Die Herrlichkeit des Schreies Christi: Unterschied zwischen den Versionen

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=='''Christi Schrei am Kreuz'''==
 
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==='''7. Die Herrlichkeit des Schreies Christi'''===
 
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Wenn wir Christi Schrei im rechten Wortlaut betrachten: "Mein Gott! Mein Gott! (für was, zu welchem Zweck) Du Mich übriggelasen hast!" so gelangen wir zum '''Gipfel des Sieges Christi''' am Kreuz. Hier bietet sich uns der Anblick des vollkommenen, von Seinem Sohne zum Ziele gebrachten göttlichen Werkes: der '''Aussöhnung des Alls'''.<br/><br/>
  
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==='''Übriggelassen zum Vollbringen der Allaussöhnung'''===
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Wer hat damals auf Erden das Ausmaß des vollbrachten Werkes verstehen können? Niemand, außer Christus; denn die Vollendung, die Er vollbracht hatte, war zu jener Zeit noch ein im gesamten All verborgenes Geheimnis. Erst später hat der verherrlichte Herr dem Apostel Paulus bekannt gemacht, was Er alles am Kreuz von Golgatha vollbracht hatte. Er tat dies mit der gewaltigsten Offenbarung von [[Kol 1:20]]. Mit dem Siegesruf: "'''Es ist vollbracht!'''" hat Christus erstmalig der Schöpfung Ziel, '''die Allaussöhnung''', verkündigt! Allerdings war dies dort ein noch in seiner Schale verborgener Kern; denn erst später wurde der Apostel Paulus mit der Bekanntmachung der Allaussöhnung betraut.
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====Eine Vorstufe zum Schrei Christi====
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Der Lobpreis, den der Herr Seinem Gott für die Allaussöhnung darbrachte, hatte eine Vorstufe. Wir finden diese in Christi Entgegnung auf Seine Verwerfung durch die religiösen Führer des Volkes. Ihr Widerstand wurde schon bald nach Beginn Seines öffentlichen Auftretens offenbar ([[Mt 9:34]]; [[Mt 10:25]]; [[Lk 4:28]]-30; [[Lk 5:30]]; [[Lk 6:11]]). Mit dieser feindseligen Ablehnung wurde Ihm der Weg zum Kreuz deutlich bestätigt.
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Hören wir, mit welcher Gesinnung Sich der Herr dazu stellte ([[Lk 10:21]]): "In dieser Stunde frohlockte Er im heiligen Geist und sagte: "Ich huldige Dir, Vater, Herr des Himmels und der Erde, da Du dieses verbirgst vor Weisen und Verständigen und es enthüllst den Unmündigen. Ja, Vater, da es also Deine Lust ward vor Dir."
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Wie erhebend ist es doch, dass der Herr gerade in dieser Stunde frohlockte und dem Vater huldigte. Aber noch mehr bewundern wir Ihn, wenn wir hören, wofür Er dem Vater einen solchen Lobpreis darbrachte: Weil Er, der Vater, den Weisend - hier den Hohepriestern, Schriftgelehrten und Pharisäern - verbarg, dass Er ihr Messias sei und sie deshalb aus Neid und Zweifel von dem Mordgedanken Seiner Kreuzigung erfüllt wurden. Diese frohlockende Huldigung lässt uns erkennen, dass der Herr seinen Kreuzestod vollbewusst aus der Hand des Vaters nahm. Auch dem Petrus machte Er es eindrücklich ([[Mt 16:23]]): "... du sinnest nicht auf das, das Gottes ist (das Kreuz) ...!" Wie konnte dann der Herr, so müssen wir  ragen, nach solch klaren Wissens- und Willensäußerungen wieder kläglich fragend werden?!
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Schon allein durch Seinen Dank zum Vater war der Herr für Seinen Gehorsam bis zum Tod des Kreuzes aufs beste vorbereitet. Dabei dachte Er schon damals in erster Linie an die Frucht Seines Todes: '''Des Vaters Verherrlichung und den der ganzen Schöpfung aus allem werdenden und bleibenden Segen.''' Das Entsetzliche Seines Sterbens trat dabei ganz in den Hintergrund! In dieser Weise äußerte Er sich vor Seinem Tode, als Judas vom Gedächtnismahl hinausging. Ihn zu verraten ([[Joh 13:27]]-30). Dort gab Er Seinen Herzensgedanken Ausdruck, wie nun der Vater und Er verherrlicht würden mit dem in den Versen [[Joh 13:31]].32 aufbewahrten Lobpries.
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Wenn wir bedenken, dass der bevorstehende qualvolle Kreuzestod des Herrn dankbare Einstellung zum Vater nicht verdunkelte oder gar unterdrückte, wieviel mehr musste Ihm nach vollbrachtem Werk Sein Herz von Dank zum Vater übergeflossen sein! Und jetzt, wo Er, kurz vor Seinem Tode, nicht mehr vor dem zu vollbringenden, sondern vor dem vollbrachten Werk stand, ist gut zu verstehen, dass Er angesichts dieser herrlichen Vollendung noch vielmehr frohlockte und dem Vater mit einem lauten und starken Lobpreis huldigte!<br/><br/>
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====Das Vollbringen der Allaussöhnung====
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Darum können wir
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Christi Schrei auch dahin ergänzen: Mein Gott! Mein Gott! Für was überwältigend Herrliches hast Du Mich übriggelassen u nd Mich gewürdigt, dieses Werk zu vollführen! Das konnte Er Seinem Gott nur mit kurzen Worten kundtun. Der Vater aber verstand in hehrem Frohlocken Seinen Lobpreis.
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Nachdem der Herr wusste, dass Sein Werk vollendet war, wandte Er Sich zuerst vertrauensvoll zum Vater, indem Er Ihm Seinen erkämpften Trizmph mit dem Siegesruf kundtat: "Es ist vollbracht" In verbindung mit diesem Ausruf können wir sinngemäß heraushören: Mein Gott! Mein Gott! Das, wofür Du Mich übriggelassen hast,  ist nun durchlitten und vollbracht!
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Der Herr war aber nicht. nur der erste Verkündiger der Allaussöhnung, sondern überdies der Erste, der sie glaubte. Deshalb dürfen wir sagen: Der Höhepunkt des Glaubens Christi offenbart sich uns am Kreuz. Er glaubte im Moment des Sterbens das für Gott und Seine Schöpfung Herrlichste!
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Nebst [[Kol 1:20]] hat der Herr dem Paulus noch andere Offenbarungen über die Vollendung gegeben. Diese stehen in [[Röm 5:18]]-19+21; [[Röm 8:21]]; [[Röm 11:32]]; [[1Kor 15:20]]-28; [[Eph 1:10]]; [[Phil 2:9]]-11; [[1Tim 4:9]]-11. Hierzu gehört auch die Schau des Johannes in [[Offb 5:13]]. In diesen endgeschichtlichen verheißungen vermissen wir den widerstrebenden Willen des geschöpfes vollständig. Auf dem Weg zu diesem Ziel wirkte er sich zwar gewaltig aus, aber mit Gottes Erziehungsprinzip (durch Gericht und Gnade) wurde die Widerspenstigkeit des Geschöpfes so an ihrer Wurzel erfasst und ausgerottet, dass alle willig dem Herrn für Seine vollbrachte Heilstat huldigen zur Herrlichkeit Gottes des vaters ([[Phil 2:9]]-11)! Dann wird auch die Verheißung von [[Offb 4:11]] erfüllt sein: "... da Du (Gott) das All erschaffst '''und es für Deinen Willen war''' und erschaffen ward." Da nun diese das All umfassende Aussöhnung in Christi Siegesruf eingeschlossen liegt, war Er in Wahrheit '''von Gott übriggelassen''', umd das Herrlichste zu vololbringen. Ihm war dieses einzigartige Werk von Gott überlassen (= sabachthani) geworden, um es zum Sieg hinauszuführen. Und nur aufgrund des durch Seinen Vollsieg er füllten Glauben vermochte Er Seinem Gott den überwältigenden Lobpreis darzubringen!<br/><br/>
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====Wozu Du Mich übriggelassen hast!====
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Hätte Er den um das Kreuz Stehenden sagen wollen, was Ihn so stark bewegte, so würde Er Sich deutlicher ausgedrückt haben, aber gar niemand hätte den Inhalt Seiner Worte damals verstehen können. Doch nur zu Gott gesandt genügte dieser an Worten knappe Schrei. Es war die Antwort für das über alle Maßen herrliche, Ihm von Gott geschenkte Erkennen der Vollendung. Daher kann Sein Schrei vervollständigt auch so wiedergegeben werden: "Mein Gott! Mein Gott! Du. hast Mich zum Vollbringen des Allerherrlichsten übriggelassen: Zur Aussöhnung des Alls!" Diesem Lobpreis gab Er mit den aramäischen Worten "lema" und "sabachthani" das wahre Gepräge.
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Dazu ist noch ein köstlicher Gedanke zu erwähnen. Die Wahrheit von der glorreichen Vollendung gehört zu den Geheimnissen, die Gott den Menschen bis zu Paulus verborgen gehalten hat. Ihm wurden diese Offenbarungen ohne Zweifel als erstem Menschen vom erhöhten Herrn geschenkt. Überaus wertvoll ist es nun zu wissen, dass der Sohn die Vollendung schon völlig im Glauben er fasste, als Er noch am Kreuz hing. Deshalb heißen auch diese tiefsten Wahrheiten "Wort vom Kreuz". Und das andere weiter Große ist: Auch die elementarste Verkündigung des Wortes vom Kreuz umschließt die gewaltige Wahrheit von der Aussöhnung des Alls! Dass Er aber dies alles tatsächlich am Kreuz schon glaubte und wusste, bestätigte Er Selbst mit seinem Siegesruf: "'''Es ist vollbracht!'''" ([[Joh 19:30]]), denn "vollbracht" heißt: "'''Zum Ziele gebracht!'''"
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Würde aber der Sohn anstelle der Allaussöhnung eine ewige Qual der meisten Geschöpfe vorausgesehen haben, dann hätte Er bestimmt Seinem Gott keinen Lobpreis darbringen können! Vielmehr wäre Seinem liebeerfüllten Herzen zu den Geschöpfen Seines Vaters ein Schmerzensschrei entstiegen! Danach aber wäre es Ihm unmöglich gewesen den Siegesruf erschallen zu lassen: "Es ist vollbracht!" Er hätte ja sonst die schrecklichste Irrlehre einer ewigen Qual für den Großteil Seiner Geschöpfe gutgeheißen!<br/><br/>
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==='''Sieg des Lichtes über die Finsternis'''===
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Wir vermögen Christi Lobpreis in der größten Herrlichkeit
 
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Version vom 25. April 2024, 08:46 Uhr

"Christi Schrei am Kreuz - Sein herrlichster Lobpreis"
von M. Jaegle (1976)

Abschrift mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Groß, Balingen
Dort als Schrift noch erhältlich.

weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

Christi Schrei am Kreuz

7. Die Herrlichkeit des Schreies Christi

Wenn wir Christi Schrei im rechten Wortlaut betrachten: "Mein Gott! Mein Gott! (für was, zu welchem Zweck) Du Mich übriggelasen hast!" so gelangen wir zum Gipfel des Sieges Christi am Kreuz. Hier bietet sich uns der Anblick des vollkommenen, von Seinem Sohne zum Ziele gebrachten göttlichen Werkes: der Aussöhnung des Alls.

Übriggelassen zum Vollbringen der Allaussöhnung

Wer hat damals auf Erden das Ausmaß des vollbrachten Werkes verstehen können? Niemand, außer Christus; denn die Vollendung, die Er vollbracht hatte, war zu jener Zeit noch ein im gesamten All verborgenes Geheimnis. Erst später hat der verherrlichte Herr dem Apostel Paulus bekannt gemacht, was Er alles am Kreuz von Golgatha vollbracht hatte. Er tat dies mit der gewaltigsten Offenbarung von Kol 1:20. Mit dem Siegesruf: "Es ist vollbracht!" hat Christus erstmalig der Schöpfung Ziel, die Allaussöhnung, verkündigt! Allerdings war dies dort ein noch in seiner Schale verborgener Kern; denn erst später wurde der Apostel Paulus mit der Bekanntmachung der Allaussöhnung betraut.

Eine Vorstufe zum Schrei Christi

Der Lobpreis, den der Herr Seinem Gott für die Allaussöhnung darbrachte, hatte eine Vorstufe. Wir finden diese in Christi Entgegnung auf Seine Verwerfung durch die religiösen Führer des Volkes. Ihr Widerstand wurde schon bald nach Beginn Seines öffentlichen Auftretens offenbar (Mt 9:34; Mt 10:25; Lk 4:28-30; Lk 5:30; Lk 6:11). Mit dieser feindseligen Ablehnung wurde Ihm der Weg zum Kreuz deutlich bestätigt.

Hören wir, mit welcher Gesinnung Sich der Herr dazu stellte (Lk 10:21): "In dieser Stunde frohlockte Er im heiligen Geist und sagte: "Ich huldige Dir, Vater, Herr des Himmels und der Erde, da Du dieses verbirgst vor Weisen und Verständigen und es enthüllst den Unmündigen. Ja, Vater, da es also Deine Lust ward vor Dir."

Wie erhebend ist es doch, dass der Herr gerade in dieser Stunde frohlockte und dem Vater huldigte. Aber noch mehr bewundern wir Ihn, wenn wir hören, wofür Er dem Vater einen solchen Lobpreis darbrachte: Weil Er, der Vater, den Weisend - hier den Hohepriestern, Schriftgelehrten und Pharisäern - verbarg, dass Er ihr Messias sei und sie deshalb aus Neid und Zweifel von dem Mordgedanken Seiner Kreuzigung erfüllt wurden. Diese frohlockende Huldigung lässt uns erkennen, dass der Herr seinen Kreuzestod vollbewusst aus der Hand des Vaters nahm. Auch dem Petrus machte Er es eindrücklich (Mt 16:23): "... du sinnest nicht auf das, das Gottes ist (das Kreuz) ...!" Wie konnte dann der Herr, so müssen wir ragen, nach solch klaren Wissens- und Willensäußerungen wieder kläglich fragend werden?!

Schon allein durch Seinen Dank zum Vater war der Herr für Seinen Gehorsam bis zum Tod des Kreuzes aufs beste vorbereitet. Dabei dachte Er schon damals in erster Linie an die Frucht Seines Todes: Des Vaters Verherrlichung und den der ganzen Schöpfung aus allem werdenden und bleibenden Segen. Das Entsetzliche Seines Sterbens trat dabei ganz in den Hintergrund! In dieser Weise äußerte Er sich vor Seinem Tode, als Judas vom Gedächtnismahl hinausging. Ihn zu verraten (Joh 13:27-30). Dort gab Er Seinen Herzensgedanken Ausdruck, wie nun der Vater und Er verherrlicht würden mit dem in den Versen Joh 13:31.32 aufbewahrten Lobpries.

Wenn wir bedenken, dass der bevorstehende qualvolle Kreuzestod des Herrn dankbare Einstellung zum Vater nicht verdunkelte oder gar unterdrückte, wieviel mehr musste Ihm nach vollbrachtem Werk Sein Herz von Dank zum Vater übergeflossen sein! Und jetzt, wo Er, kurz vor Seinem Tode, nicht mehr vor dem zu vollbringenden, sondern vor dem vollbrachten Werk stand, ist gut zu verstehen, dass Er angesichts dieser herrlichen Vollendung noch vielmehr frohlockte und dem Vater mit einem lauten und starken Lobpreis huldigte!

Das Vollbringen der Allaussöhnung

Darum können wir Christi Schrei auch dahin ergänzen: Mein Gott! Mein Gott! Für was überwältigend Herrliches hast Du Mich übriggelassen u nd Mich gewürdigt, dieses Werk zu vollführen! Das konnte Er Seinem Gott nur mit kurzen Worten kundtun. Der Vater aber verstand in hehrem Frohlocken Seinen Lobpreis.

Nachdem der Herr wusste, dass Sein Werk vollendet war, wandte Er Sich zuerst vertrauensvoll zum Vater, indem Er Ihm Seinen erkämpften Trizmph mit dem Siegesruf kundtat: "Es ist vollbracht" In verbindung mit diesem Ausruf können wir sinngemäß heraushören: Mein Gott! Mein Gott! Das, wofür Du Mich übriggelassen hast, ist nun durchlitten und vollbracht!

Der Herr war aber nicht. nur der erste Verkündiger der Allaussöhnung, sondern überdies der Erste, der sie glaubte. Deshalb dürfen wir sagen: Der Höhepunkt des Glaubens Christi offenbart sich uns am Kreuz. Er glaubte im Moment des Sterbens das für Gott und Seine Schöpfung Herrlichste!

Nebst Kol 1:20 hat der Herr dem Paulus noch andere Offenbarungen über die Vollendung gegeben. Diese stehen in Röm 5:18-19+21; Röm 8:21; Röm 11:32; 1Kor 15:20-28; Eph 1:10; Phil 2:9-11; 1Tim 4:9-11. Hierzu gehört auch die Schau des Johannes in Offb 5:13. In diesen endgeschichtlichen verheißungen vermissen wir den widerstrebenden Willen des geschöpfes vollständig. Auf dem Weg zu diesem Ziel wirkte er sich zwar gewaltig aus, aber mit Gottes Erziehungsprinzip (durch Gericht und Gnade) wurde die Widerspenstigkeit des Geschöpfes so an ihrer Wurzel erfasst und ausgerottet, dass alle willig dem Herrn für Seine vollbrachte Heilstat huldigen zur Herrlichkeit Gottes des vaters (Phil 2:9-11)! Dann wird auch die Verheißung von Offb 4:11 erfüllt sein: "... da Du (Gott) das All erschaffst und es für Deinen Willen war und erschaffen ward." Da nun diese das All umfassende Aussöhnung in Christi Siegesruf eingeschlossen liegt, war Er in Wahrheit von Gott übriggelassen, umd das Herrlichste zu vololbringen. Ihm war dieses einzigartige Werk von Gott überlassen (= sabachthani) geworden, um es zum Sieg hinauszuführen. Und nur aufgrund des durch Seinen Vollsieg er füllten Glauben vermochte Er Seinem Gott den überwältigenden Lobpreis darzubringen!

Wozu Du Mich übriggelassen hast!

Hätte Er den um das Kreuz Stehenden sagen wollen, was Ihn so stark bewegte, so würde Er Sich deutlicher ausgedrückt haben, aber gar niemand hätte den Inhalt Seiner Worte damals verstehen können. Doch nur zu Gott gesandt genügte dieser an Worten knappe Schrei. Es war die Antwort für das über alle Maßen herrliche, Ihm von Gott geschenkte Erkennen der Vollendung. Daher kann Sein Schrei vervollständigt auch so wiedergegeben werden: "Mein Gott! Mein Gott! Du. hast Mich zum Vollbringen des Allerherrlichsten übriggelassen: Zur Aussöhnung des Alls!" Diesem Lobpreis gab Er mit den aramäischen Worten "lema" und "sabachthani" das wahre Gepräge.

Dazu ist noch ein köstlicher Gedanke zu erwähnen. Die Wahrheit von der glorreichen Vollendung gehört zu den Geheimnissen, die Gott den Menschen bis zu Paulus verborgen gehalten hat. Ihm wurden diese Offenbarungen ohne Zweifel als erstem Menschen vom erhöhten Herrn geschenkt. Überaus wertvoll ist es nun zu wissen, dass der Sohn die Vollendung schon völlig im Glauben er fasste, als Er noch am Kreuz hing. Deshalb heißen auch diese tiefsten Wahrheiten "Wort vom Kreuz". Und das andere weiter Große ist: Auch die elementarste Verkündigung des Wortes vom Kreuz umschließt die gewaltige Wahrheit von der Aussöhnung des Alls! Dass Er aber dies alles tatsächlich am Kreuz schon glaubte und wusste, bestätigte Er Selbst mit seinem Siegesruf: "Es ist vollbracht!" (Joh 19:30), denn "vollbracht" heißt: "Zum Ziele gebracht!"

Würde aber der Sohn anstelle der Allaussöhnung eine ewige Qual der meisten Geschöpfe vorausgesehen haben, dann hätte Er bestimmt Seinem Gott keinen Lobpreis darbringen können! Vielmehr wäre Seinem liebeerfüllten Herzen zu den Geschöpfen Seines Vaters ein Schmerzensschrei entstiegen! Danach aber wäre es Ihm unmöglich gewesen den Siegesruf erschallen zu lassen: "Es ist vollbracht!" Er hätte ja sonst die schrecklichste Irrlehre einer ewigen Qual für den Großteil Seiner Geschöpfe gutgeheißen!

Sieg des Lichtes über die Finsternis

Wir vermögen Christi Lobpreis in der größten Herrlichkeit