Die Ehefrau - eine Gottesgabe - Spr 18:22 - Spr 19:14

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212. Die Ehefrau - eine Gottesgabe - Spr 18:22 - Spr 19:14

Wer ein Weib gefunden, hat Gutes gefunden und hat Wohlgefallen erlangt von JAHWEH. - Haus und Gut sind ein Erbteil der Väter, aber eine einsichtsvolle Freu kommt von JAHWEH.

Ist das Finden einer Ehefrau wirklich so etwas Besonderes, dass es als Zeichen des göttlichen Wohlgefallens gedeutet werden kann? Doch weist das Finden auf ein vorhergehendes Suchen im Sinne der zielbewussten Auswahl hin. Wenn wir die "Kehrseite der Medaille" betrachten, dann gilt Ähnliches für den Mann: "Die meisten Menschen rufen ein jeder seine Güte aus; aber einen zuverlässigen Mann - wer wird ihn finden" (Spr 10:6)? Pessimistisch ergänzt der "Prediger": "Was meine Seele fort und fort gesucht, und ich nicht gefunden habe, ist dies: einen Mann aus Tausenden habe ich gefunden, aber ein Weib unter diesen allen habe ich nicht gefunden!" (Spr 7:28). Salomo war jedoch nicht schuldlos daran, weil er sich 1000 fremdländische, götzendienerische Frauen aus sechs verschiedenen Nationen erwählt hatte, ohne nach Gottes Willen und fragen, die ihn dann geistlicherweise verdarben und zum Götzendienst verleiteten (1Kö 11:1-8).

Die vorliegenden Tete denken an die Ehefrau als einer Verkörperung des Guten und als Zeichen göttlichen Wohlgefallens. Haus und Habe sind Vätererbteil, die einsichtsvolle Frau aber ein Gottesgeschenk!

"Rebekka wählen heißt Geschmack, nicht wahr, Herr Kollege Isaak?" so dichtete Matthias Claudius, der eine fromme, aber nichtsdestoweniger rundum glückliche Ehe führte. Abrahams Knecht Elieser ("Gotteshilfe) suchte in dessen Auftrag eine Frau, "die JAHWEH für den Sohn meines Herrn bestimmt hat" (1Mo 24:44). Und er fand sie in Rebekka, und das "Glaubensexperiment" gelang, wie uns die Verse 1Mo 24:66-67 berichten. Es ist also an die Ehefrau als einer Gehilfin des Mannes gedacht, die diesen Namen wirklich verdient. Als Eva nach ihrer Erschaffung dem Adam zugeführt wurde, rief dieser aus: "Endlich diese!" (BUB: Diesmal ist sie's!), weil sie als Gehilfin ihm völlig entsprach (1Mo 2:18+23). Wenn wir später Spr 31. betrachten werden, so wird und dort sogar "die ideale Frau" begegnen, weil uns Israel in seinem geistlichen Vollendungszustand als "Weib JAHWEHs" gezeigt werden soll. "Eine tüchtig Frau, wer wird sie finden? Denn ihr Wert steht weit über Korallen" heißt es in Spr 31:10).

Wer wüsste nicht um das Gegenstück! Viele gescheiterten Ehen, auch von Christen, legen nicht nur Zeugnis von der Schuld des Mannes ab, sondern wohl ebenso von dem ehezerrüttenden Wirken der Frau! Darum heißt es in Pred 7:26: "Und ich fand, was bitterer ist als der Tod: das Weib, welches Netzen gleicht, und dessen Herz Fanggarne, dessen Hände Fesseln sind. Wer Gott wohlgefällt, wird ihr entrinnen, aber der Sünder wird durch sie gefangen werden!" So wurde im Judentum der Bräutigam nach der Heirat gefragt, ob er sich "nach dem Spruchbuch" (Spr 19:14) oder "nach Kohelet" (dem "Prediger" Pred 7:26 verheiratet habe (DEL).

Da NT scheint im Lob der Ehe und der einsichtsvollen Ehefrau zurückhaltender zu sein, zwar sagt auch der Apostel Paulus, die Frau sei "des Mannes Herrlichkeit", aber in 1Kor 7:25-40 beurteilt er die Ehe scheinbar negativ, doch sollten wir unbedingt 1Kor 7:29 beachten, um nicht zu falschen Schlüssen zu kommen: Es ist die anfängliche Naherwartung der Wiederkunft Christi samt den damit verbundenen Drangsalen der "verkürzten Endzeit", die Paulus das zeitbedingte Unverheiratetsein empfehlen ließ. In 1Tim 4:1-3 aber sagt er mit geistlichem Nachdruck, dass ein Heiratsverbot zur Dämonenlehre irreführender Geister gehöre. Eph 5:30-32 hingegen schildert die Ehe geradezu als Widerschein der "prophetisches Mysterion" und als Widerschein der "Einswerdung zwischen Christus und Seiner Gemeinde" Als Grundlage einer solchen vom Herrn gesegneten Ehe fordert er von der glaubenden Frau, dass sie sich dem Manne unterordne, vom Mann aber, das er seine Frau "liebe wie Christus die Gemeinde" (Eph 4:29). An solch hohem Ziel werden wir alle schuldig!

Und doch ist es gerade die vorbildliche Treue Gottes gegenüber Israel, dem "Weibe seiner Jugend", dass Er "Entlassung hasst" und auch von uns solche Treu fordert. Er, der geboten hat "Du sollst nicht ehebrechen", hat selbst den "Ehebruch" mit Israel niemals aufgekündigt (Hos 2:14-20 - Mal 2:14-16).

ABRAHAM und SARA, ISAAK und REBEKKA, JAKOB mit RACHEL und LEA, aber auch AQUILA und PRISCILLA rufen es uns zu: Eine einsichtsvolle Frau kommt von JAHWEH! wie war doch HIOB mit einem "Koheleth-Weib" gestraft (Pred 7:26), das seinem Leiden mit nichts anderem zu begegnen wusste als mit den Worten: "Hältst du noch immer fest an deiner Vollkommenheit? Sage dich los von Gott und stirb!" (Hi 2:9).


Lies weiter hier:

213. Fehltritte - in Unkenntnis der Seele - Spr 19:1-2