Das zweite Kommen Christi

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Auszüge aus dem Buch: "Das feste prophetische Wort" von Pastor A. Fünning
erschienen 1947 im Christlichen Allianzverlag, Fellbach

Inhaltsübersicht
Kapitel vorher:
20. Die Wiederkunft Christi

20b Das zweite Kommen Christi

Unter der Wiederkunft Christi verstehen wir nach der Schrift, dass der Gottmensch Jesus Christus, der auf diese Erde kam, durch Leiden und Sterben uns mit Gott versöhnte, am dritten Tage auferstand, gen Himmel fuhr, sich zur Rechten Gottes setzte und dort die Seinen vertritt, dass dieser Jesus wirklich und wahrhaftig leibhaftig wiederkommen wird, zuerst der Welt und Israel unsichtbar, um die Seinen heimzuholen, und dann erscheinen wird mit den Seinen und den heiligen Engeln in großer Kraft und Herrlichkeit, sichtbar der ganzen Welt. Wie er wirklich und leibhaftig in diese Welt kam beim ersten Kommen, so wird er wirklich und leibhaftig erscheinen beim zweiten Kommen.

Die Notwendigkeit der Wiederkunft Christi

Würde der Herr Jesus nicht wiederkommen, dann, ja dann könnten wir unsere Bibeln wegwerfen, unsere Kirchen schließen und das herrliche Evangelium, ja alle Erwartung auf eine lichtvolle und herrliche Zukunft fahren lassen. Dann würden wir schaudernd in eine dunkle, unheimliche, ja schreckliche Zukunft starren. An Christi Wiederkunft hängt unser und der ganzen Welt Glück und Segen, aber an seinem Nichtkommen Nacht und Todesgrauen. -

1. Die Verheißungen Gottes des Vaters

der im Alten Testament, wie wir gesehen haben, durch die Propheten immer wieder Jesu erstes, aber auch sein zweites Kommen hat weissagen lassen.

2. Die Worte Jesu

Der Herr Jesus sprach des öfteren nicht nur von Leiden und Verwerfung, Tod und Auferstehung, sondern noch mehr von seiner Wiederkunft. Auch im Alten Testament ist achtmal mehr von Christi zweitem Kommen gegenüber dem ersten Kommen die Rede. Sogar die Begleitumstände seiner sichtbaren Wiederkunft werden im Neuen Testament erwähnt, wenn er sagt, dass er kommen werde in der Herrlichkeit des Vaters mit den heiligen Engeln (Mt 16:27), in Wolken des Himmels in großer Kraft und Herrlichkeit (Mt 24:30). Alle Augen werden Ihn sehen (Offb 1:7) und Er wird regieren und richten auf Erden. Von seiner Wiederkunft sprach Er in Seinen Gleichnissen, z.B. Lk 19:12: "Ein Edler zog ferne in ein Land, dass er ein Königreich einnähme und dann wiederkomme Lk 19:13. Dieser forderte zehn seiner Knechte und gab ihnen zehn Pfund und sprach zu ihnen: "Handelt bis ich wiederkomme!" Und Lk 19:15: "Und es begab sich, dass er wiederkam". ...Jesus tröstet seine Jünger mit der Tatsache seiner Wiederkunft. "Und wenn ich hingehe, euch eine Stätte zu bereiten, so will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass ihr seid, wo ich bin", Joh 14:3. Er verheißt ihnen, dass sie auf zwölf Thronen Israels sitzen werden... und dass er mit ihnen von dem Gewächs des Weinstocks trinken werde in seines Vaters Königreich (Mt 26:29). Vor dem Hohen Rat bezeugt der Herr, Mt 26:64:

"Von nun an wird's geschehen, dass ihr sehen werdet des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen in den Wolken des Himmels."

Am ausführlichsten redet der Herr in seiner großen Wiederkunftsrede auf dem Ölberg (Mt 24. und Mt 25.) Dann dürfen wir nicht vergessen, dass die Evangelisten nicht alle Worte unseres Herrn wiedergeben. Nach seiner Himmelfahrt sprach er wieder von seiner Wiederkunft. Die sieben Sendschreiben z.B. sind Worte des erhöhten Herrn vom Himmel herab. In ihnen betont der Herr des öfteren, dass er wiederkommen werde. Die letzten Worte, die aus der Herrlichkeit von seinen Lippen fließen, welch auch beinahe die letzten Worte der heiligen Schrift sind, lauten: "Siehe, ich komme bald!" Seine Wiederkunft wird deshalb unbedingt gefordert von seinen eigenen Erklärungen auf Erden und aus der Herrlichkeit heraus. -

3. Die Himmelsboten auf dem Ölberg (Apg 1:12)

Als die Jünger ihrem auffahrenden Herrn unverwandt nachsahen, hörten sie plötzlich Stimmen. Sie schauten um sich, und siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Kleidern, welche sprachen: "Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr und seht zum Himmel? Dieser Jesus, welcher von euch ist aufgenommen gen Himmel, wird (genau: ebenso - engl. in like manner - Menge: in derselben Weise) kommen, wie ihr Ihn gesehen habt gen Himmel fahren." Also Jesus muss und wird wiederkommen, das betonen die Abgesandten des himmlischen Vaters. -

4. Das Zeugnis des heiligen Geistes

In den 269 Kapiteln des Neuen Testaments ist 318 mal vom Kommen des Herrn die Rede, also jeder 25. Vers des Neuen Testaments handelt von der Wiederkunft Christi. Diese Tatsache und die Resultate seines Kommens in Herrlichkeit wird fast in jedem Brief erwähnt; immer wieder zeugt der heilige Geist von dieser herrlichen Tatsache und weist Herz und Gemüt auf dieselbe hin. Weiter bezeugt er die drei großen Hauptwahrheiten des Evangeliums:

  1. Christus am Kreuz und das herrliche Werk, das er dort vollbracht hat;
  2. Christus in der Herrlichkeit zur Rechten des Vaters und
  3. den wiederkehrenden Herrn, der dann den gewaltigen herrlichen Plan Gottes zur Vollendung bringen wird.

Die erste Tatsache, vom heiligen Geist in der Schrift berichtet, ist, dass der Geist Gottes über den dunklen Wassern des Chaos einer gestürzten, gefallenen Schöpfung als Leben spendender Geist schwebte, und die letzte Tatsache, von demselben Geist, lesen wir in der Schrift, dass er ausruft: "Ja, komm, Herr Jesus!"

5. Die vollendeten Heiligen

Da sind Millionen Heilige Alten und Neuen Testaments, der Propheten, Apostel, Märtyrer, ja all derer, die in Christo gelebt und in Ihm gestorben sind. Viele von ihnen sind gequält worden und haben unaussprechliche Leiden erduldet. Sie wurden, wie die Schrift berichtet, gesteinigt, zerhackt, durch das Schwert getötet, sie sind umhergegangen in Schafpelzen und Ziegenfellen, mit Mangel, mit Trübsal, mit Ungemach (deren die Welt nicht wert war) und sind im Elend umhergeirrt, in den Wüsten, auf den Bergen, in den Klüften und Löchern der Erde (Hebr 11:37-38). Es waren Hunderttausende, die umgebracht wurden in den zehn großen Christenverfolgungen, im Mittelalter und in neuerer Zeit. Als Lohn ihrer Treue ist ihnen eine "bessere Auferstehung" verheißen, und sie sollen offenbar werden mit Ihm in der Herrlichkeit. Jedoch das Offenbarwerden der auferstandenen Heiligen kann erst dann geschehen, wenn der Herr kommt. - Darum wird die Wiederkunft Christi als absolute Notwendigkeit gefordert.

6. Die Seinen, die Gemeinde Jesu Christi

Ihnen hat der Herr verheißen, dass er wiederkommen und sie zu sich nehmen wird, auf dass sie da, wo er ist auch sein werden (Joh 14:1-3), und dass sie bei ihm seine Herrlichkeit sehen werden (Joh 17:24). Seit bald 2000 Jahren wartet die Gemeinde auf die Einlösung dieses Versprechens und die Erhörung seines Gebetes und betet inbrünstig:

"Es harrt die Braut so lange schon, o Herr, auf dein Erscheinen.
Wann willst du kommen, Gottessohn, zu stillen all ihr Weinen?
Durch deiner Nähe Lieblichkeit, wann bringst du die Erquickungszeit?
O komm bald, Herr Jesus! O komm bald, Herr Jesus!"

Doch er wird kommen, wie er's versprochen hat. Denn, wie der Leib sich nach dem Haupt sehnt, so sehnt sich auch das Haupt nach dem Leib. Dieses doppelte Sehnen wird eines Tages gestillt sein. -

7. Die zerrütteten Völker

Die zerrütteten wirtschaftlichen, politischen und religiösen Verhältnisse der Völker verlangen die Wiederkunft Christi. Alle möglichen Regierungsformen haben die Völker in den fast 6000 Jahren gebildet; doch alle haben versagt. Ferner sind 6000 Friedensverträge in dieser Zeit geschlossen worden; doch alle wurden gebrochen. Sie haben Krieg und Blutvergießen bis auf den heutigen Tag nicht aufgehalten, geschweige aus der Welt geschafft. Dann, alle möglichen Gesetze, auch religiöse, haben die Menschen in den vergangenen Jahrtausenden erhalten, doch keines hat die Menschen befriedigt, geschweige denn beglückt. Ja, statt besser, sieht es heute wohl trauriger denn je auf Erden. Soll das immer so weitergehen? Nein, nein! Da ist nur einer, der in dieses wirtschaftliche, religiöse und politische Chaos Ordnung und völkerbeglückende Zustände bringen kann, und das ist der wiederkehrende Herr. Mit der Wiederkehr des Herrn, so glaube ich mit anderen, wird auch die Bibel vom Herrn eine zusätzliche Offenbarung erhalten. Warum denn nicht? Steht doch geschrieben, Jes 2:3:

"Von Zion wird die Lehre ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem."

Israel hatte seine Bibel - das Alte Testament; die Gemeinde hat ihre Bibel - das Neue Testament, und die Völker der Erde erhalten ihre Bibel, in welcher die Ordnungen und Lehren des großen Königs und seines weltumspannenden Königreichs geschrieben sein werden. Dann werden die Völker der Erde aufhorchen und ausrufen: "Das ist's, wonach wir uns schon lange, seit Jahrtausenden, gesehnt haben!" Und die Völker werden sich einander ermuntern und zurufen: "Kommt, lässt uns auf den Berg des Herrn gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wollen wandeln auf seinen Steigen" (Jes 2:3). Und sie werden nach Jerusalem laufen (Jes 2:1c), auf dass sie daselbst die völkerbeglückenden Ordnungen des großen Königs erfahren und lernen.

8. Das Gericht wird vollzogen

Christi Wiederkunft wird verlangt durch die Tatsache, dass alles Gericht in seiner Hand liegt, und diese Gerichte müssen und werden eines Tages vollzogen werden. -

Christi Werk ist nicht nur zu verkündigen "das angenehme Jahr des Herrn", das nun schon bald 2000 Jahre dauert, sondern auch "den Tag der Rache" herbeizuführen. Als er das erste Mal kam, kam er, um "das angenehme Jahr des Herrn" zu proklamieren, wenn er aber "zum zweiten Mal", und zwar sichtbar, und mit den Seinen in großer Macht und Herrlichkeit kommen wird, wird er "den Tag der Rache" herbeiführen. Der Vater richtet niemand, sondern alles Gericht hat er dem Sohn übergeben (Joh 5:22). Er hat einen Tag bestimmt, an welchem er richten wird den Kreis des Erdbodens durch einen Mann, in welchem er's beschlossen hat und, nachdem er ihn hat von den Toten auferweckt hat (Apg 17:31), jedermann nach seinem Glauben beurteilt. Um die Erde, als König aller Könige und Herr aller Herren, zu richten und in Gerechtigkeit zu regieren, muss er persönlich wiederkommen.

9. Der Tod und die Wiederkunft Christi

Es kann kein glücklicher Zustand auf Erden angebahnt und hergestellt werden, solange der König der Schrecken, der Tod, seine unheimliche Macht mit Tränen, Jammer und Not über alle Menschen ausübt. Und wer kann diese Macht brechen? Nur einer, das ist Jesus, der das schon in seinen Erdentagen an Lazarus, am Töchterlein des Jairus und am Jüngling von Nain bewiesen hat. Er, der dem Tod die Macht genommen und Leben und Unverweslichkeit ans Licht gebracht hat (2Tim 1:10), wird auch den Tod, den letzten Feind, beseitigen (1Kor 15:26). Hallelujah! -

10. Der Satan, der Gott dieser Welt

Die Existenz Satans, der die Heiden, ja die ganze Welt verführt und ins grenzenlose Elend gestürzt hat, verlangt nach Jesu Wiederkehr. Dieses gewaltige Wesen, welches selbst der Erzengel anerkannte, zeigte dem Herrn alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit. Das war eine Darstellung seiner Macht. Wenn dieser dann behauptete, er könne die Königreiche dieser Welt geben, wem er will, so muss er sie doch haben und besitzen. Dieser Behauptung wurde vom Herrn nicht widersprochen, wird auch im ganzen Neuen Testament nicht verneint. Dennoch ist Satan mit seiner Dämonenschar der Beherrscher der Welt und seiner Reiche. Ja, Satan ist immer noch im Besitz seiner satanischen Macht, Menschen zu verderben. Und wer kann ihm diese Macht entreißen? Wer kann ihn entthronen? Wer kann seinem Zerstörungswerk unter den Völkern der Erde Einhalt gebieten? Das Evangelium? Ja, einzelne Menschen, die durch das Evangelium zu Christus gebracht und aus dem Reich der Finsternis in das Königreich des Sohnes seiner Liebe versetzt worden sind (Kol 1:13).

Im festen Glauben an Christus hat der Satan keine Macht mehr an diesen. Doch nirgends in der Schrift ist verheißen, dass das Evangelium in diesem Zeitalter den Satan stürzen und ihn unschädlich machen wird. Im Gegenteil, die Schrift zeigt uns, dass gegen Ende dieses Zeitalters sich auf Erden die unheimlichen, satanischen Verderbensmächte noch steigern werden, bis der Satan schließlich als Person auf Erden sein wird (Offb 12.) Nein, weder das Evangelium, noch Kunst und Wissenschaft, Erfindungen, Erziehung, Bildung, Gesetze, noch irgendwelche menschlichen Anstrengungen, auch keine Armeen, werden den Satan und seine Mächte stürzen und zerstören. Da ist wieder einer, der stärker ist als der Satan, und das ist der Gottmensch Jesus Christus, hochgelobt in Ewigkeit. Der wird bei seiner Wiederkunft zuerst den Antichristen, dieses Meisterwerk Satans, die alte Schlange, den Drachen, den Teufel vollständig überwinden und ihn in Ketten legen. Er wird ihm den Kopf zertreten. Dann werden die Reiche dieser Welt unseres Herrn und seines Christus werden, und er wird regieren in die Ewigkeiten der Ewigkeiten.

11. Israel, das Wundervolk der Erde

Israel, das Wundervolk der Erde - so viel geschmäht, verachtet, ausgesaugt, unterdrückt und zertreten - leidet so oft von solchen, die sich Christen nannten und nennen - nimmt dennoch eine zentrale Stellung im Heilsplan Gottes ein. Das ersehen wir schon aus der Tatsache, dass sich der größte Teil der heiligen Schriften (das Alte Testament ganz, und das Neue Testament in hervorragendem Maß) mit Israel beschäftigt. Deshalb gebraucht auch der heilige Geist Israel als Schlüssel der ganzen alt- und neutestamentlichen Prophetie. Wer die Stellung Israels im göttlichen Heilsplan nicht klar erkannt hat, der wird die Prophetie nie richtig verstehen, nie zur rechten Erkenntnis des Heilsplans Gottes kommen, sondern von einem Missverständnis zum andern kommen, wie wir das bei so vielen wahrnehmen.

Nicht der Gemeinde, sondern Israel gehören die vielen köstlichen und herrlichen Verheißungen des Alten Testaments. Doch all die vielfältigen herrlichen Verheißungen die dem Volk Israel gegeben, müssen sich eines Tages erfüllen. Jedoch können diese sich nicht erfüllen, bevor ihr verheißener König kommt. Doch wenn er kommt, dann wird dieses Volk den sehen, in den sie gestochen haben, sich bekehren und ausrufen: Hosianna, dem Sohne Davids! Hoch gelobt sei der da kommt im Namen des Herrn! Ganz Israel wird dann wieder in den wahren Ölbaum eingepfropft werden. Und dann wird ihr König, Jesus, dort einsetzen, wo er einst abgebrochen, und in Ihm wird sich alles, was Gott durch den Mund seiner Propheten geredet hat, erfüllen. Denn in Christus Jesus sind alle Verheißungen garantiert.

Mit der Errettung Israels wird auch der Menschheit ein neuer, wunderbarer, lieblicher Morgen anbrechen. Denn der wiedergekommene König Jesus wird in Zion - Jerusalem - den Thron seines Vaters David besteigen (Lk 1:31-33). Von dort wird er sein wunderbares Friedensreich aufrichten, das sich dann über die ganze Erde erstrecken wird. Krieg und Blutvergießen hat dann aufgehört. Von Pol zu Pol wird Friede sein, und ein jeder wird unter seinem Weinstock und Feigenbaum im tiefsten Frieden wohnen. Alle Könige werden Ihn anbeten, alle Heiden werden Ihm dienen (Ps 72:11) - Dann wird Israel nach dem Vorbild des großen Heidenapostels Paulus endlich der Heidenmissionar Gottes unter den Heidenvölkern der Erde werden und sein, denn von Zion wird die Lehre ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem (Jes 2:3). Das wird dann sein wie Leben aus den Toten (Röm 11:15). So steht's geschrieben. Das Heil kommt von den Juden (Joh 4:22). Es kam in der Vergangenheit von den Juden und wird auch in der Zukunft wiederum von den Juden kommen, auch wenn die Judenfeinde noch so sehr wider Israel toben. Sie werden untergehen wie ein Pharao und Haman, Israel aber wird bleiben. Doch all diese herrlichen Tatsachen der Zukunft können und werden nicht eher in Erscheinung treten, bis Israel zu Jesu Füßen niedersinkt und mit Nathanael bekennt: "Du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels" (Joh 1:49), und mit Thomas ausrufen:"Mein Herr und mein Gott!" (Joh 20:28).

12. Die seufzende Kreatur

Die letzte zwingende Notwendigkeit der Wiederkunft Christi ist die seufzende Natur. Seit Adams Fall lastet der Fluch auf der ganzen Kreatur und infolge dessen mühevolles Bearbeiten des Erdbodens, ferner Missernten, teure Zeit, Überschwemmungen, Hagelschlag, Tornados, Erdbeben, schrecklichen Feuersbrünste, kurz, Katastrophen hin und her, die jedes Jahr viele Menschenleben dahinraffen und oft unsäglich viel Jammer und Not herbeiführen. Wird das immer so bleiben? Nein, nein. Die ganze Kreatur seufzt und sehnt sich auch nach der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes, und sie wird auch eines Tages frei werden. Denn die Schrift lehrt, das der Fluch auch von der Kreatur aufgehoben werden wird. Sie wird in den herrlichen Zustand von Eden, ja noch darüber hinaus, versetzt werden. Doch dieses kann und wird wieder nur der wiederkehrende Herr bewerkstelligen. Denn nach der Wiederkehr Christi wird im tausendjährigen Königreich dieser Fluch zuerst teilweise aufgehoben werden, aber nachdem der Teufel, das Tier und der falsche Prophet, der Tod und die Hölle in den Feuerpfuhl geworfen, ferner der Weltenbrand stattgefunden hat, aus welchem ein neuer Himmel und eine neue Erde hervorgehen werden, dann wird dieser Fluch voll und ganz aufgehoben sein und das Seufzen der Kreatur in ein Jubilate verwandelt sein. Also auch die Neuschöpfung von Himmel und Erde und die Vollendung des ganzen Universums sind gebunden an Jesu Wiederkunft.

So haben wir gefunden:

  1. die Verheißung des Vaters,
  2. die Worte Jesu,
  3. die Himmelsboten auf dem Ölberg,
  4. das Zeugnis des heiligen Geistes,
  5. die körperlosen, seligen Geister,
  6. die Seinen, die Gemeinde Jesu Christi,
  7. die zerrütteten, wirtschaftlichen, politischen und religiösen Verhältnisse der Völker,
  8. die Gerichte,
  9. der Tod,
  10. der Satan,
  11. Israel,
  12. die seufzende Kreatur,

die ganze heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments, Himmel und Erde, ja das ganze Weltall verlangen mit absoluter Notwendigkeit die Wiederkunft Christi, und Gott sei Dank, er wird kommen, wenn die Zeit erfüllt sein wird. Hallelujah!

Lies weiter:
21. Die Lehre von der Wiederkunft Christi