Neid und Streit und Eifersucht - Spr 3:29-31

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37. Neid und Streit und Eifersucht - Spr 3:29-31

Schmiede nichts Böses gegen deinen Gefährten, während er doch vertrauensvoll bei dir wohnt! (Spr 3:29)

Der Vertrauende ist arglos und öffnet sich ungeschützt dem Mitmenschen. Solches Vertrauen erfordert die Treue dessen, dem man vertraut! Dies gilt nicht zuletzt im Verhältnis zwischen Brüdern, sonderlich dort, wo persönliche und seelsorgerliche Probleme und Fragen des Dienstes an-ver-traut werden! Wieviel Geschwätz hat schon zum Bruch der Treue, zu Misstrauen und Aushöhlung der Bruderschaft geführt! Schmiede nichts Böses... das Schmieden meint eine planvolle Zubereitung des vorhandenen Grundmaterials über längere Zeit. Gott selbst befolgt das Gesetz der Vertrauenswürdigkeit, wenn Er Seine Verheißungen "bei sich selbst beschwört" und selbst dann noch "treu (vertrauenswürdig) bleibt, weil Er sich selbst nicht verleugnen kann", wenn wir untreu sind (2Tim 2:13). Weil bei Ihm keines Lichtwechsels Schatten noch eine Wesensveränderung ist (Jak 1:17), brauchen wir Ihm, dem Vater der Lichter, nicht zu misstrauen, wir dürfen vertrauensvoll bei Ihm wohnen! Er schmiedet nichts Böses, sondern bewirkt uns alles zum Guten; der Satan jedoch wird, als Gottes Gerichtswerkzeug im Bilde des Waffen schmiedenden und verderbenbringenden Kohlenschmiedes geschaut, doch wird auch er einmal hungrig und kraftlos niedersinken (Jes 44:12 - Jes 54:16). Der heillose Belialsmensch, der "zu aller Zeit Böses schmiedet und Zwietracht sät", ist sein irdisches Werkzeug; doch wird er "ohne Heilung in einem Augenblick zerschmettert werden", wie es auch einmal allen Mächten der Finsternis widerfahren wird (Spr 6:12-16). Wie schmerzlich musste es Paulus berühren, als "der Schmied Alexander ihm viel Böses erwies"; ob er den Apostel selbst oder seine Arbeit schmähte? Paulus überlieferte ihn dem Satan, damit er durch Zucht unterwiesen würde, nicht zu lästern. "Der Herr wird ihm nach seinen Werken vergelten", urteilte er (2Tim 4:14 - 1Tim 1:20).

Wie köstlich ist es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen und sich gegeneinander vertrauensvoll öffnen können!


Streite nicht mit einem Menschen ohne Ursache, wenn er dir nichts Böses angetan hat (Spr 3:30)

Im Alten Bund wird also Hader und Streit noch für möglich gehalten, wenn der andere uns Böses angetan hat. Und doch kennen auch die SPRÜCHE einen vorzüglicheren Weg, wenn sie in Spr 20:3 sagen: "Ehre ist es dem Manne, vom Streit abzustehen, wer aber ein Narr ist, fletscht die Zähne!" Es gibt aber keine wirkliche Vergebung ohne Bereinigung, Jesus hat für die Schlichtung des Streites zwischen Brüdern bestimmte Regeln aufgestellt, die auch das unterschwellig weiterglühende Feuer auszulöschen und zugleich die Gesinnung der Herzen offenbaren sollen (Mt 18:15-17). Doch letztlich möchte Er in uns die Gesinnung Gottes ausgestalten, die auch den Feind zu lieben vermag im Gutestun können wir auch persönliche Feinde zum Verstummen bringen; es kann "feurige Kohlen auf ihrem Haupte" gleichen, die das Böse ausbrennen (Spr 25:21-22 - Röm 12:20). Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern besiege das Böse mit dem Guten" (Röm 12:21)! Gerade angesichts der nahen Christuswiederkunft sollte der Streit zwischen Brüdern begraben werden! Der "Gott der Geduld" sollte uns - im Bilde des beharrlichen Ackermannes - dazu Vorbild sein (Jak 5:7-9).


Beneide nicht den Mann der Gewalttat, und erwähle keinen von seinen Wegen! (Spr 3:31)

Warum könnte man Menschen der Gewalttat, des Bösen und der Gesetzlosigkeit (Spr 24:1.19) beneiden? Ihre Wege sind ihre Methoden, die wir nicht als unsere eigenen erwählen sollten. Die Menschen des harten Ellenbogens sind in dieser Welt die Erfolgreichen! Was ist ihr methodisches Konzept auf der "Leiter" zur schnellen Karriere? Sie nutzen andere aus und arbeiten mit Hinterlist und Lüge, sie streben rücksichtslos nach Erweiterung der Lebensqualität, indem sie den Lebensraum der Mitmenschen und Mitarbeiter mehr und mehr einengen. Ist nicht wirklich oftmals die "Mühe und Geschicklichkeit in der Arbeit" nur "Eifersucht des einen gegen den anderen", wie es Pred 4:4 sagt? Gott sei es geklagt, dass es dies auch in der Arbeit für Jesus gibt! Doch führen Neid und Ehrgeiz zur "Brunnenvergiftung" und zur Minderung des göttlichen Segens. Nach Spr 23:17 bringt das "Beneiden der Sünder" eine Beschränkung unserer Frömmigkeit mit sich; wer sich jedoch "jeden Tag um die Furcht JAHWEHs bemüht", wird erleben, dass der Neid in ihm erlischt! Wie verhängnisvoll aber ist es, wenn die Methoden des Gewalttäters auf die Arbeit in der Gemeinde Jesu übertragen werden; wenn durch Flüsterpropaganda, Gruppenbildung und "Aufblähendes einen gegen den anderen" die Durchsetzung der eigenen Ideen zum Zwecke persönlicher Machterweiterung angestrebt wird. Vielleicht erwählte Demas einen solchen Weg, als er "den jetzigen Äon liebgewann". Paulus hingegen wollte "geistliche Wirklichkeiten" immer nur "mit geistgemäßen Methoden" vermitteln (1Kor 2:13). Spr 3:32 will uns warnen vor dem Demas-Weg, "denn der Abschweifende ist JAHWEH ein Gräuel...!" Wie solches aussehen kann, beschreibt Joh 1:9-11 im Bericht über Diotrephes (dem "von Zeus genährten") der "gerne in der Gemeinde der Erste sein wollte" (bitte lesen).

LIes weiter hier:

38. Wem Gott sein Geheimnis anvertraut - Spr 3:32-33