Stille Weisheit - schreiende Dummheit - Spr 14:33

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
zurück zu: 149. Auch im Tode getrost - Spr 14:37


150. Stille Weisheit - schreiende Dummheit - Spr 14:33

Die Weisheit ruht (still, verborgen) im Herzen des Verständigen, aber was im Inneren des Toren ist, tut sich kund.

Wir leben in der Heilszeit der Verborgenheit Gottes und Seines Christus. "Wir sehen Jesus das All noch nicht unterworfen" (Hebr 2:8) Auch der Sohn Gottes selbst ist "verborgen in Gott", und unser Leben ist es mit Ihm. Was wir unter dem Einfluss des Heiligen Geistes innerlich geworden sind, bleibt letztlich ein Geheimnis, das man nur wenigen Vertrauten offenbaren kann. daran ändert auch eine große Willigkeit zum Zeugnisgeben nichts. "Erst, wenn der Christus, unser Leben enthüllt werden wird, werden auch wir, gemeinsam mit Ihm, enthüllt werden in Herrlichkeit" (Kol 3:1-4). Auch "Gottes Weisheit", samt den Tiefen des göttlichen Wortes, "ist verborgen (oder verschlüsselt) in einem Geheimnis", wenn auch der göttliche Geist es denen enthüllt, die ihn lieben (1Kor 2:7.10).

"Es glänzt der Christen inwendiges Leben, obgleich sie von außen die Sonne verbrannt. Was ihnen der König des Himmels gegeben, ist keinem, als ihnen nur selber bekannt. Was niemand verspüret, was niemand berühret, hat ihre erleuchteten Sinne gezieret und sie zu der göttlichen Würde geführet."

So ruht auch die Weisheit, einem verborgenen Schatz gleich, im Herzen, im Lebenszentrum des Verständigen. Dies dürfen wir jedoch nicht so missverstehen, als ob wir "das Pfund" der göttlichen Gabe in uns "vergraben" sollten, wovor uns ja das Gleichnis Jesu warnt. Freilich sollte man nach Jesu Weisung "die Perlen" auch nicht "vor die Säue werfen", denn der "seelische Mensch kann nicht erfassen, was aus dem Geist Gottes stammt, denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es auch nicht erkennen" (Mt 7:6 - 1Kor 2:14); doch "reden wir Gottes Weisheit unter den Zielstrebigen", Erwachsenen oder Gereiften (1Kor 2:6)!

Gleicht der Verständige hierin nicht dem Zelt der Begegnung, das von außen durch unansehnliche Decken verhüllt war, im Inneren aber kostbarste Goldgeräte barg, im Allerheiligsten über der Bundeslade sogar die Gottesgegenwart der Schechina? So ruht im Allerheiligsten unseres GEISTES die Bundeslade des Wortes als der Thronort JAHWEHs und Seiner "Geistesgegenwart", und im Heiligtum der SEELE erstrahlt das Licht des Wortes, nährt uns die Fülle des Lebensbrotes und steigt der Weihrauch des Gebetes empor.

Die Weisheit im Inneren aber ist die Hoffnung, welche die unruhige Seele im Allerheiligsten verankert, wo die Quelle des Friedens entspringt und der Ruheort des göttlichen Geistes ist. Wer um Jesu willen leidet und geschmäht wird, auf dem ruht der Geist der Herrlichkeit (1Petr 4:14).

Was aber tut sich aus dem Inneren des Toren kund, so dass es für jedermann erkennbar wird? Es ist das Geplapper inhaltsloser Rede, ist die aus dem Nichts strömende Wörterfülle, die der Tor für Weisheit hält. Wie vieles an solchem "Wortgeräusch" wird heute auch von einflussreichen Personen produziert! Indem man ihnen Beifall zollt bekundet man die eigene Torheit. 1Kor 1:20 spricht von den "Diskussionsrednern dieses Äons" und von der "Weltweisheit", die vor Gott zur Torheit geworden ist! Von solcher Illusion einer "Erfüllung" spricht Jes 29:8 als von einer "Weisheit", die wie eine aufgeblähte Seifenblase zerplatzt: "Und es wird geschehen, gleichwie der Hungrige träumt, und siehe, er isst - und er wacht auf, und seine Seele ist leer; und gleichwie der Durstige träumt, und er wacht auf, und siehe, er ist matt, und seine Seele lechzt..." (vgl. 1Kor 8:1). Das Plappern der Toren wird vom Talmud mit dem Geldstück in einer Flasche verglichen, das, wenn man die Flasche schüttelt, "kisch, kisch" schreit (DEL) Wie viele Worte gibt es doch, die eigentlich nichts besagen und nur eine innere Leere verdecken wollen. So werden Philosophie und Menschentradition als inhaltsloser Betrug erwiesen (Kol 2:8). "Niemand verführe euch durch inhaltslose Worte!" mahnt Paulus in Eph 5:6. Auch aus unserem Herzen und Mund sollte "kein faules Wort hervorgehen, sondern das, was irgend gut ist zur notwendigen Auferbauung" (Eph 4:29). Der Apostel ermahnt uns: "Euer Wort sei allezeit in Gnade mit Salz gewürzt, damit ihr wisst, wie ihr jedem einzelnen antworten könnt" (Kol 4:6). So bringt der gute Hausvater" aus dem Schatz seines Herzens und aus der Tiefe der in ihm wohnenden Weisheit stets Altbewährtes, aber auch immer wieder Neues hervor (Mt 13:52)

Lies weiter hier:

151. Gerechtigkeit erhöht ein Volk - Spr 14:34