Gurt, Gürtel = ein Symbol Gerechtigkeit, Kraft, Treue, Wahrheit

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aus AHS: "200 biblische Symbole"


Gurt, Gürtel = ein Symbol Gerechtigkeit, Kraft, Treue, Wahrheit


"Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein und Treue der Gurt seiner Hüften", lesen wir in Jes 11:5. "Stehet nun, euere Lenden umgürtet mit Wahrheit", ermahnt uns Paulus in Eph 6:14. Wir sehen also, dass Gurt oder Gürtel als Sinnbild der Wahrheit und Treue, der Gerechtigkeit und der Kraft gebraucht wird. Darum wird auch auf das Gürten bei der Kleidung des Priesters besonderer Wert gelegt (2Mo 28:4 - 2Mo 29:9 - 3Mo 8:7 - 3Mo 16:4 u.a.).

Das Passah sollte nach 2Mo 12:11 gegessen werden mit gegürteten Lenden, beschuhten Füßen und dem Stab in der Hand. Der Gürtel, als erstgenanntes Stück, weist, wie wir sahen, auf die Wahrheit oder Gerechtigkeit hin.

Von der großen Nation, die Gott als Zuchtrute für das untreue Volk Israel gebraucht, ist in Jes 5:26-30 eine anschauliche, bilderreiche Darstellung gegeben. In ihr finden wir auch gesagt, dass der Gürtel ihrer Lenden nicht gelöst ist, d.h. dass sie nicht schwach und wankend, sondern stark und aufrecht ist.

"Joab hatte Kriegsblut an seinen Gürtel gebracht" (1Kö 2:5), d.h. die Wahrheit und Gerechtigkeit durch Gewalttat befleckt, und sollte darum dem Gericht verfallen.

In der Beschreibung der Macht Gottes, wie wir sie in Hi 12:13-25 aufgezeichnet finden, sagt der heilige Dulder, dass Gott den Gürtel der Starken schlaff macht, d.h. sie zu Fall bringt (Hi 12:21).

Gott selbst ist der wahre Schmuck seiner Frommen und der wahre Gürtel der Seinen. Deshalb klagt er in Jer 2:32: "Vergisst auch eine Jungfrau ihres Schmuckes, eine Braut ihres Gürtels? Aber mein Volk hat meiner vergessen..." Dieses Bild vom Gürtel hat, wie man das in manchen Zusammenhängen im Hebräischen findet, eine doppelte Bedeutung. Nicht nur nennt sich Gott der Gürtel seines Volkes, sondern er bezeichnet auch sein Volk als seinen Gurt. Es sollte ihm zum Gürtel, zum Schatz der Wahrheit, Treue und Gerechtigkeit sein (lies Jer 13:1-10). Der erklärende Vers Jer 13:11 sagt uns: "Gleichwie der Gürtel sich an die Lenden eines Mannes anschließt, so habe ich das ganze Haus Israel und das ganze Haus Juda an mich geschlossen, spricht der Herr, damit sie mir zum Volk und zum Namen und zum Ruhm und zum Schmuck seien; aber sie haben nicht gehört."

Einst sprach Gott zu Kores: "Ich gürtete dich, und du kanntest mich nicht!" (Jes 45:5). Dürfen wir nicht diese Klage auch auf uns beziehen? Auch uns hat unser Vater in Christo gegürtet mit Wahrheit, Treue, Kraft und Gerechtigkeit, und wir bedachten es kaum und dankten ihm nicht dafür.

Gottes Liebesführung bringt uns immer mehr dahin, dass wir von uns und unserer eigenen Kraft entwurzelt, aber immer tiefer, inniger und lebensmäßiger in ihn hineinverpflanzt werden. So erfüllt sich auch an uns das Wort, das der Herr einst zu Petrus sprach: "Wahrlich, wahrlich ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und wandeltest, wohin du wolltest; wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und hinbringen, wohin du nicht willst" (Joh 21:18).