Die Herrlichkeit und Macht des neuen Menschen

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nach dem gleichnamigen Buch von Andrew Jukes

"Der neue Mensch und das ewige Leben"

Gedanken über das zwölffache "Wahrlich, wahrlich!" des Sohnes Gottes im Evangelium Johannes

in Bearbeitung


1. Der "Amen" und "der Jünger der da zeugt" - Einleitung
2. Die Heimat des neuen Menschen - Das erste "Wahrlich, wahrlich"
3. Die Geburt des neuen Menschen - Das zweite "Wahrlich, wahrlich"
4. Das Gesetz des neuen Menschen - Das dritte "Wahrlich, wahrlich"
5. Die Speise des neuen Menschen - Das vierte "Wahrlich, wahrlich"
6. Die Freiheit des neuen Menschen - Das fünfte "Wahrlich, wahrlich"
7. Die göttliche Natur des neuen Menschen - Das sechste "Wahrlich, wahrlich"
8. Der Dienst des neuen Menschen - Das siebte "Wahrlich, wahrlich"
9. Das Opfer des neuen Menschen - Das achte "Wahrlich, wahrlich"
10. Die Erniedrigung des neuen Menschen - Das neunte "Wahrlich, wahrlich"
11. Die Herrlichkeit und Macht des neuen Menschen - Das zehnte "Wahrlich, wahrlich"
12. Der Schmerz und die Freude des neuen Menschen - Das elfte "Wahrlich, wahrlich"
13. Die Vollendung des neuen Menschen - Das zwölfte "Wahrlich, wahrlich"
14. Der neue Mensch und das ewige Leben - Schluss

Das zehnte "Wahrlich, wahrlich"

11. Die Herrlichkeit und Macht des neuen Menschen

Joh 14:8 Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns.
Joh 14:9 Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Und wie sagst du: Zeige uns den Vater?
Joh 14:10 Glaubst du nicht, daß ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst; der Vater aber, der in mir bleibt, tut seine Werke.
Joh 14:11 Glaubt mir, daß ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist; wenn aber nicht, so glaubt um der Werke selbst willen!
Joh 14:12 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch::: Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zum Vater gehe.
Joh 14:13 Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das werde ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn.
Joh 14:14 Wenn ihr mich etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun.

I. Der Sohn offenbart den Vater

Da neunte "Wahrlich, Wahrlich" stellt uns die Erniedrigung des neuen Menschen vor Augen und zeigte, dass Er selbst in seiner Erniedrigung verherrlicht wird und Gott in ihm. Denn Gott wohnt in demütigen Herzen. Niedrigkeit und Demut sind daher Herrlichkeit, weil sie Gott Raum geben, damit Er sich im Menschen darstelle. Das zehnte "Wahrlich, Wahrlich" sagt uns, welche diese Herrlichkeit ist. Die Herrlichkeit des Sohnes oder des neuen Menschen ist die, dass er den Vater offenbart. Die tut Er aber kraft der Innewohnung des Vaters, gleichwie auch diejenigen, in denen Er wohnt, Ihn kraft Seines Wohnens in ihnen verklärt, so dass sie selbst auch verklärt werden.

Unser Herr bezeugt hier Folgendes: - "Wer mich sieht, sieht den Vater; wie sprichst du dann: 'Zeige uns den Vater?' glaubst du nicht, dass ich im Vater und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst. Der Vater, aber, der in mir wohnt, tut die Werke. Glaubt mir, dass ich im Vater bin und der Vater in mir; wo nicht, so glaubt mir doch um der Werke willen! Wahrlich, Wahrlich, ich sage euch, wer an mich glaubt, der wird die Werke tun, die ich tue, und wird noch größere als diese tun, denn ich gehe zum Vater; und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, auf dass der Vater geehrt werde im Sohn" (Joh 9:13). Das ist also die Herrlichkeit des neuen Menschen: Gott den Menschen offenbaren und Seine Werke in der Kraft Seiner Gemeinschaft und Einheit zu wirken. Das vollkommene Beispiel hiervon ist der geliebte Sohn. Als Seine Glieder aber ist es unser Beruf Ihn zu offenbaren, wie Er den Vater offenbarte.

Hierin wie in allem, was den neuen Menschen kennzeichnet, steht er im Gegensatz zum alten Menschen. Der alte Adam freut sich nicht nur in allem nach seinem eigenen Willen zu leben, sondern zeigt sich auch gern, indem er jede Gabe, die er empfangen haben mag, produziert, als sei sie sein eigen. Wir wissen, dass seine letzte Darstellung darin bestehen wird, dass er vorgibt, er sei Gott" (2Thes 2:4). Dies ist es, was er in allen Dingen zu tun anstrebt. Sogar im Tempel und beim Dienst Gottes kann er "sich zeigen" und sich jedes Gute anmaßen, das durch ihn gewirkt sein mag, indem er vergisst, dass alles von Gott ist, und dass wir Ihm nur das Seine zurückgeben (1Chr 29:14.16 o. 1Chr 30:14.16). Die Herrlichkeit des neuen Menschen besteht darin, dass er Gott offenbart, dass der Vater, der in ihm wohnt, die Werke tut, dass daher die, welche ihn sehen, den Vater sehen, weil er im Vater ist, und der Vater in ihm. Mit einem Wort, er lebt hier, um den Vater offenbaren. Denn "niemand hat Gott jemals gesehen", nur "der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, dieser hat Ihn kundgetan" (Joh 1:18). Christi Glieder aber leben zum gleichen Zweck; denn "wie Er ist, so sind auch wir in dieser Welt" (1Jo 4:17) gesetzt, um als Lichter in dieser Welt zu leuchten (Phil 2:15), um Seine Tugenden zu verkündigen, (1Petr 2:9), damit die Welt Gott in Seinen Söhnen erkenne. Die Heilige Schrift ist ja Sein Zeugnis an die Gemeinde (Joh 5:39). Die Gemeinde aber ist Sein Brief, "der von allen erkannt und gelesen wird" (2Kor 3:3). Ihr Beruf ist es, den Vater einer Welt zu offenbaren, die Ihn nicht kennt, und Seine Werke zu tun, obwohl die Menschen sie nicht achten.

All dieses wird hier ins Licht gestellt. Zuerst redet der Herr von Sich Selbst, sodann von den Gläubigen. Und was Er von den Gläubigen aussagt, dass sie "Seine Werke tun werden", ist der Beweis, den Er dafür anführt, dass sie in Ihm sind und Er in ihnen ist, so wie Er im Vater ist und der Vater in Ihm.

1. Das Geheimnis Seiner Macht

Redet der Herr von Sich Selbst. Er behauptet, dass Er den Vater offenbare: und dies ist Seine Herrlichkeit, dass Seine Werke nicht die Seinen sind, sondern die dies Vaters: und dies ist das Geheimnis Seiner Macht. Der Gedanke wird wiederholt: "Wer mich sieht, der sieht den Vater. Wie sagst du denn: Zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir? Die Worte, die ich rede, die rede ich nicht von mir selbst; der Vater aber, der in mir wohnt, dieser tut die Werke. Glaubt mir, dass ich im Vater bin und der Vater in mir; wenn nicht, so glaubt mir doch um der Werke willen!" (Joh 13:9-11).

Das ist die Wahrheit betreffs des Sohnes Gottes, welche die Kirche allgemein bekannt. Sie weiß, dass Gott Licht (1Jo 1:5) Liebe (1Jo 4:8:16) und Geist (Joh 4:24) ist, und dass diese Strahlen Seines Wesens ohne Maß kundgetan werden können, denn in Einem wenigstens, der hier im Fleisch, in unserem Ebenbild gewandelt ist, wurden sie kundgemacht; ja sie weiß, dass, wie wunderbar auch Seine Offenbarung in der äußeren Natur ist, in der Gott sich einigermaßen auf der Erde offenbart, - denn "Seine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes", dass Er etwas von Sich Selbst in dem weiten Meer offenbart, denn "Seine Gerichte sind eine große Tiefe" (Ps 36:7), etwas in den Geschöpfen, in dem Auge des Adlers, in des Löwen Kraft, in der Sanftmut des Lammes und in der Stärke und geduldigen Arbeit des Ochsen für andere und nicht weniger im Weinstock, im Ölbaum, der des Menschen Gestalt schön macht, und im Brotsamen, der sein Herz stärkt, so dass Cherubim und Seraphim beständig rufen: "Heilig, heilig heilig ist der Herr Zebaoth, Himmel und Erde sind voll von Seiner herrlichen Majestät!"- dass aber trotzdem die Offenbarung Seiner Selbst im Fleisch Jesu Christi unendlich viel größer ist als alle diese anderen Kundgebungen, denn Er ist der Glanz der Herrlichkeit Gottes und das Ebenbild Seines Wesens!" (Hebr 1:8).

Der Mensch ist die wahrhafte Schechinah (1Kor 11:7) ja die Wohnstätte Gottes selbst, und in ihm ist Gott erkannt worden und soll Er erkannt werden, wie es nirgends anders möglich ist. Ja, sogar das Geheimnis der Dreieinigkeit leuchtet im Menschen hervor, wie wir dasselbe nirgends anders finden, wo Wille, Verstand und Liebe sich in einem Geist offenbaren. Vor allem wurde dies an dem ersehen, welcher hier sagte: "Wer mich sieht, der sieht den Vater", in dessen Weise der Mensch den lebendigen Gott geschaut hat. Es mag gut sein, hier einen Augenblick innezuhalten, um dieses große Gesicht zu betrachten, denn es gibt kein ähnliches im ganzen All.

Gott ist Licht