Die Heilsgeschichte Gottes mit Seinem Volk nach Jeremia 30 und 31

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Von Daniel Muhl

🎤 Die Heilsgeschichte Gottes mit Seinem Volk nach Jeremia 30 und 31 - Jer 30 - Jer 31 (D. Muhl)


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Jeremia 30 und 31 schildern in einmaliger Weise die Heilsgeschichte Gottes mit Seinem Volk. Es ist einerseits eine Geschichte der Untreue Israels und andererseits eine, in der die unzerstörbare Treue Gottes sichtbar wird! Sie beinhaltet eine Beschreibung der ewigen Liebe Gottes, seiner überströmenden Barmherzigkeit und Güte gegenüber Seinem Volk.

Es ist ein Volk, das immer wieder dem Götzendienst verfiel! Wenn eine Generation Buße getan und sich Gott, dem Gott Israels, zugewandt hat, dann kam es bereits in der zweiten oder dritten Generation wieder zu einem Abfall vom Glauben. Im Nordreich Israel gab es keinen einzigen König, der dem Gott Israels ein Leben lang mit ungeteiltem Herzen gedient hätte, und im Südreich Juda nahm die Untreue gegen Ende auch immer mehr zu!

Da stellt sich schon die berechtigte Frage: "Was hat Gott an diesem Volk gefunden, dass Er es auserwählt hat?" Die Auserwählung Israels hat ihre Ursache nicht in der Vorzüglichkeit dieses Volkes, sondern sie basiert auf der Absicht Gottes, an diesem Volk Seine große Treue, Seine unendliche Liebe und Barmherzigkeit zu demonstrieren bzw. sichtbar zu machen. Nicht zuletzt deshalb lesen wir in 5Mo 7:6-7:

  • "Denn du bist dem HERRN, deinem Gott, ein heiliges Volk. Dich hat der HERR, dein Gott, erwählt, dass du ihm zum Volk ⟨seines⟩ Eigentums wirst aus allen Völkern, die auf dem Erdboden sind. 7 Nicht weil ihr mehr wäret als alle Völker, hat der HERR sich euch zugeneigt und euch erwählt – ihr seid ja das geringste unter allen Völkern –,"

Bei uns Christen verhält es sich nicht anders! Paulus schreibt in 1Kor 1:25-27:

  • "Denn das Törichte Gottes ist weiser als die Menschen, und das Schwache Gottes ist stärker als die Menschen. 26 Denn seht, eure Berufung, Brüder, dass es nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Edle sind; 27 sondern das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, damit er die Weisen zuschanden macht; und das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, damit er das Starke zuschanden macht."

An dieser Stelle sehen wir auch, dass Gott alle Mächtigen – die so stolz auf ihre Stärke sind – zuschanden macht, damit auch sie letztendlich demütig werden und erkennen: "Nur in dem HERRN ist Gerechtigkeit und Stärke." (Jes 45:24a)

Die Treulosigkeit Israels und Gottes Zorngericht

Die Treulosigkeiten Israels bewirken ein Zorngericht Gottes über Sein Volk. Darum kam es zu einer Strafe, bei der Heilung zunächst unmöglich erschien! So heißt es in Jer 30:12-14:

  • "Denn so spricht der HERR: Unheilbar ist dein Bruch, bösartig ist deine Wunde! 13 Niemand führt deine Rechtssache, für das Geschwür [gibt es keine] Heilung, keine heilende Haut für dich! 14 All deine Liebhaber haben dich vergessen, sie fragen nicht nach dir. Denn ich habe dich verwundet wie man einen Feind verwundet. Deine Züchtigung war grausam um der Größe deiner Schuld willen, weil deine Sünden zahlreich sind."

Das untreue Israel findet keinen Fürsprecher, keinen Rechtsanwalt und kein Liebhaber (kein Götze), der ihm helfen könnte. Plötzlich sind die vielen Liebhaber, mit denen Israel Hurerei trieb, nicht mehr da; sie haben sich wie in Luft aufgelöst. Auch findet sich kein Heiler, der das Geschwür der Sündhaftigkeit entfernen könnte.

Die Tatsache, dass sie nicht auf die Propheten hören wollten, führt zu einer Verhärtung der Herzen, und diese Verhärtung hat eine Intensivierung des Zorngerichts zur Folge. Darum schrieb auch Paulus in Röm 2:5:

  • "Nach deiner Störrigkeit und deinem unbußfertigen Herzen aber häufst du dir selbst Zorn auf für den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes, ..."

Aber das ist nicht das Ende! Gott ist nicht "am Ende Seines Lateins"! Er hat verheißen, dass Er mit Seinem Volk ans Ziel kommen wird. So darf Jeremia bereits in V. 18 eine wunderbare Verheißung aussprechen:

  • "So spricht der HERR: Siehe, ich will das Geschick der Zelte Jakobs wenden, und über seine Wohnungen will ich mich erbarmen. Und die Stadt wird auf ihrem Hügel [wieder] erbaut, und der Palast wird an seinem rechten Platz stehen; ..."

Er plant etwas Neues, und bevor das Neue kommt, erklärt Er am Ende dieses Kapitels:

  • "Nicht wendet sich die Glut des Zornes des HERRN, bis er getan und bis er ausgeführt hat die Pläne seines Herzens. Am Ende der Tage werdet ihr das verstehen." (Jer 30:24)

Die heiße Glut des Zorns Gottes geht auf die Pläne Seines Herzens zurück. Gott verfolgt das Ziel der Heilung und Erneuerung! Er will sich über Sein Volk erbarmen! Das ist Sein Plan! Am Ende der Tage, wenn das Zorngericht Gottes zum Abschluss gekommen ist, dann wird Sein Volk verstehen, warum Gott mit ihnen diesen Weg gegangen ist!

Gottes unendliche Liebe und Güte

+02617 · Güte · 📖 Vorkommen · 🖌
חֶסֶד chesed = Güte, Huld, Gnade
→ von חָסַד chasad +02616 = gut sein, freundlich sein
Wörtlich: Huld
Weitere Übersetzungsmöglichkeiten:
Barmherzigkeit, Freundlichkeit, Gunst, Gutmütigkeit (nach Tadel und Beschämung)
Erklärung aus der DBR:
Huld beinhaltet das Geheimnis des Lebens ([SOD] = Geheimnis, [ChaJ] = Leben) (Ps 119:88), sie ist labendes (Ps 94:18) Mittel des Erbarmens (Jes 54:8). Huld stellt einen Bau dar (Ps 89:3) und ist innerstes Wesen Gottes (Ps 144:2 / Ps 145:17 / Neh 9:17).

Weil Gottes Liebe zu Seinem Volk schon immer da war und nie endet, hat Er ihm Seine wunderbare Güte (hebr. chesed) aufbewahrt! Darum bekennt Gott in Jer 31:3b-4a:

  • "Ja, mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dir ⟨meine⟩ Güte bewahrt. 4 Ich will dich wieder bauen, und du wirst gebaut sein, Jungfrau Israel! ..."

Damit diese wunderbare Güte nicht verlorengeht, bewahrt sie Gott auf! Bis wann? Bis die Gerichte Gottes mit dem Volk Israel zum Abschluss gekommen sind und die Herzen erneuert sind. Bereits in diesem Kapitel kündigt der Prophet die Erneuerung der Herzen an. (V. 33). Gott wird einmal Sein Volk mit noch viel mehr Güte, Gnade und Segen überschütten als heute. Bereits hat Er Sein Volk wieder aufgebaut, sodass die Israeliten auch heute schon fröhlich tanzen können! Er sammelte sie aus dem äußersten Norden und von allen Enden der Erde (V. 8), weil Er sie mit ewiger Liebe liebt und weil Er ihnen Seine Güte aufbewahrt hat. Ja, Er sammelte Sein Volk wie ein (guter) Hirte seine Herde (V. 10). Dann heißt es in V. 13:

  • "Und ich will ihre Trauer in Freude verwandeln und will sie trösten und erfreuen in ihrem Kummer."

Die Haupterfüllung dieser Verheißung steht meines Erachtens noch aus und wird erst gegen Ende dieses Zeitalters und zu Beginn des messianischen Friedensreiches (Millennium) in Erfüllung gehen!

Auch für uns Christen aus den Nationen gilt, dass der HERR uns mit ewiger Liebe geliebt hat und uns sogar mit jedem Segen aus den himmlischen Welten gesegnet hat. Darum bezeugt Paulus in Eph 1:3-5:

  • "Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! Er hat uns gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus, 4 wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, daß wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe, 5 und uns vorherbestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst nach dem Wohlgefallen seines Willens, ..."

Zuvor untröstlich

Rahel beweint ihre Kinder

Nach dieser Verheißung kommt es zu einer Rückblende:
In Jer 31:15 lesen wir folgendes:

  • "So spricht der HERR: Horch! In Rama hört man Totenklage, bitteres Weinen. Rahel beweint ihre Kinder. Sie will sich nicht trösten lassen über ihre Kinder, weil sie nicht mehr [da] sind."

Rahel ist untröstlich, weil sie um ihre Kinder weint! In der Stadt Rama, die zum Gebirge Ephraim gehört, ertönt ein bitteres Klagen, weil Rahel ihre Kinder nicht mehr hat. Ephraim war ein Enkel Rahels und ein Sohn Josefs. Dieses prophezeite Weinen geschah ein erstes Mal in Jer 40:1:

  • "Das Wort, das vonseiten des HERRN an Jeremia erging, nachdem Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, ihn von Rama entlassen hatte, als er ihn holen ließ und er mit Ketten gebunden war inmitten aller Weggeführten von Jerusalem und Juda, die nach Babel weggeführt wurden."

Damals wurden viele Israeliten nach Babel weggeführt und somit waren auch die 'Kinder Rahels' nicht mehr da! Dieser gewaltige Schmerz hatte seine Ursache in der immer wiederkehrenden Untreue Israels und wiederholte sich in der Geschichte immer wieder.

Der Kindermord unter Herodes

Dieser Schmerz erreichte einen Höhepunkt, als Herodes alle Kleinkinder in Bethlehem und Umgebung umbringen ließ. Nicht zuletzt deshalb zitierte Matthäus die Stelle aus Jer 31:15, wo die ganze Gegend von Bethlehem untröstlich war! Beim Kindermord in Bethlehem ging es nicht um die Ortschaft Rama, sondern vielmehr um den vergleichsweise großen Schmerz über die verlorenen Kinder. Allerdings muss auch gesagt werden, dass Rahel in Bethlehem begraben liegt (1Mo 35:19).

Während das Volk in Bethlehem und Umgebung untröstlich war, wussten die "Ausländer" aus dem Morgenland, dass in Israel ein ganz besonderer König geboren wurde und der grausame König Herodes fürchtete sich vor einem Mann, der ihm den Thron streitig machen könnte. Ausgerechnet dort, wo in Bethlehem wahrscheinlich die größte Katastrophe der Ortsgeschichte stattfand, kam der Retter der Menschheit zur Welt. Nur ein paar Ausländer und der Feind ahnten, dass hier etwas Größeres im Gange war. Gerade da, wo das Volk untröstlich war, kam der Messias auf diese Erde!

Der Lohn für die Mühe

Dann in V. 16a sagte Gott durch Jeremia:

  • "Halte deine Stimme zurück vom Weinen und deine Augen von Tränen!"

Wie kann Gott angesichts eines solch großen Verlustschmerzes einfach sagen: "Halte deine Stimme zurück vom Weinen und deine Augen von Tränen!"? Wie kann man sein Weinen zurückhalten, wenn man aus der Heimat in ein fremdes Land deportiert wird und als Sklave sein Dasein fristen muss? Ist der Verlust aller Kleinkinder in einer Ortschaft nicht unerträglich schwer? Ist diese Aufforderung Gottes nicht eine Zumutung?
Aus menschlicher Sicht schon! Aber vom Ziel her gesehen, sieht das alles ganz anders aus! Im gleichen Vers sagt Gott zu seinem Volk:

  • "Denn es gibt Lohn für deine Mühe, spricht der HERR!" (Jer 31:16b)

Das unsägliche Leid bezeichnet Gott an dieser Stelle als "Mühe" oder als "Arbeit". Aus dieser Mühe ergibt sich ein "Lohn", der so groß sein wird, dass sich "diese Mühe" im Rückblick gelohnt hat. Hier macht Gott auch indirekt deutlich, dass aus dem Leid eine Herrlichkeit entsteht, die so groß sein wird, dass sich die - für uns unerträglichen - Leiden auf jeden Fall lohnen werden. Das sieht man jedoch nicht; das kann man nur glauben!

Der erste Lohn war die Tatsache, dass Gott sein Volk wieder in das Land Israel zurückgeführt hat. Das geschah dann ein erstes Mal unter Serubbabel und Jeschua. Später dann unter Esra und Nehemia. Im letzten Jahrhundert wurden die Juden nach fast 1'900 Jahren auch wieder in ihr Land zurückgeführt, und diese Alija dauert bis zum heutigen Tag an.

Wenn die Einwohner von Bethlehem einmal erkennen werden (einige haben es vermutlich schon erkannt), dass in ihrem Ort der Retter der Welt geboren wurde, dann wird das auch ein besonderer Lohn sein, denn die Geburt des Messias war die Grundlage für den neuen Bund, der in diesem Kapitel ebenfalls thematisiert wird!

Das innere Erbarmen Gottes

Das Gericht über Ephraim führt zu einer bemerkenswerten Klage! Möglicherweise haben auch einige der Deportierten eine solche Klage angestimmt. So lesen wir in Jer 31:18-19:

  • "Deutlich habe ich Ephraim wehklagen hören: Du hast mich gezüchtigt, und ich wurde gezüchtigt wie ein nicht [ans Joch] gewöhntes Kalb. Laß mich umkehren, daß ich umkehre, denn du, HERR, bist mein Gott. 19 Denn nach meiner Umkehr empfinde ich Reue, und nachdem ich zur Erkenntnis gelangt bin, schlage ich mir auf die Lenden. Ich schäme mich und bin auch zuschanden geworden, denn ich trage die Schmach meiner Jugend. -"

Irgendwie merkte Ephraim, dass er sich wie ein schwer erziehbares Kalb verhielt und dass nur Gott die Umkehr bewirken kann. Der HERR muss der Handelnde sein, damit es zu einer wirklich bleibenden Veränderung kommen kann.
Das klingt ganz ähnlich wie das, was Paulus in Phil 2:13 schreibt:

  • "Denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken zu [seinem] Wohlgefallen."
+04578 · Innerstes, Eingeweide · 📖 Vorkommen · 🖌
מֵעֶה me‘ah = Innerstes, Eingeweide
→ von einer ungenutzten Wurzel, die wahrscheinlich "weich" bedeutet
wörtlich: Eingeweide
Erklärung:
Innere Organe, Eingeweide, Bauch, Herz, Mutterleib, Därme, Verdauungsorgane und Fortpflanzungsorgane, Mutterleib
Allegorie für:
Emotionen, Mitgefühl, Not, Erregung oder Liebe
In V. 20 erwähnt Gott wieder Seine nie endende Liebe und Barmherzigkeit, und an dieser Stelle lässt Gott uns auch in Sein Innerstes schauen, als Er sagte:
  • "Ist mir Ephraim ein teurer Sohn oder ein Kind, an dem ich Freude habe? Denn sooft ich auch gegen ihn geredet habe, muss ich ⟨doch⟩ immer wieder an ihn denken. Darum ist mein Innerstes um ihn erregt. Ich muss mich über ihn erbarmen, spricht der HERR."

Ephraim war kein gehorsamer Sohn, an dem der HERR Freude gehabt hätte. Auf ihm ruhte kein Wohlgefallen Gottes. Ephraim war das klassische Sorgenkind. Aber das schmälerte die Liebe Gottes zu ihm nicht. Obwohl Gott so oft gegen Ephraim reden musste und auch zornig über ihm war, so musste Er doch immer wieder an ihn denken. Dieses Kind bereitete dem HERRN großes "Bauchweh", aber in Seiner Liebe suchte Er nach einer Lösung, damit Er sich über Ephraim erbarmen konnte. Die Lösung war das unfehlbare Lamm Gottes, das den neuen Bund ermöglichte, von dem in V. 31 die Rede ist.

Der neue Bund

Für das endgültige Erbarmen über Sein geliebtes Kind brauchte es zuerst einen neuen Bund, den Gott durch Seinen Sohn einsetzte. Dieser endgültige Bund übertrifft den ersten Bund am Sinai bei Weitem. Dieser neue Bund bewirkt eine bleibende Erneuerung der Herzen. So lässt Gott durch Jeremia ab V. 31 folgendes sagen:

  • "Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da schließe ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund: 32 nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand fasste, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen – diesen meinen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich doch ihr Herr war, spricht der HERR. 33 Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der HERR: Ich lege mein Gesetz in ihr Inneres und werde es auf ihr Herz schreiben. Und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. 34 Dann wird nicht mehr einer seinen Nächsten oder einer seinen Bruder lehren und sagen: Erkennt den HERRN! Denn sie alle werden mich erkennen von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten, spricht der HERR. Denn ich werde ihre Schuld vergeben und an ihre Sünde nicht mehr denken."

Diesen neuen Bund setzte Jesus, der Messias Israels, ein, als er bei der Feier des Herrenmahls in Lk 22:20 sagte:

  • "Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird."

Obwohl sich dieser neue Bund seit bald 2'000 Jahren auf die weltweite Gemeinde Gottes auswirkt, kam es für Sein geliebtes Volk doch noch einmal zu einer weltweiten Zerstreuung ab dem Jahr 70. Dies geschah nicht zuletzt deshalb, weil sie das wunderbare Geschenk Seines Sohnes nicht annehmen wollten! Doch jetzt - in unserer Zeit - dürfen wir seit etlichen Jahrzehnten miterleben, wie das Volk Israel wieder in sein Land zurückgeführt wird. Was für ein einmaliges Wunder!

Der neue Bund ist da, aber die Erneuerung der Herzen hat sich bis jetzt nur auf Einzelne ausgewirkt. Einige Auserwählte aus Israel und aus allen Nationen durften diese Erneuerung der Herzen bereits erfahren. Durch das Geschenk des Heiligen Geistes und die Liebe Gottes, die in die Herzen ausgegossen wurde (Röm 5:5), wurde das Gesetz Gottes (die Liebe zu Gott und zum Nächsten) in das Innerste, bzw. auf die Herzen geschrieben! Wer die Liebe Gottes in sich trägt, der liebt nicht mehr, weil er das muss oder weil er sich dazu verpflichtet fühlt, sondern weil er es will und weil es für ihn die wahre Lebenserfüllung ist!

Gegen Ende dieses Zeitalters, nach den endzeitlichen Gerichten, wird das ganze Volk Israel zu seinem Gott umkehren, und der HERR wird sein Gesetz auf ihr Herz schreiben. Dann wird Jerusalem wieder ganz neu aufgebaut, sodass wir am Ende des Kapitels Folgendes lesen:

  • "Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da die Stadt für den HERRN ⟨wieder⟩ gebaut werden wird, ... 40 Die Stadt⟩ soll nicht mehr niedergerissen noch abgebrochen werden in Ewigkeit." (Jer 31:38-40)

Dann dürfte auch das 1.000-jährige messianische Friedensreich, bzw. das Millennium, beginnen!

Ja, die Liebe Gottes hat die große Schuld Israels am Kreuz von Golgatha ausgelöscht, und Er wird auch die Untreue Israels überwinden, indem Er Sein Gesetz auf ihre Herzen schreibt! Amen!