Die Wurzel der Gerechten - Spr 12:2-3

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116. Die Wurzel der Gerechten - Spr 12:2-3

Der Gütige erlangt Wohlgefallen von JAHWEH, aber den mann der Ränke spricht Er schuldig. - Ein Mensch wird nicht bestehen durch Gesetzlosigkeit aber die Wurzel der Gerechten wird nicht erschüttert werden.

Wenn wir die Vollerfüllung dieser Aussage schon in diesem Leben erwarten, könnten es uns wie Asaph ergehen, dessen Schritte fast strauchelten, als er sah, dass es dem Gottlosen oft gut ergeht, während der Fromme leidet. "Siehe, diese sind Gesetzlose, und immerdar sorglos, erwerben sie sich Vermögen", so klagte er in Ps 73:12 und meinte sogar, er habe "vergebens sein Herz gereinigt und seine Hände in Unschuld gewaschen" (Ps 73:13). Erst in der prophetischen Sicht des Allerheiligsten Gottes gewahrte er der Frevler Ende. "Wie einen Traum nach dem Erwachen wirst Du, Herr beim Aufwachen", d.h. in der Auferstehung der Toten, "ihr Bild verachten" (Ps 73:20)! Hiob aber bekannte auch im tiefsten Leid: "Und ich, ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und als der Letzte", der das Schlussurteil spricht, "wird Er sich über dem Staube erheben" (Hi 19:25). So ist unser Sprüchewort aus dem Blickwinkel der Ewigkeit gesprochen, im Bewusstsein, dass die Finsternis und die Welt mit ihrer Lust vergehen werden (1Jo 2:8.17). Frevelhafte Ränke, Pläne und Anschläge werden jedoch nicht nur auf Erden gefunden; nach Ps 2. "ratschlagten" auch die Fürstentümer und Gewalten Satans "gegen JAHWEH und Seinen Messias!" Ps 31:13 lässt prophetisch als Wort des leidenden Messias erklingen: "Denn ich habe die Schmähung vieler gehört; Schrecken ringsum; indem sie gemeinsam wider mich ratschlagten, sannen sie darum, mir das Leben zu nehmen!" Doch werden auch ihre Pläne vereitelt, sie haben nur kurzfristig Bestand und laufen ins Leere (Jes 8:10); Gott aber setzt sie ein zur Erfüllung Seines geheimen Liebeswillens und "fängt" so "die Weisen in ihrer List" (Hi 5:13). In einmaliger Weise zeigt dies das Kreuz Jesu! Die Gesetzlosen aber und Ränkeschmiede werden in ihrer Gesetzlosigkeit nicht Bestand haben. "Sie werden essen von der Frucht ihres Weges und von ihren Ratschlägen sich sättigen", wenn Gott sie verurteilt im Gericht (Spr 1:31d).

Trotz aller Leiden, Anfechtungen und Drangsale aber gilt, dass der Gütige Wohlgefallen von JAHWEH erlangt, so wie Gott auch über Seinem Sohn das Zeugnis Seines Wohlgefallens aussprach. In Christo sind auch wir dem Vater "angenehm gemacht" (Eph 1:6). Mehr noch als der Gesetzestreue erlangt der Gütige Gottes Wohlgefallen, weil die Liebe des Gesetzes Erfüllung ist. Dem Barmherzigen wird von Gott Barmherzigkeit erzeigt; ja, die Barmherzigkeit triumphiert über das Gerichtsurteil, das möglicherweise noch gegen ihn vorliegt, wie es uns Jak 2:12-13 klar bezeugt.

Wir lasen im vorhergehenden Textabschnitt vom Lebensbaum, von seinem grünen Blatt und seiner heilenden Frucht; hier wird uns seine Wurzel vorgestellt, die so tief im "Grundwasserstrom des Heiligen Geistes" verankert ist, dass der Gerechte unerschütterlich ist und nicht entwurzelt werden kann. Bestand des Gerechten und Haltlosigkeit des Gesetzlosen werden uns auch in Spr 10:25 beschrieben: "Wie ein Sturmwind dahinfährt, so ist der Gesetzlose nicht mehr; aber der Gerechte ist ein ewig fester Grund!" Die Wurzel versinnbildlicht Ursprung, Festigkeit und Lebensvermittlung, weil sie den Saftstrom des Baumes bewirkt. So kann Röm 11:16 sagen: "Wenn die Wurzel heilig ist, dann sind es auch die Zweige", und nur darum kann auch "die Wurzel der Gerechten Frucht geben" (Spr 12:12). Menschen einer religiösen Augenblickserregung "haben keine Wurzel in sich selbst" und "verdorren" in der Hitze der Anfechtung. Sie sind "geistliche Eintagsfliegen" (Mt 13:6 - Mt 21.). Doch der in Christo Jesu Gerechtfertigte ist "in ihm gewurzelt und wird aufgebaut und befestigt im Glauben (Kol 2:7); die Liebe Gottes ist seine Wurzel und sein Baugrund (Eph 3:17).

Aber auch für die "Entwurzelten" sonderlich des Volkes Israel, gibt es göttliche Verheißung; der heilige Überrest und "Wurzelstock" wird schließlich "nach unten Wurzeln treiben und nach oben Frucht tragen" (Jes 37:31). Ja, "in Zukunft wird Jakob Wurzeln schlagen" (Jes 27:6)!

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117. Die Frau - des Mannes Herrlichkeit - Spr 12:4