Ein treulos behandelter Bruder - Spr 18:19

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211. Ein treulos behandelter Bruder - Spr 18:19

Ein Bruder, an dem man treulos gehandelt hat, widersteht mehr als eine starke Burgstadt; und Streitigkeiten sind wie der Riegel seines Palastes.

Treue unter den Menschen ist ein seltenes Gut. Sie ist ausgezeichnet durch Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit und verbürgt die Beständigkeit eines Charakters in Freundschaft, Bruderschaft und Ehe. Sie ist ein Abglanz der Gottestreue (ämunah) in dieser Welt der Untreue, der Trennungen, Zerwürfnisse und Rechtsstreitigkeiten (BA). Von solcher Treue haben die SPRÜCHE Kostbares zu bezeugen.

  • "Wer treuen Geistes ist, deckt die geheime Sache zu..." (Spr 11:13).
  • "Ein treuer Gesandter ist Gesundheit (Spr 13:17).
  • "Ein treuer Zeuge lügt nicht..." (Spr 14:5).
  • "Ein treuer Bote erquickt die Seele seines Herrn" (Spr 25:13).
  • "Ein treuer Mann ist reich gesegnet" (Spr 28:20).

Wenn einmal der Treuebruch erfolgt ist und Zwietracht aufbricht, dann kan der Schaden zwischen Brüdern und Freunden nur schwer geheilt werden! Die Erfahrungsweisheit der SPRÜCHE lehrt uns, dass der verwundete Bruder sich dann verschließt (BA) und härteren Widerstand leistet als eine Festungsstadt, als die Riegel an den Pforten eines Palastes. "Streitigkeiten und Rechtshändel unter ehemaligen freunden bilden ein ebenso unübersteigbares Hindernis ihrer Wiedervereinigung, wird so schwer zu heben wie der große Vorschiebebalken eines Schlossen... Streitigkeiten bilden eine Scheidewand zwischen solchen, die sich sonst nahestanden, und zwar ein um so mächtigere, je näher sie sich einst standen" (nach DEL). Da mag es manche weltliche Hilfe geben, um einen Streit wenigstens oberflächlich zu bereinigen. So empfiehlt Spr 18:17 beide Seiten zu hören und dem Zwist auf den Grund zu gehen, was auch Gotteskindern gut anstehen würde, statt zu frommen Phrasen zu greifen.

Damit es aber zu keinen tätlichen Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Brüdern kam, nahm man Zuflucht zu einem "Vergleich", indem man "das Los" warf und so beide Parteien einem "Gottesurteil" unterstellt. So "brachte man die Mächtigen auseinander" (Spr 18:18).

Doch was helfen oberflächliche Pflästerchen bei tiefen und großen Wunde? Letztlich kann Entzweiung durch Treulosigkeit nur durch Bekenntnis und Buße überwunden werden!

Nach Gal 5:20 gehören Zank und Zwietracht als Früchte der Treulosigkeit zu den "Werken des Fleisches". Darum ermahnt Paulus die Glieder der Christusgemeinde: "Habet acht auf die, welche Zwiespalt und Ärgernisse anrichten... und wendet euch von ihnen ab. Denn solche dienen nicht unserem Herrn Christus, sondern ihrem eigenen Bauch, und durch süße Worte und schöne Reden verführen sie die Herzen der Arglosen" (Röm 16:17-18). Von den Haushaltern der Gottesgeheimnisse wird nur eines gefordert; dass sie treu erfunden werden (1Kor 4:2). Zum treuen Dienst gehört aber auch die Treue gegenüber dem Bruder und Freund.

Wohl uns, dass der Christus, als "der Anfang der Schöpfung Gottes treu und wahrhaftig ist" (Offb 1:5 - Offb 3:14)! Der FELS: vollkommen ist Sein Tun, alle Seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und ohne Betrug, gerecht und gerade ist Er!" so dürfen wir mit dem Gottesmann Moses bekennen (5Mo 32:3-4). Selbst "wenn wir untreu sind, bleibt Er treu, weil Er sich selbst nicht verleugnen kann" (2Tim 2:13). Dieses Wort sollte uns nicht zum geistlichen Leichtsinn verleiten, sondern uns beugen. Wir haben einen Gott, der nicht anders handeln kann, als Er in Seinem hochheiligen Wesen ist, und der sich in ewiger Wesenstreue an sich selbst bindet, weshalb Er auch Seine Verheißungen "bei sich selbst und Seinem Namen" beschwört und sie mit einem "AMEN" besiegelt. AMEN ist das Eideswort und der Treueschwur Gottes; auch der Sohn Gottes hat (im Joh.-Evangelium) Seine kostbarsten Verheißungen mit 25 AMEN-AMEN beschworen. Der Herr und Vater, der in Christo unser aller Gericht auf sich selbst genommen hat, begeht keinen Treuebruch und leitet keinen Rechtsstreit mit uns ein. So bergen wir uns in dem Zuspruch: "Der Herr aber ist treu, der euch befestigen und vor dem Bösen bewahren wird" (2Thes 3:3).


Lies weiter hier:

212. Die Ehefrau - eine Gottesgabe - Spr 18:22 - Spr 19:14