1. Mose - Kapitel 2

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Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Der Hebräerbrief ist als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

1. Buch Mose - Kapitel 2

Vervollständigung und Segnung
Belebung Adams
Eden und sein Strom
Adam in Eden
Die Männin Adams

Vervollständigung und Segnung

1Mo 2:1

"Und beendet sind die Himmel und die Erde und all ihr Heer."

Sechs Schöpfertage haben wir betrachtet, unser neuer Leitvers ist so etwas wie ein Schlusssatz über ein gelungenes Werk, wobei wir noch einmal hinweisen, dass wenige Verse weiter erneute ein weiterer Schöpfungsbericht folgt, der uns mehr Details eröffnet. Wenn auch wir zurückschauen, dann ist es wirklich überwältigend, was Gott aus der ins Chaos niedergeworfenen Welt erneut gemacht hat - ein Juwel im All! Der Höhepunkt dieser sechst Tage war dann die Erschaffung des Menschen, ihm folgt das "sehr gut"! Wenn wir gestern diese Bewertung auf die Sterblichkeit bezogen haben, wobei das Kreuz Christi Jesu im Mittelpunkt steht, so wollen wir dieses "sehr gut" heute noch etwas erweitern, indem wir Hebr 2:6-11 anschauen (bitte lesen):

Der Text fängt mit der Frage an: "Was ist ein Mensch, dass Du seiner gedenkst, oder ein Menschensohn, dass Du auf ihn siehst?" Und wenn wir die Verse gelesen haben, dann können wir glücklich erkennen, wie Gott die Menschen in Seinem Bild erschaffen hat, und über die Äonen hinweg die ganze Menschheit in Christus sammelt, und sie letztendlich an Sein Herz zieht. Was muss Er, unser Gott und Vater, gefühlt haben, als Er Sein Werk beendet hatte und nun dem Lauf Seines Heilsplanes entgegensah?

Auch David bezieht sich in Ps 33:6 auf dieses Ereignis: "Durch das Wort Jewes wurden die Himmel gemacht, und durch den geist Seines Mundes all ihr Heer."

1Mo 2:2

"Und es beendet Alueim am sechsten Tage sein Werk, das Er macht. Und Er feiert am siebenten Tag von all Seinem Werk, das Er macht."

Wer unseren neuen Leitvers in einer herkömmlichen Übersetzung (Luther und Elberfelder) nachliest, stellt fest, dass im ersten Satz unseres Leitverses fast überall vom "siebenten" Tag die Rede ist, auch in der DaBhaR-Übersetzung. Wenn wir selbst darüber nachdenken, ist es tatsächlich so, dass. Alueim Sein Werk am sechsten Tag beendet hat, wir würden sogar sagen: "Mit Ablauf des sechsten Tages", der siebte Tag hat einen anderen Inhalt.

Vers 1 und der Anfang von Vers 2 sind fast gleich, in unserem Leitvers ist es direkt "Alueim", der Sein Werk beendet hat. Wenn wir heute genauer hinschauen, müssen wir feststellen, dass nur der Aufbau oder die Wiederherstellung der Erde fertiggestellt wurde, der Inhalt steht noch offen! Wir werden hier zu 1Kor 3:10 ff geführt, wo wir Paulus als weisen Werkmeister sehen, der einen Grund legt. Und wenn wir jetzt diesen Grund noch weiter auslegen, dann können wir sagen, dass Alueim eine große Weltbühne aufgebaut hat, auf welcher Er in Einheit mit dem Sohn Seiner Liebe Seinen Heilsplan vor dem ganzen All vorführt!

Wenn wir noch einmal in 1Kor 3:11 schauen, wird uns Jesus Christus als "der Grund" gezeigt, der gelegt ist - Er ist somit das absolute Fundament, auf welche4m alles steht, auf welchem sich alles abspielt und ... alles erfüllt! Und wir? Wenig später, in 2Kor 4:9 sieht sich auch Paulus (und wir mit ihm eingeschlossen) als Darsteller und Akteur auf dieser Bühne, und dies vor der Welt und den himmlischen Boten!

Wir fassen noch einmal den gestrigen Tag zusammen, weil für Gott etwas Gewaltiges fertiggestellt wurde: Die große Bühne für Seinen Heilsplan! Hat sich ab dem ersten Moment, als das All in Christus erschaffen wurde, dieses wie in einem großen Halbkreis ständig von Ihm entfernt, so wird auf der wieder hergestellten Erde ein Punkt errichtet werden, aber dem sich die Richtung der Abwendung von Gott änder - hin zu Gott! Und der Punkt, wo diese Wende sich vollzog, dürfen wir heute, Jahrtausende nach diesem (Beendet-sein) in unserem Leitvers als Golgatha erkennen.

Wir möchten aber darauf hinweisen, dass mit dem St erben des Sohnes Seiner Liebe Gott zwar ausgesöhnt ist, doch der Weg bis zur Vollendung ist bis heute noch nicht abgeschlossen - wir, die Glieder am Körper Christi Jesu, sind immer noch Schausteller auf dieser Bühne, und dies derart, dass wir gemäß Eph 2:7 in den herankommenden Äonen Schausteller Seiner Gnade sind, in welcher wir gerettet sind! Ein klein wenig heute schon, aber hauptsächlich zukünftig dürfen wir an unserem Erdenleben bezeugen, wie aus armseligen Sündern, aus elenden "Ich-Menschen" (siehe Röm 7:24), aus dem Törichten dieser Welt "in der Gnade Gerettet" wurden - auch das, liebe Geschwister, hat Alueim (der Vater im Sohn) bei der Beendung Seines Werkes bereits im Geist von Sich gesehen!

Bleiben wir heute noch bei dieser wunderbaren Gnade und bedenken aufs Neue, dass wir nichts bringen können, dass unser Fleisch zu nichts nütze ist, aber - alles Herr bist Du!

Wir kommen zum zweiten Teil unseres Leitverses, der es wieder einmal "übersetzungsmäßig " in sich hat:

Werfen wir also auch hier zuerst wieder einen Blick in die Lutherbibel, wo wir lesen, dass Gott an diesem siebten Tag von allen Werken ruhte. Auch fast alle anderen herkömmlichen Bibeln übersetzten den Urtext "schabat" mit "ruhen", was aber nicht richtig ist! Dieses mit "Ruhen" übersetzte Urtextwort erweckt den Eindruck, Gott habe nach sechs Tagen Arbeit der Ruhe bedurft, und vermittelt uns damit ein kümmerliches Bild von. unserem Gott und Vater!

Wohl sorgte Er dafür, dass wir Menschenkinder ruhen sollten, und dies, indem Er den halben Tag durch die Nacht verdunkelt, doch Er ist "Geist" und bedarf dieser Geist nach einer getanen Arbeit wirklich der Ruhe? Also des "Ausruhens"?

Es ist gut, wenn sich unsere Vorstellung eines ermüdeten und ruhenden Gottes ändert in das Bild eines Allmächtigen, dessen Kraft für uns unvorstellbar und vor allem. unausschöpfbar ist! Erfreuen wir uns heute noch aus einem Psalmwort:

"Jewe ... der die Zahl der Sterne zählt, Er nennt sie alle bei Namen. Groß ist unser Herr und von großer Kraft" (Ps 147:4-5). Dabei dürfen wir in einer klaren Nacht auch einmal wie einst Abraham, unsere Blicke nach oben richten, wo wir ein überwältigendes Heer von Sternen erblicken - und unser Gott und Vater kennt all ihre Namen!

Wir kommen zum Kern unseres Leitverses, "Alueim feierte am siebenten Tag", wofür, wie wir gestern schon angeführt haben, das Wort "schabat" steht. Wenn in. unserer konkordanten Übersetzung hier "feiern" zu lesen ist, so muss dazu gesagt werden, dass die wörtliche Übersetzung "aufhören" heißen müsste, was die DaBhaR-Übersetzung auch so wiedergibt.

Allein aus dem Obigen sehen wir, wie verwirrend das Wort "schabat" sein kann, das ja dem uns bekannten "Sabbat" nahesteht und in der Tat für das irdische Volk Israel Ruhe bedeutet.

Da uns Vers 3 noch näher mit diesem Thema beschäftigen wird, sehen wir es heute ganz einfach: Wenn der erste Satz unseres Leitverses am sechsten Tag von "beenden" spricht, so sagt der zweite Satz, dass Alueim am siebenten Tag aufhörte, was ja fälschlicherweise mit "ruhen" übersetzt wurde. Was wir aus diesen Worten lernen dürfen, ist: Als Alueim Sein Werk beendet hatte, hielt Er inne, Er hörte auf oder "feierte"! Und wenn Gott mit etwas aufhört, braucht Er dazu keine weitere Hilfe, erst recht nicht von Menschen. Das darf uns daran erinnern, dass Gott auch bei uns, die wir Ihn (einmal) lieben dürfen, Sein Werk aufgehört, womit wir zum Thema von vorgestern kommen: Denn in der Gnade seid ihr Gerettete durch Glauben, und dies ist nicht aus euch ..." (Eph 2:8). Auch bei uns Erstlingen unter den Geretteten hat Gott somit aufgehört (mit retten), wir sind (eine vorhandene Tatsache) Gerettete ohne unser Zutun! Er hat aufgehört!

1Mo 2:3

"Und segnet Alueim den siebenten Tag und heiligt ihn; denn an ihm feiert Er von all Seinem Werk, das Alueim erschafft, um es zu machen."

Wir haben festgestellt, dass Gott am siebenten Tag nicht ruhte, sondern von Seinem Erschaffen "aufhörte", was nicht bedeuten kann, dass Sein Werk ab geschlossen ist! Vielmehr muss sich nun alles so weiter entwickeln, wie es von Ihm als weisem Baumeister gemäß dem Ratschluss Seines Willens geplant wurde. Und das große herrliche Ziel heißt: Das ganze All zurück zu Gott, bis Er "alles in allen sei"!

Dieser siebente Tag hat nun einige Besonderheiten, die wir beachten wollen: Er wird als einziger Tag "gesegnet", worin wir eine besonders heilvolle Kraft sehen dürfen. "Heilvoll" deshalb, weil nun das erste Menschenpaar erschaffen wurde, mit dem und dessen Nachkommen Gott Seinen Heilsplan ausführen wird.

Wenn als weitere Besonderheit gesagt wird, dass Alueim diesen Tag "heiligt", dann geht dies Hand in Hand mit Obigem, denn " Heiligung" bedeutet "Absonderung" - Gott sondert den siebenten Tag für Seinen Heilsplan ab. Der Mensch ist in einer Gestalt erschaffen, welche einmal der Sohn Gottes annehmen wird, um in der Menschengestalt die Liebe Gottes vor dem ganzen All zu demonstrieren.

Unser Fazit ist also: Dieser Tag ist der Wichtigste der Schöpfung, er ist der Grundstein, auf dem Gott weiter aufbaut, es darf also eine spannende Fortsetzung erwartet werden, dessen Höhepunkt wir heute, Jahrtausende später, im Kreuz auf Golgatha erkennen dürfen.

Ein Wort müssen wir hier, nachdem wir es in Vers 2 schon betrachtet haben, noch einmal anschneiden, denn es steht sozusagen als letzte Besonderheit dieses Tages am Schluss unseres Leitverses: Alueim "feierte"! Die herkömmlichen Bibeln übersetzen das Wort "schabat" derart, dass Gott hier "ruhte", in unserer konkordanten Übersetzung lesen wir; dass Er "feierte", doch wörtlich muss es auch hier heißen, dass Gott "aufhörte", wie es F.H. Baader korrekt wiedergibt. Drei doch sehr verschiedene Übersetzungen, di edurchaus irreführen können und irregeführt haben! So haben die Menschen hier kein Zeichen erkannt, nämlich den Stand der Schöpfung an diesem siebenten Tag, vielmehr machten sie fälschlicherweise einen "Tag der körperlichen Ruhe" daraus, was bis heute unter der Christuenheit zum Teil bitteren Streit entfacht.

Ein sogenannter Ruhetag ist uns also nicht gegeben, erst recht nicht uns, den Gliedern am Körper Christi Jesu (lies Gal 4:9-10) Es wird für u n nirgendwo einen Sabbat geben, weder in den Überhimmeln, noch auf der neuen Erde, wo es keine Nacht mehr geben wird, also keine Woche mehr mit sieben Tagen. So lehrt und beglückt uns das Wort "schabat" heute, das wir in unserem zukünftigen Körpern nicht ruhen werden, aber wir werden darin aufhören, unter all dem zu leiden, was Adams Sünde brachte - und das wird für uns alle pure Herrlichkeit sein! Es wird parallel jener Sabbat sein, den der Hebräerbrief dem Volk Gottes (Seinem Volk Israel) verheißt (Hebr 4:9).

1Mo 2:4a

"Dies sind die Chroniken der Himmel und der Erde bei ihrer Erschaffung."

Wir kommen zu einem neuen, und doch keinem neuen Teil des Schöpfungsberichtes ... in keinem Fall ist es, wie manche behaupten, ein zweiter Schöpfungsbericht. Im ersten Teil (1Mo 1:1) lasen wir eine Überschrift: "Im Anfang". Auch dieser zweite Teil hat seine Überschrift, die unser Leitvers wiedergibt.

Was ist nun eine Chronologie? Andere Übersetzer schreiben von "Geburtslinien" oder "Stammbaum", was alles in eine Richtung weist: "Das All aus Gott!" Dies ist der Ursprung und die Quelle von allem, was geschaffen wurde. Wer sich von uns schon die Mühe gemacht hat, seinen eigenen Stammbaum aufzustellen, weiß, wie dieser aufgebaut ist - man forscht zurück in die Vergangenheit! Auch wir wollen dies heute gemeinsam tun, und zwar zu unser aller Freude, denn wir Gläubige haben alle denselben Stammbaum, nur - wir fangen in der Vergangenheit, am Anfang; an: Da war erst einmal Gott, in dem alles ruhte, auch wir! Danach legte Gott alles in den Sohn Seiner Liebe. Aus dem Sohn kam dann das All ins Dasein und fand seine Krönung in der Erschaffung des Menschen, in Adam. Hier müssen wir kurz innehalten, denn noch bevor Adam ins Leben gerufen wurde, ja noch vor dem Niederwurf der Welt (und jetzt sprechen wir speziell von den Gliedern am Körper Christi Jesu), sah und erwählte uns Gott in Christus und vorherbestimmte uns zum Lobpreis Seiner Gnade, was Eph 1:4-6 bezeugt. Von Adam bis zu unseren Eltern und letztlich zu uns führt unsere Chronologie, unser Stammbaum, und wir dürfen täglich danken, dass wir nach dem Erstling "Christus" die Nächsten sein dürfen, die in der Zukunft "Leben" erhalten!

1Mo 2:4b-6

"An dem Tage, da Ieue Alueim die Erde und die Himmel machte, und ehe irgendein Strauch des Feldes auf der Erde wird und ehe irgendein Kraut des Feldes spross, darum dass Ieue Alueim nicht hatte regnen lassen auf Erden, damals war kein Mensch, um den Boden zu bedienen. Und Nässe steigt auf von der Erde und tränkt die ganze Fläche des Bodens."

Unsere heutigen Leitverse ergänzen den dritten Tag vom ersten Kapitel, wo Gott die Erde mit vielerlei Pflanzen, Kräutern und Bäumen begrünte. Interessant ist für uns, dass es offensichtlich noch keinen Regen gab, vielmehr stieg die Nässe von unten auf und tränkte so die Erdoberfläche, also eine Bewässerung von unten, die auch heute noch zum Teil von Menschen sehr erfolgreich praktiziert wurde.

"Regen" wird in Gottes Wort zum ersten Mal bei Noah erwähnt (1Mo 7:4), er verursachte damals die schreckliche Sintflut. Wir dürfen also davon ausgehen, dass bis Noah andere Witterungsverhältnisse vorhanden waren, als wir sie heute kennen. Wenn wir jetzt hierzu bedenken, dass dieser gravierende Witterungswechsel ab Noah (also "Regen von oben") nicht nur als Erstes die Sintflut verursachte, sondern dass die Ursache von Gewittern und Stürmen Störungen in der Atmosphäre liegen (die es ja hier im Anfang so nicht gab) und mit diesem "Regen von oben" zusammenhängen, erkennen wir den Weg des Alls in der Form eines Halbkreises: Erst einmal "weg von Gott"! Dazu kommt heute, das wir immer schlimmer wütende Unwetter haben, die ganze bewohnte Landstriche unter Wasser setzen. Doch trotz diesem höchst beängstigendem Abwärtstrend der Natur dürfen wir uns in unserem Herrn geborgen wissen - das ist mehr als Sicherheit, es ist Freude!

Belebung Adams

1Mo 2:7

"Und es bildet Ieue Alueim den Menschen aus Erdreich vom Ackerboden und haucht in seine Nase den Odem der Lebenden, und der Mensch wird zu einer lebenden Seele."

Bevor wir mit diesem Vers beginnen, müssen wir uns klarsein, "wem" wir glauben: dem schlichten aber klaren Wort Gottes, oder den verführerischen Thesen der Vertreter einer vermeintlichen Evolutionslehre? Brisant wird diese Frage, wenn gläubige Wissenschaftler die Evolution verblüffend dar- und belegen. Ich, der Verfasser dieser Zeilen, habe schon vor Jahrzehnten hierüber Vorträge u. a. von Prof. Dr. Wilder Smith gehört, auch kannte ich persönlich Karel Claeys und las seine Bücher - beide der genannten Personen waren gläubig, der erstere war gegen, der zweite für die Evolution - und jetzt? Eine Hilfe war für mich, als ich erkannte, dass entscheidende Punkte, die eine Evolution praktisch unmöglich machten, einfach übergangen oder unterschlagen wurden. Ist nun heute, wo unsere Wissenschaft kaum mehr fass bare Erfolge und Errungenschaften aufweisen kann, ein kindlicher Glaube lächerlich?

Trost bringen demjenigen, der sich in solch einem Zwist befindet, die Worte Pauli in 1Kor 3:18-21! Durch den Apostel spricht der erhöhte Herr. zu uns, dass nicht die Weisen, sondern die Törichten vor Gott "weise" sind. Bedenken wir einmal, dass der Gott dieses Äons "Satan" ist (2Kor 4:4) und die Gedanken offensichtlich blenden kann!!!

Damit zählt der schlichte Gläubige zu jenen, die gemäß 1Kor 1:27 als törichte der Welt die Weisen zuschanden machen.

Unser Leitvers greift auf den sechsten Tag der Wiederherstellung von Himmel und Erde zurück und gibt uns mehr detailierte Einzelheiten von 1Mo 1:27, wobei vier Punkte in unser Blickfeld rücken:

  1. Das Bilden des Menschen aus Erdreich vom Ackerboden;
  2. das Einblasen des Odems (Geist) Gottes;
  3. der Mensch wird zu einer lebendigen Seele; und
  4. der Mensch ist hier offensichtlich noch allein, also nicht männlich und weiblich getrennt, sondern beide Geschlechter in einer Person vereint.

Wie einfach hört sich doch die Gestaltung des ersten Menschen an: Gott bildete ihn aus Erdreich, und auch hier gilt, dass diese Formu ng gemäß 1Mo 1:27 "in Seinem bilde" geschah. Hier ist nicht von einer Jahrmillionen andauernden Entwicklung von einer Urzelle über den Affen hin zum Menschen die rede, sondern von einer Bildung (oder "Formung") aus Erdreich, und dieses "Erdreich" sollten wir nicht geringschätzen, denn auch dieses war einmal in Gott eingeschlossen, so wie es "aus Gott" entstanden ist: Das All (auch das Erdreich vom Ackerboden) aus Gott, das ist die Quell!

Gott nahm also nicht etwas fremdes (wie wir zu sagen pflegen) in die Hand, um zu bilden bzw. zu formen, sondern ein Element, welches sich zuvor, wie alles "in Ihm" befand! So zwingt uns schon dieser erste Punkt alles mit anderen (göttlichen) Augen zu sehen, auch das Material "Erdreich vom Ackerboden", das wir gerne als "Dreck" bezeichnen!

Ieue Alueim bildete (oder formte) den Menschen aus Erdreich, und zwar "in Seinem Bilde" - aber wie ist Sein Bild? Auch hierüber wollen wir uns noch weitere Gedanken machen und dies führt uns eigentlich automatisch zum Abbild des unsichtbaren Gottes, zum Sohn Seiner Liebe, dem Christus!

Wenn wir in Phil 2:7 lesen, dass Christus bei Seiner Erniedrigung den Menschen gleichgestaltet wurde, dann ist es doch genau jene Gestalt die Er in 1Mo 1:27 "in Seinem Bild" erschuf - und jetzt reden wir einmal nur von "der rein äußerlichen Gestalt". Für uns heißt dies Das Original ist nicht sehr weit vom Abbild entfernt!

Wir nähern uns im Geist mit großer Demut dem Gedanken, dass wir in unserer Gestalt dem Bilde. Alueims "wie das Abbild dem Original" gleichen! Vielleicht darf uns dies Darstellung dahin führen, dass wir erneut oder zum ersten mal die atemberaubende Schönheit unserer Gestalt mit all den unzähligen Einzelheiten wahrnehmen. Wie kümmerlich wird hier die Evolutionslehre, die behauptet, wir stammten vom Affen ab!!!

Wir weisen hier auch auf den Auferstehungskörper unseres Herrn hin, der, als Er Seinen Jüngern erschien, bereits dem Überhimmlischen angepasst war; und trotzdem war es optisch Sein altes Bild, selbst Seine Wundmale waren noch vorhanden, wie Sein ungläubiger Jünger Thomas bezeugen musste.

Wir kommen zu Punkt 2) unseres Leitverses, das Einhauchen des Odems, was nichts anderes bedeutet als das Erhalten des Geistes Gottes:

Alle Schöpfung ist Gott ähnlich, weil alles aus Ihm ist! Zuerst das All, welches die unermessliche Größe Gottes widerspiegelt, dann die Materie (wozu auch das Erdreich zählt) mit seiner physischen Kraft, sie versorgt zum Beispiel Pflanzen mit der notwendigen Nahrung; dann haben wir die pflanzliche Welt, die Gott ähnlich ist, weil sie bereits Leben in sich hat, und Er ja der "lebendige Gott" ist; die erste Tierwelt, wozu die Welt der Insekten zählt, weist durch ihre intensive Fruchtbarkeit auf Gottes unablässiges Wirken hin; und bei den Säugetieren sehen wir eine instinktive Zueignung zueinander, die schon hier ganz zart auf Gottes Liebe weist. Doch in all dieser Schöpfung fehlt eines: der Geist! Damit kommen wir zum Menschen, welcher durch diesen Empfang des Odems Gottes die vollkommenste Gottähnlichkeit aufweist.

Durch den Empfang des Odems (Geistes) ist der Mensch in der Lage, nicht nur zu leben, sondern auch zu denken, zu empfinden und in göttlichem Sinn zu lieben. Wir betonen hier "in göttlichem Sinn", weil diese Liebe nichts mit "Eros" (Liebe zum anderen Geschlecht) zu tun hat, sondern mit jener göttlichen Liebe, die wir als "Agape" kennen. Keimhaft ist diese Liebe in jedem Menschen, spürbar ausgegossen ist sie in die Herzen jener, die heute schon gemäß Röm 5:5 zum Glauben berufen sind.

Bei der Erschaffung der Tierwelt lasen wir in 1Mo 1:20 zum ersten mal von der "Seele", hier handelt es sich um eine "Zweiheit" aus Körper und Seele. Beim Menschen kommt nun ein Drittes hinzu, der Odem Gottes, "der Geist"! Damit wird der Mensch zu einer "Dreiheit" von Körper, Seele und Geist, womit wir beim dritten Punkt sind, den wir oben angeführt haben:

Wenn Tiere als "lebende Seele" zu Empfindungen fähig sind, so sind diese Empfindungen und Gefühle ganz auf den Körper bezogen. Beim Menschen kommt nun der Geist dazu, womit die Seele zwei Möglichkeit hat: Entweder sich (wie ein Tier) einzig auf das körperliche Wohl zu konzentrieren, oder auf den Geist, wobei auch beides abwechseln möglich ist. Gottes Wort spricht deshalb von einem "seelischen und/oder geistlichen Menschen" (z.B. 1Kor 2:14-15). Die Verse im Korinther Brief zeigen uns weiter, dass der Unterschied darin liegt, dass der seelische Mensch, der dem Fleisch zugewandt ist, Gottes Geist nicht empfangen kann, mehr noch, die Tiefen Gottes sind ihm Torheit. Der geistlich gesinnte Mensch, dessen Seele auf Gott ausgerichtet ist, erhält den Sinn des Christus (1Kor 2:16b). Was kein Tier kann, und was dem seelischen Menschen (noch) nicht möglich ist, erhält der geistliche Mensch durch das Blut Christi: Den Zugang zum Vater! Heute schon ist es uns in Christus berufenen möglich, im Geist des Sohnesstandes "Abba, Vater" zu rufen (Röm 8:15).

Man kann sich bei dem Thema "Seele" fragen, wozu wir diese bekommen haben? Ist es nur, um Freude an der uns umgebenden Welt zu haben? Für Gott hat die Gabe einer empfindenden Seele einen ganz anderen Sinn: Sie ist in der Lage, das Licht und die Finsternis, das Gute und das Böse nicht nur zu erkennen, sondern auch zu unterscheiden. Nur das wirkliche Erleben von Gut und Böse kann den Menschen in göttlichem Sinn zubereiten, damit Gott Sein Ziel am Ende Seines Heilsplanes erreicht. Der Mensch muss durch seine Erfahrungen gebeugt werden und zu der Erkenntnis seiner Abhängigkeit von Gott kommen. Wahres Glück und Freude kommt nur aus einer Quelle, aus Gott! Wir sehen, welch herrliche Funktion unsere Seele hat!

Doch die wichtigste ihr zugeordnete Aufgabe ist das Erkennen der Liebe Gottes und diese Liebe auch zu beantworten, das heißt, Gott "zurück zu lieben"!

Noch den letzten vierten Punkt wollen wir hier kurz ansprechen, er wird uns in Vers 18 noch mehr beschäftigen: Der Mensch wurde in unserem Leitvers nicht wie in 1Mo 1:27 männlich und weiblich in der Mehrzahl erschaffen (was aus dem ""erschafft Er sie" hervorgeht), sondern erst einmal in der Einzahl, wie es unser Leitvers angibt. Und wie wir in den folgenden Versen sehen werden, bleibt diese Einzahl des Menschen noch bis Vers 18 bestehen.

Eden und sein Strom

1Mo 1:8-9

"Und es pflanzt Ieue Alueim einen Garten in Eden, gen Osten, und setzt dorthin den Menschen, den Er geformt hat. Und weiterhin lässt Ieue Alueim vom Erdbogen sprossen jeden Baum - nach Aussehen begehrenswert und gut zur Speise - und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen."

Unsere beiden neue Leitvers müssen wir erst einmal mit jenen Versen in 1Mo 1 vergleichen, wo uns nu r sehr pauschal gesagt wird, dass Alueim das erste Menschenpaar segnete, sie sollten fruchtbar sein und sich mehren, die erde erfüllen und. unterwerfen. Zum Essen wurden ihnen alles Kraut der Erde und die Frucht der Bäume angewiesen - das war der sechste Tag. Doch heute geht unser Textwort in detaillierte Einzelheiten und wir erfahren als erstes, dass Ieue Alueim einen Garten pflanzte, und zwar in Eden, worin sich nach Gottes Ratschluss und Willen Entscheidendes abwickelte.

Bedenken wir heute einmal, dass es auf der wiederhergestellten Erde zwei Orte gibt, die in enger Beziehung zueinander stehen, mehr noch, die in Gottes Heilsplan von entscheidender Bedeutung sind: In diesem Garten Eden geriet Adam durch seinen Ungehorsam unter die Sünde - und lange Zeit später wurde auf einem Hügel namens Golgatha ein Kreuz errichtet, wo diese Sünde durch den Sohn Gottes gerichtet wurde! Man könnte hier sagen: Ein Tatort und ein Gerichtsort!

Aus unserer heutigen Sicht erleben wir im Nachhinein mit, wie Gott eine Kulisse aufzubauen beginnt, vor der Er Seiner geschaffenen Menschheit offenbaren möchte, wohin Sünde führt, aber auch, wie "Liebe" aus dieser Sünde rettet!

Wir haben gestern auf den Garten Eden hingewiesen, in welchem Gottes Ratschluss mit der Menschheit seinen Anfang nahm. Und noch eine Aussage ist für uns interessant: Im Gegensatz zum ersten Kapitel spricht unser Leitvers nur von einem Menschen, nicht von einem Menschenpaar - das heißt, dass es erst einmal allein um "Adam" ging, der sich in dem Garten bewegte.

Als nächstes lesen wir von Bäumen und deren Früchten, die Adam zur Nahrung dienten, aber zwei Bäume werden hervorgehoben! Viele Gläubige wissen kaum etwas über diese Bäume, ja nicht einmal dass "zwei" Bäume hervorgehoben werden ... meist geht es nur um die verbotene Frucht! Doch beide Bäume stehen in engstem Zusammenhang zueinander. Doch zuerst der Baum des Lebens; was bedeutet diese Bezeichnung?

Eigentlich sagt es schon der Name: Der Baum spendete Leben, und zwar dem ersten Menschen Adam. Dies hat zur Konsequenz, dass Adam nicht unsterblich erschaffen wurde, sondern eindeutig "sterblich", nur - durch den Baum des Lebens wurde der natürliche Sterbensprozess, das heißt die Alterung des aus Erdreich geformten Körpers angehalten!

1Mo 2:9

"Und weiterhin lässt Ieue Allueim vom Erdboden sprossen jeden Baum - nach Aussehen begehrenswert und gut zur Speise - und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen."

Es gibt in unserem Leitvers pauschal um um zwei Bäume, die dann erst ab Vers 16 ihre dramatische Rolle spielen. Der "Baum des Lebens" gab, wie sein Name ja sagt: "Leben", das heißt, er enthielt Substanzen, die beim Essen den Sterbensprozess bei Adam anhielten. Der zweit genannte Baum diente der Erkenntnis des Guten und Bösen - slo erst einmal eine neutrale Aussage! Doch was sagt sie aus?

Im Gegensatz zum Baum des Lebens, dessen Früchte offensichtlich Substanzen enthielten, welche die Alterung aufhielten, ging es bei dem Baum der Erkenntnis um geistliche Dinge; das bloße Essen der Früchte brachte ja noch keine Erkenntnis! Adam hätte also von diesem Baum ruhig essen können, es wäre nichts passier! Erst durch das in Vers 16 ausgesprochene Verbot kam etwas in Bewegung, aber das wollen wir später betrachten.

Adam lebte also erst einmal ohne die Erkenntnis von Gutem und Bösem, was wir als eine Zeit der "Unschuld" bezeichnen bzw. nach dem Kalender Gottes (wo wir um zwölf Verwaltungen wissen) als die erste "Verwaltung der Unschuld". Die erste Verwaltung endete mit dem Eintritt der Sünde. Halten wir fest: Unter normalen Umständen hätte Adam in diesem Zustand der Unschuld "ewig" (um hier einmal dieses umstrittene Wort zu gebrauchen) leben können!

1Mo 2:10-14

"Und ein Strom kommt hervor von Eden, zu tränken den Garten, und von dort teilt er sich und wird zu vier Hauptflüssen. Der Name des einen ist Pison. Er ist der, welcher umzieht das ganze Land Havila, wo da ist Gold. Und das Gold jenes Landes ist außerordentlich gut. Dort ist auch die Perle und er Onyxstein. Und der Name des zweiten Sttromes ist Gihon. Er ist der, welcher umzieht das ganze Land Kush. Und der Name des dritten Stromes ist Hiddekel. Er ist der, welcher geht gen Osten von Assur. Und der vierte Strom, er ist der Euphrat."

Fünf Verse beschreiben uns mit vielen Namen die Lage des Garten Edens, und doch ist es bis heute niemand gelungen, die exakte geographische Lage dieses Gartens genau zu ermitteln. Wohl weist heute vieles auf den südlichen Irak hin, doch es bleiben Mutmaßungen. Wir suchen also nicht weiter nach der möglichen Lage, was ja auch sinnlos wäre, weil dieser Garten von Gott verschlossen wurde (worauf wir noch gezielt in 1Mo 3:24 zu sprechen kommen), dafür schauen wir heute diesen Garten von einer anderen Seite an, was wissen wir über ihn?

Man kann sagen, er stellt tatsächlich das vollkommene Paradies dar. Adam lebte in völliger Harmonie mit der Natur, ohne Angst vor wilden Tieren oder Naturkatastrophen. Er brauchte k eine Kleidung, das Klima war ideal, Früchte und Quellwasser gab es überall - was braucht Adam mehr? Greifen wir heute die letzte Frage auf und lassen einmal Pauli Worte in 1Tim 6:8 auf uns einwirken: "Haben wir aber genug Nahrung und Wetterschutz, so sollen uns diese genügen" - tun sie es?

Adam in Eden

1Mo 2:15

"Und es nimmt Ieue Alueim den Menschen, den Er geformt, und lässt ihn in dem Garten Eden, ihn zu bedienen und zu bewahren."

Wir möchten immer wieder betonen, dass Gott mit Adam und dem Garten Eden einen "Tatort" aufbaute, worin demgemäß auch eine Tat geschah - doch Gott sah im Geist auch bereits den Ort der Sühnung, also den Gerichtsort! Dies zeigt uns einmal mehr, dass Gott nichts dem Zufall überlassen hat, auch nicht einem vermeintlich feien Willen des Menschen, vielmehr vollzieht sich hier im Nachhinein vor unseren Augen sein Liebesplan, nämlich den von Ihm geformten Menschen in solche eine Lage zu bringen, dass dieser Gottes unsagbare Liebe nicht nur erkennen, sondern auch zu erwidern vermochte. Dies war und ist immer noch ein langer Weg, doch sind wir Gläubigen heute, die wir das vollkommene Wort Gottes in Händen halten können, in der Lage, Vergangenes und zukünftiges zu erkennen und mit diesem "Erkennen" unseren Gott und Vater zu verherrlichen!

Nun erhebt sich mit unserem Leitvers die frage: War Adam in seinem damaligen Zustand in der Lage, Gottes Liebe zu erkennen und zu beantworten? Er hatte doch alles, war frei und ungebunden, vor allem frei von jeglicher Schuld und Sünde, Gut und Böse" war ihm unbekannt - er war unschuldig! Dazu durfte er einen herrlichen Garten bewirtschaften, also bedienen und bewahren und sogar Verantwortung übernehmen. gEnügte dies, um Gottes Liebe zu erkennen? Und jetzt müssen wir nachdenken: Wenn wir nur "Gutes" hätten, immer nur glücklich und zufrieden wären, würden wir diesen Zustand, wenn wir das Gegenteil nicht kennen, auch schätzen? Wohl kaum ... er wäre eine Selbstverständlichkeit für uns!

1Mo 2:16-17a

"Und es gebietet Alueim dem Menschen und sagt: 'Von jedem Baum des Gartens sollst du essen, ja essen. Aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, von ihm sollst du nicht essen;"

Diese Selbstverständlichkeit, in welcher Adam lebte und mit welcher wir gestern geschlossen haben, wird uns heute beschäftigen, denn mit den ersten Worten unseres Leitverses wird diese Selbstverständlichkeit gebrochen ... Gott legt Adam "ein Gebot" auf! Aber schauen wir zuerst noch einmal auf diese Selbstverständlichkeit, mit welcher Adam alles um sich herum wahrnahm, auch - die Liebe Gottes: Woran hätte Adam Gottes Liebe erkennen sollen? Hierüber sollten wir unbedingt einmal nachdenken, denn es ist eine Schlüsselfrage!

Gott hat den Menschen derart erschaffen, dass dieser aus Gegensätzen lernen kann. Selbst unser ganz. normales Leben wird nur zu oft von Gegensätzen bestimmt. Würden wir uns über das Licht der Sonne noch freuen, wenn es keine Nacht mit ihrer Finsternis gäbe? Könnten wir uns über eine Lieblingsfarbe freuen, wenn alles einfarbig wäre? Würden wir einen guten Schluck Wein noch schätzen, wenn wir nicht auch nur Wasser trinken würden? Wir merken, man könnte diese fragen beliebig weiterführen, sie umfassen unseren ganzen Alltag. "Gegensätze" sind also von Gott gegeben, um etwas zu erkennen und zu schätzen (oder zu lieben), und der entscheidende "Gegensatz" war das Erkennen von "Gutem und Bösem"! Es darf uns also nicht erstaunen, wenn Gottes Wort in Jes 45:7 sehr deutlich sagt, dass es Ieue Alueim ist, der das Licht bildet und das Finstere erschafft, das Gute bewirkt und das Böse erschafft... "Ich ,Ieue Alueim mache all dieses."

Ein überwiegender Teil der Gläubigen vertritt die Ansicht, für echte Liebe braucht es einen freien Entscheidungswillen des Menschen, was anders ausgedrückt heißt: Der Mensch muss selbst entscheiden, ob er Gott lieben will! Will oder kann er dies nicht, erwartet ihn auch noch nach Ansicht dieser Gläubigen eine ewige Verdammnis! Aber gab Gott dem Menschen wirklich diesen freien Willen?

Versetzen wir uns jetzt in Adams Lage: Er lebte in der "ersten" von zwölf uns bekannten Verwaltungen, die Bruder Knoch als "Verwaltung der Unschuld" überschrieb. "Unschuld" deshalb, weil es noch keine Sünde gab! Adam, dessen Erschaffung wir "im besten Mannesalter" sehen dürfen, kannte nichts böses, auch keinen Tod, denn er aß täglich vom Baum des Lebens, wodurch sein natürlicher Alterungsprozess aufgehalten wurde. Er lebte also buchstäblich im Paradies! Und nun kommt die Frage: Was hätte ihn veranlassen können oder sollen,Gott zu lieben? Er wusste ja nicht einmal, was "Liebe" ist!!! Eine freie Willensentscheidung konnte Gott unter diesen Umständen von Adam nicht erwarten!

Gemäß unserem Leitvers tat Gott etwas, was offensichtlich wiederum nur wenige Gläubige richtig erfassen können: Er pflanzte neben dem Baum des Lebens, "den Baum ... des Todes" - so nennen wir diesen heute einmal, denn die Erkenntnis des Guten und Bösen hatte, wie wir alle wissen, den Tod. zur Folge! Darüber müssen wir einmal nachdenken!

Wir beginnen heute einmal mit einem Vergleich oder Beispiel: Der Vater eines einjährigen Jungen baut inmitten des Kinderzimmers neben all den schönen Spielsachen ein aufgeklapptes (!) Rasiermesser auf und gebietet gleichzeitig dem Kind, dieses ja nicht anzufassen, denn der Vater weiß ja, dass durch die scharfe Klinge sofort Blut fließen würde! Was wäre unsere Reaktion zum Handeln dieses Vaters?

Doch genau dies tat Gott, wobei das Rasiermesser durch den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen ersetzt wurde.

Zurück zu unserem Beispiel: Einen Vater, der so handelt, wie wir es dargestellt haben, würden wir wegen Kindesmisshandlung anzeigen, denn gerade durch das verbot, "das Messer nicht anzufassen", reizte er das Kleinkind ja erst, gerade dies zu tun! Kennen wir dieses Verhalten nicht zumeist aus eigener Erfahrung, etwas Verbotenes zu tun?

"Und es gebietet Alueim dem Menschen ..." so beginnt unser Leitvers und damit stellt Gott das erste Gebot (und hier haben wir es im Hinblick auf die 10 Gebote buchstäblich mit dem ersten Gebot zu tun) vor Adam! Erwartet Gott nun von Adam den Gehorsam, gerade diesen Baum nicht anzufassen, nicht davon zu essen? Wohlgemerkt von einem Menschen, der keine Ahnung von etwas Bösem hatte, geschweige denn wusste, was "Tod" bedeutet? Der in völliger Unschuld lebte?

Wir wollen heute Gottes erstes Gebot an Adam mit den lange später folgenden Geboten und Bündnissen an Sein Volk Israel vergleichen, denn bei Letzterem wird uns eine Frage beantwortet, nämlich die: "Hat Gott allen Ernstes von. Adam erwartet, dass dieser Sein erstes Gebot einhält und nicht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen isst?

In 2Mo 19:8 lesen wir die denkwürdigen Worte des Volkes Israel an seinen Gott: "Alles, was Jewe gesprochen hat, wollen wir tun." Es ist die Antwort des auserwählten Volkes auf die Gebote Gottes! Und eine gleichbedeutende Antwort dürfen wir wohl auch bei Adam auf Gottes Gebot sehen. Doch wie war das bei Israel?

Die menschliche Antwort Israels vernahm Gott wohl, doch wie sehr Gott schon vorher wusste, dass Sein Volk dieses Versprechen (nämlich alle Gebote einzuhalten) nie einhalten konnte, offenbarte Er Seinem Knecht Mose, als das Volk nicht einmal das verheißene Land erreicht hatte: "... u nd es wird Mich verlassen und Meinen Bund brechen"!

Obiges soll uns zeigen, dass Gott Gebote an Sein Volk Israel erließ, obwohl Er im ,Voraus wusste, dass diese Gebote nicht eingehalten wurden! Daraus ergibt sich die zwingende Frage: Wenn Gott Gebote gibt und weiß, dass sies nicht eingehalten werden, was beabsichtig Er denn überhaupt damit?

1Mo 2:17b

"... denn an dem Tage, da du von ihm isst, wirst du zum Sterben sterbend sein.'"

Unser heutiger Leitvers gibt uns die klare und unmissverständliche Antwort auf die gestern am Schluss gestellte Frage! Gott teilt Adam mit, was geschehen wird, wenn er das Gebot missachtet und von dem Baum isst - und Er wusste, dass Adam von diesem Baum essen würde!!! Das gleiche Vorauswissen Gottes haben wir gestern am Beispiel Israels bewiesen.

Wir möchten an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, dass viele Gläubige der falschen Ansicht sind, dass Gott nach Seinem Gebot gespannt Adam beobachtete: "Wird er wohl Meinem Gebot gehorchen?" Und als Er enttäuscht (und damit offensichtlich auch hilflos) das Versagen des (der) Menschen sah, verwies Er sie aus dem Garten Eden! Passt solch eine Ansicht zu einem Gott und Vater, von dem Paulus in Eph 1:11 schreibt, dass Er alles nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt?

Was war hier bei Dadm nun Gottes Wille? Dass Adam nicht isst? Dann hätte Er es auch so bewirken und Adam vom Bruch des Gebotes abhalten müssen.,

Oder es war Gottes Wille, dass Adam eben doch isst, mit allen Folgen und Konsequenzen? Dann war gemäß Eph 1:11 Adams Versagen kein menschlich herbeigeführtes Fehlverhalten, sondern von Gott gewollt und herbeigeführt - Er bewirkt alles nach dem Ratschluss Seines Willens!

In Vers 16 hörten wir das erste Gebot Gottes an Adam (und in ihm im Grunde an die ganze Menschheit), heute vernehmen wir die Folgen, die ein Bruch des Gebotes (was die erste Sünde bedeuten würde) nach sich zieht, nämlich "den Tod". Wir stellen damit eine ganz einfache Tatsache fest:

Ohne das Gebot Gottes gäbe es keinen Bruch dieses Gebotes, keine Sünde und keinen darauf folgenden Tod! Hierüber gilt es einmal nachzusinnen!

Aus Obigem ergibt sich die Frage: Wenn Gott Seine Menschen (und hier war es erst einmal Adam und später Eva) so sehr liebt, warum hat Er dieses Verbot nicht einfach weggelassen? Damit wäre der Mensch erst gar nicht in Versuchung geraten und hätte in Freude sein Dasein im Garten Eden sowie den Umgang mit Gott genießen können ... war es etwa die volle Absicht Gottes, den Menschen gezielt durch ein Gebot zu provozieren, wohl wissend, dass der Mensch das Gebot brechen würde und damit zum Sterben sterbend sein wird, also den Tod schmecken muss?

Viele Gläubige vertreten die Ansicht, Gott habe dem Menschen einen freien Willen gegeben, sich für oder gegen Sein Gebot zu entscheiden, was aber total in die Irre führt. Diese Ansicht gliche jenem Vater, der im Kinderzimmer ein Rasiermesser aufstellt und dem unmündigen Kind verbietet, dieses anzufassen - und tut es dann das Kind dennoch, gibt der Vater seinem Kind die ganze Schuld! Merken wir die völlige Unhaltbarkeit solcher Ansicht?

Wir haben gestern bewusst provoziert, und wir tun es auch heute noch vertieft: Es kann nämlich nur eine in allem logische Antwort geben: Gott ließ dem Menschen keine freie Entscheidung, sonder führte diesen (und mit Adam die gesamte folgende Menschheit) in den Ungehorsam, in Sünde und in den Tod! Und hier muss man sagen "Punkt"!

Der nächste Gedanke ist: Was bezweckte der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen? Die Antwort liegt auf der Hand: Der Mensch soll lernen und vor allem hautnah erfahren, was "Gut und Böse" ist! Dies heißt, dass dieser Baum nicht nur eine Theorie darstellt, sondern vielmehr den Menschen in die direkte Praxis stürzen sollte, zu erkennen, was "Gut und Böse" mit allen Konsequenzen bedeutet!

Mit anderen Worten können wir das Obige auch so beschreiben: Gott begann mit dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, eine dunkle (schwarze) Kulisse aufzubauen, vor welcher Er später Seine Liebe aufleuchten lassen wird! Zuerst also das Böse in Form des dunklen Hintergrundes, und dann das Gute in dem Kreuz auf Golgatha, an welchem Er vor den Augen des gesamten Alls den Sohn Seiner Liebe dahingab - das war die Aufgabe der Frucht am Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen!

Wenn wir uns in unseren Ausführungen oft wiederholen, soll uns dies nicht verdrießen, denn es geht um das höchste Erkenntnisgut, nämlich den Vater Selbst zu erkennen, und dies mit erleuchteten Augen des Herzens (lies Eph 1:17-18).

Wenn wir gestern zum Schluss auf Eph 1 hingewiesen haben, so lesen wir dort, dass Paulus im Gebet um diese Erkenntnis "Gottes Selbst" ringt, es ist also nicht selbstverständlich, dass uns dieses Erkennen so einfach zufließt! Alle Punkte, die Paulus in diesen Versen anführt - nämlich das Erkennen Seiner Selbst, dann das Erwartungsgut unserer Berufung, den Reichtum Seiner Herrlichkeit sowie die alles übersteigende Größe Seiner Kraft und mehr, haben hier im Garten Eden ihren Ursprung nämlich in "der Erkenntnis" welche die Frucht jenes verbotenen Baumes war!

Ohne die Einnahme der Frucht dieses verbotenen Baumes wäre Adam und schließlich uns samt der Menschheit dieses Erkennen nicht möglich gewesen! Wir stehen also hier staunend vor dem Wirken Gottes, und wir sollen darin Seine Größe, Seinen Reichtum an Herrlichkeit, Seine alles übersteigende Größe Seiner Kraft erkennen, und vor allem die Wirksamkeit der Gewalt seiner Stärke, die für das ganze All sichtbar wurde, als Er Christus aus den Toten auferweckte und Ihn zu Seiner Rechten inmitten der Überhimmlischen setzte ... diese Worte aus Eph 1:19 ff gehen ja noch weiter und führen in die Vervollständigung des Alls ... und jetzt bedenken wir erneut, dass dies alles seinen Anfang im Garten Eden nahm!

Wir wollen auch heut erneut und wiederholt jenen gutherzigen Gläubigen mit Jes 45:7 widersprechen, die behaupten, aus Gott kann das Böse nicht kommen, weil Gott nur Liebe ist - doch diese Worte des Propheten sind Gottes Worte an uns; glauben wir diesen?

Die Ausführungen der letzten Tage haben uns unseren Leitvers nicht vergessen lassen, im Gegenteil: Alle unsere bisherigen Gedanken führen hin zu ihm! Es ist unsere große Aufgabe, vor der sichtbaren und unsichtbaren Welt Gott, unseren Vater, zu verherrlichen, indem wir Seinen Willen erkennen und bezeugen; dazu bedarf es des Gebets, wie wir in Eph 1 sahen, sowie der genauen Kenntnis des Wortes Gottes! Und in diese Kenntnis versuchen wir, hinein zuführen, indem wir herausstellen, dass nicht im All, auch nichts im Garten Eden, Gott dem Zufall oder dem vermeintlich freien Willen des Menschen überlassen hat, vielmehr hat Er, wie ein weiser Baumeister, alles zuvor geplant und ausgeführt - und es wird Ihm dabei nichts (1) aus der Hand gleiten!

Der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen bewirkte gemäß dem Ratschluss Seines Willens den Ungehorsam des Menschen, mit dem darauf folgenden Tod! Wir sehen also drei entscheidende Faktoren, die in engstem Zusammenhang zueinander stehen:

  1. Das Gebot Gottes, "du sollst nicht..."
  2. der Bruch des Gebotes und damit der ersten Sünde;
  3. der darauf folgende Tod!

Und jetzt kommt ein Gedankenspiel:

Was wäre geschehen, wenn Gott das Gebote Adam nicht gegeben hätte? Ganz einfach: Adam hätte kein Gebot brechen können, hätte nicht gesündigt und hätte kein zu sterben Sterbender sein müssen, das heißt, der Tod hätte ihn nicht getroffen! Vielleicht bewegen wir diese Vorstellung einmal den Tag über in uns.

Wir lösen unser gestriges Gedankenspiel auf die Frage, "was wäre geschehen, wenn..." Die Antwort ist ganz einfach: "Nichts" Adam und Eva würden bis heute in völliger Unschuld im Paradiesgarten leben! Doch dies entsprach nicht dem Ratschluss Seines Willens, denn die Sehnsucht der göttlichen Liebe auf Antwort wäre von dem Menschen ausgeblieben - er bzw. sie wären nicht fähig gewesen, die Liebe Gottes zu erkennen und noch weniger zu erwidern!

Wir drehen jetzt unser gestern im letzten Absatz aufgestelltes Gedankenspiel um, indem wir untersuchen, wie es tatsächlich war: Gott gab das Gebot, und "Gebot" ist Gesetz! Und jetzt kommen wir zum Römerbrief, in welchem Paulus die grundlegenden Aussagen über die Sünde gibt: "Die Sünde erhielt aber einen Anreiz durch das Gebot und bewirkte in mir allerlei Begierde; denn ohne das Gesetz ist die Sünde tot" (Röm 7:8).

Jetzt müssen wir innehalten, liebe Geschwister, denn was Paulus hier im Auftrag des erhöhten Herrn aussagt, ist der Schlüsse zu allem weiteren Verständnis! Gott gab in voller Absicht Adam Sein Gebot, und nach den Worten im Römerbrief bewirkte dieses göttliche Gebot in Adam den Anreiz zur Sünde! Etwas einfacher ausgedrückt:

Gott bezweckte mit Seinem Gebot, dass Adam in Sünde fiel - denn: Ohne dieses Gebot ist die Sünde tot (sie kann gar nicht erst entstehen)!

Wir versuchen gerade anhand dem Wort Gottes, unserer Bibel, zu beweisen, dass alles Geschehen im Garten Eden (sowie alles Folgende) genau nach dem Plan Gottes abläuft, dass Er alles bewirkt und Er nichts Seinen Geschöpfen überlässt! Zu dieser Beweisführung gehen wir erneut zu Paulus, der in 1Kor 15:56 schreibt: "... die Kragt der Sünde liegt im Gesetz." Wir formen diese Aussage etwas um:

Das Gesetz bzw. Gebot, welches Gott dem Adam gab, war die Kraft der Sünde!

Auch hier müssen wir wieder innehalten, weil diese Aussage nicht einfach so schnell überflogen werden darf, sie muss vielmehr in unseren Herzen bewegt werden! Das Resultat unseres Innehaltens ist, dass wir unseren Gott und Vater mehr und tiefer verstehen können, dass wir keine unnötigen Fragen wie das so oft gehörte "warum" mehr stellen brauchen weil wir, wie eint Hiob in Hi 42:2 sagen können: "Ich erkenne, dass Du alles vermagst, und nichts, das Du Dir vorgenommen hast ist Dir zu schwer." Bedenken wir, dass Hiob diese Worte erst nach schwersten Leidenswegen aussprechen konnte!

Wir formen zum Abschluss dieses Tages das obige Wort im Brief an die Korinther noch mehr um: Durch das (erste) Gebot gab Gott der bis dahin noch vollständig wirkungslosen und vor allen kraftlosen Sünde die nötige Kraft, um in Adam erfolgreich wirken zu können!

Adam hatte somit nicht die geringste Chance, der Sünde zu entrinnen!

Mancher unter uns, liebe Geschwister, mag jetzt ungeduldig denken: Es ist doch noch gar nichts im Paradiesgarten geschehen ... lediglich das Verbot zum Essen vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen war von Gott ausgesprochen -warum jetzt schon diese vielen Worte? Ganz einfach: Weil jedes Haus, das gebaut werden soll, ein Fundament braucht; und sie ist es auch in der Weiterführung unseres Textes: Wir brauchen ein fundamentales Wissen und Erkennen, "wie" Gott handelt und "warum so"! Adam wusste noch nichts, er war erst einmal nicht nur unschuldig, sondern auch ahnungslos. Wir hingegen, als Glieder am Körper Christi, und dazu noch in der Endphase der gegenwärtigen Verwaltung der Gnade, sollen Ihn, den Schöpfer und die Quelle von allem, heute mehr den je erkennen, verherrlichen und lieben! Damit zurück zu unserem Thema, wobei wir zusammenfassen:

Ohne das Gebot Gottes an Adam hätte dieser nie (!!!) sündigen können; das Gebot gab der Sünde die Kraft, in Adam zu wirken; das Gebot stärkte folglich die Sünde, gab ihr die Kraft, in Adam wirksam zu werden - dies müssen wir erkennen und fassen. Es tut sich hier aber nebenbei noch ein weiterer Gedanke auf, den wir ganz praktisch auf uns beziehen müssen: Wer sich heute als Glied am >Körper des Christus unter das Gesetz, anstatt unter die Gnade stell, hat keine Chance, der Sünde zu entrinnen!!! Eine Gemeinde in Galatien hat die offensichtlich getan und nötigte Paulus, den Brief an die Galater zu schreiben; und welche harten Worte der Apostel hier gebrauchte, lesen wir gleich im ersten Kapitel (Gal 1:6ff).

Wir kommen heute direkt zu unserem Leitvers, und dies mit dem Wissen, warum Gott Sein erstes Gebot, welches ja "Gesetz" war, aussprach: "... zum Sterben sterbend sein" - das war die Ankündigung an Adam! Wir müssen jetzt hervorheben, dass Gott den Menschen, hier Adam, nicht unsterblich erschuf, sondern "sterblich"! Wir dürfen davon ausgehen, dass Adam, wie wir heute sagen würden, im besten Mannesalter erschaffen wurde. Sein natürlicher Alterungsprozess wurde aber durch das Essen vom Baum des Lebens aufgehalten. DAs bedeutet: Solange er sich im Garten Eden. und damit in Reichweite des Baumes des Lebens befand, war er kein Sterbender!

Aber noch etwas war in diesem Zustand Adams und der hinzukommenden Eva existent bzw. nicht existent" Es wurde kein Nachwuchs gezeugt! Erst nach dem Sündenfall taten sich die Augen des ersten Menschenpaares auf und sie erkannten auf einmal, dass sie nackt waren, aber dazu kommen wir im nächsten Kapitel zu sprechen. Hier wollen wir nur darauf hinweisen, dass Gott nicht nur ein einziges Menschenpaar erschaffen wollte, vielmehr sollte sich der Mensch vermehren ... und auch dazu bedurfte es, wenn wir dies in uns bewegen, des Gebotes und der darauf folgenden Sünde!

Die Androhung an Adam, ein sterbender zu werden, weil er vom Baum des Lebens abgeschnitten würde, konnte Adam kaum oder nicht erschrecken, denn er hatte keine Ahnung, was "Sterben" oder "Tod" beinhaltet; er war schlicht und einfach ahnungslos und unschuldig!

Wir möchten zuerst noch einmal vertiefen, was "zum Sterben sterbend" bedeutet: In keinem Fall den sofortigen Tod Adams, sondern der Beginn des Alterungsprozesse</u>, der erst am Ende zum Sterben, bzw. zum Tod führte. Durch die Vertreibung aus dem Garten Eden konnte das erste Menschenpaar nicht mehr vom Baum des Lebens essen, ihre Alterung wurde nicht mehr gebremst, sie wurden "zum Sterben sterbend"!

Und jetzt erinner wir uns, dass wir an früherer Stelle in dieser Schrift davon sprachen, dass Gott schon im Garten Eden begann, eine Kulisse aufzubauen, vor der Er Seinen Heils- und Liebesplan umsetzten wird. Und diese Kulisse hatte (und hat immer noch) einen dunklen Hintergrund, nämlich "das Finstere und Böse"! Erst wenn Adam, und nach ihm die gesamte Menschheit, das Finstere und Böse zutiefst erfahren musste, wächst die Sehnsucht und das Verlangen nach dem Licht und Guten; das Innere des Menschen ist bereit, die Liebe Gottes zu erkennen, die sich in der Dahingabe des Sohnes Gottes am Kreuz offenbarte.

DAs erste Gebot Gottes war also bereits finster, denn es war, wie wir ja ausführlich dargestellt haben, "die Kraft der Sünde"! Und es folgte, was folgen musste, die Androhung des Todes. Damit haben wir ein Reihenfolge im Aufbau der Kulisse: Erst die Darsteller, der Mensch, dann das Gebot, dann (und jetzt greifen wir schon v or) der Fall in die Sünde, das angedrohte Sterben wird Wirklichkeit, durch Adam werden alle Menschen mit der Sünde behaftet und dem Tod geweiht.

1Mo 2:18

"Und es sagt Ieue Alueim: 'Nicht gut ist es für ihn, den Menschen, allein zu sein."

Wir haben momentan folgenden Stand im Garten Eden: Adam lebte in einem glücklichen Zustand der Unschuld, er hatte alles, was er benätigte, und dies in einem paradiesischen Überfluss. Das Wissen um eine Frau war ihm unbekannt. Was sollte "nicht gut" daran sein?

Wenn wir auf Adam schauen, ist alles sehr gut, wenn wir auf Gott schauen, ist Adam erst der Anfang. Gott ist ja dabei ,Sich eine Menschheit zu schaffen, die Seine Lieb enicht nur erkennt, sondern sie auch erwidern kann, was im Menschen allein durch Erfahrung gewirkt wird. "Erfahrung"?

Erfahren, was Liebe ist, sollte Adam nach dem göttlichen Ratschluss erst einmal durch eine Partnerin, die ein Teil von ihm war. Da Adam "im Bilde Alueims" erschaffen wurde, und da ein Bild ja durchaus Wesenszüge vom Original hat, lag auch in Adam der Drang nicht Liebe, wenn auch noch versteckt - und dieser versteckte Drang war es, den Gott jetzt im Begriff war, zu beleben, indem Er den Zustand Adams als "Einzelperson" als " gut" befand ... es bedurfte eines menschlichen Gegenübers, an welchem die Liebe in zweifacher Weise aufblühen sollte: Die reine Liebe des Herzens, und die körperliche Liebe, die zur Zeugung von Nachwuchs führen sollte.

Wir fassen zusammen: ein Adam als Einzelperson konnte die Erfahrung der Liebe nicht machen, dazu bedurfte es eines menschlichen Gegenübers - es war somit nicht gut, dass er allein war!

"Machen werde Ich ihm eine Gehilfin als seine Ergänzung.'"

Vielleicht dürfen wir uns heute zuerst noch einmal zurück an den Schöpfungsbericht in 1Mo 1:27 erinnern, wo wir lasen, dass Gott den Menschen männlich und weiblich erschuf, was den Eindruck erweckte, dass es sofort zwei Menschen, nämlich Mann und Frau waren, doch der zweite Bericht über die Schöpfung, an dem wir ja momentan arbeiten, spricht eindeutig von einer Einzelperson, die "männlich und weiblich" in sich trug, also "zweigeschlechtlich" war. In diesem Zustand war in jeglicher Hinsicht keine Liebe möglich!

Wir möchten an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, dass manche Gläubige hier zwei verschiedene aufeinander folgende Schöpfungsberichte sehen, was ja erste einmal durchaus möglich erscheint. Doch da dieser Mensch, von dem wir gerade sprechen von Gott "Adam" genant wird (1Mo 3:9), und dieser Adam mehrfach (z..l in 1Kor 15:45 oder 1Tim 2:13) als "der erste Mensch" bezeichnet wird, kann es "Vor"Adam keine andere Menschheit gegeben haben - die beiden Schöpfungsberichte sind also identisch, sie ergänzen sich lediglich.

Gott weiß, dass der alleinige Zustand Adams nicht an Sein Ziel führt, der "zweigeschlechtliche" Adam musste get rennt werden, und die "Gehilfin" hatte die große Aufgabe, "Liebe" (und dies in der schon erwähnten zweifachen Form) möglich werden zu lassen.

So soll nach dem Heilsplan Gottes die frau zur göttlichen Gehilfin in Sachen "Liebe" werden - ist das nicht wunderbar?

Wir wollen heute noch mehr auf die zwei Worte "Gehilfin" und "Ergänzung" eingehen, wobei uns das beste Beispiel dienen darf, "Gott Selbst"! Wir haben in dieser Schrift eine sehr lange Einleitung über die Zeit vor der Schöpfung gemacht, heute greifen wir darauf zurück:

Es gab eine Zeit vor aller Schöpfung, wo noch alles "in Gott", Er also "alleine" war Doch dieser Zustand war für Gott "nicht gut", genau wie wir es bei Adam sehen. Und da es damals nichts gab, was Sein Herz voller Liebe befriedigen konnte, zeugte Er den Sohn Seiner Liebe, "Christus"!

Wenn heute vielfach die weibliche Gehilfin nur als helfende Arbeitskraft verstanden wird, ist dies nicht richtig! Christus war keine Arbeitskraft für Gott, sondern Seine Ergänzung, und dies im Hinblick auf "Liebe"! Der Sohn Gottes war der Erstling aller Schöpfung, der die Liebe des Vaters nicht nur erkennen, sondern auch erwidern konnte.

Doch auch der Christus sollte nicht allein bleiben, und so gab Ihm der Vater später eine vorherbestimmte Zahl an Gläubigen, die zu Gliedern an Seinem Körper vorherbestimmt und Seine Ergänzung waren! Und das Verhältnis zwischen Haupt (Christus) und Gliedern (Körpergemeinde) war und ist von "Liebe" geprägt. Wir merken, liebe Geschwister, wie das Wort "Gehilfin" und "Ergänzung" unter obigem Aspekt eine ganz neue Bedeutung bekommt - Adam sollte eine "liebende" Gehilfin als Ergänzung bekommen!

1Mo 2:19

"Und weiterhin, als Ieue Alueim vom Ackerboden formte alles Wildgetier das Feldes. und jeden Flügler der Himmel, bringt Er ein jedes auch zu dem Menschen, zu sehen, wie er es wird nennen. Und wie irgend die menschliche lebende Seele es nennt, das ist sein Name."

Mit den Worten "und weiterhin" wird ein enger Zusammenhang zu Vers 18 hergestellt, obwohl das plötzlich Umschwenken von Adam hin zu den Tieren dies zuerst nicht so aussehen lässt. Unser "roter Faden" ist der, dass Adams alleiniger Zustand nicht gut war, er musste durch eine Gehilfin ergänzt werden. Diese "Ergänzung" bestand offensichtlich bei den erschaffenen Tieren, denn Gott segnete sie (1Mo 1:22), dass sie sich mehren sollten, um die Wasser, Erde und Luft zu füllen. Und nun bringt Gott diese Tiere allesamt zu dem einen Menschen Adam, erst einmal, um zu sehen, wie er sie nennen wird. Was bezweckte Gott damit?

Gott wusste sehr genau, dass die gesamte Tierwelt weder Gehilfen noch Ergänzung sein konnten - es fehlte den seelischen Tieren der Geist! Doch dass die Tiere für ihn eben keine Ergänzung sein konnten, dies sollte Adam selber entdecken und erkennen!

Beide, Tier und Mensch, waren aus Ackerboden geformt, beide hatten eine Seele, aber nur der Mensch wurde mit dem Odem Gottes, dem Geist geadelt. Und so benannt Adam jedes Tier nach seiner Eigentümlichkeit, und - er sah sie "paarweise"! Kam damit nicht eventuell die Frage in Adam auf, warum er nicht "paarweise" erschaffen wurde? Warum er (noch) allein war?

1Mo 2:20

"Und es nennt der Mensch die Namen für jedes zahme Tier und für jeden Flügler der Himmel und für alles Wildgetier des Feldes. Aber für den Menschen findet Er keine Gehilfin als seine Ergänzung."

Wir setzen heute einmal zwei Dinge voraus: zum Ersten wurde die Tierwelt von Gott "paarweise" erschaffen, sonst wäre die gesegnet Vermehrung schwierig geworden, zum Zeiten muss eine sprachliche Verständigung zwischen Mensch und Tier möglich gewesen sein, was uns ja das Gespräch zwischen Eva und der Schlange zeigt. Und nun müssen wir uns die Situation einmal vorstellen: Gott bringt alle geschaffenen Tiere zu Adam, und Adam sieht, dass die Tiere aus Pärchen bestehen, sich also gegenseitig ergänzen ... mag da nicht tief in ihm drin die Sehnsucht entstanden sein, auch solch ein "Ergänzung" zu besitzen?

Dazu kommt, dass es zwischen Mensch und Tier eine gemeinsame Sprach gegeben haben muss, die aber nach dem Sündenfall verloren ging! Es fanden also offensichtlich "Gespräche" statt! Und nun entscheidet Adam mit seiner Seele, also dem sitz seiner Empfindungen, wie jedes Tier heißen soll - leider ging auch diese Benennung durch den Sündenfall verloren, unsere heutigen Tiernamen haben nichts mehr mit Adam zu tun.

Und wider wird im letzten Satz unseres Leitverses darauf hingewiesen, dass dem Adam etwas fehlte, was die Tierwelt aber schon besaß - seine Ergänzung in Form eines Gegenübers, der (die) imstande war, Liebe zu empfangen und Liebe zu geben. Vielleicht können wir in diesem letzten Satz auch das sehnende Herz Gottes erkennen, als alles in Ihm - und Er noch allein war!

Die Männin Adams

1Mo 2:21

"Und es lässt Ieue Alueim einen Tiefschlaf fallen auf den Menschen, und er schläft. Und Er nimmt eine von seinen Zellen und schließt das Fleisch unter ihr."

Was wir jetzt lesen, erinnert uns stark an eine Operation, und im Grunde trifft dies auch zu: Gott nimmt eine Trennung der Geschlechter vor!

In 1Mo 2:7 lasen wir, wie Ieue Alueim den Menschen aus Erdreich gebildet hat, und an früherer Stelle, in 1Mo 2:7 lasen wir, dass dieser Mensch "männlich und weiblich" erschaffen wurde, was nichts anderes heißt, als dass Adam beide Geschlechter in sich trug, was wir als "doppelgeschlechtlich" bezeichnen. Und nun erleben wir im Nachhinein mit, wie Gott eines von Adams zellenartigen Organen aus seinem Körper entnimmt und diese. Doppelgeschlchtlichkeit trennt. Dem nachdenkenden Gläubigen stellt sich hier die frage, warum Gott den Menschen nicht gleich getrennt als Mann und F rau erschaffen hat, wie dies im Tierreich ja offensichtlich geschah?

Eine mögliche Antwort liegt nahe: Der Mensch muss aus der eigenen Erfahrung lernen. Diese Tatsache zieht sich vom ersten Mesnchen Adam durch die ganze Menschheit hindurch. Wir haben keine Zeitangabe, wie lange Adam allein im Garten E den war, doch war es in jedem Fall so lange, dass er, wie er in der Tierwelt erfuhr, sich doch irgendwie nach einem artgemäßen gegenüber sehnte - und dies entsprach voll dem Willen Gottes. darüber hinaus sah Gott in dieser Geschlechtertrennung bereits die irdische Mutter Jesu, Maria, welche die Menschwerdung des Sohnes Gottes und damit Seinen Opfergang ans Kreuz erst ermöglichte.

1Mo 2:22

"Und es baut Ieue Alueim die Zelle, die Er nimmt von dem Menschen, zu einem Weibe; und Er bringt sie zu dem Menschen."

Was wir gestern angeschnitten haben, wollen wir heute vertiefen, indem wir versuchen, uns in den ersten Menschen Adam hinein zu versetzen: Er hatte in seinem paradiesischen Zustand praktisch alles, was sich ein Mensch nur wünschen konnte, er lebte wirklich im Luxus! Bedenken wir einmal, dass alles, wofür wir heute unsere Zeit, Kraft und sogar Gesundheit opfern, nämlich für unser tägliches Auskommen, für Adam selbstverständlich war. Alles, was er benötigte, war im Überfluss vorhanden! Und trotz dieser körperlichen Sattheit blieb sein Herz hungrig - diese Sehnsucht, dieser Hunger war ein Teil des göttlichen Bildes, in welchem Gott ihn erschuf.

Die Veranlagung der Sehnsucht lag also tief in seinem Herzen! Und dann, nach einem Tiefschlaf (wir würden es heute als "Narkose" bezeichnen) stand nach Adams Erwachen plötzlich ein Weib vor ihm! In unserem heutigen Sprachgebrauch wird das Wort "Weib" meist negativ verstanden, doch das Gegenteil ist bei Adam der Fall, wobei wir anmerken möchten, dass die wörtliche Übersetzung "Männin" heißen muss.

Ieue Alueim bringt dieses Weib. zu Adam und damit wird ein weiterer Baustein der göttlichen Kulisse aufgebaut, denn dieses "Weib" bzw. eine ihrer Nachkommen, hier Maria, wird geadelt sein, die Menschwerdung Christi nach dem göttlichen Heilsplan möglich zu machen. Wir können immer wieder nur tauen u n Ihn, den Schöpfer aller Dinge, verherrlichen, wie weise Er alles aufbaut und wie in der Vollendung die ganze Schöpfung Seine Liebe erkennen wird.

1Mo 2:23

"Da sagt der Mensch: 'Dies war einmal Gebein von meinen Gebeinen und Fleisch von meinem Fleisch. Diese wird man Weib nenne; denn von ihrem Manne ist diese genommen.'"

Ieue Alueim führt dieses aus dem Mann geschaffene Weib zu dem Menschen - und nun dürfen wir einen Moment stille halten und. uns einmal vorstellen, was damals ablief! Was ging in dem Menschen Vor, als er das Weib sah? Die Worte, die unser Leitvers abgibt, sind hier wohl bei weitem zu schwach! Eines aber entnehmen wir den Worten des Menschen: Er stellte fest, dass ihm etwas von seinem Gebein und Fleisch fehlte, und dieses Fehlende entdeckte er bei dem Weib; wir können es "die weiblichen Attribute" nennen.

Adam (wir nennen ihn hier einmal schon mit diesem Namen) erkannte in dem Weib also ein Teil von sich selbst, und dieser Teil steht ihm jetzt gegenüber und die göttliche Aufgabe lautet: "Lernt euch zu lieben!" Was wir hier in den ersten Anfängen der Menschheit sehen, überträgt sich auf alle Nachkommen Adams. Sie stehen ihrem Schöpfer gegenüber und müssen durch Erfahrung lernen, Ihn zu lieben! Dieses Ziel, welches Paulus in 1Kor 15:28 anspricht, wird unser Gott und Vater auch erreichen, weswegen wir Ihn heute schon verherrlichen dürfen.

Aber gerade dieses "Fleisch", welches Adam entnommen und aus welchem das Weib nun bestand, war und ist es, welches Gott in ganz besonderer Art und Weise benutzte, um an ihm zu demonstrieren, was Licht und Finsternis, Gut und Böse ist! Gerne können wir heute einmal über Röm 7:18 nachdenken, wo Paulus angibt, dass in seinem Fleisch nichts Gutes wohnt!

1Mo 2:24

"Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und haften an seinem Weibe, und sie, die. zwei, werden zu Einem Fleisch."

Adam stellte fest, dass dieses Weib, welches ihm Gott zuführte, aus seinem Fleisch war und. .. sie werden, wie unser Leitvers sagt, zu "Einem Fleisch" werden. Bevor wir aber auf unseren Leitvers eingehen, möchten wir das gestern am Schluss angefangene Thema noch etwas ausweiten: das Fleisch:

Gott erschuf den Menschen aus Erdreich, wie es 1Mo 2:7 sagt, und in Vers 21 ist dann von "Zellen und Fleisch" die Rede, wobei gerade das Fleisch in Gottes Heilsplan eine wichtige Rolle spielt - es ist das Angriffsziel Satans!

Gott gab dem Menschen von Anfang an einen fleischlichen sterblichen Körper, um ihn darin die Finsternis und Gottesferne erleben zu lassen; das Fleisch hat also eine ganz bestimmte Aufgabe zu erfüllen! Nun ist es für uns interessant, schon hier in den Anfängen der Menschheit Gottes Urteil über das Fleisch zu hören, welches Er viel später in sEinem Wort niederschreiben ließ, eine Stelle haben wir gestern schon zitiert:

In seinem Fleisch, stellt Paulus in Röm 7:18 fest, wohnt nichts Gutes. Die im Fleisch sind, also das Fleisch kann gott nicht gefallen (Röm 8:8), ja mehr: Es steht in feindschaft gegen Gott (Röm 8:7). Und Joh 6:63 sagt: Das Fleisch nützt überhaupt nichts!

In dieses Fleisch, dessen Urteil wir jetzt kennen, stellte Gott den Menschen von Anfang an!

Wir führen auch heute das Thema "Fleisch" noch weiter aus, weil es uns in die Tiefe des Ratschlusses Gottes führt und wir so immer mehr erkennen dürfen, wie Er handelt, und - dass nichts dem Zufall oder gar dem vermeintlich freien Willen des Menschen überlassen ist.

Got hat, wie wir aus den gestrigen Bibelstellen erfahren haben, ein vernichtendes Urteil über das fleisch augestellt; nun ist es noch wichtig zu erfahren, wie das Ende des Fleisches aussieht:

"Denn Erdreich bist du, und zum Erdreich kehrst du zurück" (1Mo 3:19);

"Denn die Gesinnung des Fleisches ist der Tod" (Röm 8:6);

"Denn ebenso wie in Adam alle sterben ..." (1Kor 15:22).

Diese drei knappen Aussagen geben uns doch eine klare Antwort. Das göttliche Urteil über das Fleisch des adamitischen Körpers lautet: Zum Tode bestimmt!

Wir haben bis hierher all die bestehenden wissenschaftlichen Ausführungen und Hypothesen über die Erschaffung des Menschen ignoriert, weil Gott diese vermeintlich W Eisen zuschanden machen wird (1Kor 1:27), dafür soll uns von Anfang an wichtig werden, "wie" Gott handelt, "wie" Er eine Kulisse aufbaut, und "wie" Er auf dieser Kulisse vor der sichtbaren und unsichtbaren Welt Seinen Heilsplan ablaufen lässt.

Wir erleben einerseits durch unsere Leitverse den Beginn der Schöpfung und die Erschaffung des Menschen im Nachhinein mit, aber wir wissen andererseits heute auch aus dem vollendeten Wort Gottes, wie sich der Mensch entwickelt hat und wo er nun steht. Vor allem aber haben wir eine herrliche Antwort auf die frage, die sich wohl gestern ergab: "Warum ist das Fleisch zum Tode bestimmt?"

"Weil der Sohn Gottes, der Christus, genau in dieses Fleisch kam und in diesem Fleisch sterben musste!"

Im Gegensatz zu Adam und all seinen Nachkommen war die Sünde, die durch Adam ins Fleisch und damit auf alle Menschen kam, nicht in Ihm , Er ging als das makellose und fleckenlose Lamm, als welches er gemäß 1Petr 1:19-20 von dem Vater vorhererkannt war, ans Kreuz!

Wenn wir uns jetzt wieder zu jener Kulisse begeben, von welcher wir immer wieder in dieser Schrift schreiben, dann sehen wir, wie Gott dem Menschen einen Körper aus Fleisch gab, der aufgrund seiner göttlichen Bestimmung in den Tod und in die Gottesferne führen muss, damit Gott vor dem ganzen All an einem Holz auf Golgatha erzeigen konnte, was göttliche Liebe ist und vermag!

Was also von Anfang an erst einmal in den Tod führen musste und muss, führt durch das Kreuz Christi Jesu in das Leben in Herrlichkeit, wo Gott alles in allen sein wird.

Vielleicht dürfen wir an dieser Stelle erinnern, dass wir in dieser Schrift keine wissenschaftliche Abhandlung über viele vorhandenen Spekulationen betreffs der Entstehung des Alls, dem Alter der Erde und der Menschheit vornehmen, die allesamt auf gravierenden lückenhaften Beweisführungen beruhen, sondern vielmehr dahin führen wollen, dass wir einen wunderbaren Gott und Vater haben, der uns in Seinen geistgehauchten Enthüllungen , Seinem geschriebenen Wort, Rechenschaft über die Erschaffung des Menschen gibt, soweit Er dies überhaupt gegenüber uns Menschen nötig hat. Gerade die zwei sich ergänzenden Schöpfungsberichte im 1. und 2. Kapitel des 1. Buches Mose geben die Grundlage der Geschichte der Menschheit, und diese Grundlage führt uns. aus diesen Anfängen hinein in Gottes Vorsatz, Liebe zu geben und Liebe zurück zu empfangen, und dies alles zum Lobpreis Seiner Herrlichkeit!

Wenn wir jetzt auf unseren Leitvers schauen, dann wird uns gesagt, dass der erste Mensch und das aus ihm stammende Weib als "ein Fleisch" bezeichnet werden, und wir wissen jetzt, dass in diesem gemeinsamen Fleisch noch vor Eintritt der Sünde bereits Veranlagungen, wie Begehrlichkeit vorhanden waren, die dann zur Missachtung des göttlichen Gebotes führten. Wir bezeichnen Adam und Eva in diesem Zeitabschnitt als noch "unschuldig", was uns Gotte Wort aber nirgendwo so sagt, aber wir sehen einen Menschen, der geteilt wurde und der trotz der Teilung mit dem Weib "ein Fleisch" war, wo keiner selbstständig handeln konnte, ohne den anderen mitzuziehen.

Wir kommen heute (endlich ) zum Wortlaut unseres Leitverses, und der kann anders oder vereinfacht so wiedergegeben werden: Was zuvor getrennt wurde (aus Adam wurde das Weib genommen) wird in der Liebe wieder vereint, wobei hier die fleischliche Liebe angesprochen ist, die sich aber erst nach dem Sündenfall auswirkt. Gottes Ratschluss ist, dass es nicht bei dem ersten Menschenpaar bleibt, sondern dass diese, gleich den Tieren in 1Mo 1:22, fruchtbar sind, sich mehren und die Erde erfüllen. So wie aus dem einen Gott das gesamte All mit seiner unbegreiflichen Größe kommt, so stammt aus Adam die große Zahl an Menschen, welche die Erde bevölkert haben und n och immer bevölkern - allein dies z eigt uns die unfassbare Größe und Herrlichkeit Gottes!

Und so vollzog sich der Ratschluss Seines Willens, dass schon der erste Mensch Adam wegen dem Weib des Garten Edens verwiesen wurde, was ja eine Trennung von Gott bedeutete, die dann in die Zeugung von Kain führte, das heißt: Durch die Trennung von Gott 8unser Leitwort nennt es "verlassen von Vater und Mutter") wurde das erste Menschenpaar "ein Fleisch".

Mit der obigen Aussage können wir jetzt einen weiten Bogen schlagen und dies auf Gott Selbst beziehen: "Das All aus Gott" bedeutet ja auch eine Teilung - doch auf dem Fundament des vergossenen Blutes Jesu Christi kommt das All seinem Schöpfer wieder näher, bis es, wie in 1Kor 15:28 zu lesen ist, wieder in Liebe mit dem Schöpfergott vereint ist.

1Mo 2:25

"Und sie beide sind nackt, der Mensch und sein Weib, und sie schämten sich nicht."

Wir stehen mit unserem Leitvers kurz vor dem Sündenfall, das heißt, noch sind die beiden Menschen ohne Sünde und damit ein einem Zustand der Unschuld, wobei wir hier noch einmal anmerken möchten, dass diese "Unschuld" den Zustand des Menschenpaares bezeichnet, denn, wie schon vor einigen Tagen erwähnt, lag die Veranlagung zur Sünde von Anfang an in ihrem Fleisch und bedurfte lediglich eines Anreizes von außen, um aktiv zu werden.

Wir lesen nun, dass sich der Mensch und sein Weib ihrer Nacktheit nicht schämten ... warum nicht?

"Scham bzw. sich schämen" entsteht erst dort, wo eine gewiss Norm gegeben ist, die etwas vorgibt oder verlangt! Und wenn 8um einmal in der heutigen Zeit zu sprechen) der Mensch dieser Norm nicht entspricht, wenn er Regeln und soziale Vorgaben nicht er bringt, müsste er sich vor den anderen schämen! Doch welche Vorgaben, Regeln und ähnliches hatte das erste Menschenpaar? Keine! Und deshalb konnte gar kein Schamgefühl aufkommen, auch nicht wegen ihrer Nacktheit.

Wir fragen uns jetzt, warum Gott diese Aussage an diese Stelle Seines Wortes gesetzt hat? Weil es einen Zustand vor und nach dem Sündenfall gibt, wobei gerade die Schamhaftigkeit nach dem Sündenfall aktiviert wurde, was wir im nächsten Kapitel miterleben dürfen. Interessanterweise gaben erst das Gebot Gottes und der Ungehorsam des Menschen den Anreiz zur Schamhaftigkeit und danach, dass Adam sein Weib erkannte, wie wir noch in 1Mo 4:1 ff lesen werden.

Lies weiter:
1. Mose - Kapitel 3