1. Mose - Kapitel 8: Unterschied zwischen den Versionen

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(1Mo 8:4)
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:'''''"Und es geschieht am Ende von vierzig Tagen, dass Noah das Lichtloch der Arche öffnet, das er gemacht hat,"'''''
 
:'''''"Und es geschieht am Ende von vierzig Tagen, dass Noah das Lichtloch der Arche öffnet, das er gemacht hat,"'''''
  
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"Licht" war das Erste, was Gott nach dem Niederwurf der im Chaos und in Finsternis liegenden Erde werden ließ, und Er ah das Licht, dass es gut ist - so lasen wir am Anfang unserer Schöpfungsgeschichte. Zuerst "Finsternis", dann "Licht" - das ist der Heilsplan Gottes. Und wenn dem ersten Menschenpaar durch das essen der verbotenen Frucht ihre Augen geöffnet wurden, und sie das Gute und Böse erkennen konnten, dass sind "Gut und Böse" auch "Licht und Finsternis", beides hat Gott erschaffen (siehe [[Jes 45:7]]). Und Er hat es erschaffen, um mit diesen krassen Gegensätzen Seine Liebe zu erweisen!
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Für viele Gläubige ist dies unverständlich, ja unmöglich. Ein lieber Bruder sagte einmal sehe energisch zu mir (dem Verfasser dieser Zeilen), dass aus Gott nichts Böses kommen kann. Das Böse sei durch einen gefallenen Engel entstanden, der sich gegen Gott erhob! Wenn wir diese Ansicht weiter verfolgen, kommen wir dahin, dass ein von Gott erschaffenes Geschöpf (Engel) ohne Gottes Zutun etwas erschaffen konnte, nämlich das Böse - Gott wäre nicht mehr der alles Erschaffende! Wären wir mit dieser Lösung, dass es einen weiteren Schöpfer im All gibt, zufrieden?
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Wir merken spätestens bei obiger Frage, wie absurd es ist, wenn wir Gottes Schöpferkraft auf andere Geschöpfe ausweiten wollen. Alles ist aus Gott, und alles ist zu Ihm hin, dazu dienen Finsterrnis und Licht. Das Wesen Seines Heilsplanes beruht darauf, vor der finsteren Kulisse der Sünde und Gottesferne das Licht Seiner Liebe aufleuchten zu lassen, damit der Mensch erkenne...!<br/><br/>
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Es geht um das Licht, welches nach langer Zeit der Dunkelheit in die Arche leuchtet und welches Mensch und Tier beglückt haben muss! Und wie erhaben dieses Glück gewesen sein musste, dürfen wir alle nachempfinden, wenn wir uns daran erinnern dürfen, wie uns das Licht Gottes getroffen hat, das Paulus in [[2Kor 4:4]] mit "dem Lichtglanz des Evangeliums der Herrlichkeit des Christus " beschreibt. Und wenn wir jetzt n och das Umfeld dieses Verses lesen, geht es ja darum, dass dieser Lichtglanz durch die Tätigkeit des Gottes dieses Äons (und das ist Satan, der Widerwirker), jenem vorenthalten wird, sie also blendet, die ungläubig sind. Und dann lesen wir in Vers 6 die herrlichen Worte:
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"Denn Gott, er gebot: Aus der Finsternis leuchte das Licht, der lässt es in unseren Herzen aufleuchten zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit im Angesicht Jesu Christi."
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Wenn wir jetzt innehalten, liebe Geschwister, und obige Worte in uns wirken lassen, sehen wir die Zusammenhänge. Erst Finsternis, dann Licht, und beides dient zur Erkenntnis, und zwar der Herrlichkeit Gottes! Und diese Herrlichkeit ist nur im Angesicht Jesu Christi zu erkennen, und zwar in Seinem dornengekrönten (zerstochenen ) blutüberströmten Antlitz am Kreuz!
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Erinner wir uns, als uns aufging, unsere Sünden sind uns vergeben? Wir sind frei!<br/><br/>
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Das helle Licht, welches nach langer Zeit in das Dunkel der Arche einfiel und die Insassen beglückte, darf auch uns beglücken, denn Finsternis und Licht, Böses und Gutes sind die krassen Gegensätze, auf denen Gott Seinen Heilsplan aufgebaut hat! Und wenn wir hierbei gestern auf die Worte in 2Kor 4 schauen durften, dann geht dem voraus, was [[Mt 4:16]] berichtet: "... das Volk, das in Finsternis sitzt, gewahrte ein großes Licht; denen , die im Land und Schatten des Todes sitzen, ihnen geht ein Licht auf." Diese Worte, die schon Jesaja ([[Jes 9:2]]) voraussagen durfte, sind erst einmal an das Volk Israel gerichtet. Und was macht dieses auserwählte Volk? Es lehnt das Licht ab und bringt es an das Kreuz auf Golgatha! Doch auch danach bleibt es in Finsternis, weil Gott seine Ohren und Augen verschließt, damit sie nicht erkennen sollten! Am Schluss der Apostelgeschichte ([[Apg 28:26]]-28) lesen wir die dramatische Wende des Lichts, es fällt <u>ab hier</u> auf die Nationen!
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Das obige Ereignis ist die wichtigste Weichenstellung im Lauf des Lichtes, denn die Botschaft vom Kreuz sollte nicht zuerst das Volk Israel retten, sondern zuerst eine von Gott vorherbestimmte Vollzahl an Auserwählten aus den Nationen, die bis zum Wirken des Apostels Paulus ein absolutes Geheimnis darstellten! Kein Teil der Bibel, weder im AT noch im NT, kennt und beschreibt dieses Geheimnis außer Paulus! Wer diese Weiche nicht erkennt, wer nicht das eingeschobene Geheimnis der Körpergemeinde Christi Jesu erfasst, bleibt über unsere überhimmlische Berufung in völligem Dunkel wiewohl zumindest die Erlösungstat Jesu erkannt wurde.<br/><br/>
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"Licht" kann mehr als nur beglücken, wie es in der Arche der Fall war, als Noah das Lichtloch öffnete, es kann auch hell machen und erleuchten, was wir heute noch etwas fortsetzen wollen, wobei wir auf uns schauen und dazu auch unseren Apostel Paulus, zitieren. Beginnen wir mit einem nicht gerade Freude verursachenden Wort aus [[1Kor 4:5]], wo uns versichert wird, dass wir nichts vor unserem Herrn verbergen können; spätestens vor seiner Preisrichterbühne kommt auch das von uns Verborgene der Finsternis ans Licht - Sein Licht durchdringt alles, auch die verborgenen Nischen unseres Herzens.
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Ein weiteres Wort bezieht sich auf Paulus, den wir zurückliegend immer wieder als den für, die Nationen, zuständigen Apostel hervorgehoben haben. In [[Eph 3:8]]-9 sagt Paulus nun ganz direkt, dass er vom Herrn den Auftrag erhielt, die Nationen zu erleuchten - und wieder ist es das Licht, welches uns über das die Körpergemeinde betreffende Geheimnis erleuchten soll. Und wenn dies geschieht, vollzieht sich, was uns [[Eph 1:18]] sagt: "... nachdem die Augen eures Herzens erleuchtet wurden"!
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Noch ein schönes Wort finden wir in [[Offb 18:1]]: Nachdem Israel das Licht der Welt ablehnte, ja es am Kreuz umbringen ließ, steigt am Ende ein göttlicher Bote aus dem Himmel, der die Erde mit Seiner Herrlichkeit erleuchtete; und ganz am Ende, braucht es keiner Sonne mehr, denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet alle, und ihre Leuchte ist das Lämmlein ([[Offb 21:22]]).<br/><br/>
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===1Mo 8:7===
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:'''''"... und sendet den Raben hinaus, um zu sehen, ob das Wasser seicht ist. Und er fliegt hervor, um hervorzufliegen und nicht wiederzukehren bis zum Trockenen des Wassers auf der Erde."'''''
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Wir kehren wieder zurück zur Arche, in welcher wir ja große Freude vermuten dürfen, dass nach langer Zeit die Wasser sanken und die Arche festen Grund unter sich spürte. Dazu fiel ein heller Lichtstrahl durch die Dachluke - Noah wurde aktiv! Zwei Tiere bzw. Vögel treten nun in den Vordergrund, zuerst ein Rabe, danach eine Taube; beide werden gewissermaßen als Kundschafter von Noah ausgesandt. Kommen wir zuerst zu dem Raben:
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Unser Leitvers sagt, dass dieser hervor fliegt, um hervorzufliegen, worunter wir wohl das suchende Umherfliegen sehen müssen, wie es auch Luther übersetzt. Andere Übersetzer verstehen den Urtext so, dass der Rabe zurückkehrte, was aber die konkordante Übersetzung ausdrücklich ablehnt, "und nicht wiederzukehren...". Bleiben wir also bei dieser Version, dann sehen wir den ersten (neuen) Bewohner außerhalb der schützenden Arche, und das kann ein Symbol der künftigen Bewohner der Erde sein.
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In der Welt ist der Rabe nicht unbedingt ein Sympathieträger, er ist schwarz, ist ein Allesfresser und ernährt sich auch von Aas. Er gilt als äußerst klug, geschickt und einfallsreich und zählt zu den intelligentesten Tieren überhaupt. Interessant ist, dass er besonders in der Sagenwelt eine Rolle spielt, allerdings mehr eine dunkle! Und gerade diesen Vogel schickt Noah aus!<br/><br/>
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===1Mo 8:8-9===
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:'''''"Dann sendet er die Taube von sich fort, ihm nach, um zu sehen, ob die Wasser seicht sind auf des Erdbodens Fläche. Doch findet die Taube keinen Ruheplatz für die Sohle ihres Fußes, und sie kehrt zurück zu ihm in die Arche; denn das Wasser ist auf der Fläche der ganzen Erde. Und er streckt seine Hand aus und nimmt sie und bringt sie zu sich in die Arche."'''''
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Es ist schon sehr bemerkenswert, was sich mit diesen beiden Vögeln ereignet: Während der Rabe offensichtlich in die schätzende Arche nicht mehr zurück möchte und sich auf eigene Faust versucht, durchzuschlagen (schließlich begnügt er sich auch mit Aas), findet die Taube keinen Ruheplatz für ihre Füße, und ... kommt zurück!
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Auf der einen Seite das Kraftpaket "Rabe", der immer einen Weg findet, um sich durchzuschlagen, der trotz noch immer widriger Umstände den göttlichen Schutz der Arche ab lehnt und lieber hin und her fliegt, auf der anderen Seite eine Taube, die ja weltweit das Symbol des Friedens verkörpert, in Gottes Wort sogar das Symbol des heiligen Geistes. Und nun versuchen wir, diese zwei unterschiedlichen Symbole anzuwenden:
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Der Rabe verkörpert den zukünftigen Machtmensch, der keinen Gott braucht, ja sich selbst zu Gott zu erheben versucht. Dazu ist ihm alles recht, notfalls auch Aas! Die Taube hingegen verkörpert den schwachen Menschen, der Schutz braucht und diesen auch sucht! Die Taube kehrte zurück zur Arche und geistlich gesehen symbolisiert sie damit, dass der andere zukünftig die Erde bevölkernde Mensch den Geist von oben hat und keine bleibende Stätte auf Erden sucht!<br/><br/>
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Wir haben versucht, anhand der zwei ausgesandten Vogel die zukünftigen Bewohner der Erde. zu umreißen und sahen dabei zwei Seiten: Einmal der kluge, schlaue und intelligente Mensch, der sich in allen Lebenslagen zu behaupten versucht und ganz auf seine eigene Kraft baut, dargestellt durch den Raben, und wir sahen zum anderen den durch die Taube symbolisierten friedfertigen geistlichen Menschen, der keine bleibende Stätte auf Erden sucht, sondern nach dem Schutz der göttlichen Arche strebt. Er findet diesen Schutz und diese Zuflucht in Christus, den die Arche hier darstellt!
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Mit Obigem sind wir dort angelangt, wo wir am liebsten sind, bei unserem Herrn! Gehört nicht das erste Auswahlvolk Gottes, nämlich Israel, zu den schwächsten und geringsten Völkern (siehe [[5Mo 7:7]])? Und uns ruft Paulus in [[1Kor 1:26]] ff zu: "Seht doch nur eure Berufung an, Brüder ..."! Und dann zählt er auf, wer alles dazugehört, nämlich zumeist die Schwachen! Aber gerade diese suchen Hilfe und sie wird ihnen zuteil in dem Namen "'''Jesus'''"!
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Wir stellen also die Taube dar, die. nicht mit Macht versucht, sich auf der Erde zu etablieren, sondern wir haben unsere Heimat droben erkannt, wo unser Herr und Haupt wartet.<br/><br/>
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Noch eines wollen wir unserem Leitvers entnehmen, nämlich die ausgestreckte Hand, welche die Taube aufnimmt und zu sich zieht - es ist im gestrigen Sinn die ausgestreckte Hand unseres Herrn, der uns einsammelt und zu Sich holt! Damit kommen wir erst einmal zu [[Röm 11:25]], wo Paulus von einer "Vollzahl" redet, die erreicht werden muss, damit Gott Sich wieder Israel zuwendet. Gemeint ist hier die Vollzahl der von Gott in Christus auserwählten und berufenen Gläubigen aus allen Nationen, sie bilden gemäß [[1Kor 15:22]]-23 die erste Abteilung dar, die in Christus lebendig gemacht werden, und dies derart, dass der Herr sie Selbst in der Entrückung zu Sich holt.
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Wenn wir diese Verse in [[1Thes 4:13]]-18 lesen und uns damit zusprechen lassen, dürfen wir in diesem einmaligen Ereignis auch die Hand sehen, die sich ausstreckt, um zu retten! Nicht aus. eigener Kraft, nicht wegen guter Veranlagungen oder hoher menschlicher Würden ergreift uns diese Hand, sondern einzig und allein in der Gnade sind wir Gerettete! Im Symbol der Taube sind wir schwache Friedensbringer, die einen überhimmlischen Auftrag haben, nämlich jenen Bewohnern der Überhimmel als "Schaugefäße Seiner Gnade" zu dienen. Dies muss uns durch die Worte in [[Eph 2:7]]ff bewusst werden!<br/><br/>
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===1Mo 8:10-11===
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:'''''"Und er wartet wiederum andere sieben Tage. Und wieder sendet er hinaus die Taube aus der Arche. Und es kommt die Taube zu ihm zur Abendzeit, und siehe, sie hat ein abgerissenes Olivenblatt in ihrem Schnabel! Da erkennt Noah, dass die Wasser seicht sind auf Erden."'''''
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Die Aussendung der zwei Vögel findet noch eine Fortsetzung, die wir auch auf geistlicher Ebene weiter betrachten wollen: Weitere sieben Tage wartet Noah ab, dann sendet er erneut die Taube aus, und was geschieht: Obwohl  die Taube grünes Land (Olivenblätter) gefunden hatte, blieb sie nicht von der Arche weg (2was ja nun normal gewesen wäre), sondern kehrte, im Gegensatz zu dem Raben, zur Arche zurück!
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Richten wir nun zuerst unser Augenmerk auf das Olivenblatt: Es enthält Öl, und Öl wird in Lampen gegossen und angebrannt, wodurch <u>Licht</u> entsteht. Gott zeigt in geistlichem Sinn, dass Er nun die Erde wieder erhellen (lebensfähig) machen will. Der dunkle
 
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Auszug aus der Arche 15<br/><br/>
 
Auszug aus der Arche 15<br/><br/>
 
Das Dankopfer Noahs 20<br/><br/>
 
Das Dankopfer Noahs 20<br/><br/>

Version vom 5. März 2024, 20:58 Uhr

Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Der Hebräerbrief ist als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

1. Buch Mose - Kapitel 8

Zurückgehen der Wasser
Auszug aus der Arche
Das Dankopfer Noahs

Zurückgehen der Wasser

1Mo 8:1

"Und es gedenkt Alueim an Noah und an jedes Wildgetier und an jedes zahme Tier und an jeden Flügler und jeden Kriecher, der mit ihm ist in der Arche. Und es lässt Alueim einen Wind wehen über die Erde, und die Wasser lassen nach."

Rund fünf Monate (150 Tage) stand das Wasser, und es muss eine (fast schon) unheimliche Stille über der Erde gelegen haben, wie sie uns heute völlig unbekannt sein dürfte. Und in diese absolute Stille hinein tritt gemäß unserem neuen Leitvers Alueim - Er gedenkt an Noah und die Insassen der Arche. Aber wo waren Seine Gedanken vorher?

Wir fragen oben bewusst provokativ, denn Gott ist ja überall! Doch wir haben in der Verbindung mit den letzten sieben Schalen in Offb 15:1 ff mit welchen der Zorn Gottes vollendet sein wird, ein Bild, welches unser ganzes Zartgefühl abverlangt, denn: Wir dürfen in wenigen Worten (Offb 15:8) einen Blick in das Herz Gottes tun! So lesen wir hier in der Zeit, wo eines der vier Tiere den sieben Boten sieben goldene Schale gab, die bis zum Rand voll mit dem Grimm Gottes waren:

"Da füllte sich der Tempel dicht mit Rauch von der Herrlichkeit Gottes und Seiner Macht. Niemand konnte in den Tempel hineingehen, bis die sieben Plagen der sieben Boten vollendet waren."

Erahnen wir etwas von dem, was diese Worte beinhalten? Das leibende Vaterherz zeiht Sich in die Stille des Tempels (= das Bild des überhimmlischen Tempels) zurück und niemand darf hier in Seine Nähe kommen!

Wir möchten das gest rige Bild, welches uns mit den Worten in Offb 15:8 einen Gott. zeigt, der nicht vor Rache an Seinen Geschöpfen schaumt, sondern Sich in die absolute Stille des Tempels zurückzieht, während draußen, außerhalb des Tempels sich Sein Zorn vollendet!

Ein irdisches menschliches Bild mag uns hier hilfreich sein. Wie ist uns zumute, wenn wir unsere eigenen Kinder oft mit Strenge erziehen müssen? Es ist heute nicht mehr populär, von "Züchtigung" zu sprechen, geschweige denn dies zu praktizieren, weil diesbezügliche Aussagen wie. zum Beispiel Hebr 12:6+7 im Wort Gottes einfach weggewischt bzw. übergangen werden. Doch schon eine milde Züchtigung unserer Kinder verursacht in uns oft mehr innere Schmerzen als die Kinder erleiden!

Zurück zu Offb 15 dürfen wir mehr als bewegt erkennen, dass Gott leidet! Seine Zorngerichte, die sich über eine verderbte Menschheit ausgießen, sind keine Rache, sondern Zurechtbringung! In Offb 3:19 lesen wir deshalb: "Alle, die Ich lieb habe, überführe und züchtige Ich." Wir lernen durch die gelesenen Worte der Offenbarung, dass Gottes Herz mitleidet, ja dass Er Sich mit Seinem inneren Schmerz in die Stille des Tempels zurückzieht, und niemand Ihn hier stsören darf! Dieses Bild darf uns heute begleiten!

Wir kommen von unserem Blick auf den kommenden Zorn Gottes zurück zum Gericht der Sintflut, dass sich ja, wie später in der Offenbarung, über eine verderbte Menschheit ergossen hat - und wenn wir lesen, dass jetzt, wo das Wasser 150 Tage lang stand Alueim der Archeinsassen gedenkt, dürfen wir in großer Ehrfurcht sehen, dass auch dieses Gereicht nicht gefühllos an Gott vorüberging, ja, dass die stille, die über dem Wasser der Sintflut lag, gerade auch Ihn umgab, während die Lebewesen auf Erden ertranken!

Mit erleuchteten Augen unserer Herzen dürfen wir einen Gott und Vater erkennen, der aus Liebe. züchtigt, weil Züchtigung zurechtbringt! In krassem Gegensatz hierzu steht die herkömmliche Lehre jener Theologie, die dem großen Teil der Menschheit eine vermeintlich ewige Höllenqual zuweist, und dies ewig, ohne Hoffnung! Wie armselig ist dieses Lügengebäude! Ja, gemäß 1Sam 2:6 führt Er tatsächlich die Verderbten in den Scheol hinab, aber ... " und führt herauf."

Und jetzt gehen wir noch einmal zu Offb 15:8, wo noch etwas steht, was wir zuvor übergangen haben: "Da füllte sich der Tempel dicht mit Rauch, von der Herrlichkeit Gottes und Seiner Macht." Die Herrlichkeit und Macht Gottes offenbart sich in diesen Worten nicht in Stärke, sondern im Mitleiden, und dies mit Seiner verderbten Menschheit, die Er liebt!

Wir weichen heute noch etwas mehr von. unserem Leitvers ab, aber die letzten Tage haben uns so massiv an das mitfühlende Herz Gottes gezogen, dass wir hier auch einen Blick auf uns tun wollen, und dies bezüglich jener Leiden, die wir gerade um der anderen, auch anders gesinnten Gläubigen willen ertragen sollen:

So sagt uns Kol 3:12: "Daher ziehet an als Auserwählte Gottes, Heilige und Geliebte: innigstes Mitleid..." Und im Blick auf jene gläubige, die anders als wir gesinnt sind, schreibt Paulus in Phil 2:1: "Wenn nun irgendein Zuspruch in Christus, wenn irgendein Trost der Liebe, wenn irgendeine Gemeinschaft des Geistes, wenn innerste Regung und Mitleid noch etwas gelten...".

Die obigen zwei Aussagen unsere Apostels sind eine Aufforderung an uns und betreffen unseren Wandel. Und hier, liebe Geschwister, ist noch sehr viel Mangel vorhanden, ja es mangelt an allen Ecken und Enden! Wir können in der Tat unsere Mitgläubigen in der Erkenntnis überholen, was auch Phil 3:16 bestätigt, aber hier gilt es Regeln zu beachten, denn unser Fleisch macht uns gerade in diesem Fall sehr schnell hochmütig! Und hier sollten (müssten) wir dagegen ankämpfen und lernen, demütig zu sein, ja mit den Erkenntnisschwachen mitzuleiden!

Wir sprachen gestern von unserem Wandel, und dies im Hinblick auf das Mitleid bzw. Mitleiden. Es gab die Aufforderung Pauli: "Ziehet an..."! Wir können uns aber, und dies muss gleich gesagt werden, mit unserem Wandel die Rettung in der Gnade nicht verdienen, dies ist allein Gottes Gnadengabe an uns, wir bezeichnen es als "unsere Stellung in Christus"! Niemand und nichts kann sie uns mehr nehmen! Aber:

Wir werden belohnt, wenn wir uns in unserem Wandel mühen, gerade auch Mitleid anzuziehen, was ja 1Kor 3:8 bestätigt. Und um diesen Lohn geht es vor der Preisrichterbühne des Christus, vor der wir nach unserer Entrückung alle offenbar gemacht werden müssen, damit ein jeder das wiederbekomme, was er durch den Körper verübte, sei es gut oder schlecht (siehe 2Kor 5:10). Bei diesem Lohn geht es aber, und das muss uns wichtig werden - um unsere zukünftigen Aufgaben in den überhimmlischen Regionen. Wer ein eharte Gesinnun gmit nach oben bnimmt, mus snicht nu r korrigiert werden, sondern wird von manchen Aufgaben ausgeschlossen sein!

Obiges schreibe wir hier aber nicht, um Angst zu machen, sondern. um uns anzuspornen, um unsere Augen auf das zu richten, was hier auf Erden für uns wesentlich ist. Die Worte in Phil 1:10 stehen dafür!

Wir kommen langsam wieder zurück zu unserem Leitvers, wo uns ja das Herz unseres himmlischen Vaters tief bewegen durfte, indem wir darzustellen versuchten, wie Er Sich in die Stille. zurückzog (wobei uns die Aussage in Offb 15:8 dienen durfte).

Passend dazu sind auch die Aussagen in 2Kor 1:3, wo wir lesen: "Gesegnet sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater allen Mitleids und Gott allen Zuspruchs..." und die Worte in Röm 12:1: "Ich spreche euch nun zu, Brüder (im Hinblick auf die Mitleidserweisungen Gottes), ..." In beiden Fällen wird uns hier der Vater vor Augen gestellt, der Mitleid in Sich trägt und uns Seine Mitleidserweisungen immer wieder zeigt. Und mit diesem Bild Gottes in unseren Herzen gehen wir zu den Eingangsworten in unserem Leitvers: "Und es gedenkt Alueim..."

Jetzt, wo es darum geht, das todbringende Wasser wieder zu senken, nachdem es seine schreckliche Aufgabe erfüllt hat, tritt Alueim wieder in Erscheinung - Er hat Sich einen Überrest in der Arche sicher aufbewahrt, und - Er gedenkt jetzt ihrer!

Wenn wir uns jetzt erneut in das Herz Gottes versetzen, so dürfen wir darin "Freude" sehen, Freude darüber, dass es einen Neuanfang gibt, ein neues Kapitel in der Menschheitsgeschichte!

Vierzig Tage und vierzig Nächte wuchs die Flut an, und ein hundert und fünfzig Tage war das Wasser auf der Erde, das Gericht findet sein Ende. Es durfte uns bewegen, dass Gott nicht zufrieden zuschaute, wie die Menschen umkamen, vielmehr litt Er mit! Nun aber wendet sich Sein Blick auf Noah, Er gedenkt der Archeinsassen, und dies mit neuer Freude, denn ein Neubeginn mit der Menschheit steht bevor. Wir schreiben dies so mutig, weil Gott uns Selbst in den Sohnesstand versetzt hat (siehe Röm 8:15 ff), und als "Söhne" ist es ja nicht abwegig, uns mit den Gefühlen unseres Vaters zu beschäftigen, zu versuchen, uns in Ihn hineinzuversetzen - der Vater sehnt Sich nach uns!

In dem nach vorne gerichteten "Gedenken" liegt aber auch, dass Got tnun nicht mehr nach hinten schaut, sondern nach vorne auf die Archeinsassen, wo das zukünftig Neue liegt. Das Zurückliegende hat seine (berechtigte) Zeit gehabt, nun ist es abgeschlossen, was uns heute an Paulus erinner darf, der ebenfalls einen Schlussstrich unter das Zurückliegende machen musste, um mit Kraft und Freude sich auf jenes auszurichten, was vor ihm lag, wir lesen hiervon in Phil 3:3. Bei Paulus ging es um sein altes Leben unter dem Gesetz, welches er nun hinter sich ließ und, nachdem ihm seine Gerechtigkeit durch den Glauben Christi Jesu hell aufleuchtete, streckte er sich nach dem vor ihm Liegenden aus, seiner überhimmlischen Berufung!

Heute sei zuerst noch einmal die gestern schon angesprochene Frage angebracht: Dürfen oder können wir uns wie in den letzten Tagen so vertieft in Gott hineinversetzen? Steht es uns überhaupt zu, Derartiges zu sagen? Ist Gott nicht Geist und demnach unsichtbar?

Wohl steht in 1Jo 4:12, dass niemand Gott jemals geschaut hat, dies bezieht sich aber auf die Menschen auf der Erde. Wenn wir jedoch ab Vers 12 weiter lesen (bis Vers 16), erkennen wir, dass der geistliche Gläubige heute schon ein inniges Verhältnis zum Vater haben darf: Er in uns und wir in Ihm! Das Bindeglied ist Seine Liebe!

Doch zwischen Seiner und unserer Liebe steht ein weiteres entscheidendes Bindeglied: Jesus Christus! Er hat diese Verbindung ja erst möglich gemacht.

Wir möchten auch noch einmal auf das gestern zitierte Wort in Röm 8:15ff hinweisen, das uns sagt, dass wir "Söhne Gottes" sind, wobei wir heute hinzufügen, dass dieser Sohnesstand auch nur "in Ihm, unserem Herrn und Haupt" möglich sein kann!

Wo nun Liebe zwischen Vater und Söhnen besteht, darf, ja soll auch darüber nachgedacht werden, was und wie der Vater empfindet - es bringt uns näher zu Ihm!

Die Worte unseres Leitverses: "Und es gedenkt Alueim..." haben uns weit geführt, nun dürfen wir aber auch noch im Nachhinein miterleben, wie Gott handelt: Er lässt einen Wind über die Erde fegen! Das ist für uns erst einmal eine einfache und verständliche Aussage - doch Gottes Wort geht tiefer, denn Wind steht auch für Geist!

Im Hebräischen gibt es da Wort "ruach", im Griechischen "pneuma", die beide in enger Beziehung stehen, was wir berstehen, wenn wir in der konkordanten Stichwortkonkordanz (Seite 452) unter "Geist" lesen,dass hier auch "Windhauch, Windstoß" angeführt ist. In der weiteren Ausführung lesen wir unter anderem, dass hier die göttliche Kraft angesprochen ist, die etwas in bewegu ng bringt. Wir sehen mit diesem Wissen also nicht nur den bekannten Wind, sondern den geist Gottes wirken, der etwas in Bewegung bringt, hier nämlich eine riesig stehende Wassermasse (was uns an 1Mo 1:2b erinnert, wo der Geist Alueims über der Fläche des Wassers vibrierte).

Wir wollen das riesige Gebiet des Geistes hier nur derart streifen, indem wir in Verbindung mit dem Wind darauf hinweisen, dass wir es hier in der höchsten Bedeutung mit "der Kraft Gottes" zu tun haben, die sich in vielfältiger Art und Weise auswirkt; auf uns geblickt auch derart, dass uns diese Kraft versiegelt, uns Gewissheit und Sicherheit gibt (siehe Eph 1:13).

1Mo 8:2-3

"Und es werden verstopft die Quellen des Unterwasser-Chaos und die Spalten der Himmel. Und gewehrt wird dem Herabguss aus den Himmeln. Und es kehren die Wasser zruück von der Erde, sie gehen und kehren zurück. Und es schwinden die Wasser am Ende von hundert und fünfzig Tagen."

Wir haben gesehen, wie das Wasser der Flut von oben als Regen, und durch Wasser von unten aus den Quellen des Unterwasser-Chaos (Luther = Quellen der Tiefe) entstand, nun kehrt es dahin zurück, wo es herkam. Bewegt hat es der Wind, hinter dem wir den Geist Gottes sehen dürfen. Damit könnten wir, wie schön öfters, diesen Vers verlassen. und weitergehen, aber etwas muss uns reizen, noch etwas zu verweilen, das Wort "Unterwasser-Chaos" - was beinhaltet diese Bezeichnung?

Direkt spannend wird es, wenn wir sehen, dass wir diesem Wort in unserer Bibel öfters begegnen, wir greifen einmal vor auf 1Mo 49:25, wo Jakob seinen Sohn Joseph segnet, und zwar "Segnungen von den Himmeln oben und Segnungen des Unterwasser-Chaos, das da liegt drunten"! Das bedeutet, dass gerade Joseph , der ja in besonderer Weise ein Bild Christi Jesu abschattet, nicht. nur durch Wasser von den Himmeln gesegnet werden sollte, sondern gerade auch durch das Unterwasser-Chaos von unten!

Wenn wir jetzt das oben Gesagte in uns bewegen, merken wir, dass hier nicht nur ein Hohlraum unter der Erde gemeint sein kann, wohin das Wasser abfließt, sondern ein Raum (Räume), die mehr be deuten und auch mehr beinhalten, was uns drastisch die Aussage in Offb 9:1 zeigt.

Wer von uns aufmerksam Offb 9:1 gelesen hat, mag erahnen, dass das Unterwasser-Chaos weit mehr beherbergt, als nur Wasser, was ja auch die besondere Segnung des Joseph, die wir gestern ansprachen, belegt.

Wir geben heute zusätzlich zu bedenken, dass nicht nur die Räume auf, sondern auch unter der Erde bewohnt sind. Dazu ist es notwendig, dass wir uns zueigen machen, dass es Geschöpfe Gottes gibt, die auch unter ganz anderen Lebensbedingungen, wie wir Menschen sie kennen und benötigen, leben können! Erinnern wir uns hierbei nur an Daniel und den Feuerofen, in welchem sich nicht nur Daniel, sondern noch weitere Gestalten offensichtlich frei und ungehindert in größter Feuersglut und Hitze bewegten (die aber im Fall Joseph nicht von unten, sondern von oben kamen).

Wir gehen zurück zu Joseph bzw. zu Christus Jesus und zum Segen des Unterwasser-Chaos: In Phil 2:9-11 lesen wir Wunderbares: Zuerst, dass Gott Seinen Sohn überaus hoch erhöht hat und Ihn mit dem Namen "Jesus" begnadet hat! Wenn dies der Vater tut, wie teuer und unendlich kostbar muss uns dann dieser Namen Jesus sein! Bleiben wir heute hier stehen: In Phil 2:6-8 wird uns in wenigen Worten dargelegt, wie sich Gottes Liebe vor Seiner Schöpfung erzeigte: Im Leiden und Sterben Jesu! Darum hat Gott Ihn überaus hoch erhöht!

Wir sind im Philipperbrief, und kommen heute zu unserem Thema, dem Unterwasser-Chaos, und dies in Verbindung mit den Segnungen Jakobs an Joseph, der ja Christus darstellt - wie kann der Christus mit dem Unterwasser-Chaos gesegnet werden?

Gestern hoben wir den im wahrsten Sinn des Wortes einmaligen Namen "Jesus" auf den Leuchter, heute sagt uns Phil 2:10-11 (bitte lesen), wie diese Segnungen aussehen. In diesen Versen zeigt uns Paulus, inspiriert durch den Geist Gottes, dass sich in diesem Namen "Jesus" jedes Knie beugen wird, und zwar das der Überhimmlischen,Irdischen. und Unterirdischen!

Es mag für uns schon schwer sein, dass auch die Überhimmlischen dahin gebracht werden müssen, ihre Knie zu beugen, halten viele von uns diese doch für heilige Engel. Dass es aber in den Überhimmeln auch geistliche Mächte der Bosheit gibt, wie es Eph 6:12b belegt, ist vielen Gläubigen fremd!

Interessant ist nun für uns, dass der Philipperbrief ausdrücklich auch von "Unterirdischen" spricht, was ja "unter die Erde" hinweist! Damit bekommt unser "Unterwasser-Chaos" plötzlich eine From, wir dürfen mehr und mehr erkennen, dass in den unterirdischen Räumen nicht nur Wasser ist (welches ja an sich kein Chaos verursachen kann), sondern auch Geschöpfe Gottes!

Wir kommen heute zum Höhepunkt, das heißt zum Inhalt jener Segnungen Jakobs an Joseph, den Segnungen des Unterwasser-Chaos, die wir auf den Sohn Gottes beziehen: Nicht nur die Überhimmlischen und nicht nur die Irdischen werden in dem Namen "Jesus" ihre Knie beugen, sondern auch die Unterirdischen, die dort, abseits des normalen menschlichen Fassungsvermögens, ihr Dasein fristen!

Aber nicht nur alle Knie werden sich beugen, auch jede Zunge huldigen: "Herr ist Jesus Christus, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters. Der Namen "Jesus", den die heutige Menschheit mehr und mehr stört, den sie immer mehr verschweigt, dieser Name wird einmal das ganze All erfüllen und selbst in die untersten Räume und Ritzen unserer Erde dringen, und es wird dort Geschöpfe geben, die der amen "Jesus" einfach überwältigen wird! Gewaltig und einmalig war das Opfer Jesu, allumfassend war und ist Sein Erlösungswerk, und nach und nach wird es alle erfassen - zur Verherrlichung, des Vaters!

Der Vater hat den Sohn gesegnet, und all Seine Segnungen dienen Seiner Verherrlichung - es geht letzten Endes immer um Gott, den Vater, denn Er liebt alle und möchte von allen geliebt werden, bis Er am Ende "alles in allen" sein wird!

Wir haben nun im Grunde nur "ein Wort" unserer zwei Leitverse betrachtet - es wurden aber auch die Spalten der Himmel verstopft, das heißt, Spalten in den Himmeln, die wir in 1Mo 6-8 als unsere Atmosphäre kennengelernt haben. Damit. zog sich das Wasser an jene zwei Orte zurück wo es herkam, nach unten und nach oben.

Halten wir an dieser Stelle noch einmal fest: Überschwemmt wurde nur die Erdoberfläche, die Himmel darüber blieben unberührt (im Gegensatz zu der Urerde in 1Mo 1:1, wo die damaligen Himmel auch zerstört wurden, worauf Gott ja gemäß 1Mo 1:8 neue Himmel schaffen musste, die bis heute Bestand haben). Und da wir nun bei "den Himmeln " sind, dürfen wir aus dem Kalender Gottes lernen und erkennen, dass Gottes Wort von insgesamt "drei" Himmeln spricht:

Der erste Himmel war auf der Urerde, der zweite Himmel ist über uns und besteht seit der Erschaffung der Erde in sechs Tagen, doch, wie wir schon in 2Petr 3:10 lesen durften, wird auch unser jetziger Himmel mit Getöse vergehen, und dann durfte in Offb 21:1 Johannes einen neuen Himmel und eine neue Erde sehen ... der dritte Himmel! Damit haben wir einen gewaltigen Kreis im Heilsplan unseres himmlischen Vaters durchwandert!

Bevor wir zum nächsten Vers kommen, lasst uns, liebe Geschwister, noch einen Moment auf jene Zeitspanne blicken, wo wir eine (menschlich gesagt) fast gespenstige Ruhe über dem Wasser mitempfinden können, und dies einhundert und fünfzig Tage, bis endlich die Wasser schwinden. Es ist jene Zeit der Stille, an deren Anfang der Tod innerhalb der verdorbenen Menschheit sein Werk vollendete.

Obiges führt mich, den Verfasser dieser Zeilen, zu jener Stille, die eintrat, als der Sohn Gottes, am Kreuz hängend, Sein Leben mit den Worten aushauchte: "Es ist vollbracht!" Auch hier hatte der Tod, der aufgrund der übernommenen Sünde Einlass in das irdische Leben Jesu bekam, sein Werk vollendet! Allerdings nicht einhundert und fünfzig, sondern nur drei Tage dauerte die Stille, weil der Körper des Sohnes Gottes die Verwesung nicht sehen sollte, was uns Apg 2:27 bezeugt. Haben wir uns schon einmal Gedanken darüber gemacht, was diese drei Tage beinhalteten? Was der Vater empfand?

In der Arche warteten acht Menschen sehnsüchtig auf die Öffnung der Tür, in Seinem unsichtbaren Tempel wartete der Vater genauso sehnsüchtig auf die Öffnung des Grabes! Wohl war der Geist Jesu zu Gott zurückgekehrt, doch Sein Körper war noch im Tod, bis jene gewaltigen Worte Wahrheit wurden, die wir in Eph 1:19-20 lesen dürfen.

Lasst uns noch einen letzten Tag bei unseren Leitversen verweilen, indem wir uns im Herzen vorstellen, wie die Wasser plötzlich zurückgehen, wie sie schwinden, und die Insassen der Arche spüren, dass die Zeit der Dunkelheit in der Arche vorbei ist. Dies lenkt uns erneut an das Grab unseres Herrn, wo am dritten Tag der Stein davor zurückweichen musste, und es im Inneren des Grabes hell wurde.

Immer wieder dürfen wir uns die vom Geist eingegebenen Worte Pauli in Eph 1:19-20 vor Augen stellen lassen, die in ihrer Aussage kraft einmalig sind. Es wird uns die alles übersteigende Größe Seiner Kraft vor unsere erleuchteten Augen der Herzen gestellt, gemäß der Wirksamkeit der Gewalt Seiner Stärke, die in Christus gewirkt hat, als Er Ihn aus den Toten auferweckte!

Drei Tage wartete der Vater auf diesen Moment, wo Er vor der gesamten Schöpfung das Opferlamm aus den Toten auferweckte und Ihn nach weiteren vierzig Tagen, die der auferstandene Christus unter Seinen Jüngern verweilte, zu Seiner Rechten inmitten der Überhimmlischen setzte, hoch erhaben über jede Fürstlichkeit und Obrigkeit, Macht und Herrschaft, auch über jeden Namen ... das ist heute unser Herr und Haupt, der wesenhaft in dem überlebenden Sohn Noahs, Sem, enthalten war.

1Mo 8:4

"Und es ruht die Arche im siebenten Monat, am sieben und zwanzigsten Tage des Monats, auf dem Gebirge Ararat."

Wir sagten an früherer Stelle, dass der Namen "Noah" "Ruhe" bedeutet (so wie ja alle bisher genannten Namen ihre Bedeutung haben). Nun lesen wir in unserem Leitvers, dass die Arche ruhte, was aber nicht beinhaltet, dass die Arche müde gewesen wäre, vielmehr stand sie einfach still, weil das Wasser sie nicht länger trug! Der Name Noah (= Ruhe) bekam Inhalt!

Bedenken wir jetzt des Abwärtstrends der Menschheit vor der Sintflut, der so zunahm, dass Gott sie vertilgen musste. Und in jener schlimmen Zeit lebte ja Lamech, der Vater Noahs. Dieser war sich des Zustandes der Welt wohl bewusst, durfte sich aber damit trösten, dass sein erstgeborener Sohn Noah ein Zeit der Ruhe erleben würde, wo dem Verderben Einhalt geboten würde, - jetzt war jener Zeitpunkt gekommen! Es gab keine verderbte Menschheit mehr, sondern einen totalen Neuanfang, der mit einer auf dem Berg Ararat ruhenden Arche begann. Es begann aber auch anderes, nämlich ein neuer (dritter) Äon (der bis heute besteht), sowie eine neue (ebenfalls dritte) Verwaltung, nämlich die der "Regierung" unter Noah, womit Gott eine neue Weltordnung einführte. Wozu sollte diese dienen?

In der ersten Verwaltung der Unschuld bewies der Mensch Adam, dass ihn seine damalige Sündlosigkeit nicht (!) abhalten konnte, ungehorsam zu sein. All die Segnungen im Garten Eden erwiesen sich als unfähig, die Sünde abzuhalten. Außerhalb des Gartens Eden, wo die zweite Verwaltung, die des gewissens begann, sollte der Mensch in dem Wissen um Gut und Böse, von seinem gEwissen gelenkt und bewahrt werden ... es versagte!

Wir bereiten uns langsam auf die Zeit nach der Sintflut vor, indem wir noch einmal auf die vorsintflutliche Zeit zurückblicken, wo der Mensch während zwei Verwaltungen versagte, zuletzt durch das Gewissen. In der Erkenntnis, was Gut und Böse ist, sollte das Gewissen den Menschen mahnen, von der Sünde abzustehen, doch was geschah: Die Sünde nahm zu! Das erinnert uns an unsere heutige Zeit, wo wir in 1Tim 4:1-2 lesen, "dass in den nachmaligen Fristen etliche vom Glauben abfallen werden, weil sie auf irreführende Geister und Lehren der Dämonen achtgeben. Solche haben durch Heuchelei in Lügenworten das eigene Gewissen wie mit einem Brenneisen verschorft ...". Pauli Worte gehen hier noch weiter und führen auf, was jene Irrlehren alles beinhalten.

Für uns ist hier interessant, dass Paulus auf die nachmaligen fristen hinweist, die für uns doch längst angebrochen haben müssen! Und wieder ist es das Gewissen, welches jetzt durch falsche Lehren derart abgestumpft wird, bis es im bildlichen Sinn wie mit einem Brenneisen verschorft worden ist, dass es nicht mehr empfinden kann! Wenn wir die weiteren Verse im Timotheusbrief lesen, erkennen wir die Taktik des Bösen: Die Gläubigen werden durch das Gesetz gefangen genommen: Ihr müsst dies tun, ihr müsst jenes tun, und damit fällt der Gläubige vom Glauben an die Rettung in der Gnade ab und verlässt sich auf das Vermögen seines Fleisches - und diesen Abfall sehen wir mit großem Schmerz rings um uns herum!

Wir sind wieder einmal, liebe Geschwister, auf Abwegen von. unserem Leitvers, ab er wir müssen das gestrige Thema noch vertiefen, denn gerade was wir zum Schluss festgestellt haben, greift heute immer mehr um sich. Ein Pastor einer freien Gemeinde sagte kürzlich in meiner (des Verfassers dieser Zeilen) Gegenwart: "Es gibt heute Gläubige, die fälschlicherweise meinen, dass die Gnade sie allein rettet!" Er meinte wahrscheinlich mich! Irreführende Geister und Dämonen, alles Unterstellte des Widerwirkers, suchen mit Macht, die an Christus Gläubigen wieder unter das Gesetz zu zerren! Und sie haben seltsamerweise einen riesigen Erfolgt! Und warum?

Ein gewichtiger Grund ist die verblüffende Unkenntnis der Gläubigen über Gottes geschriebenes Wort! Jeden Tag irgendein schöner Vers aus der Bibel, und dies bunt gemischt, reicht! Kann man so im Glauben wachsen? Kaum!

Wer sich die Mühe nicht macht, Gottes Wort, die Bibel, im Zusammenhang, also Vers für Vers zu lesen, wird nie zur vollkommenen Erkenntnis der Wahrheit kommen, wird auch nie verstehen, was der Apostel Paulus in unserer heutigen verwaltung der Gnade zu sagen hat - er wird ein Kindlein im Glauben bleiben und wird einmal vor der Preisrichterbühne des Christus beschämt zusehen müssen, wie all seine fleischlichen Werke, die Paulus in 1Kor 3:13 mit Holz, Gras und Stroh bezeichnet, im Feuer verbrennen! In 1Kor 3:15 dann noch der schwache Trost: "er selbst aber wird gerettet werden, jedoch nur so wie durch Feuer hindurch."

Wir wurden mit unserem Leitvers zuerst zu der Bedeutung des Namens Noah, nämlich "Ruhe" geführt, was uns dann zurück auf die vorsintflutliche Zeit führte, wo die Verwaltung des Gewissens total versagte, wobei wir dann einen Abstecher in unsere heutige Zeit machten, und auf die Verschorfung des Gewissens der Gläubigen verwiesen, und dies alles unter dem Aspekt, dass jetzt, wo die Arche auf Grund gelaufen ist, etwas Neues beginnt.

Gott hat es so gewollt, dass der Mensch unter verschiedenen Voraussetzungen beweisen soll, inwieweit er Gott gehorchen kann - bisher haben die zwei von Gott gegebenen Verwaltungen versagt. Jetzt, wo nach der Vertilgung der verdorbenen Menschheit erst einmal wieder "Ruhe" einkehrt, beginnt Gott mit einer neuen Lektion der Unterordnung, "eine dritte Verwaltung der Regierung", wo eine regierende Obrigkeit für Recht und Ordnung sorgen sollte, worauf wir ja noch kommen werden. Um es aber vorweg zu sagen: Alle von Gott gegebenen Verwaltungen versagen - weil Gott dies will!

Es geht in Gottes Heilsplan nicht darum, den Menschen aufgrund seines Versagens zu verurteilen und zu vernichten, sondern ihn zu retten! Und was ein Großteil der Gläubigen offensichtlich noch nie gelesen. hat, spricht Gott zu uns in 1Tim 4:10: "der lebendige Gott ... welcher der Retter aller Menschen ist"; und alle Menschen sollen nicht nur gerettet werden, sie sollen und werden ihren Gott und Vater von Herzen lieben, wenn sie den Namen "Jesus" erkennen dürfen.

1Mo 8:5

"Und es geschieht, dass die Wasser gehen und schwinden bis zum zehnten Monat. Im elften Monat, am ersten Tag des Monats, erscheinen die Gipfel der Berge."

Die Kraft, welche in unserem Leitvers wirkt, geht gemäß 1Mo 8:1 von "Alueim" aus, und hinter "Alueim" (Mehrzahl) steht an dieser Stelle einmal "Al" (der Höchste) und Alue" (Christus); Gottes Geist wird in und durch Christus wirksam, beide sind hier wirksam, und dies in den ersten Worten unseres Leitverse: "Und es geschieht..."! Vielleicht darf es uns heute berühren, welche Kraft dahinter steht, wenn diese von uns nicht messbare Masse an Wasser einfach wieder. zurückgeht und schwindet! Dabei ist dieser Machtbeweis im Hinblick auf das ganze all ja noch mehr als gering!

An dieser Stelle dürfen wir uns wieder einmal fragen, inwieweit wir an diese Macht glauben? Oder gar an ihr zweifeln? Und dies vor allem, wenn es anders kommt, als wir es uns vorstellen? Nach einer langen göttlichen Schule musste Hiob am Ende vor seinem Herrn bekennen: "Ich erkenne, dass Du alles vermagst, und nichts, das Du Dir vorgenommen, ist Dir zu schwer" (Hi 42:2).

Und wie ging es Noah in der Arche? Wie mag sein Herz gejubelt haben, als die Wasser sanken, als die Arche plötzlich festen Boden unter sich spürte, und ... als die Gipfel der Berge aus dem Wasser erschienen! Wie oft mag sein Blick aus dem Lichtloch (von dem der nächste Vers berichtet) über das Wasser geglitten sein - wann, Herr, ist es soweit? Und dann tauchen nach hundert und fünfzig Tagen Berggipfel auf ... was für ein Tag für die Archeinsassen!

1Mo 8:6

"Und es geschieht am Ende von vierzig Tagen, dass Noah das Lichtloch der Arche öffnet, das er gemacht hat,"

"Licht" war das Erste, was Gott nach dem Niederwurf der im Chaos und in Finsternis liegenden Erde werden ließ, und Er ah das Licht, dass es gut ist - so lasen wir am Anfang unserer Schöpfungsgeschichte. Zuerst "Finsternis", dann "Licht" - das ist der Heilsplan Gottes. Und wenn dem ersten Menschenpaar durch das essen der verbotenen Frucht ihre Augen geöffnet wurden, und sie das Gute und Böse erkennen konnten, dass sind "Gut und Böse" auch "Licht und Finsternis", beides hat Gott erschaffen (siehe Jes 45:7). Und Er hat es erschaffen, um mit diesen krassen Gegensätzen Seine Liebe zu erweisen!

Für viele Gläubige ist dies unverständlich, ja unmöglich. Ein lieber Bruder sagte einmal sehe energisch zu mir (dem Verfasser dieser Zeilen), dass aus Gott nichts Böses kommen kann. Das Böse sei durch einen gefallenen Engel entstanden, der sich gegen Gott erhob! Wenn wir diese Ansicht weiter verfolgen, kommen wir dahin, dass ein von Gott erschaffenes Geschöpf (Engel) ohne Gottes Zutun etwas erschaffen konnte, nämlich das Böse - Gott wäre nicht mehr der alles Erschaffende! Wären wir mit dieser Lösung, dass es einen weiteren Schöpfer im All gibt, zufrieden?

Wir merken spätestens bei obiger Frage, wie absurd es ist, wenn wir Gottes Schöpferkraft auf andere Geschöpfe ausweiten wollen. Alles ist aus Gott, und alles ist zu Ihm hin, dazu dienen Finsterrnis und Licht. Das Wesen Seines Heilsplanes beruht darauf, vor der finsteren Kulisse der Sünde und Gottesferne das Licht Seiner Liebe aufleuchten zu lassen, damit der Mensch erkenne...!

Es geht um das Licht, welches nach langer Zeit der Dunkelheit in die Arche leuchtet und welches Mensch und Tier beglückt haben muss! Und wie erhaben dieses Glück gewesen sein musste, dürfen wir alle nachempfinden, wenn wir uns daran erinnern dürfen, wie uns das Licht Gottes getroffen hat, das Paulus in 2Kor 4:4 mit "dem Lichtglanz des Evangeliums der Herrlichkeit des Christus " beschreibt. Und wenn wir jetzt n och das Umfeld dieses Verses lesen, geht es ja darum, dass dieser Lichtglanz durch die Tätigkeit des Gottes dieses Äons (und das ist Satan, der Widerwirker), jenem vorenthalten wird, sie also blendet, die ungläubig sind. Und dann lesen wir in Vers 6 die herrlichen Worte:

"Denn Gott, er gebot: Aus der Finsternis leuchte das Licht, der lässt es in unseren Herzen aufleuchten zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit im Angesicht Jesu Christi."

Wenn wir jetzt innehalten, liebe Geschwister, und obige Worte in uns wirken lassen, sehen wir die Zusammenhänge. Erst Finsternis, dann Licht, und beides dient zur Erkenntnis, und zwar der Herrlichkeit Gottes! Und diese Herrlichkeit ist nur im Angesicht Jesu Christi zu erkennen, und zwar in Seinem dornengekrönten (zerstochenen ) blutüberströmten Antlitz am Kreuz!

Erinner wir uns, als uns aufging, unsere Sünden sind uns vergeben? Wir sind frei!

Das helle Licht, welches nach langer Zeit in das Dunkel der Arche einfiel und die Insassen beglückte, darf auch uns beglücken, denn Finsternis und Licht, Böses und Gutes sind die krassen Gegensätze, auf denen Gott Seinen Heilsplan aufgebaut hat! Und wenn wir hierbei gestern auf die Worte in 2Kor 4 schauen durften, dann geht dem voraus, was Mt 4:16 berichtet: "... das Volk, das in Finsternis sitzt, gewahrte ein großes Licht; denen , die im Land und Schatten des Todes sitzen, ihnen geht ein Licht auf." Diese Worte, die schon Jesaja (Jes 9:2) voraussagen durfte, sind erst einmal an das Volk Israel gerichtet. Und was macht dieses auserwählte Volk? Es lehnt das Licht ab und bringt es an das Kreuz auf Golgatha! Doch auch danach bleibt es in Finsternis, weil Gott seine Ohren und Augen verschließt, damit sie nicht erkennen sollten! Am Schluss der Apostelgeschichte (Apg 28:26-28) lesen wir die dramatische Wende des Lichts, es fällt ab hier auf die Nationen!

Das obige Ereignis ist die wichtigste Weichenstellung im Lauf des Lichtes, denn die Botschaft vom Kreuz sollte nicht zuerst das Volk Israel retten, sondern zuerst eine von Gott vorherbestimmte Vollzahl an Auserwählten aus den Nationen, die bis zum Wirken des Apostels Paulus ein absolutes Geheimnis darstellten! Kein Teil der Bibel, weder im AT noch im NT, kennt und beschreibt dieses Geheimnis außer Paulus! Wer diese Weiche nicht erkennt, wer nicht das eingeschobene Geheimnis der Körpergemeinde Christi Jesu erfasst, bleibt über unsere überhimmlische Berufung in völligem Dunkel wiewohl zumindest die Erlösungstat Jesu erkannt wurde.

"Licht" kann mehr als nur beglücken, wie es in der Arche der Fall war, als Noah das Lichtloch öffnete, es kann auch hell machen und erleuchten, was wir heute noch etwas fortsetzen wollen, wobei wir auf uns schauen und dazu auch unseren Apostel Paulus, zitieren. Beginnen wir mit einem nicht gerade Freude verursachenden Wort aus 1Kor 4:5, wo uns versichert wird, dass wir nichts vor unserem Herrn verbergen können; spätestens vor seiner Preisrichterbühne kommt auch das von uns Verborgene der Finsternis ans Licht - Sein Licht durchdringt alles, auch die verborgenen Nischen unseres Herzens.

Ein weiteres Wort bezieht sich auf Paulus, den wir zurückliegend immer wieder als den für, die Nationen, zuständigen Apostel hervorgehoben haben. In Eph 3:8-9 sagt Paulus nun ganz direkt, dass er vom Herrn den Auftrag erhielt, die Nationen zu erleuchten - und wieder ist es das Licht, welches uns über das die Körpergemeinde betreffende Geheimnis erleuchten soll. Und wenn dies geschieht, vollzieht sich, was uns Eph 1:18 sagt: "... nachdem die Augen eures Herzens erleuchtet wurden"!

Noch ein schönes Wort finden wir in Offb 18:1: Nachdem Israel das Licht der Welt ablehnte, ja es am Kreuz umbringen ließ, steigt am Ende ein göttlicher Bote aus dem Himmel, der die Erde mit Seiner Herrlichkeit erleuchtete; und ganz am Ende, braucht es keiner Sonne mehr, denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet alle, und ihre Leuchte ist das Lämmlein (Offb 21:22).

1Mo 8:7

"... und sendet den Raben hinaus, um zu sehen, ob das Wasser seicht ist. Und er fliegt hervor, um hervorzufliegen und nicht wiederzukehren bis zum Trockenen des Wassers auf der Erde."

Wir kehren wieder zurück zur Arche, in welcher wir ja große Freude vermuten dürfen, dass nach langer Zeit die Wasser sanken und die Arche festen Grund unter sich spürte. Dazu fiel ein heller Lichtstrahl durch die Dachluke - Noah wurde aktiv! Zwei Tiere bzw. Vögel treten nun in den Vordergrund, zuerst ein Rabe, danach eine Taube; beide werden gewissermaßen als Kundschafter von Noah ausgesandt. Kommen wir zuerst zu dem Raben:

Unser Leitvers sagt, dass dieser hervor fliegt, um hervorzufliegen, worunter wir wohl das suchende Umherfliegen sehen müssen, wie es auch Luther übersetzt. Andere Übersetzer verstehen den Urtext so, dass der Rabe zurückkehrte, was aber die konkordante Übersetzung ausdrücklich ablehnt, "und nicht wiederzukehren...". Bleiben wir also bei dieser Version, dann sehen wir den ersten (neuen) Bewohner außerhalb der schützenden Arche, und das kann ein Symbol der künftigen Bewohner der Erde sein.

In der Welt ist der Rabe nicht unbedingt ein Sympathieträger, er ist schwarz, ist ein Allesfresser und ernährt sich auch von Aas. Er gilt als äußerst klug, geschickt und einfallsreich und zählt zu den intelligentesten Tieren überhaupt. Interessant ist, dass er besonders in der Sagenwelt eine Rolle spielt, allerdings mehr eine dunkle! Und gerade diesen Vogel schickt Noah aus!

1Mo 8:8-9

"Dann sendet er die Taube von sich fort, ihm nach, um zu sehen, ob die Wasser seicht sind auf des Erdbodens Fläche. Doch findet die Taube keinen Ruheplatz für die Sohle ihres Fußes, und sie kehrt zurück zu ihm in die Arche; denn das Wasser ist auf der Fläche der ganzen Erde. Und er streckt seine Hand aus und nimmt sie und bringt sie zu sich in die Arche."

Es ist schon sehr bemerkenswert, was sich mit diesen beiden Vögeln ereignet: Während der Rabe offensichtlich in die schätzende Arche nicht mehr zurück möchte und sich auf eigene Faust versucht, durchzuschlagen (schließlich begnügt er sich auch mit Aas), findet die Taube keinen Ruheplatz für ihre Füße, und ... kommt zurück!

Auf der einen Seite das Kraftpaket "Rabe", der immer einen Weg findet, um sich durchzuschlagen, der trotz noch immer widriger Umstände den göttlichen Schutz der Arche ab lehnt und lieber hin und her fliegt, auf der anderen Seite eine Taube, die ja weltweit das Symbol des Friedens verkörpert, in Gottes Wort sogar das Symbol des heiligen Geistes. Und nun versuchen wir, diese zwei unterschiedlichen Symbole anzuwenden:

Der Rabe verkörpert den zukünftigen Machtmensch, der keinen Gott braucht, ja sich selbst zu Gott zu erheben versucht. Dazu ist ihm alles recht, notfalls auch Aas! Die Taube hingegen verkörpert den schwachen Menschen, der Schutz braucht und diesen auch sucht! Die Taube kehrte zurück zur Arche und geistlich gesehen symbolisiert sie damit, dass der andere zukünftig die Erde bevölkernde Mensch den Geist von oben hat und keine bleibende Stätte auf Erden sucht!

Wir haben versucht, anhand der zwei ausgesandten Vogel die zukünftigen Bewohner der Erde. zu umreißen und sahen dabei zwei Seiten: Einmal der kluge, schlaue und intelligente Mensch, der sich in allen Lebenslagen zu behaupten versucht und ganz auf seine eigene Kraft baut, dargestellt durch den Raben, und wir sahen zum anderen den durch die Taube symbolisierten friedfertigen geistlichen Menschen, der keine bleibende Stätte auf Erden sucht, sondern nach dem Schutz der göttlichen Arche strebt. Er findet diesen Schutz und diese Zuflucht in Christus, den die Arche hier darstellt!

Mit Obigem sind wir dort angelangt, wo wir am liebsten sind, bei unserem Herrn! Gehört nicht das erste Auswahlvolk Gottes, nämlich Israel, zu den schwächsten und geringsten Völkern (siehe 5Mo 7:7)? Und uns ruft Paulus in 1Kor 1:26 ff zu: "Seht doch nur eure Berufung an, Brüder ..."! Und dann zählt er auf, wer alles dazugehört, nämlich zumeist die Schwachen! Aber gerade diese suchen Hilfe und sie wird ihnen zuteil in dem Namen "Jesus"!

Wir stellen also die Taube dar, die. nicht mit Macht versucht, sich auf der Erde zu etablieren, sondern wir haben unsere Heimat droben erkannt, wo unser Herr und Haupt wartet.

Noch eines wollen wir unserem Leitvers entnehmen, nämlich die ausgestreckte Hand, welche die Taube aufnimmt und zu sich zieht - es ist im gestrigen Sinn die ausgestreckte Hand unseres Herrn, der uns einsammelt und zu Sich holt! Damit kommen wir erst einmal zu Röm 11:25, wo Paulus von einer "Vollzahl" redet, die erreicht werden muss, damit Gott Sich wieder Israel zuwendet. Gemeint ist hier die Vollzahl der von Gott in Christus auserwählten und berufenen Gläubigen aus allen Nationen, sie bilden gemäß 1Kor 15:22-23 die erste Abteilung dar, die in Christus lebendig gemacht werden, und dies derart, dass der Herr sie Selbst in der Entrückung zu Sich holt.

Wenn wir diese Verse in 1Thes 4:13-18 lesen und uns damit zusprechen lassen, dürfen wir in diesem einmaligen Ereignis auch die Hand sehen, die sich ausstreckt, um zu retten! Nicht aus. eigener Kraft, nicht wegen guter Veranlagungen oder hoher menschlicher Würden ergreift uns diese Hand, sondern einzig und allein in der Gnade sind wir Gerettete! Im Symbol der Taube sind wir schwache Friedensbringer, die einen überhimmlischen Auftrag haben, nämlich jenen Bewohnern der Überhimmel als "Schaugefäße Seiner Gnade" zu dienen. Dies muss uns durch die Worte in Eph 2:7ff bewusst werden!

1Mo 8:10-11

"Und er wartet wiederum andere sieben Tage. Und wieder sendet er hinaus die Taube aus der Arche. Und es kommt die Taube zu ihm zur Abendzeit, und siehe, sie hat ein abgerissenes Olivenblatt in ihrem Schnabel! Da erkennt Noah, dass die Wasser seicht sind auf Erden."

Die Aussendung der zwei Vögel findet noch eine Fortsetzung, die wir auch auf geistlicher Ebene weiter betrachten wollen: Weitere sieben Tage wartet Noah ab, dann sendet er erneut die Taube aus, und was geschieht: Obwohl die Taube grünes Land (Olivenblätter) gefunden hatte, blieb sie nicht von der Arche weg (2was ja nun normal gewesen wäre), sondern kehrte, im Gegensatz zu dem Raben, zur Arche zurück!

Richten wir nun zuerst unser Augenmerk auf das Olivenblatt: Es enthält Öl, und Öl wird in Lampen gegossen und angebrannt, wodurch Licht entsteht. Gott zeigt in geistlichem Sinn, dass Er nun die Erde wieder erhellen (lebensfähig) machen will. Der dunkle

Auszug aus der Arche 15

Das Dankopfer Noahs 20