1. Mose - Kapitel 26: Unterschied zwischen den Versionen

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(Isaak geht nach Gerar)
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===1Mo 26:1===
 
===1Mo 26:1===
 
:'''''"Und es ward eine Hungersnot im Land, außer der ersten Hungersnot, die da ward in den Tagen Abrahams. Und Isaak geht zu Abimelech, dem König der Philister, gen Gerar."'''''
 
:'''''"Und es ward eine Hungersnot im Land, außer der ersten Hungersnot, die da ward in den Tagen Abrahams. Und Isaak geht zu Abimelech, dem König der Philister, gen Gerar."'''''
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Wenn wir erst einmal die Verse unseres neuen Kapitels überfliegen, sehen wir, dass die vor uns liegenden Ereignisse sehr stark jenen ähneln, die wir zurückliegend bei Abraham erlebt haben. Manches wiederholt sich also fast buchstäblich wie. zuvor im Laben Abrahams. Bevor wir also in Einzelheiten einsteigen, wollen wir zuerst die grundsätzliche Frage aufwerfen, warum Gott Isaak in die gast gleichen Situationen führtm wie zuvor seinen Vater Abraham?
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Die Frage ist von grundsätzlicher Natur, denn alle Wege Gottes haben ihren Sinn und Zweck. Was Abraham. (und seine Vorväter) lernen musste, muss auch Isaak lernen, denn was Abraham gelerent hat, geht ja nocht automotisch auf den Sohn über, auch Isaak wird von Gott in die Schule genommen, weil auch er lernen muss!
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Göttliche Schule und Zubereitung gehören zu allen Auserwählten Gottes, auch zu uns. Beides hat ja den Sinn, die Auserwählten auf ihre zukünftigen Aufgaben vorzubereiten, wobei es elementar wichtig ist zu wissen, <u>'''worauf'''</u> wir zubereitet werden! Und ... wissen wir es?
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Eine erste und grundlegende Antwort finden wir in [[Eph 1:10]], wo wir lernen, dass das ganze All in Christus aufgehauptet werden wird, und zwar <u> beides</u>,  das in den Himmeln und das auf der Erde.<br/><br/>
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Wenn jetzt die Frage aufkommt, was unsere gestrigen Gedanken mit Isaak zu tun haben, dann möchten wir dazu sagen, dass auch Isaak (stellvertretend für das spätere Volk Israel) in [[Eph 1:10]] eine Rolle spielt und dies derart, dass gerade [[Eph 1:10]] eine Aufgabenteilung vornimmt, die mit dem Wort "beides" beginnt und dann werden. zwei Ebenen aufgezählt,
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#Das in den Himmeln, und
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#das auf der Erde.
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Und jetzt kommt das Wichtige: Für beide Ebenen hat Gott ein eigenes Werkzeug vorgesehen: Für die Erde "Israel", für die Himmel "die Körpergemeinde Christi Jesu".
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Wir machen hier eine Atempause, denn wer das Obige nicht verstanden hat, wird Gottes Heilsplan, wenn überhaupt, dann leider nur sehr bruchstückhaft verstehen können.
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Es geht um das große Ziel Gottes, das einmal, für eine Vervollständigung der Fristen, das All in Christus aufgehauptet wird, und hier ist nicht nur die Rede von einem Teil des Alls, sondern dem gesamten All. Wem diese Aussage nicht genügt oder zweifelhaft erscheint, lese dazu [[1Kor 15:27]]d-28, wo von dem absoluten Endziel Gottes die Rede ist., dem vorangeht, dass zuerst geschrieben steht: "<u>Alles</u> hat sich untergeordnet" nämlich dem Christus. Hier ist selbst für Zweifler und Skeptiker kein Raum mehr zur Ausflucht, denn "alles" heißt eben "alles" und umfasst alle Geschöpfe Gottes in den Himmeln und auf der Erde!<br/><br/>
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Geduld, liebe Geschwister, wir sind immer noch bei Isaak, auch wenn wir jetzt eine große Kulisse aufbauen! Wir sind bis jetzt soweit, dass wir zwei Werkzeuge Gottes vor uns haben, die Gott gebraucht, um Sein hehres Ziel, nämlich "alles in allen zu sein", zu erreichen, und diese Werkzeuge sind einmal Israel und dann die Körpergemeinde Christi Jesu, wobei Israel für die Erde zuständig ist, also eine irdische Berufung hat, die Körpergemeine  dagegen in den Überhimmeln wirken darf, also eine überhimmlische Berufung hat!
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Zwei Werkzeuge, zwei Aufgabengebiete, was bedeutet, dass der Lehrstoff des jeweiligen Werkzeuges unterschiedlichen Inhaltes sein muss, denn: Die Geschöpfe auf der Erde müssen anders angesprochen werden als die Bewohner in den Himmeln.
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"Anders" bedeutet, dass der spezielle Lehrstoff für die Körpergemeinde Christi Jesu ausschließlich bei Paulus zu suchen ist, weil es gemäß [[Eph 3:8]]-9 <u>allein ihm</u> vom erhöhten Christus gegeben ist, den Auserwählten und berufenen Gläubigen der Körpergemeinde Christi Jesu den passenden Lehrstoff der gegenwärtigen Verwaltung der Gnade zu vermitteln!
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Wer also auch in den anderen Teilen der Bibel unseren Lehrstoff sucht, wird vom Überhimmlischen zur Erde abkommen und damit seine wahre überhimmlische Berufung verfehlen (oder missachten).<br/><br/>
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Beide Werkzeuge auf den beiden sehr unterschiedlichen Ebenen haben <u>ein Ziel</u>, die Aufhauptung des Alls und die Unterordnung unter den Christus, was beinhaltet, dass es auch sehr enge Berührungspunkte gibt weshalb Paulus auch in 2Tim 3:16-17 mahnt, dass <u>alle</u> Schrift. unsere gesamte Bibel, gottgehaucht ist und somit wichtig zu lesen ist und dies aus Gründen, die er in den zwei genannten Versen aufzählt. Dies sagt uns, das wir auch mit großer Freude unser erstes Buch Mose lesen sollen und darin Lernende sein dürfen, allerdings: Das Wort der Wahrheit auch richtig schneidend!
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Issak als Stammvater des Volkes Israel wird also bereites als ein Werkzeug mit irdischer Berufung vorbereitet und jetzt kommen wir wieder zu unserem Leitvers, der eine dunkle Kulisse vor uns aufbaut - eine Hungersnot! Diese Kulisse, die wir ja schon von Abraham her kennen, ist absolut notwendig, denn Gott lässt den Menschen aus Gegensätzen lernen, nämlich aus Gut und Böse, aus Licht und Finsternis.
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Auch das Obige ist eine generelle Aussage von substanzieller Bedeutung, ohne die wir Gottes Wege nicht verstehen. Vielleicht hier ein ganz simples menschliches Beispiel, welches wir aller verstehen können: Wir kennen mit Sicherheit das Märchen von den Gebrüder Grimm: "Rotkäppchen und der Wolf". Für welches Kind wäre dieses Märchen noch spannend, wenn der Wolf weggelassen wäre? Gerade der Wolf, der das Böse verkörpert, letztlich aber unterliegt, ist die wichtige und notwendige Figur, um durch Gegensätze zu lernen!<br/><br/>
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Man möge uns nachsehen, dass wir ein Märchen gebraucht haben, um etwas von Gottes Wirken zu erklären, aber oft lernen wir auch aus solche kindlichen Dingen, und wenn schon ein Kinderherz Gutes und Böses verarbeiten muss, wie viel mehr wir Erwachsene und Gereifte. Und so sagt uns das gestrige Märchen, dass Gutes und Böses zusammenwirkt, vor allem, dass Gott "beides" erschaffen hat, was [[Jes 45:7]] klar und eindeutig belegt. Und Gott will, dass der Mensch aus dem Guten und Bösen lernt, dass er feststellt, dass er in der Finsternis verloren ist, dass aber das Licht, welches allen Menschen einmal in Jesus Christus erstrahlen wird, rettet! Aus dieser Erfahrung entsteht das Pflänzchen "Liebe", göttliche Liebe, das ständig wachsen soll, bis jedes Geschöpf an dem liebenden Herzen Gottes Ruhe, Erfüllung und Frieden findet - welch ein wunderbares Bild!
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Für Isaak wird also, wie schon gesagt, eine dunkle Kulisse aufgebaut, wobei eine Hungersnot den äußeren Anlass bildet und der König von Gerar, Abimelech, zum Werkzeugen für den auszubildenden Isaak wird. Hier dürfen wir gleich anmerken, dass es wahrscheinlich schon der Sohn jene Abimelch ist, den wir bei Abraham kennengelernt haben, was wir in den kommenden Versen bei seinem Verhalten  feststellen können. Feststellen können wir heute, dass Isaak nicht mehr gleich seinem Vater in das reiche Ägypten zieht, sondern erst einmal Zuflucht bzw. Hilfe bei Abimelech sucht, dem König der Philister.<br/><br/>
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===1Mo 26:2-3a===
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:'''''"Und es erscheint ihm Ieue und sagt: 'Zieh nur nicht herab nach Ägypten! Weile in dem Lande, von dem Ich dir sage! Verweile in diesem Lande, und Ich werde mit dir sein und werde dich segnen."'''''
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Mit den beiden Brüdern Esau und Jakob hat unser Text vorerst einmal abgeschlossen, formell hat Jakob mit einem Schwur das Erstgeburtsrecht erworben, was noch fehlt, ist der väterliche Segen, doch der folgt später. Jetzt rückt wieder Isaak in unser Blickfeld und zeigt uns, wie Gottes Schuld mit diesem auserwählten Stammvater hin auf Jesus abläuft.
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Bis jetzt haben wir sehr wenig über Isaaks Glaubensleben bzw. seinen Glaubensstand erfahren, jetzt wird er vor eine ernstliche Prüfung gestellt, wozu die Hungersnot ihn zwang. Aus den Erzählungen seines Vaters Abraham wusste er mit Sicherheit um jene Geschehnisse, die damals Abraham nach Ägypten trieben (siehe [[1Mo 12:10]]ff), er war also praktisch vorgewarnt. Trotzdem muss sich sein Denksinn auch nach Ägypten gerichtet haben, wo es keine Hungersnot gab. In diesem Zwiespalt greift Ieue direkt ein, und Isaak erlebt das Erscheinen seines Gottes - was für ein Erlebnis1
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Und das Erste, was Isaak lernen musste, war <u>die Umgestaltung</u> durch Erneuerung seines Denksinnes, der ja allem Anschein nach trotz den Erlebnissen seines Vaters Abraham auf Ägypten gerichtet war, wo wohl keine Hungersnot herrschte.
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Wird Isaak auf die Stimme Ieues hören, also seinen Denksinn auf Ihn richten, oder sind die Verlockungen des reichen Ägypters stärker?<br/><br/>
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Die gestrigen Ausführungen zeigten, dass Isaak etwas lernen musste, was un snicht so fremd ist, denn auch uns  spricht der erhöhte Herr durch den. uns gegebenen Apostel Paulus in [[Röm 12:1]]-2 von "umgestalten lassen durch die Erneuerung eures Denksinnes", was hier bedeutet, uns nicht auf diesen Äon einzustellen, sondern unsere Sinne auf Ihn. zu richten, damit wir zu prüfen vermögen, was der Wille Gottes ist.
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Merken wir die Parallele zu Isaak?
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Auch wir sind demnach aufgefordert, uns nicht n ach den Fleischtipfen dieses Äons auszurichten, sondern auf Ihn, wozu aber unser Denksinn umgestaltet werden muss. Dies geschieht aber nicht durch. unser Mühen, wir sind nur aufgefordert, dies mit uns geschehen zuu lassen - Gott idt der Wirkende, nicht wir! Und wie geschieht dies?
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Einmal, indem wir unser Fleisch (unser fleischliches Denken und Sinnen) ans Kreuz verweisen so wie es Paulus schon in [[Röm 6:6]] sasgt: "... dies erkennend, dass unsere alte Menschheit (= unser Fleisch) zusammen mit Ihm gekreuzigt wurde, damit der Körper der Sünde unwirksam gemacht werde ..." Gott hat also etwas getan, und wir sollen "erkennen"! Nur "erkennen"! Diese Frage gilt uns allen.
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Erkennen wir wirklich?<br/><br/>
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Es ist nicht nur für Isaak, sondern auch für uns eine schwere Lektion zu erkennen, dass wir von. unserem Gott und Vater auf all unseren Wegen geführt und geleitet werden, wir also unseren alten Denksinn dahingehend erneuern lassen müssen, weg von den gelüsten dieses Äons hin auf Ihn auszurichten. Paulus beschreibt dies in [[Röm 12:2]] als eine "Erneuerung".
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Wir möchten hier dahingehend zusprechen, dass wir auch sagen müssen, dass diese Lektion für uns nicht ganz so einfach ist, denn ... unsere alte Menschheit, unser Fleisch, meldet sich immer wieder sehr energisch und versucht, unseren Denksinn wieder rückwärts zu richten. Von uns aus wären wir diesen fleischlichen gelüsten machtlos ausgeliefert, wenn uns hier nicht eine Waffenrüstung in die Hand gegeben wäre, die in [[Eph 6:10]] ff aufgezählt ist und uns vor den feurigen Pfeilen des Bösen schützen und bewahren soll. Doch zurück zu unserem Denksinn, der uns prüfen lassen solle, was der Wille Gottes sei - der gute, wohlgefällige und vollkommene.
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Und so wie Isaak in einer Erscheinung persönlich zu ihm sprach, so redet Gott heute zu uns durch Sein geschriebenes Wort. Dies führte uns heute direkt zu [[Kol 3:14]], wo uns Gott sagt, worauf wir unseren Denksinn richten sollen, nämlich auf Ihn, was wiederum voraussetzt womit Vers 1 beginnt:
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"Wenn ihr nun zusammen mit Christus auferweckt wurdet ..."!<br/><br/>
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Dass wir Ihn erkennen sollen, dazu sprechen auch Salomos Sprüche vielfältig zu, hier: "Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern erkennen Ihn auf allen deinen Wegen, und Er wird gerade machen deine Pfade" ([[Spr 3:5]]-6). Salomo bringt hierbei noch eine Komponente ins Spiel, "das Herz". Denn mit unserem Denksinn, der auf Ihn ausgerichtet sein soll, ist auch unser Herz inbegriffen. Dazu ist in [[2Kor 3:18]] ein sehr feiner Vers vor unsere Augengestellt, der ein Bild widerspiegelt, nämlich:
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Die Augen unserer Herzen sind auf Ihn ausgerichtet, und dann, wie bei einem Spiegel, spiegeln wir jenes wider, was die Augen unserer Herzen erfasst haben: "Seine Herrlichkeit". Aber es kommt noch etwas hinzu: Wir spiegeln nicht nur wider, sondern werden gleichzeitig in dasselbe Bild umgestaltet von Herrlichkeit zu Herrlichkeit wie von des Herrn lebendig machendem Geist. Wir müssen dies herrlichen Worte hier nicht weiter kommentieren.
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Es ist erstaunlich, wohin Ieue's Reden zu Isaak uns geführt hat - dabei möchte Er ja nur, dass Isaak lernt, Ihm bedingungslos zu vertrauen, seine Augen und seinen Denksinn einfach nur auf Ihn zu richten, glaubend, dass er ihn wohl führt, auch durch eine Hungersnot.<br/><br/>
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===1Mo 26:3b-5===
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:'''''"Denn dir und deinem Samen gebe Ich all diese Länger, und Ich werde den Schwur aufrecht halten, den Ich schwur dem Abraham, deinem Vater. Und vermehren will Ich deinen samen wie die Sterne der Himmel, und geben werde Ich deinem Samen all diese Länder. Und gesegnet in deinem Samen werden alle Nationen dieser erde, insofern als Abraham, dein Vater, hörte auf Meine Stimme und hielt Meinen Auftrag, Meine Gebote, Mein Satzungen und Meine Gesetze.'"'''''
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Alle Verheißungen, die Gott Abraham gab, gehen nun auf Isaak und damit auf die nächste Generation über und dies so lange, bis sie letztlich im tausendjährigen Königreich auf Erden ihre Erfüllung finden werden. Und wenn wir hier ganz kurz auf unsere gegenwärtige Zeit schauen und zu sehen bekommen, wie all die arabischen Völker rund um Israel immer mehr in Aufruhr geraten, sich gegenseitig bekämpfen und bekriegen, möchten wir eine Ahnung bekommen, wie nahe auch das irdische Königreich schon gekommen ist, das ja nach unserer Entrückung und dem Zorngericht Gottes durch das Erscheinen Christi Jesu auf dem Ölberg beginnen wird, wie es [[Sach 14:4]] ff beschreibt.
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Damit aber alle Verheißungen auch auf Isaak übergehen konnten, war eine Voraussetzung notwendig, die unser Leitvers mit "<u>insofern</u>...." einleitet, was sprachlich vereinfacht auch lauten kann: "<u>'''weil'''</u> Abraham auf meine Stimme hörte ...".
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Die absolute Grundlage aller aufgezählten Verheißungen beruht also darauf, dass Abraham glaubte und gehorsam war. <br/><br/>
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Eine Aussage in Vers 4 unseres Leitverses wollen wir aber noch hervorheben: "... Und gesegnet in deinem Samen werden alle Nationen Erde." Diesen Samen, (und die Rede ist hier von dem Samen als von <u>dem Einen</u>) von dem hier die Rede ist, greift Paulus in [[Gal 3:16]] auf, und diese Aussage endet mit der vollendeten Tatsache: "... welcher Christus Jesus ist."
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Und wie gewaltig hat sich dies Verheißung bis heute schon erfüllt! Eine große Erstlingsschar an Menschen aus allen Nationen wurden von Gott derart gesegnet, indem sie schon vor Grundlegung der Welt in Christus als Glieder am Körper des Christus auserwählt und in den Sohnesstand versetzt wurden (siehe [[Eph 1:3]] ff). Diese Schar an Auserwählten und vorherbestimmten werden bis heute Menschen zugefügt, "bis gemäß [[Röm 11:25]]b die Vervollständigung der Nationen eingehe", was allen Anzeichen nach bald sein wird.
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Wir dürfen. uns also täglich daran erfreuen, dass wir zu diesen Erstlingen, die Christus angehören, zählen dürfen, denen aber später gemäß [[1Kor 15:23]] nach und nach die übrigen folgen werden.<br/><br/>
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=='''Bewahrung Rebekkas'''==
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===1Mo 26:6-7===
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:'''''"Und es wohnt Isaak in Gerar. Und es fragen die Männer des Ortes nach Rebekka, seinem Weibe. Und er sagt: 'Meine Schwester ist sie!' Denn er fürchtet sich zu sagen: 'Mein Weib ist sie', damit nicht die Männer des Ortes ihn erschlagen möchten, um Rebekkas willen; denn ein gutes Aussehen hat sie."'''''
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Die Geschichte in unseren Leitversen kommt uns mehr als bekannt vor, fast wortgetreu spielte sie sich bei Abraham in [[1Mo 20:1]]-18 unter dem König von Gerar ab, wahrscheinlich dem Vater unseres momentanen Königs mit gleichem Namen.
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Beachten wir erst einmal, dass ja Isaak gerade erst die Verheißung erhalten hat, dass Ieue mit ihm sein und ihn segnen wird. Und was geschieht? Isaak. fürchtet sich vor den Menschen in Gerar, die sich offensichtlich für Rebekka interessieren. Wie kann dies sein, dazu gerade nach dem persönlichen erscheinen Ieue's?
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Isaak war mit seinem Alter von Anfangs vierzig Jahren noch schwach im Glauben, weshalb Gott bei ihm zu denselben Erziehungsmitteln griff wie schon bei Abraham - der Glaube musste durch das Mittel "Furcht" wachsen. Hier ist (wie bei Abraham) das erstaunliche, dass Isaak eher bereit war, Rebekka zu opfern, als sein eigenes Leben in Gefahr zu bringen, obwohl er sie nach der Aussage in [[1Mo 24:67]] liebte. Was war das für eine Liebe?
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Hier dürfen wir sehr deutlich erkennen, welch ein Unterschied zwischen der göttlichen und menschlichen Liebe besteht: Ohne zu zögern ging der Sohn Seiner Liebe <u>für uns</u> den Weg ans Kreuz, um uns zu retten - welch ein Unterschied!<br/><br/>
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Wir wollen hier nicht verhehlen, dass der Weg unseres Herrn, Sich für uns zu opfern und in den Tod zu gehen, auch für Ihn nicht so leicht war. Zwei Aussagen im Hebräerbrief mögen dies belegen: In [[Hebr 5:8]] lesen wir die schweren Worte: "Obgleich Er der Sohn ist, lernte Er den gehorsam durch das, was Er litt." Oder in [[Hebr 5:7]], einen Vers zuvor: "Der in den Tagen seines Fleisches sowohl Flehen wie auch inständige Bittrufe mit starkem Geschrei und tränen dem darbrachte, der Ihn aus dem Tode retten konnte ...". Zwei berührende Aussage, die uns voller Demut zeigen, dass selbst unser Herr "lernen" musste, und dies unter dem Gesichtspunkt, dass Er gemäß [[Phil 2:8]] wie ein Mensch erfunden ward.
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Isaak war also noch nicht soweit, sein Leben eventuell für Rebekka zu opfern lieber griff er aus Furcht zu der uns bekannten List der Täuschung, Rebekka sei seine Schwester. Aber gerade "Furcht", vornehmlich vor Gott, ist der Anfang der Erkenntnis, so sagt es [[Spr 1:7]]. Isaak muss also in das Spannungsfeld von Licht und Finsternis, von Freiheit und Furcht kommen, um zu lernen, dass er ein Geführter ist. und dass er sich auf die Wege, die Gott ihn führt verlassen kann, mehr noch, dass diese Wege richtig sind! "Menschen", auch wenn sie böse Absichten im Schilde führen, sind hierbei nur Werkzeuge Gottes. Das darf auch uns ungemein zusprechen!<br/><br/>
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===1Mo 26:8-9===
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:'''''"Und es geschieht, dass seine Tage dort lang sind; und Abimelech, der König von Gerar, der Philister, späht durch ein Lichtloch und sieht, und siehe: Isaak scherzend mit Rebekka, seinem Weibe. Und es ruft Abimelech den Isaak und sagt zu ihm: 'Ja, siehe, dein Weib ist sie! Und was sagst du: Meine Schwester ist sie?' Da sagt zu ihm Isaak: '"Weil ich mir sage: Damit ich nicht sterbe um ihretwillen.'"'''''
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Auch der König Abimelech war solch ein Werkzeug, von dem wir gestern sprachen. Isaak hielt sich offensichtlich längere Zeit im Machtgebiet des Königs Abimelech auf und so kam es, dass Abimelech am Ungang Isaaks mit Rebekka erkannte, dass dies nicht nur Bruder und Schwester sein konnten. Wenn unser Leitvers für uns ungewohnt von einem "Lichtloch" schreibt, dürfen wir hierunter das uns bekannte "Fenster" verstehen.
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Erneut wird uns ein Auserwählter Gottes vor Augen geführt, der nicht nur einer Lüge überführt wird, sondern auch noch ganz ungeniert zugibt, wegen seiner Frau sein Leben doch nicht herzugeben! Er wäre sogar bereit gewesen, Rebekka einem anderen Mann des Ortes zu geben, nur um nicht zu sterben.
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Ganz anders hören sich die Worte Jesu an, als er auf Erden weilte und in [[Joh 10:11]] sagte, dass Er als der edle Hirte Seine Seele für die Schafe gibt. In [[Joh 10:17]] lesen wir dann Seine Worte: "Deshalb liebt Mich der Vater, weil Ich Meine Seele hingebe ...". Die Bereitschaft, die Seele für andere hinzugeben, hat ihren Ursprung in Gott - Er will damit Seine Liebe praktisch demonstrieren, und dies vollzog sich vor dem ganzen All am Kreuz als er den Sohn Seiner Liebe dahingab, für uns und für alle anderen Geschöpfe.<br/><br/>
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Da wir  gestern im letzten Absatz mehrmals die Seele zitierten, möchten wir hier noch anmerken, dass die Seele <u>nicht</u> mit dem Leben gleichzusetzen ist; wer aber (und in unserem Fall ist es ja unser Herr), seine Seele hingibt, gibt auch sein Leben hin. Da die Seele ja der Sitz unserer Empfindungen ist, wird noch stärker hervorgehoben, was bewusstes Sterben bedeutet.
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Was war es nun, dass just in jenem Moment Abimelech zum Fenster heraus schaute, als Isaak und Rebekka scherzen und eis wie Mann und Frau? War es Zufall, wie wir so gerne in bestimmten situationen behaupten?
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Es gibt in [[Eph 1:11]]b das von uns schon so oft zitierte Wort: "Gott ... dass alles nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt". Sind in diesem "alles" auch all jene Zufälle enthalten, die wir zu gerne in bestimmten Fällen heranziehen? Wir meinen "Ja"! Gott überlässt nichts dem Zufall, weder bei Abimelech, der im rechten Augenblick zum Fester gehen musste, noch bei uns in unserem Alltag. Die Lüge Isaaks muste aufgedeckt werden, um den Lernprozess bei Isaak in Gang zu setzen, und dieser Lernprozess beinhaltet das Glaubenswachstum.
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Wie darf uns das beruhigen, dass Gott alles bewirkt!<br/><br/>
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===1Mo 26:10-11===
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:'''''"Und es sagt Abimelech zu ihm: 'Was ist dies, das du an uns tatest? Als sei es ein kleines Ding, dass einer meines Volkes mit deinem Weibe liege! Und du brächtest Schuld auf uns!' Und es gebietet Abimelech all seinem Volk und sagt: 'Jeder, der da anrührt diesen Mann oder sein Weib, soll sterben, ja sterben.'"'''''
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Es hätte durchaus sein können, dass einer aus dem Volk Abimelechs die Rebekka berührt hätte und hätte damit große Schuld auf sich geladen, denn Ehebruch galt in jener Zeit als eine schwere Sünde. Isaaks Lüge hätte also das Gegenteil von Segen über das Volk Abimelechs gebracht. Und Abimelech spricht deshalb auch sehr deutliche Worte zu Isaak, welche diesen wiederum tief beschämt haben müssen.
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"Beschämt" zu werden ist ein Zustand, wo jemand eine falschen Handlung vor Augen geführt wird und dieser sein Fehlverhalten erkennt und bereut. Dieses "Beschämt werden" kann auch auf uns zutreffen, nur in einer ganz anderen Dimension als bei Isaak. In [[2Tim 2:15]] spricht Paulus uns zu, das Wort der Wahrheit richtig zu schneiden, was bedeutet, dass wir scharf trennen sollen, was Gott
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#an Sein Volk Israel geschrieben hat, und
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#an uns!
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Wer hier das Wort der Wahrheit nicht schneidet (auseinanderhält) vermischt unseren überhimmlischen Auftrag mit dem irdischen Auftrag Israels. Die Folge ist ein MIschevangelium, welches später in der Herrlichkeit wenig nützlich ist. Die Folge ist "Beschämung", und dies vor der Preisrichterbühne des Christus, von welcher [[2Kor 5:10]] spricht. Die Betroffenen werden mit Scham erkennen, dass sie an ihrem wahren Auftrag vorbeigegangen sind!<br/><br/>
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=='''Isaaks Brunnenstreit'''==
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===1Mo 26:12===
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:'''''"Und es sät Isaak in jenem Lande und erntet in jenem Jahre hundertfältige Gerste. Und es segnet ihn Ieue."'''''
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Wenn wir gestern kurz zu der auf uns alle zukommenden Preisrichterbühne abgeschwenkt sind, wollen wir heute noch klarstellen, dass vor dieser Preisrichterbühne nur Entrückte, also Gerettete stehen werden, also alle Glieder am Körper des Christus. Und da sich nicht alle Glieder auf Erden gleich verhalten, ist diese Preisrichterbühne notwendig, um all das auszugleichen, was gut oder schlecht war. In [[2Tim 2:15]] greift Paulus nur einen Teil auf, nämlich die Missachtung der Wortteilung, und diese Missachtung wird den oder die Betroffenen dann auch beschämen. Hiervor will uns Paulus in besagtem Vers bewahren. Doch zurück zu Isaak:
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Es darf uns erstaunen, dass wir nach seiner Lüge heute lesen, dass nicht seine Ernte hundertfältig gedieh, sondern er von Ieue auch noch gesegnet wurde, was uns (man möge uns den neuerlichen Sprung nachsehen) schon wieder zu Paulus, dem uns vom erhöhten Herrn gegebenen Apostel führt, und dazu auch noch zu einer seiner wohl schwersten Worte: "Wo aber die Sünde zunimmt, das strömt die Gnade über" ([[Röm 5:20]]b). Was lernen wir hier?
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Wenn Gott schon bei Seinem Auserwählten Isaak auf Sünde so reich segnete, wie viel mehr dürfen wir, die Körperglieder Christi Jesu, bei unserem täglichen Fehlverhalten unserem Gott und Vater in Jesus Christus danken, dass die uns rettende Gnade überströmend ist, diese uns täglich umspült, was für uns Grund für überströmenden Dank und Anbetung sein darf.<br/><br/>
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===1Mo 26:13-14===
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:'''''"Und groß wird der Mann; und er geht einher, fortgehend größer werdend, bis dass er überaus groß ist. Und es geschieht, als er erwirbt Kleinvieh und erwirbt Rinder und der Knechte viele, dass die Philister ihn beneiden."'''''
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Wir wollen nicht müde werden, darauf hinzuweisen, dass Gott ein Ziel hat, wozu gehört, dass gemäß [[Eph 1:10]] das gesamte All in Christus aufgehauptet werden muss, und dies auf <u>'''zwei Ebenen'''</u>: In den Himmeln und auf der Erde! Und für beide Ebenen hat Gott Sich Werkzeuge geschaffen,
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#Israel für die Erde
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#die herausgerufene Körpergemeinde Christi Jesu für die Himmel.
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Das muss unser elementares Grundwissen sein!
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Das Werkzeug "Körpergemeinde" ist bis zu Paulus ein Geheimnis Gottes, das wir nirgendwo anders in der Schrift finden, auch nicht in den sogenannten vier Evangelien, die über Jesu Erdenweg berichten. Achten wir deshalb auf Pauli Worte in [[Eph 3:8]] ff, wo er bezeugt, das ihm, Paulus, die Gnade gegeben ist, den Nationen, also uns, den unaussprübaren Reichtum des  Christus als Evangelium zu verkünden, und alle darüber zu erleuchten, was die Verwaltung des Geheimnisses betrifft ...! Unser Auftrag beginnt also erst mit Paulus, und seine Briefe sind unser Lernstoff für unseren überhimmlischen Auftrag (gemäß [[Eph 1:10]]) "um das All in Christus aufzuhaupten, das in den Himmeln."
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Wer nun den Lernstoff für Israel für sich beansprucht bzw. auf sich münzt, lernt zwangsläufig etwas, was nicht für ihn bestimmt ist. Und das hat Folgen vor der Preisrichterbühne des Christus, die wir die letzten Tage angeschnitten haben.<br/><br/>
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Um Gottes Heilsplan verstehen zu können und Ihn auch darin zu verherrlichen, müssen wir unbedingt lernen, wie Gott wirkt. Und dazu ist wichtig, zu erkennen, dass Er Sich erst mit seinem Werkzeug "Israel" beschäftigt, welches die gesamte Erde in Christus aufhaupten wird. Und dieser Auftrag umfass den größten Teil des geschriebenen Wortes Gottes. So sahen wir, wie Gott zurückliegend Seinen Auserwählten Abraham zubereitet hat, und nun mit Isaak fortfährt. Diese Linie führt dann über rund zweitausend Jahre hin bis zur Geburt Jesu, und Jesus selbst stellt klar, dass eR einzig und allein zu Israel bzw. zu den verlorenen Schafen vom Hause Israel gesandt wurde ([[Mt 15:24]]). Entsprechend war dann auch Sein Auftrag an Seine Jünger, nicht zu den Nationen zu gehen ([[Mt 10:5]]-6), und warum dies? Weil es immer noch (seit Abraham) um den Auftrag <u>auf der Erde</u> geht!  Was also Abraham, Isaak und nach ihm alle Stamm Väter bis zu Jesus lernen mussten, war komplett auf die Erde ausgerichtet, auch - und jetzt schlagen wir den Bogen zu unserem Leitvers - auch die Segnungen Gottes.
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Wenn wir also lesen, dass Gott den Isaak segnete, dass er groß wird, dass seine Ernte hunderfältig ausfällt, dass Isaaks Vermögen wächst und wächst, dann sehen wir deutlich, worin diese Segnungen bestehen: Sie sind an die Erde gebunden, weil der Auftrag der Nachkomme Isaaks (und das ist das V olk Israel) auf der Erde liegt!<br/><br/>
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Warum schlagen wir so einen weiten Bogen? Weil es leider eine Tatsache ist, dass viel zu viele Gläubige bis heute nicht erfasst haben, wo ihr Auftrag liegt, nämlich in den Himmeln. Und weil sie das noch nicht erkannt haben, streben sie nach all den irdischen Segnungen, die Gott Seinem Volk Israel verheißen hat. Und wenn diese Gläubigen dann solche Verse wie momentan lesen, nehmen sie diese Worte gleich für sich persönlich und erwarten dass Gott heute auch sie groß werden lässt und ihre Arbeit hundertfältig segnet. Dass man sich aber auch an den Segnungen anderer erfreuen kann, ohne gleich an sich zu denken, haben diese Gläubigen nie gelernt.
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Ja, liebe Geschwister, es wäre so schön, groß auf Erden. zu werden, sogar übergroß, aber ... wir haben eine andere Berufung und einen anderen Stand auf Erden, und der weist nach unten in die Niedrigkeit (lies [[1Kor 1:26]] ff). Und wenn Paulus der für uns zuständige Apostel und Lehrer ist, brauchen wir ja nur seinen Weg anschauen, der uns hinreichend in seinen Briefen beschrieben ist. Da lesen wir nichts von "Großwerden" oder reich an irdischen Gütern, dafür aber, dass wir gemäß [[Eph 1:3]] ff mit jedem geistlichen Segen inmitten der Überhimmlischen in. Christus gesegnet sind!
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Und eine unserer köstlichsten Segnungen ist, dass wir unter überströmenden Gnade stehen, die all unser täglichen Kränkungen Gott gegenüber ständig abwäscht und abspült!<br/><br/>
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Der Mensch lernt, was er buchstäblich vor Augen hat, und so sehen wir Isaak in der göttlichen Zubereitung, und dies derart, dass seine Umwelt, hier das Volk der Philister, Zuschauer ist, was mit Isaak geschieht. Wir könnten hier schon wieder zu Paulus abweichen, der uns in [[1Kor 4:9]] sagt, dass auch wir heute der Welt und den himmlischen Boten ein Schauspiel geworden sind, also beobachtet werden. Dabei wäre noch anzufügen, dass die Welt uns wohl kaum beneidet (sondern eher verspottet), dass aber die himmlischen Boten jetzt schon im Ansatz erkennen können und stauen werden, was Gnade an elenden sündern bewirken kann!
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Isaak wird also fortlaufend größer, bis er überaus groß ist ... was für ein Bild! Alles, was sein ist, wächst und gedeiht - und das erregt nicht nur die Bewunderung der Philister, sondern auch ihren Neid! Aber "Neid", so sagt ein weltliches Sprichwort, ist die Wurzel allen Übels, und so lassen die Folgen auch nicht lange auf sich warten.
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"Neid" bezeichnet Paulus in [[Gal 4:19]] ff unter anderen als ein Werk des Fleisches, und in Vers 24 lesen wir dann, dass die, die Christus angehören, ihr Fleisch kreuzigen, es also täglich an das Kreuz weisen. "Neid" ist. also auch unter Gläubigen durchaus zu finden, aber ... wir wissen, wie wir mit ihm umzugehen haben - auch dafür starb unser Herr am Kreuz!<br/><br/>
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Version vom 28. März 2024, 12:50 Uhr

Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Bände I-VIII sind als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

1. Buch Mose - Kapitel 26

Isaak geht nach Gerar
Bewahrung Rebekkas
Isaaks Brunnenstreit
Ieues Erscheinen und Segnen
Isaaks Bund mit Abimelech

Isaak geht nach Gerar

1Mo 26:1

"Und es ward eine Hungersnot im Land, außer der ersten Hungersnot, die da ward in den Tagen Abrahams. Und Isaak geht zu Abimelech, dem König der Philister, gen Gerar."

Wenn wir erst einmal die Verse unseres neuen Kapitels überfliegen, sehen wir, dass die vor uns liegenden Ereignisse sehr stark jenen ähneln, die wir zurückliegend bei Abraham erlebt haben. Manches wiederholt sich also fast buchstäblich wie. zuvor im Laben Abrahams. Bevor wir also in Einzelheiten einsteigen, wollen wir zuerst die grundsätzliche Frage aufwerfen, warum Gott Isaak in die gast gleichen Situationen führtm wie zuvor seinen Vater Abraham?

Die Frage ist von grundsätzlicher Natur, denn alle Wege Gottes haben ihren Sinn und Zweck. Was Abraham. (und seine Vorväter) lernen musste, muss auch Isaak lernen, denn was Abraham gelerent hat, geht ja nocht automotisch auf den Sohn über, auch Isaak wird von Gott in die Schule genommen, weil auch er lernen muss!

Göttliche Schule und Zubereitung gehören zu allen Auserwählten Gottes, auch zu uns. Beides hat ja den Sinn, die Auserwählten auf ihre zukünftigen Aufgaben vorzubereiten, wobei es elementar wichtig ist zu wissen, worauf wir zubereitet werden! Und ... wissen wir es?

Eine erste und grundlegende Antwort finden wir in Eph 1:10, wo wir lernen, dass das ganze All in Christus aufgehauptet werden wird, und zwar beides, das in den Himmeln und das auf der Erde.

Wenn jetzt die Frage aufkommt, was unsere gestrigen Gedanken mit Isaak zu tun haben, dann möchten wir dazu sagen, dass auch Isaak (stellvertretend für das spätere Volk Israel) in Eph 1:10 eine Rolle spielt und dies derart, dass gerade Eph 1:10 eine Aufgabenteilung vornimmt, die mit dem Wort "beides" beginnt und dann werden. zwei Ebenen aufgezählt,

  1. Das in den Himmeln, und
  2. das auf der Erde.

Und jetzt kommt das Wichtige: Für beide Ebenen hat Gott ein eigenes Werkzeug vorgesehen: Für die Erde "Israel", für die Himmel "die Körpergemeinde Christi Jesu".

Wir machen hier eine Atempause, denn wer das Obige nicht verstanden hat, wird Gottes Heilsplan, wenn überhaupt, dann leider nur sehr bruchstückhaft verstehen können.

Es geht um das große Ziel Gottes, das einmal, für eine Vervollständigung der Fristen, das All in Christus aufgehauptet wird, und hier ist nicht nur die Rede von einem Teil des Alls, sondern dem gesamten All. Wem diese Aussage nicht genügt oder zweifelhaft erscheint, lese dazu 1Kor 15:27d-28, wo von dem absoluten Endziel Gottes die Rede ist., dem vorangeht, dass zuerst geschrieben steht: "Alles hat sich untergeordnet" nämlich dem Christus. Hier ist selbst für Zweifler und Skeptiker kein Raum mehr zur Ausflucht, denn "alles" heißt eben "alles" und umfasst alle Geschöpfe Gottes in den Himmeln und auf der Erde!

Geduld, liebe Geschwister, wir sind immer noch bei Isaak, auch wenn wir jetzt eine große Kulisse aufbauen! Wir sind bis jetzt soweit, dass wir zwei Werkzeuge Gottes vor uns haben, die Gott gebraucht, um Sein hehres Ziel, nämlich "alles in allen zu sein", zu erreichen, und diese Werkzeuge sind einmal Israel und dann die Körpergemeinde Christi Jesu, wobei Israel für die Erde zuständig ist, also eine irdische Berufung hat, die Körpergemeine dagegen in den Überhimmeln wirken darf, also eine überhimmlische Berufung hat!

Zwei Werkzeuge, zwei Aufgabengebiete, was bedeutet, dass der Lehrstoff des jeweiligen Werkzeuges unterschiedlichen Inhaltes sein muss, denn: Die Geschöpfe auf der Erde müssen anders angesprochen werden als die Bewohner in den Himmeln.

"Anders" bedeutet, dass der spezielle Lehrstoff für die Körpergemeinde Christi Jesu ausschließlich bei Paulus zu suchen ist, weil es gemäß Eph 3:8-9 allein ihm vom erhöhten Christus gegeben ist, den Auserwählten und berufenen Gläubigen der Körpergemeinde Christi Jesu den passenden Lehrstoff der gegenwärtigen Verwaltung der Gnade zu vermitteln!

Wer also auch in den anderen Teilen der Bibel unseren Lehrstoff sucht, wird vom Überhimmlischen zur Erde abkommen und damit seine wahre überhimmlische Berufung verfehlen (oder missachten).

Beide Werkzeuge auf den beiden sehr unterschiedlichen Ebenen haben ein Ziel, die Aufhauptung des Alls und die Unterordnung unter den Christus, was beinhaltet, dass es auch sehr enge Berührungspunkte gibt weshalb Paulus auch in 2Tim 3:16-17 mahnt, dass alle Schrift. unsere gesamte Bibel, gottgehaucht ist und somit wichtig zu lesen ist und dies aus Gründen, die er in den zwei genannten Versen aufzählt. Dies sagt uns, das wir auch mit großer Freude unser erstes Buch Mose lesen sollen und darin Lernende sein dürfen, allerdings: Das Wort der Wahrheit auch richtig schneidend!

Issak als Stammvater des Volkes Israel wird also bereites als ein Werkzeug mit irdischer Berufung vorbereitet und jetzt kommen wir wieder zu unserem Leitvers, der eine dunkle Kulisse vor uns aufbaut - eine Hungersnot! Diese Kulisse, die wir ja schon von Abraham her kennen, ist absolut notwendig, denn Gott lässt den Menschen aus Gegensätzen lernen, nämlich aus Gut und Böse, aus Licht und Finsternis.

Auch das Obige ist eine generelle Aussage von substanzieller Bedeutung, ohne die wir Gottes Wege nicht verstehen. Vielleicht hier ein ganz simples menschliches Beispiel, welches wir aller verstehen können: Wir kennen mit Sicherheit das Märchen von den Gebrüder Grimm: "Rotkäppchen und der Wolf". Für welches Kind wäre dieses Märchen noch spannend, wenn der Wolf weggelassen wäre? Gerade der Wolf, der das Böse verkörpert, letztlich aber unterliegt, ist die wichtige und notwendige Figur, um durch Gegensätze zu lernen!

Man möge uns nachsehen, dass wir ein Märchen gebraucht haben, um etwas von Gottes Wirken zu erklären, aber oft lernen wir auch aus solche kindlichen Dingen, und wenn schon ein Kinderherz Gutes und Böses verarbeiten muss, wie viel mehr wir Erwachsene und Gereifte. Und so sagt uns das gestrige Märchen, dass Gutes und Böses zusammenwirkt, vor allem, dass Gott "beides" erschaffen hat, was Jes 45:7 klar und eindeutig belegt. Und Gott will, dass der Mensch aus dem Guten und Bösen lernt, dass er feststellt, dass er in der Finsternis verloren ist, dass aber das Licht, welches allen Menschen einmal in Jesus Christus erstrahlen wird, rettet! Aus dieser Erfahrung entsteht das Pflänzchen "Liebe", göttliche Liebe, das ständig wachsen soll, bis jedes Geschöpf an dem liebenden Herzen Gottes Ruhe, Erfüllung und Frieden findet - welch ein wunderbares Bild!

Für Isaak wird also, wie schon gesagt, eine dunkle Kulisse aufgebaut, wobei eine Hungersnot den äußeren Anlass bildet und der König von Gerar, Abimelech, zum Werkzeugen für den auszubildenden Isaak wird. Hier dürfen wir gleich anmerken, dass es wahrscheinlich schon der Sohn jene Abimelch ist, den wir bei Abraham kennengelernt haben, was wir in den kommenden Versen bei seinem Verhalten feststellen können. Feststellen können wir heute, dass Isaak nicht mehr gleich seinem Vater in das reiche Ägypten zieht, sondern erst einmal Zuflucht bzw. Hilfe bei Abimelech sucht, dem König der Philister.

1Mo 26:2-3a

"Und es erscheint ihm Ieue und sagt: 'Zieh nur nicht herab nach Ägypten! Weile in dem Lande, von dem Ich dir sage! Verweile in diesem Lande, und Ich werde mit dir sein und werde dich segnen."

Mit den beiden Brüdern Esau und Jakob hat unser Text vorerst einmal abgeschlossen, formell hat Jakob mit einem Schwur das Erstgeburtsrecht erworben, was noch fehlt, ist der väterliche Segen, doch der folgt später. Jetzt rückt wieder Isaak in unser Blickfeld und zeigt uns, wie Gottes Schuld mit diesem auserwählten Stammvater hin auf Jesus abläuft.

Bis jetzt haben wir sehr wenig über Isaaks Glaubensleben bzw. seinen Glaubensstand erfahren, jetzt wird er vor eine ernstliche Prüfung gestellt, wozu die Hungersnot ihn zwang. Aus den Erzählungen seines Vaters Abraham wusste er mit Sicherheit um jene Geschehnisse, die damals Abraham nach Ägypten trieben (siehe 1Mo 12:10ff), er war also praktisch vorgewarnt. Trotzdem muss sich sein Denksinn auch nach Ägypten gerichtet haben, wo es keine Hungersnot gab. In diesem Zwiespalt greift Ieue direkt ein, und Isaak erlebt das Erscheinen seines Gottes - was für ein Erlebnis1

Und das Erste, was Isaak lernen musste, war die Umgestaltung durch Erneuerung seines Denksinnes, der ja allem Anschein nach trotz den Erlebnissen seines Vaters Abraham auf Ägypten gerichtet war, wo wohl keine Hungersnot herrschte.

Wird Isaak auf die Stimme Ieues hören, also seinen Denksinn auf Ihn richten, oder sind die Verlockungen des reichen Ägypters stärker?

Die gestrigen Ausführungen zeigten, dass Isaak etwas lernen musste, was un snicht so fremd ist, denn auch uns spricht der erhöhte Herr durch den. uns gegebenen Apostel Paulus in Röm 12:1-2 von "umgestalten lassen durch die Erneuerung eures Denksinnes", was hier bedeutet, uns nicht auf diesen Äon einzustellen, sondern unsere Sinne auf Ihn. zu richten, damit wir zu prüfen vermögen, was der Wille Gottes ist.

Merken wir die Parallele zu Isaak?

Auch wir sind demnach aufgefordert, uns nicht n ach den Fleischtipfen dieses Äons auszurichten, sondern auf Ihn, wozu aber unser Denksinn umgestaltet werden muss. Dies geschieht aber nicht durch. unser Mühen, wir sind nur aufgefordert, dies mit uns geschehen zuu lassen - Gott idt der Wirkende, nicht wir! Und wie geschieht dies?

Einmal, indem wir unser Fleisch (unser fleischliches Denken und Sinnen) ans Kreuz verweisen so wie es Paulus schon in Röm 6:6 sasgt: "... dies erkennend, dass unsere alte Menschheit (= unser Fleisch) zusammen mit Ihm gekreuzigt wurde, damit der Körper der Sünde unwirksam gemacht werde ..." Gott hat also etwas getan, und wir sollen "erkennen"! Nur "erkennen"! Diese Frage gilt uns allen.

Erkennen wir wirklich?

Es ist nicht nur für Isaak, sondern auch für uns eine schwere Lektion zu erkennen, dass wir von. unserem Gott und Vater auf all unseren Wegen geführt und geleitet werden, wir also unseren alten Denksinn dahingehend erneuern lassen müssen, weg von den gelüsten dieses Äons hin auf Ihn auszurichten. Paulus beschreibt dies in Röm 12:2 als eine "Erneuerung".

Wir möchten hier dahingehend zusprechen, dass wir auch sagen müssen, dass diese Lektion für uns nicht ganz so einfach ist, denn ... unsere alte Menschheit, unser Fleisch, meldet sich immer wieder sehr energisch und versucht, unseren Denksinn wieder rückwärts zu richten. Von uns aus wären wir diesen fleischlichen gelüsten machtlos ausgeliefert, wenn uns hier nicht eine Waffenrüstung in die Hand gegeben wäre, die in Eph 6:10 ff aufgezählt ist und uns vor den feurigen Pfeilen des Bösen schützen und bewahren soll. Doch zurück zu unserem Denksinn, der uns prüfen lassen solle, was der Wille Gottes sei - der gute, wohlgefällige und vollkommene.

Und so wie Isaak in einer Erscheinung persönlich zu ihm sprach, so redet Gott heute zu uns durch Sein geschriebenes Wort. Dies führte uns heute direkt zu Kol 3:14, wo uns Gott sagt, worauf wir unseren Denksinn richten sollen, nämlich auf Ihn, was wiederum voraussetzt womit Vers 1 beginnt:

"Wenn ihr nun zusammen mit Christus auferweckt wurdet ..."!

Dass wir Ihn erkennen sollen, dazu sprechen auch Salomos Sprüche vielfältig zu, hier: "Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern erkennen Ihn auf allen deinen Wegen, und Er wird gerade machen deine Pfade" (Spr 3:5-6). Salomo bringt hierbei noch eine Komponente ins Spiel, "das Herz". Denn mit unserem Denksinn, der auf Ihn ausgerichtet sein soll, ist auch unser Herz inbegriffen. Dazu ist in 2Kor 3:18 ein sehr feiner Vers vor unsere Augengestellt, der ein Bild widerspiegelt, nämlich:

Die Augen unserer Herzen sind auf Ihn ausgerichtet, und dann, wie bei einem Spiegel, spiegeln wir jenes wider, was die Augen unserer Herzen erfasst haben: "Seine Herrlichkeit". Aber es kommt noch etwas hinzu: Wir spiegeln nicht nur wider, sondern werden gleichzeitig in dasselbe Bild umgestaltet von Herrlichkeit zu Herrlichkeit wie von des Herrn lebendig machendem Geist. Wir müssen dies herrlichen Worte hier nicht weiter kommentieren.

Es ist erstaunlich, wohin Ieue's Reden zu Isaak uns geführt hat - dabei möchte Er ja nur, dass Isaak lernt, Ihm bedingungslos zu vertrauen, seine Augen und seinen Denksinn einfach nur auf Ihn zu richten, glaubend, dass er ihn wohl führt, auch durch eine Hungersnot.

1Mo 26:3b-5

"Denn dir und deinem Samen gebe Ich all diese Länger, und Ich werde den Schwur aufrecht halten, den Ich schwur dem Abraham, deinem Vater. Und vermehren will Ich deinen samen wie die Sterne der Himmel, und geben werde Ich deinem Samen all diese Länder. Und gesegnet in deinem Samen werden alle Nationen dieser erde, insofern als Abraham, dein Vater, hörte auf Meine Stimme und hielt Meinen Auftrag, Meine Gebote, Mein Satzungen und Meine Gesetze.'"

Alle Verheißungen, die Gott Abraham gab, gehen nun auf Isaak und damit auf die nächste Generation über und dies so lange, bis sie letztlich im tausendjährigen Königreich auf Erden ihre Erfüllung finden werden. Und wenn wir hier ganz kurz auf unsere gegenwärtige Zeit schauen und zu sehen bekommen, wie all die arabischen Völker rund um Israel immer mehr in Aufruhr geraten, sich gegenseitig bekämpfen und bekriegen, möchten wir eine Ahnung bekommen, wie nahe auch das irdische Königreich schon gekommen ist, das ja nach unserer Entrückung und dem Zorngericht Gottes durch das Erscheinen Christi Jesu auf dem Ölberg beginnen wird, wie es Sach 14:4 ff beschreibt.

Damit aber alle Verheißungen auch auf Isaak übergehen konnten, war eine Voraussetzung notwendig, die unser Leitvers mit "insofern...." einleitet, was sprachlich vereinfacht auch lauten kann: "weil Abraham auf meine Stimme hörte ...".

Die absolute Grundlage aller aufgezählten Verheißungen beruht also darauf, dass Abraham glaubte und gehorsam war.

Eine Aussage in Vers 4 unseres Leitverses wollen wir aber noch hervorheben: "... Und gesegnet in deinem Samen werden alle Nationen Erde." Diesen Samen, (und die Rede ist hier von dem Samen als von dem Einen) von dem hier die Rede ist, greift Paulus in Gal 3:16 auf, und diese Aussage endet mit der vollendeten Tatsache: "... welcher Christus Jesus ist."

Und wie gewaltig hat sich dies Verheißung bis heute schon erfüllt! Eine große Erstlingsschar an Menschen aus allen Nationen wurden von Gott derart gesegnet, indem sie schon vor Grundlegung der Welt in Christus als Glieder am Körper des Christus auserwählt und in den Sohnesstand versetzt wurden (siehe Eph 1:3 ff). Diese Schar an Auserwählten und vorherbestimmten werden bis heute Menschen zugefügt, "bis gemäß Röm 11:25b die Vervollständigung der Nationen eingehe", was allen Anzeichen nach bald sein wird.

Wir dürfen. uns also täglich daran erfreuen, dass wir zu diesen Erstlingen, die Christus angehören, zählen dürfen, denen aber später gemäß 1Kor 15:23 nach und nach die übrigen folgen werden.

Bewahrung Rebekkas

1Mo 26:6-7

"Und es wohnt Isaak in Gerar. Und es fragen die Männer des Ortes nach Rebekka, seinem Weibe. Und er sagt: 'Meine Schwester ist sie!' Denn er fürchtet sich zu sagen: 'Mein Weib ist sie', damit nicht die Männer des Ortes ihn erschlagen möchten, um Rebekkas willen; denn ein gutes Aussehen hat sie."

Die Geschichte in unseren Leitversen kommt uns mehr als bekannt vor, fast wortgetreu spielte sie sich bei Abraham in 1Mo 20:1-18 unter dem König von Gerar ab, wahrscheinlich dem Vater unseres momentanen Königs mit gleichem Namen.

Beachten wir erst einmal, dass ja Isaak gerade erst die Verheißung erhalten hat, dass Ieue mit ihm sein und ihn segnen wird. Und was geschieht? Isaak. fürchtet sich vor den Menschen in Gerar, die sich offensichtlich für Rebekka interessieren. Wie kann dies sein, dazu gerade nach dem persönlichen erscheinen Ieue's?

Isaak war mit seinem Alter von Anfangs vierzig Jahren noch schwach im Glauben, weshalb Gott bei ihm zu denselben Erziehungsmitteln griff wie schon bei Abraham - der Glaube musste durch das Mittel "Furcht" wachsen. Hier ist (wie bei Abraham) das erstaunliche, dass Isaak eher bereit war, Rebekka zu opfern, als sein eigenes Leben in Gefahr zu bringen, obwohl er sie nach der Aussage in 1Mo 24:67 liebte. Was war das für eine Liebe?

Hier dürfen wir sehr deutlich erkennen, welch ein Unterschied zwischen der göttlichen und menschlichen Liebe besteht: Ohne zu zögern ging der Sohn Seiner Liebe für uns den Weg ans Kreuz, um uns zu retten - welch ein Unterschied!

Wir wollen hier nicht verhehlen, dass der Weg unseres Herrn, Sich für uns zu opfern und in den Tod zu gehen, auch für Ihn nicht so leicht war. Zwei Aussagen im Hebräerbrief mögen dies belegen: In Hebr 5:8 lesen wir die schweren Worte: "Obgleich Er der Sohn ist, lernte Er den gehorsam durch das, was Er litt." Oder in Hebr 5:7, einen Vers zuvor: "Der in den Tagen seines Fleisches sowohl Flehen wie auch inständige Bittrufe mit starkem Geschrei und tränen dem darbrachte, der Ihn aus dem Tode retten konnte ...". Zwei berührende Aussage, die uns voller Demut zeigen, dass selbst unser Herr "lernen" musste, und dies unter dem Gesichtspunkt, dass Er gemäß Phil 2:8 wie ein Mensch erfunden ward.

Isaak war also noch nicht soweit, sein Leben eventuell für Rebekka zu opfern lieber griff er aus Furcht zu der uns bekannten List der Täuschung, Rebekka sei seine Schwester. Aber gerade "Furcht", vornehmlich vor Gott, ist der Anfang der Erkenntnis, so sagt es Spr 1:7. Isaak muss also in das Spannungsfeld von Licht und Finsternis, von Freiheit und Furcht kommen, um zu lernen, dass er ein Geführter ist. und dass er sich auf die Wege, die Gott ihn führt verlassen kann, mehr noch, dass diese Wege richtig sind! "Menschen", auch wenn sie böse Absichten im Schilde führen, sind hierbei nur Werkzeuge Gottes. Das darf auch uns ungemein zusprechen!

1Mo 26:8-9

"Und es geschieht, dass seine Tage dort lang sind; und Abimelech, der König von Gerar, der Philister, späht durch ein Lichtloch und sieht, und siehe: Isaak scherzend mit Rebekka, seinem Weibe. Und es ruft Abimelech den Isaak und sagt zu ihm: 'Ja, siehe, dein Weib ist sie! Und was sagst du: Meine Schwester ist sie?' Da sagt zu ihm Isaak: '"Weil ich mir sage: Damit ich nicht sterbe um ihretwillen.'"

Auch der König Abimelech war solch ein Werkzeug, von dem wir gestern sprachen. Isaak hielt sich offensichtlich längere Zeit im Machtgebiet des Königs Abimelech auf und so kam es, dass Abimelech am Ungang Isaaks mit Rebekka erkannte, dass dies nicht nur Bruder und Schwester sein konnten. Wenn unser Leitvers für uns ungewohnt von einem "Lichtloch" schreibt, dürfen wir hierunter das uns bekannte "Fenster" verstehen.

Erneut wird uns ein Auserwählter Gottes vor Augen geführt, der nicht nur einer Lüge überführt wird, sondern auch noch ganz ungeniert zugibt, wegen seiner Frau sein Leben doch nicht herzugeben! Er wäre sogar bereit gewesen, Rebekka einem anderen Mann des Ortes zu geben, nur um nicht zu sterben.

Ganz anders hören sich die Worte Jesu an, als er auf Erden weilte und in Joh 10:11 sagte, dass Er als der edle Hirte Seine Seele für die Schafe gibt. In Joh 10:17 lesen wir dann Seine Worte: "Deshalb liebt Mich der Vater, weil Ich Meine Seele hingebe ...". Die Bereitschaft, die Seele für andere hinzugeben, hat ihren Ursprung in Gott - Er will damit Seine Liebe praktisch demonstrieren, und dies vollzog sich vor dem ganzen All am Kreuz als er den Sohn Seiner Liebe dahingab, für uns und für alle anderen Geschöpfe.

Da wir gestern im letzten Absatz mehrmals die Seele zitierten, möchten wir hier noch anmerken, dass die Seele nicht mit dem Leben gleichzusetzen ist; wer aber (und in unserem Fall ist es ja unser Herr), seine Seele hingibt, gibt auch sein Leben hin. Da die Seele ja der Sitz unserer Empfindungen ist, wird noch stärker hervorgehoben, was bewusstes Sterben bedeutet.

Was war es nun, dass just in jenem Moment Abimelech zum Fenster heraus schaute, als Isaak und Rebekka scherzen und eis wie Mann und Frau? War es Zufall, wie wir so gerne in bestimmten situationen behaupten?

Es gibt in Eph 1:11b das von uns schon so oft zitierte Wort: "Gott ... dass alles nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt". Sind in diesem "alles" auch all jene Zufälle enthalten, die wir zu gerne in bestimmten Fällen heranziehen? Wir meinen "Ja"! Gott überlässt nichts dem Zufall, weder bei Abimelech, der im rechten Augenblick zum Fester gehen musste, noch bei uns in unserem Alltag. Die Lüge Isaaks muste aufgedeckt werden, um den Lernprozess bei Isaak in Gang zu setzen, und dieser Lernprozess beinhaltet das Glaubenswachstum.

Wie darf uns das beruhigen, dass Gott alles bewirkt!

1Mo 26:10-11

"Und es sagt Abimelech zu ihm: 'Was ist dies, das du an uns tatest? Als sei es ein kleines Ding, dass einer meines Volkes mit deinem Weibe liege! Und du brächtest Schuld auf uns!' Und es gebietet Abimelech all seinem Volk und sagt: 'Jeder, der da anrührt diesen Mann oder sein Weib, soll sterben, ja sterben.'"

Es hätte durchaus sein können, dass einer aus dem Volk Abimelechs die Rebekka berührt hätte und hätte damit große Schuld auf sich geladen, denn Ehebruch galt in jener Zeit als eine schwere Sünde. Isaaks Lüge hätte also das Gegenteil von Segen über das Volk Abimelechs gebracht. Und Abimelech spricht deshalb auch sehr deutliche Worte zu Isaak, welche diesen wiederum tief beschämt haben müssen.

"Beschämt" zu werden ist ein Zustand, wo jemand eine falschen Handlung vor Augen geführt wird und dieser sein Fehlverhalten erkennt und bereut. Dieses "Beschämt werden" kann auch auf uns zutreffen, nur in einer ganz anderen Dimension als bei Isaak. In 2Tim 2:15 spricht Paulus uns zu, das Wort der Wahrheit richtig zu schneiden, was bedeutet, dass wir scharf trennen sollen, was Gott

  1. an Sein Volk Israel geschrieben hat, und
  2. an uns!

Wer hier das Wort der Wahrheit nicht schneidet (auseinanderhält) vermischt unseren überhimmlischen Auftrag mit dem irdischen Auftrag Israels. Die Folge ist ein MIschevangelium, welches später in der Herrlichkeit wenig nützlich ist. Die Folge ist "Beschämung", und dies vor der Preisrichterbühne des Christus, von welcher 2Kor 5:10 spricht. Die Betroffenen werden mit Scham erkennen, dass sie an ihrem wahren Auftrag vorbeigegangen sind!

Isaaks Brunnenstreit

1Mo 26:12

"Und es sät Isaak in jenem Lande und erntet in jenem Jahre hundertfältige Gerste. Und es segnet ihn Ieue."

Wenn wir gestern kurz zu der auf uns alle zukommenden Preisrichterbühne abgeschwenkt sind, wollen wir heute noch klarstellen, dass vor dieser Preisrichterbühne nur Entrückte, also Gerettete stehen werden, also alle Glieder am Körper des Christus. Und da sich nicht alle Glieder auf Erden gleich verhalten, ist diese Preisrichterbühne notwendig, um all das auszugleichen, was gut oder schlecht war. In 2Tim 2:15 greift Paulus nur einen Teil auf, nämlich die Missachtung der Wortteilung, und diese Missachtung wird den oder die Betroffenen dann auch beschämen. Hiervor will uns Paulus in besagtem Vers bewahren. Doch zurück zu Isaak:

Es darf uns erstaunen, dass wir nach seiner Lüge heute lesen, dass nicht seine Ernte hundertfältig gedieh, sondern er von Ieue auch noch gesegnet wurde, was uns (man möge uns den neuerlichen Sprung nachsehen) schon wieder zu Paulus, dem uns vom erhöhten Herrn gegebenen Apostel führt, und dazu auch noch zu einer seiner wohl schwersten Worte: "Wo aber die Sünde zunimmt, das strömt die Gnade über" (Röm 5:20b). Was lernen wir hier?

Wenn Gott schon bei Seinem Auserwählten Isaak auf Sünde so reich segnete, wie viel mehr dürfen wir, die Körperglieder Christi Jesu, bei unserem täglichen Fehlverhalten unserem Gott und Vater in Jesus Christus danken, dass die uns rettende Gnade überströmend ist, diese uns täglich umspült, was für uns Grund für überströmenden Dank und Anbetung sein darf.

1Mo 26:13-14

"Und groß wird der Mann; und er geht einher, fortgehend größer werdend, bis dass er überaus groß ist. Und es geschieht, als er erwirbt Kleinvieh und erwirbt Rinder und der Knechte viele, dass die Philister ihn beneiden."

Wir wollen nicht müde werden, darauf hinzuweisen, dass Gott ein Ziel hat, wozu gehört, dass gemäß Eph 1:10 das gesamte All in Christus aufgehauptet werden muss, und dies auf zwei Ebenen: In den Himmeln und auf der Erde! Und für beide Ebenen hat Gott Sich Werkzeuge geschaffen,

  1. Israel für die Erde
  2. die herausgerufene Körpergemeinde Christi Jesu für die Himmel.

Das muss unser elementares Grundwissen sein!

Das Werkzeug "Körpergemeinde" ist bis zu Paulus ein Geheimnis Gottes, das wir nirgendwo anders in der Schrift finden, auch nicht in den sogenannten vier Evangelien, die über Jesu Erdenweg berichten. Achten wir deshalb auf Pauli Worte in Eph 3:8 ff, wo er bezeugt, das ihm, Paulus, die Gnade gegeben ist, den Nationen, also uns, den unaussprübaren Reichtum des Christus als Evangelium zu verkünden, und alle darüber zu erleuchten, was die Verwaltung des Geheimnisses betrifft ...! Unser Auftrag beginnt also erst mit Paulus, und seine Briefe sind unser Lernstoff für unseren überhimmlischen Auftrag (gemäß Eph 1:10) "um das All in Christus aufzuhaupten, das in den Himmeln."

Wer nun den Lernstoff für Israel für sich beansprucht bzw. auf sich münzt, lernt zwangsläufig etwas, was nicht für ihn bestimmt ist. Und das hat Folgen vor der Preisrichterbühne des Christus, die wir die letzten Tage angeschnitten haben.

Um Gottes Heilsplan verstehen zu können und Ihn auch darin zu verherrlichen, müssen wir unbedingt lernen, wie Gott wirkt. Und dazu ist wichtig, zu erkennen, dass Er Sich erst mit seinem Werkzeug "Israel" beschäftigt, welches die gesamte Erde in Christus aufhaupten wird. Und dieser Auftrag umfass den größten Teil des geschriebenen Wortes Gottes. So sahen wir, wie Gott zurückliegend Seinen Auserwählten Abraham zubereitet hat, und nun mit Isaak fortfährt. Diese Linie führt dann über rund zweitausend Jahre hin bis zur Geburt Jesu, und Jesus selbst stellt klar, dass eR einzig und allein zu Israel bzw. zu den verlorenen Schafen vom Hause Israel gesandt wurde (Mt 15:24). Entsprechend war dann auch Sein Auftrag an Seine Jünger, nicht zu den Nationen zu gehen (Mt 10:5-6), und warum dies? Weil es immer noch (seit Abraham) um den Auftrag auf der Erde geht! Was also Abraham, Isaak und nach ihm alle Stamm Väter bis zu Jesus lernen mussten, war komplett auf die Erde ausgerichtet, auch - und jetzt schlagen wir den Bogen zu unserem Leitvers - auch die Segnungen Gottes.

Wenn wir also lesen, dass Gott den Isaak segnete, dass er groß wird, dass seine Ernte hunderfältig ausfällt, dass Isaaks Vermögen wächst und wächst, dann sehen wir deutlich, worin diese Segnungen bestehen: Sie sind an die Erde gebunden, weil der Auftrag der Nachkomme Isaaks (und das ist das V olk Israel) auf der Erde liegt!

Warum schlagen wir so einen weiten Bogen? Weil es leider eine Tatsache ist, dass viel zu viele Gläubige bis heute nicht erfasst haben, wo ihr Auftrag liegt, nämlich in den Himmeln. Und weil sie das noch nicht erkannt haben, streben sie nach all den irdischen Segnungen, die Gott Seinem Volk Israel verheißen hat. Und wenn diese Gläubigen dann solche Verse wie momentan lesen, nehmen sie diese Worte gleich für sich persönlich und erwarten dass Gott heute auch sie groß werden lässt und ihre Arbeit hundertfältig segnet. Dass man sich aber auch an den Segnungen anderer erfreuen kann, ohne gleich an sich zu denken, haben diese Gläubigen nie gelernt.

Ja, liebe Geschwister, es wäre so schön, groß auf Erden. zu werden, sogar übergroß, aber ... wir haben eine andere Berufung und einen anderen Stand auf Erden, und der weist nach unten in die Niedrigkeit (lies 1Kor 1:26 ff). Und wenn Paulus der für uns zuständige Apostel und Lehrer ist, brauchen wir ja nur seinen Weg anschauen, der uns hinreichend in seinen Briefen beschrieben ist. Da lesen wir nichts von "Großwerden" oder reich an irdischen Gütern, dafür aber, dass wir gemäß Eph 1:3 ff mit jedem geistlichen Segen inmitten der Überhimmlischen in. Christus gesegnet sind!

Und eine unserer köstlichsten Segnungen ist, dass wir unter überströmenden Gnade stehen, die all unser täglichen Kränkungen Gott gegenüber ständig abwäscht und abspült!

Der Mensch lernt, was er buchstäblich vor Augen hat, und so sehen wir Isaak in der göttlichen Zubereitung, und dies derart, dass seine Umwelt, hier das Volk der Philister, Zuschauer ist, was mit Isaak geschieht. Wir könnten hier schon wieder zu Paulus abweichen, der uns in 1Kor 4:9 sagt, dass auch wir heute der Welt und den himmlischen Boten ein Schauspiel geworden sind, also beobachtet werden. Dabei wäre noch anzufügen, dass die Welt uns wohl kaum beneidet (sondern eher verspottet), dass aber die himmlischen Boten jetzt schon im Ansatz erkennen können und stauen werden, was Gnade an elenden sündern bewirken kann!

Isaak wird also fortlaufend größer, bis er überaus groß ist ... was für ein Bild! Alles, was sein ist, wächst und gedeiht - und das erregt nicht nur die Bewunderung der Philister, sondern auch ihren Neid! Aber "Neid", so sagt ein weltliches Sprichwort, ist die Wurzel allen Übels, und so lassen die Folgen auch nicht lange auf sich warten.

"Neid" bezeichnet Paulus in Gal 4:19 ff unter anderen als ein Werk des Fleisches, und in Vers 24 lesen wir dann, dass die, die Christus angehören, ihr Fleisch kreuzigen, es also täglich an das Kreuz weisen. "Neid" ist. also auch unter Gläubigen durchaus zu finden, aber ... wir wissen, wie wir mit ihm umzugehen haben - auch dafür starb unser Herr am Kreuz!

1Mo 26:15

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Isaaks Bund mit Abimelech 26