Die Augen des richtenden Königs - Spr 20:8-9

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229. Die Augen des richtenden Königs - Spr 20:8-9

Ein König, der auf dem Throne des Gerichts sitzt, zerstreut alles Böse mit seinen Augen. - Wer darf sagen: Ich habe mein Herz gereinigt, ich bin rein geworden von meiner Sünde?

Vielfach spricht Gottes Wort vom Thron de Gerichts. Als der "König der ganzen Erde" hat Gott sich "auf den Thron Seiner Heiligkeit gesetzt" (Ps 47:8); dies wird sich am Ende dieser Weltzeit erfüllen, wenn der wiederkehrende Christus "auf dem Thron Seiner Herrlichkeit sitzen" und alle Völker des Erdkreises, aber auch die zwölf Stämme Israels richten wird, um sie durch Gericht hindurch zur Wiedergeburt zu führen (Mt 25:31-46 - Mt 25:28). Schließlich aber findet vor dem "großen weißen Thron" das Endgericht über alle Toten statt, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht auferstanden sind (Offb 20:11-15). Wie groß ist demgegenüber die Tatsache, dass es für solche, die in Christo Jesu sind, kein Verdammungsurteil mehr gibt, sondern nur noch ein letztes Reinigungsgericht vor dem Throne Christi (Röm 8:1 - 2Kor 5:10)!

Letztlich dienen alle Gottesgerichte dazu, das Böse zu zerstreuen und zu vertilgen, so wie ja der wiederkehrende Christus "Durch den Hauch Seines Mundes" den Antichristen und alle, die ihm dienten vernichten wird (2Thes 2:8). Wie das göttliche Gerichtsverfahren eröffnet wird, schildert uns Dan 7:9-10. "Und ich schaute, bis Throne aufgestellt wurden, und ein Alter an Tagen sich setzte; Sein Gewand war weiß wie Schnee, und das Haar Seines Hauptes wie reine Wolle; Seinen Thron umgaben Feuerflammen, und dessen Räder waren ein loderndes Feuer... Das Gericht setzte sich, und Bücher wurden geöffnet."

Doch sind es des Königs furchterweckende, durchbohrende Augen, die alles Böse zerstreuen (s. 1Kö 3:28). "Vor dem Blick eines Königs, dem es um Recht und Gerechtigkeit zu tun ist, hält nichts Böses stand; verbrecherische Werke und Pläne, von diesen Augen durchschaut und damit auch gerichtet, werden auseinander gesprengt und zerstieben mit der dem Gemeinwesen drohenden Gefahr in alle Winde" (DEL).

"Die Augen JAHWEHs sind an jedem Ort, sie schauen aus auf Böse und Gute" bezeugt Spr 15:3. Es sind "die Augen dessen, vor dem alles bloß und aufgedeckt ist" - "Augen, wie Feuerflammen" (Hebr 4:13 - Offb 1:14). Der Apostel Johannes durfte das Lamm Gottes schildern - ausgerüstet mit "sieben Hörnern", d.h. mit absoluter Vollmacht, und mit "Sieben Augen", dem Bilde vollkommener Allwissenheit (Offb 5:6). Angesichts dieser alles durchdringenden Augen gilt es: "Wer darf sagen: Ich habe mein Herz gereinigt, ich bin rein geworden von meiner Sünde? Ist doch selbst unsere Gerechtigkeit "wie ein unflätiges Kleid" (Jes 64:6)! Auch "die Großen im Reiche Gottes", wie der Hohepriester Josua, stehen in solchem Gericht und werden bei der Anklage Satans vor Gottes Thron als "mit schmutzigen Kleidern angetan" erfunden. Erst die Neueinkleidung durch den Herrn, "der Jerusalem erwählt hat", könnte von Josua das Gericht abwenden (Sach 3:1-5).

Wer darf sagen: Ich habe mein Herz gereinigt...? Nur der Christus, als der "König der Herrlichkeit", darf "Steigen auf den Berg JAHWEHs", weil Er "unschuldiger Hände und reinen Herzens ist, nicht zur Falschheit erhebt Seine Seele und nicht betrügerisch schwört"(Ps 24.)!

Und doch gibt es auf die Frage aus Spr 20:9 durch die Gnade Gottes noch eine andere Antwort: "Das Blut Jesu Christi Seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde! Dieser grundsätzlichen Reinigung und Läuterung unseres Herzens und Lebens sollt die tägliche Reinigung im Wasserbad des Wortes folgen; dann gilt uns der Zuspruch Jesu "Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe!" (vgl. 1Jo 1:7 mit Joh 15:3).

Der König... zerstreut alles Böse mit einen Augen. Als Petrus seinen Herrn dreimal verleugnet hatte, zuletzt mit dem Schwur einer Selbstverfluchung, krähte der Han, "und der Herr wandte sich um und blickte Petrus an" (Lk 22:61)! Mit welchen Augen hat der König seinen untreuen Knecht angeschaut? Mit den furchterweckenden durchbohrenden Augen lodernden Zornes und richterlicher Unbestechlichkeit? Oder vielmehr mit den Augen dessen, der am Grabe des Lazarus Tränen vergoss, den barmherzigen Augen dessen, der für Petrus betete, dass sein Glaube nicht aufhöre? Seine Güte leitete den gefallenen Jünger zur Buße!

So gibt es auch in unserem Leben besondere Höhepunkte, wo wir den Augen Gottes und Christi gegenübergestellt werden. In 1Tim 6:13-14 lesen wir nach dem Grundtext: "Ich gebiete dir vor den Augen Gottes, der das All ins Leben zeugt, und vor den Augen Christi Jesu, der vor Pontius Pilatus das gute Bekenntnis bezeugt hat: Bewahre das Gebot unbefleckt und unsträflich bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus!" Wie wird uns sein, wenn wir Jesus sehen werden wie Er ist und Ihm dadurch gleichgestaltet werden! Wer diese Hoffnung hat, der reinigt sich (1Jo 3:1-3)!


Lies weiter hier:

230. Die "Prophetie" kindlicher Handlungen - Spr 20:11