Auch im Tode getrost - Spr 14:32

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149. Auch im Tode getrost - Spr 14:32

In seinem Unglück wird der Gesetzlose umgestoßen, aber der Gerechte vertraut noch in seinem Tode.

Im Blick auf sein unausweichliches Sterben ist der Mensch normalerweise "durch Todesfurcht das ganze Leben der Sklaverei unterworfen" (Hebr 2:15). Daran ändert sich auch nichts, wenn wir den Gedanken an den Tod verdrängen, die Sterbenden in Intensivstationen und Sterbeheime abschieben und uns allenfalls ihrer Beerdigung aussetzen. Wenn dem Gottlosen Unglück widerfährt, ihm Böses zustößt, etwa weil ihm der Arzt eine unheilbare Krankheit offenbart, dann bricht die Todesfurcht wie eine Sturzflut über ihn herein, und er erwartet den endgültigen "Todesstoß", er wird umgestoßen (E), gestürzt (BA) fortgestoßen (PAR), wie er meint, ins bodenlose Nichts. "Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach aber (kommt das Gericht", so fasst Hebr 9:27 die Namen der ersten Generationsfolge zusammen. ADAM (der Mensch) - SETH (gesetzt...zur) - ENOSCH (Vergänglichkeit, Sterblichkeit). Dem entspringt alle Lebensangst und Todesfurcht und alle "Todesphilosophie" der Weltweisheit. Manch einer versucht, wie der von SAUL gefangenen Amalekiterkönig AGAG, den Gedanken an den Tod durch eine permanente Selbstbetäubung und Lebenslust zu überspielen, um hernach um so bittere den Schmerz des Todes zu erfahren! "Und Samuel sprach: Bringt Agag, den König der Amalekiter zu mir her! Und Agag kam lustig zu ihm; und Agag sprach: Fürwahr, die Bitterkeit des Todes ist gewichen!" Doch Samuel hieb Agag in Stücke vor JAHWEH in Gilgal (1Sam 15:32-33).

Der Gerechte vertraut auch in seinem Tod (E); er ist auch in seinem Tod geborgen (BUB); er ist auch in seinem Tode getrost (Luther). Er birgt sich an Seinem Gott. Wer von uns würde nicht als ein solcher Gerechter in den Tod gehen wollen? Wir können dies nur als solche, die durch den Gekreuzigten von aller Schuld befreit sind und darum dem Verdammungsgericht Gottes nicht entgegenzugehen brauchen! Nur im Glaubensblick auf den Erlöser und Bürgen Jesus kann ich als Gerechter im Sterben getrost und gesichert sein. Er selbst hat es beschworen: "Amen, Amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem vertraut, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist (schon jetzt) aus dem Tode ins Leben übergegangen" (Joh 5:24). Weil unser Herr am Kreuz den Teufel zunichte gemacht hat, der bis dorthin die Autorität des Todes innehatte, konnte Er uns von der lebenslangen Todesfurcht befreien (Hebr 2:14). Wohl dem, der in dem Bedenken, dass er sterben muss, so seine Tage zählt, dass er dereinst "ein Herz voller Weisheit heimbringt" (Ps 90:12 nach einer jüdischen Übersetzung).

Freilich bringt das kreatürliche Sterben auch dem Glaubenden noch Not, wenn er auch darum weiß, dass er in die Heimat zu Seinem geliebten Herrn geht! So betete der fromme König Hiskia in seiner Todesnot "Dem Löwen gleich, also zerbrach Er alle meine Gebeine. Vom Tage bis zur Nacht wirst Du ein Ende mit mir machen! Wie eine Schwalbe, wie ein Kranich, also klagte ich; ich girrte wie eine Taube. Schmachtend blickten meine Augen zur Höhe: O Herr, mir ist bange! Tritt als Bürge für mich ein" (Jes 38:13-14)! Bei der Schilderung des Todes Jesu in der Matthäuspassion von J.S. Bach erklingt der Choralvers: "Wenn ich einmal soll scheiden, so scheide nicht von mir, wenn ich den Tod muss leiden, so tritt DU dann herfür, wenn mir am allerbängsten wird um das Herze sein, so reiß mich aus den Ängsten, kraft Deiner Angst und Pein!"

Ja, im Tode erlöschen alle irdischen Unterschiede zwischen arm und reich, Mann und Frau, jung und alt, zwischen freien und Knechten - nur ein Unterschied bleibt bestehen: Während der Gesetzlose umgestürzt und fortgestoßen wird, um das Gericht zu erleiden, "fern vom Angesicht des Herrn (2Thes 1:9), gibt es Leute die gesichert, vertrauensvoll und getrost in den Tod gehen, weil Gott sie um Jesu willen gerecht gesprochen hat und sie "um Seines in ihren wohnenden Geistes willen auferwecken wird" (Röm 8:11). Während um 15 Uhr am Rüsttag zum Passah ganz Israel da Abendgebet sprach: "In Deiner Hand sind die Seelen der Lebendigen und der Toten, In Deine Hände übergebe ich meinen Geist, Du hast mich erlöset, Herr, Du Gott der Treue... Im Namen des Herrn, des Gottes Israels: Zu meiner Rechten Michael, zu meiner Linken Gabriel, vor mir Uriel, hinter mir Raphael und über meinem Haupte die Schechina Gottes!" betete es Jesus, der Gerechte, in der Form, wie es ihn Maria in Seinen Kindertage gelehrt hatten wenn Er abends in seinem Bettlein lag: "Abba, in Deine Hände befehle ich meinen Geist!" Im Vertrauen zu Seinem Gott und Vater neigte Er das Haupt und verschied.

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150. Stille Weisheit - schreiende Dummheit - Spr 14:33