Die Inschrift auf der Herzenstafel - Spr 3:3-4

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24. Die Inschrift auf der Herzenstafel - Spr 3:3-4

Güte und Wahrheit mögen dich nicht verlassen; binde sie um deinen Hals, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens; so wirst du Gnade und gute Einsicht finden - in den Augen Gottes und der Menschen!

"chäsäd" (Gnade, Güte Huld) und "ämuna" (Wahrheit, Treue, Glaubwürdigkeit, Beständigkeit) sind wesentliche Eigenschaften JAHWEHs, des Christus, der das Volk als "Felsen Israels" begleitete. In Seiner 13-tägigen Namensherrlichkeit (2Mo 34:6-7) findet sich auch der Wesenszug: "Groß an Güte und Wahrheit" oder "reich an Huld und Treue". Als Moses in seinem Liede den JAHWEH-Namen ausrufen wollte sprach er: "DER FELS" vollkommen ist Sein Tun, denn alle Seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und ohne Betrug, gerecht und gerade ist ER" (5Mo 32:4)! Solche Gottestreue gründet in der unwandelbaren Wahrheit und Selbstverpflichtung Seinem eigenen Wesen gegenüber. So kann Er geradezu als der "Gott des Amen", d.h. als "Gott der Treue", benannt werden (Jes 65:16). In dem "Einziggezeugten voller Gnade und Wahrheit" wurde dies völlig offenbar, denn "das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und Wahrheit aber ist durch Jesus Christus geworden" (Joh 1:14.17).

Die Wesenseigenschaften Gottes und Christi werden nun auch dem Frommen auf seinem Sohnesweg verheißen; auch er darf reich werden an Güte und Huld, Wahrheit, Glaubwürdigkeit, Beständigkeit und Treue! Was aber soll es bedeuten, dass er diese köstlichen Christuseigenschaften um seinen Hals binden (BA: knüpfen) und auf die Tafel seines Herzens schreiben soll? Man wird hier erinnert an den gläubigen Juden, der nach 5Mo 6:8 und 2Mo 13:16 mit den Gebetsriemen Kapseln auf der Stirne und auf dem linken Arm (in Herzensnähe) befestigte; diese enthielten verschiedene Schriftstellen wie das Gebet "Höre Israel..." (5Mo 6:4-9 - 5Mo 11:18-21). Durch das Binden der "Teffilin" sollte er zeigen, dass sowohl Herz und Handeln, als auch das Denken gottgeheiligt seien (vgl. 2Kor 10:5). Doch um den Hals hängte der Hohepriester auch das Amts- und Brustschild mit den zwölf Edelsteinen, welche die Namen der Stämme Israels trugen. In der biblischen Symbolik bedeutet der Hals die Dienstbarkeit und das freiwillige Lastentragen, das Herz die Zuneigung, die Liebe und das Erbarmen. Beides soll von Güte und Gnade, aber auch von Treuen und Wahrheit geprägt sein! Beide Wesenselemente sollen - in der Bindung an Gottes Wort - eng miteinander verknüpft sein, so dass wir "die Wahrheit festhalten in Liebe" (Eph 4:15).

Schreibe sie auf die Tafel deines Herzens! Während die äußere Gebetshaltung und Kleidung zur inhaltslosen Tradition erstarren kann, gehört es zum Wesen des Neuen Bundes, dass Gottes Gesetz ins Herz geschrieben wird (Jer 31:31-34). Auf solche "fleischerne Tafeln des Herzens" schreibt Gott "nicht mit Tinte, sondern mit Seinem Geist" (2Kor 3:3-6). Auf diese Weise können wir zu"Briefen Christi" werden. Wir wissen heute, wie sich Gedächtnisinhalte chemisch und neurophysikalisch dem Gehirn einprägen, und dass die so entstehenden "Engrammen" (Gehirnschriften) nicht mehr löschbar sind. Wie viele sind belastet durch solche Gehirnschrift des Bösen, durch Gedanken und Bilder des Fluches! Gott bietet uns an, Seine Güte und Wahrheit, Huld und Treue dem Herzen und dem Gehirn einzuschreiben. Nur auf diesem Wege kann der Christusfriede unsere Herzen und unser Denken wie in einer Festung bewahren (Phil 4:7). Das führt zu einem Wachstum in Gnade und guter Einsicht. (DEL: feiner Klugheit; BA: Klugheit des Guten), die nicht nur Gott, sondern auch Menschen offenbar wird. Auch Jesus "nahm zu an Weisheit und Größe und Gunst bei Gott und den Menschen" (Lk 2:52). Auch wir sollen, angesichts der baldigen Wiederkunft unseres Herrn, unsere Milde und Sanftmut allen Menschen kundwerden lassen (Phil 4:5).

Ps 33:18 bezeugt: "Das Auge JAHWEs ist gerichtet auf die, welche ihn fürchten, welche auf Seine Güte harren!" Und der Apostel Paulus hat darum Vorsorge getragen für das, was ehrbar ist, nicht allein vor dem Herrn, sondern auch vor Menschen (s. 2Kor 8:21). Darum wollen auch wir uns "allezeit üben, ein unanstössiges Gewissen zu haben vor Gott und den Menschen" (Apg 24:16).

Lies weiter hier:

25. Vertrauen von ganzem Herzen - Spr 3:5-6