Die Stimme der Weisheit - Spr 8:1
aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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64. Die Stimme der Weisheit - Spr 8:1
Ist es nicht die Weisheit, die ruft, und erhebt nicht die Einsicht ihre Stimme?
So leitet das 8. Kapitel der SPRÜCHE auch zahlensymbolisch den "Neubeginn" und die "Neuschöpfung" ein. Wie anders könnte die Erneuerung beginnen, als durch die Stimme Christi, der ja die Weisheit Gottes ist?! Der natürliche Mensch jedoch hört die Weisheitsstimme nicht, sondern tappt im Dunkel der Gottesferne und im Nebel der Philosophie herum! Hat doch Gott "die Weisheit verschlossen im Geheimnis" (1Kor 2:7) und sie dadurch den Mächten der kosmischen Weisheit verborgen! Dem entspricht Hi 28:12-22, wonach die Gottesweisheit weder im "Lande der Lebendigen", noch in der "Tiefe" und im "Meer" noch im "Abgrund des Todes" gefunden werden kann. "Denn sie ist verborgen vor den Augen aller Lebendigen, und vor den Vögeln des Himmels ist sie verhüllt" (dies sind, symbolisch gesehen, die Dämonen); selbst Abgrund und Tod "haben nur ein Gerücht von ihr gehört". Gott jedoch "versteht ihre Wege", den Weg des Christus durch die Heilsgeschichte.
Es ist das Wunder der göttlichen Offenbarung, dass in Christus Jesus die Weisheit ihre Stimme erhoben hat, um Gottes Wesen und Plan zu enthüllen! Wie oft verkündeten die Propheten des Alten Bundes ihre Botschaft als "Ausspruch JAHWEHs"; doch in Christus erschallte Gottes Weisheitsstimme am reinsten und klarsten! "Nachdem Gott vielfältig und in mannigfacher Weise in der Vergangenheit geredet hat in den Propheten, hat Er am Ende der Tage zu uns geredet in einem, der SOHN ist!" So beginnt Hebr 1. die unüberbietbare Offenbarung Gottes in Christo zu preisen. Zur Stimme der Gottesoffenbarung gehören die stimmbildenden Organe des Mundes, der Zunge, der Lippen und des Gaumens. Man sollte hierzu einmal Spr 8:6-8 - [Spr 10:11]-14.20.21 - Spr 15:1-4 - Spr 18:4 lesen, um daran die ganze Lieblichkeit und Fülle des offenbarten Weisheitswortes Christi zu erkennen! Mit Johannes dem Täufer ist man dann als "Freund des Bräutigams" hocherfreut, wenn man Jesu Stimme hört (Joh 3:29).
Zwar ist es Kennzeichen des "seelischen Menschen", dass er die Stimme der Weisheit und des Geistes Gottes nicht verstehen kann, Jesu "Schafe" jedoch kennen Seine Hirtenstimme, sie hören und verstehen sie (1Kor 2:14 - Joh 10:4.16.27). Sie sind befähigt, sie von den Stimmen menschlicher, kosmischer und dämonischer Weisheit zu unterscheiden und laufen darum keinem "Fremden" nach, der sich als Hirte ausgibt und doch nur ein Verführer ist (Jak 3:15). Weil sie Gott lieben, sind ihnen Geheimnisse geoffenbart, die kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, und die in keines Menschen Herz gekommen sind (1Kor 2:9). Wie gewaltig und majestätisch die Stimme JAHWEHs ist, vermag uns die siebenfache Aussage über sie in Ps 29. zu lehren. "Die Stimme JAHWEHs erschüttert die Wüste..." (Spr 8:8), sie erschüttert aber auch gebeugte Menschenherzen! Welches Wunder der Offenbarung ist es, dass wir durch die Fleischwerdung Christi Gottes Stimme ertragen und vernehmen können - als Stimme der werbenden Liebe und des Trostes! Wenn auch die Stimme der "Rufer" nach Jes 40:6-8 die Vergänglichkeit alles irdischen künden muss, so besteht doch ihre eigentliche Verkündigung darin, zu bezeugen, dass Gottes Wort in Ewigkeit bleibt und sich heilsgeschichtlich verwirklicht. Durch die Stimme der Weisheit errichtet Gott inmitten eines universalen "Friedhofs und Totenackers" das Zeichen der Hoffnung!
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