der Luft zu begegnen und dann allezeit bei Ihm zu sein. Wir wissen um viele überhimmlische Wesen, die sich körperlich sichtbar auf der Erde aufhielten, denken wir nur an die vielen Erscheinungen im AT und an die Boten (Engel), die das Erdenleben Jesu umgaben. Auch unser Herr Selbst zeigt uns nach Seiner Auferstehung, welche Fähigkeiten in solch einem Körper innewohnen. In nicht sofort erkennbarer Weise wird uns bei Vergleichen der Bibelstellen, welche die Auferstehung beinhalten, gezeigt, dass der auferstandene Herr schon vor dem Einsetzen der Dämmerung zum Vater aufgefahren sein muss. Zwei Begegnungen Jesu lassen diese Folgerung zu: Die erste Begegnung Jesu fand mit Mirjam, der Magdalenerin statt (Mk 16:9 und Joh 20:7). Hier sagte Jesus zu ihr. „Rühr Mich nicht an; denn Ich bin noch nicht zu Meinem Vater aufgestiegen“ (es war bereits Dämmerung!!) ließ Er sich nach Mt 28:9 berühren, und somit muss in dieser kurzen Zeitspanne ein Aufstieg zum Vater stattgefunden haben.

Des weiteren war Sein Körper fähig, sich unkenntlich und unsichtbar zu machen, wie dies bei den zwei Jüngern auf dem Weg nach Emmaus gezeigt wird (Lk 24:31).

In den vierzig Tagen, an welchen Sich der auferstandene Herr sehen ließ, war jedoch Seine Herrlichkeit noch verhüllt, gemäß dem Stand derer, die Ihn schauen durften. Als der Herr in weniger verhülltem Herrlichkeitszustand dem Paulus vor Damaskus erschien, erblindete dieser sofort.


Atomos

Jetzt, nachdem die Korinther dies alles begriffen haben, kommt die weitere Frage auf, wie denn dies alles nun geschieht, und Paulus beginnt: „Siehe, ich sage euch ein Geheimnis...“ (1Kor 15:51)

Aufbauend auf der Enthüllung aus 1Thes 4:13-18, dem Geheimnis der Entrückung, gibt Paulus bekannt, dass wir „nicht alle entschlafen, aber alle verwandelt werden“.

Wenn schon Paulus dortmals die Hoffnung aussprach, dass die Möglichkeit des „nicht Entschlafens“ gegeben war, wieviel mehr bedeuten dann diese Worte für uns, die wir heute am Abschluss dieser Verwaltung stehen.

Aber noch etwas wird uns hier wichtig, es ist das Wörtlein „Nu“, welches im griechischen Urtext „Atomos“ heißt. Ja, auch Gottes Wort enthält seine eigene Atomwissenschaft, und es erweist sich auch darin aufs neue, dass das Buch der Bücher gar nicht rückständig ist. Der Vorgang der Entrückung wird sich also „in einem Atomos“ erfüllen. Atomos heißt wörtlich „un-geschnitten“. Es handelt sich hier jedoch nicht um ein Atom des Raumes, sondern der Zeit. Mit diesem „Nu“ will uns Gott zeigen, dass Er dieses große Geschehen in einer denkbar kürzesten, für Menschen nicht mehr aufteilbaren Zeit verwirklichen wird.

Beachten wir den gewaltigen Kontrast: Wenn das Raum-Atom in des Menschen Hand zur Auswirkung kommt, können Millionen in den Tod geführt werden, wie dies ja der letzte Weltkrieg noch anbruchhaft aufzeigte. Wenn aber in Christi Händen das Zeit-Atom wirksam wird, tritt eine noch viel größere Schar von Menschen aus diesem sterblichen Leben in das unsterbliche ein.

So wie die Korinther sicherlich von den Ausführungen ergriffen waren, so sollen auch wir uns gleich ihnen nach diesem Zeitpunkt sehnen und uns darauf freuen. Paulus schließt dieses so hoch bedeutsame Kapitel 1Kor 15 mit folgendem Vers ab:

„Daher, meine geliebten Brüder, werdet beständig, unverrückbar, im Werk des Herrn allezeit überfließend; wisst ihr doch, dass eure Mühe nicht vergeblich ist."

Lies weiter:
6. Das Geheimnis des Christus (Seines Willens)

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