Mit welchem Körper werden wir entrückt?: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 17. April 2024, 11:47 Uhr

"Sein Erscheinen lieb haben"
aus der Reihe „Christi unausspürbarer Reichtum“
von G. Groß 1997

Abschrift mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Groß, Balingen
Als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

Mit welchem Körper werden wir entrückt?

Unsterblichkeit

Zum Abschluss unseres Büchleins wollen wir noch die Frage aufgreifen, mit welchem Körper wir dem Herrn entgegen gerückt werden. Dabei dürfte es interessant sein, wenn wir erst einmal de Begriff "Unsterblichkeit" unter die Lupe nehmen, zeigt sich doch schon hier eine große Unsicherheit unter den Gläubigen.

Der Begriff "Unsterblichkeit" ist nur bei Paulus zu finden, einmal in 1Kor 15:53 und als Wiederholung in Vers 54, und dann finden wir ihn noch in 1Tim 6:16. In diesem Brief an Timotheus lesen wir von Christus: "der König der Könige und der Herr der Herren, der allein Unsterblichkeit hat ...".

Es wurde bei dem obigen Wort schon die Überlegung geäußert, ob hier nicht von Gott, dem Vater die rede sei, denn schließlich müsste Er doch der erste in der Reihe derer sein, die Unsterblichkeit besitzen. Doch wenn wir den Begriff "Unsterblichkeit" näher beleuchten, merken wir sehe schnell, dass Paulus ganz klar von Christus spricht, wie ja auch das ganze Umfeld von 1Tim 6:16 beweist.

Für uns gilt es jetzt zu klären, warum nur Christus allein Unsterblichkeit hat, wie Paulus ja aussagt und Gott dabei anscheinend vollkommen übergangen wird. Dabei kommt man bei Nachdenken nur zu einem einzigen Schluss: Christus ist der einzige, der einen sterblichen Körper hatte un düber diesen sterblichen Körper Unsterblichkeit angezogen hat!

Mit anderen Worten ausgedrückt heißt das: Unsterblichkeit setzt Sterblichkeit voraus!

Damit wird uns allen ganz leicht klar, dass Gott Selbst niemals mit dem Begriff "Unsterblichkeit" in Verbindung gebracht werden kann, weil Er nie einen sterblichen Körper hatte! Gott ist Geist - und für Ihn trifft damit das Wort "Unsterblichkeit" überhaupt nicht zu!

Dasselbe trifft auch für alle Geistwesen wie z.B. die überhimmlischen Boten zu; sie stehen einfach außerhalb der Möglichkeit, sterblich zu sein. "Unsterblichkeit" ist für sie folglich genauso unzutreffend wie für den Vater Selbst!

Christus vor Seiner Menschwerdung

In Phil 2:6 lesen wir von dem Sohn Gottes: "Der, als Er in der Gestalt Gottes war, es nicht für einen Raub erachtete, ebenso wie Gott zu sein ...".

Hier steht Christus "vor Seiner Menschwerdung" vor unserem inneren Auge; Er wird uns "in der Gestalt Gottes" aufgezeigt, ja, Er war sogar "ebenso wie Gott"! "Wie Gott zu sein", bedeutete aber für den Sohn, dass auch Er "Geist" war und damit, wie der Vater, über dem Begriff "Untersterblichkeit" stand - Er hatte nichts damit zu tun!

Wenn uns dies im Inneren aufgeleuchtet ist, dann werden wir auch ein vielfach größeres Verständnis und Mitgefühl für das Opfer aufbringen, welches der Sohn auf Sich nahm, als Er Sich Selbst entäußerte und den Menschen gleichgestaltet - ja in der Art und Weise wie ein Mensch erfunden wurde (Phil 2:6-8).

Zwei Herrlichkeitskörper

Erst nachdem Christus den sterblichen Körper der Menschen annahm und somit der Sterblichkeit unterworfen wurde, konnte Er nach Seinem Tod "Unsterblichkeit" erlangen! Er ist somit bis heute der einzige, der allein Unsterblichkeit besitzt, weil Sein auferstandener Körper mit der Unsterblichkeit überzogen wurde.

Vor uns stehen somit zwei unterschiedliche Herrlichkeitskörper, deren Repräsentanten Gott und Christus sind: Gottes Körper (wenn wir hier überhaupt von einem Körper reden wollen) ist völlig "Geist" und damit außerhalb der Reichweite von Sterblichkeit und Unsterblichkeit.

Der zweite Herrlichkeitskörper ist der unseres Herrn, der nach Seiner Menschwerdung und dem Tod Seines Körpers Unsterblichkeit erlangt hat. Diese Art von Körper gibt es bis heute nur einmal, Gottes Wort bezeugt uns dies ja in 1Tim 6:16.

Da all die überhimmlischen Boten Gott insofern gleichen, dass auch sie einen Geistkörper haben, so werden wir - und nun, liebe Geschwister folgt eine herrliche Aussage - die ersten sein, die Christus gleichen, weil auch wir, gleich Ihm, "Unsterblichkeit" anziehen werden!

Adam - Henoch - Elias...?

Dem denkenden Gläubigen stellt sich vielleicht die Frage, was war mit Adam von dem Sündenfall - was ist mit Henoch oder Elias, von denen wir ja lesen, dass der eine weggenommen wurde und der andere in einem feurigen Wagen gen Himmel fuhr.

Was Adam betrifft, so dürfen wir im Vertrauen auf Gottes Wort sagen, dass er auch vor dem Sündenfall keine Unsterblichkeit besaß - Pauli Aussage an Timotheus wäre sonst nicht mehr zutreffend! Adams Sterblichkeit, die er ja nach Gottes Wort besaß (weil Christus allein Unsterblichkeit hat), wurde nur durch das Essen der Früchte vom Baum des Lebens aufgehalten. Von dem Moment an, wo der Zugriff zum Baum des Lebens unterbunden wurde (durch die Vertreibung aus dem Paradiesgarten), wurde Adam (samt Eva) zum Sterben sterbend!

Auch von Henoch und Elias können wir im Vertrauen auf Gottes Wort sagen, dass sie keine Unsterblichkeit besitzen, sie wären ja sonst dem Christus zuvor gekommen und Christus wäre nicht mehr derjenige, der heute allein Unsterblichkeit besitzt! Wenn uns Gottes Wort zwar über Henoch nichts Weiteres berichtet, so vernehmen wir aber über Elias in Mt 11:14, dass ihn Jesus in der Gestalt des Täufers Johannes sieht - was für die damaligen Zuhörer als auch für uns sicher schwer zu verstehen ist. Die weitere "Sterblichkeit" des Elias wurde dadurch erwiesen, dass Johannes ja enthauptet wurde!

Ihm gleichgestaltet

Damit kommen wir zu einer der ganz herrlichen Aussagen der Schrift, die Paulus, der Apostel der Nationen, so formuliert:

"den die Er zuvor erkannte, die hat Er auch vorherbestimmt, dem Bilde Seines Sohnes gleichgestaltet zu werden" (Röm 8:29) oder:

Jesus Christus, der den Körper unserer Erniedrigung umwandeln wird, um dem Körper Seiner Herrlichkeit gleichgestaltet zu werden" (Phil 3:21).

Wir, die Glieder Seines Körpers, werden also die Nächsten sein, die gleich Ihm Unsterblichkeit erlangen werden, indem wir Seinem Körper gleichgestaltet werden! Ist dies, geliebte Geschwister, nicht Grund genug, Ihn herbeizusehnen und Sein Erscheinen von Herzen liebzuhaben?

Der Herrlichkeitskörper des Herrn

Wenn wir uns jetzt fragen, wie denn unser unsterblich gewordener Herrlichkeitskörper aussehen wird, so haben wir ja etliche Anhaltspunkte, wenn wir über den Körper des auferstandenen Herrn in den Evangelien nachlesen.

Der erste wichtige Punkt sagt aus, dass Jesus nicht nur geistlich, sondern auch körperlich auferstanden ist! Die Frauen nämlich, die Seinen Körper in der Gruft suchten, fanden diesen nicht mehr vor! (siehe Lk 24:1-3). Auch Petrus erlebte dies, indem er nur noch die leeren Leintücher erblickte, in die der Leichnam des Herrn gehüllt war (Lk 24:12).

Bei Johannes (Joh 20:17) lesen wir weiter, dass Ihn Mirijam, die Ihn ja als erste nach Seiner Auferstehung erblickte, nicht berühren durfte, und dies mit der Begründung: "Denn Ich bin noch nicht zu Meinem Vater aufgestiegen" (Joh 20:17). Bei Mt 28:9 lesen wir von zwei F rauen, beide mit dem Namen Maria, dass sie sehr wohl die Füße Jesu umfassen, Ihn also berühren durften, was uns zu dem berechtigten Schluss führt, dass der auferstandene Herr zwischen beiden Begegnungen zu Seinem Vater aufgestiegen war. Dies Geschehen zeigt uns, dass Zeit und Raum für den auferstandenen Körper des Herrn aufgehoben waren!

Ein weiteres uns berichtetes Merkmal des Auferstandenen ist, dass es Ihm möglich war, jederzeit und an jedem Ort sichtbar wie auch unsichtbar zu werden. Dies erlebten zwei Seiner Jünger auf dem Weg nach Emmaus, als Jesus plötzlich neben ihnen einher wandelte und, nachdem Er bei ihnen eingekehrt war, genauso plötzlich unsichtbar wurde und aus ihrer Mitte verschwand (Lk 24:39).

Sehr interessant ist auch die Tatsache, dass der auferstandene Körper Jesu die Merkmale Seines Todes trug. So sagte Jesus zu den erschrockenen Jüngern, denen Er erschien: "Gewahrt meine Hände und meine Füße: Ich bin es Selbst! Betastet und gewahrt Mich; denn ein Geist hat kein Fleisch und Gebein, so wie ihr es an Mir schaut" (Lk 24:39)

Sehr beachtenswert ist Jesu Aussage, in welcher Er Sich nicht als "reinen Geist" bezeichnet, sondern Sich vielmehr zu Seinem auferstandenen Körper bekennt, der aus Fleisch und Gebein besteht! (allerdings einem Körper, der die oben genannten Merkmale zu eigen hat). Es war Ihm sogar möglich, essbares zu Sich zu nehmen, wie es in der Folge Lk 24:41-42 aufzeigt.

Dass Jesu Körper durch irdische Materie nicht mehr aufgehalten werden kann, zeigt uns auch jene Begebenheit, als Jesus durch verschlossene Türe zu Seinen Jüngern eintrat (Joh 20:26) und sogar noch von dem zweifelnden Thomas Seine Wundmale be tasten ließ (Joh 20:27).

Auch unsere verwandelten Herrlichkeitskörper werden einst immer noch als "Fleisch und Gebein" bezeichnet werden können; jedoch nicht mehr als Fleisch und Blut, wie es in 1Kor 15:50 bezeugt wird.

Unsere Herrlichkeitskörper

Nachdem wir schon im vorletzten Abschnitt die beglückende Wahrheit festgestellt haben, dass wir Ihm gleichgestaltet sein werden und wir jetzt einige wichtige Merkmale am Körper des Auferstandenen erkennen durften, fällte es uns nicht mehr schwer, die Aussage, die auf den verherrlichten Herrn zutreffen, auch auf uns zu übertragen!

Bei den Gläubigen, die noch leben werden, wenn der Herr kommt, fällt uns das ja noch leicht. Schwerer wird es allerdings, wenn wir dies auch auf die Toten übertragen und vor allem auf solche Toten, deren Körper schon längst verwest sind oder die. z.B. durch ein Unglück vollständig verbrannt wurden, deren irdischer Körper als nicht mehr existent anzusehen ist.

Eines möchten wir hier ganz deutlich voranstellen. Die Verstorbenen werden im Hinblick auf die noch Lebenden beim Kommen des Herrn keinerlei Nachteil haben! Es ist dem Herrn ein leichtes, jeden auch noch so verwesten und verfallenen Körper in der gleichen Schnelligkeit, in der wir entrückt werden, wieder existent. zu machen!

Gottes Wort würde ja zum Lügner, wenn es uns in 1Thes 4:16 mitteilt: "... und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen"! und wir bezweifeln wollten, dass ein verstorbener Körper auch buchstäblich auferstehen kann!

"Auferstehen" kann ja nur, was zuvor "niedergelegt" wurde, also praktisch "im Grabe" liegt!

Damit bekennen wir uns dazu, dass auch unsere (eventuell) verstorbenen Körper gleich dem Körper Jesu aus dem Grabe auferstehen und - vereint mit den noch Lebenden - dem Herrn entgegen gerückt werden!

Unsere mit Unsterblichkeit überkleideten Körper haben die Voraussetzung erhalten, sich in den überhimmlischen Räumen aufzuhalten. und - wir werden auch fortan immer als "Menschen" erkennbar bleiben, weil ja unser Herr und Haupt auch den Titel "des Menschen Sohn" trägt (Joh 3:13, Offb 1:13; Offb 14:14). Dass wir uns somit auch in der Herrlichkeit untereinander erkennen werden, darf uns jetzt schon zutiefst erfreuen!

Anpassung an das Neue

Dass unser Körper (gleich dem des Herrn) verändert bzw. dem neuen Lebensraum angepasst werden muss, wird für uns eine beglückende Erfahrung sein. Bedenken wir doch, dass uns außerhalb unserer irdischen Atmosphäre kein Sauerstoff zur Atmung zur Verfügung steht, dass im Weltrau eisigste Kälte herrscht und im Gegensatz zu der Kälte auf der Sonne und den anderen Sternen unvorstellbar hohe Temperaturen bestehen.

Wunderschön veranschaulicht uns diese "Anpassung an das Überhimmlische" das 15. Kapitel des ersten Korintherbriefes. Dort lesen wir die Frage: "Wie werden die Toten auferweckt? Und mit was für einem Körper kommen sie?" (1Kor 15:35).

Die Antwort erfolgt mit der merkwürdigen Gegenrede: "Du Unbesonnener!" (1Kor 15:36). Paulus möchte hier fast tadelnd sagen, dass es im Grunde hierauf gar keiner Antwort mehr bedarf, weil "der Besonnene" ja allein schon durch des Herrn Auferstehung ausreichend belehrt ist und weiter die Natur besten Anschauungsunterricht liefert.

So zeigt uns die Natur, dass es Wasser-, Land- und und Luftlebewesen gibt und jedes den Körper hat, den es braucht. Der Fisch im Wasser hat einen anderen Körper als wir Menschen oder als die Vögel und natürlich auch umgekehrt. Jeder Körper ist also dem Element angepasst, in dem er lebt. Und nun fährt Paulus in 1Kor 15:42 weiter: "So ist es auch bei der Auferstehung der Toten."

Anpassung an das neue Element des Überhimmlischen also:

  1. Für alle: "wir werden aber alle Verwandelt werden" (1Kor 15:51),
  2. für die Toten: "Und die Toten werden auferweckt werden, unvergänglich" (1Kor 15:52), dies bedeutet: auferweckt und verwandelt werden)
  3. für die noch Lebenden: "wir werden (nur) verwandelt werden" (1Kor 15:52),

denn "dieses Vergängliche muss Unvergänglichkeit anziehen und dieses Sterbliche muss Unsterblichkeit anziehen" (1Kor 15:53)

Halten wir hier fest: Die Körper aller, also der Lebenden wie der Toten, werden "verwandelt" werden. Nur die Körper der Toten, werden "verwandelt" werden. Nur die Körper der Toten werden noch zusätzlich "auferweckt".

Und dann folgt der herrliche Jubelvers:

"Wenn aber dieses Vergänglichen Unvergänglichkeit anzieht und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anzieht, dann wird sich das Wort erfüllen, das geschrieben steht: Verschlungen wurde der Tod im Sieg! (1Kor 15:54) und weiter in 1Kor 15:57:

"Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt, durch unseren Herrn Jesus Christus!"

Schlusswort

Unsere Zukunft steht klar und glaubhaft vor uns - es ist eine herrliche Zukunft, wo unsere menschlichen Worte nicht ausreichen, um sie auch nur annähernd richtig zu beschreiben. Wir schlagen nochmals den Bogen zu unserem Generalthema, "Sein Erscheinen lieb haben".

Wie muss uns doch eine tiefe Sehnsucht erfassen, wie darf uns doch eine große Freude erfüllen und wie soll uns doch innigste Liebe ausfüllen, wenn wir uns immer wieder aufs neue vergegenwärtigen, wie reich wir in Christus Jesus, unserem Herrn, gesegnet sind!

Und so möge vor allem die Frucht der Liebe zu Seinem Erscheinen ständig wachsen und in uns zunehmen, zum Lobpries Seiner Herrlichkeit!

Gedicht

Lass mich auf tausend Weisen,
Mein Gottt, die Liebe preisen,
die all Dein Tun bestimmt, -
so wie in Kraft und Klarheit,
aus Deinem Wort der Wahrheit,
mein Ohr des Glaubens sie vernimmt.

Am Anfang Deiner Pfade
stand schon das Wort der Gnade, -
in Christus vorbedacht.
Um einst geliebt zu werden
im Himmel und auf Erden,
hast Du das All durch Ihn gemacht.

An Ihn ist es gekettet,
durch Ihn wird es gerettet
in Liebe wunderbar:
Den Sohn gabst du zum Sterben!
Er trug der Welt Verderben!
In Liebe bringt Er Selbst Sich dar.

Trotz aller ihrer Sünden
wird Dich die Schöpfung finden,
wenn sich die Zeit auch dehnt.
In Christus wird sie leben
und Dir, mein Vater, geben,
die Liebe, die Dein Herz ersehnt.

Errettet soll mein Leben
nun Liebe weitergeben
wie sie mein Herz besitzt.
Lass mich doch Dir und ihnen,
nie ohne Liebe dienen,
weil alles ohne sie nichts nützt.

In Liebe ganz geborgen
vertrauend, ohne Sorgen, -
Dir übergeb' ich mich!
Mein Herz hast Du als Beute.
Ich huld'ge Dir schon hzeute
In Christus, Vater, lieb ich Dich!

(Mel.: In allen meinen Taten)

E.U.A.