Gutestun vergesst nicht! - Spr 3:27-28

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36. Gutestun vergesst nicht! - Spr 3:27-28

Enthalte kein Gutes vor, dem, der darauf Anspruch hat, wenn es in der Macht deiner Hand steht, es zu tun. Sprich nicht zu deinem Nächsten: "Geh hin und komm wieder, und morgen werde ich dir geben" - während du es jetzt schon hast!

"Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!" sagt auch der Volksmund. So gebot das Gesetz Israels, dass dem Tagelöhner sein mühsam verdienter Lohn schon am Abend und nicht erst am folgenden Morgen ausgezahlt werden sollte (3Mo 19:13); und der gepfändete Mantel musste am Sonnenuntergang zurückgegeben werden, weil er zur Schlafdecke in der Nacht diente (5Mo 24:13). Und Paulus ermahnt uns, wenn wir zürnen, "die Sonne nicht untergehen zu lassen über unserem Zorn", weil sonst dem Teufel Raum gegeben werde (Eph 4:26). Dies erfordert geistlicherweise ein schnelles Handeln! Die Gunst der Stunde (der göttliche kairos, der Handlungsspielraum) kann schnell verspielt werden; bringt sie doch Gottesgnade für den Mitmenschen. Ist es nicht der Wille Gottes, dass wir "Gutes tun und reich sind in guten Werken" (1Tim 6:18)?

Der Apostel Johannes fragt mit großem Ernst, ob die Liebe Gottes in einem Menschen bleiben kann, der weltliche Güter besitzt, seinen Bruder Mangel leiden sieht und doch sein Herz vor seiner Not verschließt (1Jo 3:17). "Wer dem Armen gibt, wird keinen Mangel haben, wer aber seine Augen (vor der Not) verhüllt, wird mit Flüchen überhäuft werden!" sagt Spr 28:27. Wie warnt uns auch Jakobus vor der frommen, vertröstenden Phrase, die Gott zuschieben will, was man selbst an Liebeserweisen tun kann, wenn er sagt: "Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut es nicht, dem wird es zur Sünde gerechnet" (Jak 2:14-17). Wir sind ja darum als "Siegelring" an des Geliebten "Herz und Arm" gelegt, weil uns von Seinem priesterlichen Herzen Barmherzigkeit zufließt und von Seinem Arm die Handlungsvollmacht, damit wir Sein Werkzeug würden! "Alles, was deine Hand erreichen mag, das tue mit aller deiner Kraft", denn im Totenreich ist keine Zeit mehr dazu sagt uns Pred 9:10. Es steht in der Macht deiner Hände, das Gute zu tun! Der hebr. Text kann hier sogar von dem "EL deiner Hände" sprechen, von dem Macht verleihenden Gott, der unsere Hände zum Guten stärkt!

Enthalte kein Gutes dem vor, der darauf Anspruch hat (DEL: dem Berechtigten; PAR; dem Bedürftigen, Würdigen; BA: seinem Eigner). Dies klingt wie eine Einschränkung; freilich dürfen wir prüfen, ob nicht lüge und Betrug hinter einer Bitte um Hilfe steht.

Nun gilt dieses Sprüchewort im prophetischen Sinne ja auch dem Sohne Gottes, der, Segen spendend, durch diese Welt schritt! Stand nicht jegliche wohltat, Zeichenspende und Machtwirkung in der Macht Seiner Hand? Und doch verweigerte Er das Wunder je und dann! Wir sollten fragen, aus welchem Anlass Er sich so verschloss?

  • Wenn Er im eigenen Interesse handeln und Macht als Beweis für seine Messianität demonstrieren sollte - wie in der satanischen Wüstenversuchung;
  • wenn die Führer Israels im Unglauben Zeichen forderten, wieder im Sinne eines Gottes- und Sohnschaftsbeweises;
  • wenn Kranke im Unglauben verharrten und ihren Genesungswillen nicht deutlich kundgaben.

Und doch gilt es: "Er hat nur Gutes getan" (Lk 23:41)

Wo ist solch ein Herr zu finden, der, was Jesus ta, mir tut.
mich erkauft von Tod und Sünden mit dem eignen teuren Blut?
Sollt' ich dem nicht angehören, der Sein Leben für mich gab?
Sollt' ich ihm nicht Treue schwören, Treue bis in Tod und Grab?

LIes weiter hier:

37. Neid und Streit und Eifersucht - Spr 3:29-31