1. Mose - Kapitel 1: Unterschied zwischen den Versionen

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==='''1. Buch Mose - Kapitel 1'''===
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''Anfang und Chaos''<br/>
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''Licht und Finsternis:  1. Tag''<br/>
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''Scheidung von Wasser:  2. Tag''<br/>
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''Erdland und Wachstum: 3. Tag''<br/>
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''Lichter im Firmament: 4. Tag''<br/>
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''Leben in Luft und Wasser: 5. Tag''<br/>
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''Leben auf der Erde: 6. Tag''<br/><br/>
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===Vorwort===
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Nach einer für mich kurzen Pause hat Gott mir gezeigt, dass noch immer Zeit gegeben ist, sich mit Seinem Wort. zu beschäftigen, in meinem Fall also zu schreiben - noch ist Gnadenzeit! So wurde mir aufs Herz gelegt, Ihn, unseren Gott und Vater ganz besonders in dieser neuen Schrift zu verherrlichen, und dazu ist Seine Schöpfung mehr als geeignet. Nirgendwo in der Schrift sehen wir Gott herrlicher wirken, als gerade in den Anfängen der Schöpfung, "Denn aus Ihm und durch Ihn und zu Ihm hin ist das All! Ihm sei die Verherrlichung für die Äonen der Äonen! Amen" Und nirgendwo schöner sehen wir von Anfang an Seine Liebe aufleuchten, die das hehre Ziel in Anspruch nimmt, von Seinen Geschöpfen zurückgeliebt zu werden!
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Ich habe mich wieder für die bekannte Form "täglicher Andachten" entschieden, weil so in kurzen Abschnitte, aber in einem fortlaufenden Text, jeden Tag Sein Wort in unseren Herzen bewegt werden kann. Diese Form drängt uns auch, unangenehme oder in der Regel übersprungene Verse zu lesen - das Gegenteil wäre z.B. das so bekannte Losungsbüchlein, dessen Freund ich, wie. Sie, liebe Geschwister längst bemerkt haben, überhaupt nicht bin! Wer wahllos nur angenehme Worte konsumiert, möge daran erinnert werden, dass uns gerade Jesus bei Seiner Versuchung in der Wüste lehrte, dass eben <u>'''nicht'''</u> jedes Wort Gottes <u>zu jeder Zeit</u> genommen werden kann, auch wenn es für das Fleisch angenehm wäre - es war gerade der Widerwirker, der dem Sohn Gottes jeweils unpassende Worte vorhielt, welche dieser mit den Worten parierte: "Wiederum steht geschrieben..." ([[Mt 4:7]]). So müssen wir uns - so unangenehm es manchem erscheinen mag - fragen lassen, ob es nicht Satan als Engel des Lichts ist, der die vielen Gläubigen derart irreführt, indem sie wahllos nur ihnen angenehme Verse kreuz und quer durch ihre Bibel konsumieren. So gesehen sind wir mit unserer From der täglichen Andachten in einem fortlaufenden Text auf der bestmöglich sicheren Seite!
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Ich der Verfasser dieser Zeilen, habe mich in dieser Schrift bemüht, Gott als den "allein" wirkenden Schöpfer herauszuheben und immer wieder zu belegen, dass Ihm <u> nichts</u> aus den Händen geglitten ist, wie leider so oft behauptet wird, indem man dem Menschen die freie Willensentscheidung einräumt.
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So möge die Schöpfung, von der das erste Buch Mose berichtet, uns zum täglichen Segen gereichen - Gott möge es geben.
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Wir grüßen an dieser Stelle all unsere in Christus geliebten Geschwister, sind wir doch in einem Körper wunderbar zusammengeschlossen. <br/>
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::::::::::::::::Gerhard und Cläre Groß<br/><br/><br/>
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=='''Anfang und Chaos'''==
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===1Mo 1:1===
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:'''''"Im Anfang"'''''
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Wer den ersten Vers der Bibel in einer herkömmlichen Bibel liest (z.B. der Luther- oder Elberfelder-Bibel), wird kaum bemerken, dass sich dieser "Anfang" <u>lange vor</u> der in den folgenden Versen beschriebenen Sechstageschöpfung vollzogen hat. Mit anderen Worten: Unsere bekannte Erde, auf der wir alle leben, ist lediglich die Wiederherstellung jener Urerde, die Gott aus Gründen niederwarf (in ein Chaos stürzte), auf das wir noch zu sprechen kommen werden. Heute darf uns erst einmal die Frage bewegen: Da es einen Anfang gab, was war dann <u>vor</u> dem Anfang?
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Diese Frage klingt provokant, weil Gott unserem Verstand eine Grenze gesetzt hat, eine in weiter Vergangenheit liegende Marke, die in die Anfangslosigkeit, und damit in die Unendlichkeit weist, um die Gott allein weiß. Aber einen '''winzig kleinen Hinweis gibt uns''' Sein Wort dennoch, der uns allerdings lediglich folgern lässt: In [[Röm 11:36]] wie auch in [[1Kor 8:6]] wird uns enthüllt, dass "das All <u>'''aus'''</u> Gott ist"! Diese Aussage lässt die Annahme zu, dass das All zuvor "'''in Ihm'''" eingeschlossen war, ohne ein äußeres Dasein zu haben - es war nichts außer Gott allein! Und dann dürfen wir die köstlichen Worte in [[1Jo 4:8]] aufnehmen: "Denn Gott ist Liebe." '''Liebe''' umhüllte Gott und Sein herz sehnte sich nach Geschöpfen, welche Seine Liebe nicht nur erkennen, sondern auch erwidern sollten - diese Sehnsucht dürfen wir unserem Gott und Vater in größter Ehrfurcht unterstellen!
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So darf uns dieser erste Tag in dieser Schrift jubelnd erkennen lassen, dass das All '''aus Liebe''' ins Dasein gerufen wurde, und letztlich auch wir "Geschöpfe Seiner Liebe" sind!<br/><br/>
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Mit der logischen Folgerung, dass das All zuvor "in Gott" war, befassen wir uns auch heute und dürfen uns noch weitere Gedanken hierzu machen: Haben wir einmal bedacht, dass "das All in Gott" uns unseren Ursprung zeigt? Hier erfahren wir das erste Mal von unserem Sein, wenn auch noch eingeschlossen "in Gott"! Es muss doch für jeden von uns ein beglückendes Gefühl sein zu wissen, an welch seligem Ort wir uns alle einst befanden, und - es ist auch die Antwort auf die Frage nach dem "Woher" allen Lebens!
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Durch die obige Tatsache wird all jenen spekulativen Ansichten. und Lehren der Boden entzogen, die behaupten, das All sei von selbst bzw. durch einen Urknall oder Ähnlichem entstanden. Auch die. Theorie einer "Urzelle" ist hinfällig, wiewohl dieser Gedanke (einer Urzelle) gar nicht so falsch sein muss, nur weigert sich die Wissenschaft, diese Urzelle beim Namen zu nennen und dahinter <u>'''Gott'''</u> als alleinigen Schöpfer zu erkennen.
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Wer über dies alles nachdenkt, wir vielleicht auch die frage bewegen, wie es denn möglich sein soll, dass dieses unfassbar riesige All zuvor in Gott gewesen sein soll! Die Natur selbst gibt uns hierzu eine einfache Antwort: Bedenken wir einmal, dass aus einem winzigen Apfelkern ein großer Baum werden kann, der in Jahrzehnten eine Unmenge an Äpfeln hervorbringt! Fragen wir dann auch, wie diese vielen Äpfel samt Baum in den kleinen Kern passen? Ja, so wunderbar lehrt uns Gott den Zusammenhang der Schöpfung anhand Seiner Natur. "Denn Seine unsichtbaren Wesenszüge sind seit der Schöpfung der Welt an den Tatwerken begreiflich und ersichtlich geworden" ([[Röm 1:20]]).<br/><br/>
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Nachdem wir einen ganz kurzen Blick noch hinter den Anfang zurück in das Wesen Gottes tun durften ("Gott ist Liebe"), muss uns jetzt zwangsläufig die Frage beschäftigen: Was bewegt Liebe? Was ersehnt sie sich? Eine Antwort gaben wir zum Teil schon: Sie ersehnt sich ein Gegenüber, um sich zu erzeigen! Damit treten wir an die Tür he ran, die. zu Gottes Innerstem führt, die Er aber vor jeder Oberflächlichkeit geschützt hat. Es bedarf wohl auch des ganz besonderen Gebetes "um geistliche Weisheit und geistliche Enthüllung zur Erkenntnis Seiner Selbst", welches Paulus in [[Eph 1:17]] ff lehrt. Mit diesem paulinischen Gebet treten wir in Sein. Allerheiligstes ein, und dies in keuscher heiliger Ehrfurcht, gebeugt durch das Bewusstsein, was wir sind, um einen Blick in Sein Innerstes tun zu dürfen!
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Wir sehen mit den Augen der Herzen das All in Gott, beziehungsweise an Seinem liebenden Herzen ruhen - es ist dies der Urzustand von allem (<u>auch</u> der des Christus, dem Sohn Gottes). Und jetzt stellen wir uns einmal die F rage, "was Liebe ist", und dies führt uns zu [[1Kor 13:1]]ff. Wenn wir diese Verse lesen, erkennen wir leicht, dass Gottes liebe ohne Geschöpfe '''wirkungslos''' bleibt! Dies ist eine "Kernwahrheit". Wenn wir nun in [[Eph 1:11]] von Gottes <u>Ratschluss und Willen</u> lesen, dürfen wir glauben, dass Gott gemäß Seinem Willen einen Ratschluss fasste, nämlich aus Sich heraus ein All mit Geschöpfen. zu schaffen, die Seine Liebe erkennen und erfahren sollten, und die dann in die Lage versetzt werden, Ihn gleicherart wieder zu lieben. bewegen wir einmal diese Gedanken in unserem Herzen!<br/><br/>
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Wir sind, liebe Geschwister, immer noch in jenem Urzustand, wo es n och keine Schöpfung gab, aber - es gab einen göttlichen Willen und einen Ratschluss! Und hier führt uns der Geist Gottes zu [[1Kor 3:10]]-11, wo wir - tiefer gesehen - mehr entdecken können als nur der Blick auf uns und unsere Werke. Paulus sieht sich in diesen Versen als weisen Werkmeister, der einen Grund legt, auf dem aufgebaut werden soll. Schon diese Aussage weist uns auf den Vater, der in göttlicher Weisheit und Liebe daran geht, etwas zu erbauen (erschaffen), und als erstes einen "<u>Grund</u>" legt, auf welchem alles Folgende sicher stehen muss! Bleibe4n wir jetzt bei diesem Gedanken stehen:
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Gott beschließt n ach dem Rat schluss Seines Willens, Geschöpfe ins Dasein zu rufen, die Ihn zutiefst lieben, also Seine Liebe erwidern können. Dies konnten aber keine Automaten (Puppen) sein, die zur Liebe programmiert wurden, sondern die Gegenliebe musste freiwillig, in tiefstem Herzensgefühl und in großer Sehnsucht entstehen ... wie war dies möglich? Mit dieser Frage kommen wir zum wohl <u>schwersten</u> (!) Teil de Ratschlusses Gottes, was die hierüber herrschende Unkenntnis eines Großteils der Gläubigen (nämlich die über Gottes Ratschluss) beweist: Es entsprach dem Ratschluss Seine Willens, dass die zukünftige Schöpfung '''aus Gegensätzen''' lernt und erkennt, was Liebe ist! Dazu lesen wir heute die von vielen Gläubigen ebenfalls so schwer fassbaren Worte in [[Jes 45:7]]: "Der Ich bilde das Licht und erschaffe das Finstere, bewirke das Gute und erschaffe das Böse. Ich Ieue Alueim, mache all dieses. "<br/><br/>
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Da wir zurückliegend sowie im Weiteren viel von Gottes Ratschluss schrieben und noch schreiben werden, sei heute zuerst noch einmal auf [[Eph 1:11]] hingewiesen, wo unmissverständlich gesagt wird, dass Gott <u>'''alles'''</u> nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt, was nichts anderes heißt, als dass <u>'''alles'''</u>, was es gibt, seinen Ursprung in Gott hat, sei es licht oder finster, gut oder böse!. Diese Grundwahrheit muss ein absolutes Fundament unseres Glaubens sein (werden)! Wir betonen diese Wahrheit besonders vor der Gott verunehrenden Lüge, das Böse sei von selbst (durch einen angeblich gefallenen Engel) entstanden, was nichts anderes bedeuten würde, als dass noch <u>ein zweiter</u> (!) Schöpfer (hier Satan) aktiv wäre  - solche Irrlehre bedeutet, dass Gott etwas aus der Hand geglitten ist ... Er wäre <u>nicht mehr der "allein</u> Wirkende"!
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Wir kommen zurück zu unserer Frage bzw. Antwort, wie es möglich wurde oder noch wird, dass Gottes Geschöpfe ihren Schöpfer aus tiefstem Herzen lieben, und wir wiesen gestern auf die Gegensätze hin, durch die der Mensch lernt - und dazu erschuf Gott das Finstere und Böse! Auf dem Hintergrund einer finstern Kulisse lässt Gott Seine Liebe erstrahlen - dies ist unsere Lektion, die wir lernen müssen! Nur auf dem Grund dieser Erkenntnis verstehen wir das Vorhandensein der Macht des Bösen, die so viel Leid in der Schöpfung verursachte und noch immer verursacht. Wir wiederholen das Obige im Klartext: Satan mit all seinen Fürstlichkeiten, Obrigkeit und Welt beherrschen dieser Finsternis, also allen geistlichen Mächten der Bosheit inmitten der Überhimmlischen, wurden von Gott <u>so erschaffen, wie sie sind</u>! Ihre Aufgabe ist klar: Sie sind für den dunklen Hintergrund zuständig (für die Sünde) - das ist der einzige Sinn und Zweck ihrer Erschaffung!<br/><br/>
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Wir stehen vor der Tatsache, dass - wer den Anfang nicht versteht, au ch die weitere Folge der Schöpfung nicht oder nur fehlerhaft verstehen kann!. Wenn wir folglich nicht erkennen, was Gott schon vor dem "Im Anfang" nach dem Ratschluss Seines Willens plante, wird uns auch das Ziel verdunkelt bleiben, was zur fatalen Folge hat, dass ein Großteil der Christenheit die Masse der ungläubigen Menschheit in einem Höllenfeuer ewig (unendlich) schmoren sieht. Wie verunehrend klein wir hier der Schöpfergott dargestellt !!!
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Wir kommen zurück zu [[1Kor 3:10]], wo sich Paulus aufgrund seines göttlichen Auftrags als weiser Werkmeister vorstellt. Wir übertragen diese vom Geist gehauchten Worte auf Gott Selbst und sehen noch <u>'''vor'''</u> dem Anfang einen Gott der Liebe, der in Gedanken <u>'''einen Grund'''</u> legt, auf dem Er Seine Schöpfung aufbauen kann, wobei dieser Grund zum Inhalt und zur Aufgabe haben muss, die durch das Finstere und Böse in Sünde gestürzte Schöpfung wieder zurückzubringen.
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Nun schreibt Paulus, dass niemand einen anderen Grund legen kann außer dem, der gelegt ist, und der ist Jesus Christus. Damit kommen wir zu den tiefsten und hehrsten Herzensgedanken Gottes: Das zu schaffende All musste durch das Finstere und Böse in der Dunkelheit der Sünde versinken, doch es musste ein Retter bereitstehen, der das All wieder zu Gott zurückführt, und zwar ein All, welches auf dem dunklen Hintergrund der Sünde die unendliche Liebe Gottes zu erkennen imstande ist!  Bewegen wir doch heute einmal diese köstliche Tatsache in unseren Herzen!<br/><br/>
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Wir haben zurückschauend mit erleuchteten Augen der Herzen einen Blick <u>vor</u> die Zeit des Anfangs tun dürfen, jetzt beginnen wir mit dem göttlichen Anfang, der aber - und das mag manchen von uns verblüffen - immer noch "<u>vor</u> Vers 1" liegen muss, denn dieser erste Vers der Bibel sagt aus, dass Alueim die Himmel und die Erde erschaffen hat. Und wieder ist es der Apostel Paulus, der uns in göttlichem Auftrag belehrt: "Er (der Sohn Seiner Liebe) ist der Erstgeborene vor einer jeden Schöpfung" ([[Kol 1:15]]b). Diese hehre Aussage gibt an, dass <u>'''bevor'''</u> Gott gemäß [[1Mo 1:1]] die Urerde schuf, Er den Sohn Seiner Liebe zeugte. Wunderbar lesen wir hiervon in [[Ps 2:7]]: "Mein Sohn bist Du, heute habe Ich Dich gezeugt." Gleiches lesen wir in [[Hebr 1:5]] und [[Hebr 5:5]].
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Bedenken wir also, dass <u>vor</u> einer jeden Schöpfung der Vater den Sohn Seiner Liebe zeugte! Dieses Erkennen stellt für uns, liebe Geschwister, die erste Sohnesoffenbarung dar, die uns im Glauben dargereicht wird; sie ist die Grundlage von Gottes Vaterschaft!
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Wir machten jetzt gleich den nächsten schritt: Was war der Inhalt dieser Zeugung? Eine verschleierte Antwort lesen wir in [[Apg 13:22]], die sich zuerst einmal auf David, den Sohn Isais bezieht. "... einen Mann nach  Meinem Herzen, der Meinen <u>gesamten</u> Willen ausführen wird." David konnte natürlich nur einen winzigen Teil des Willens Gottes ausführen, niemals aber Seinen gesamten Willen! Dazu -  und dies lesen wir im nächsten Vers [[Apg 13:23]] - hat Gott aus dessen (Davids) Samen nach der Verheißung für Israel als Retter "'''Jesus'''" zugeführt.<br/><br/>
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Wir kommen eigentlich aus dem Staunen gar nicht heraus, wenn wir durch das ganze Wort Gottes hindurch immer wieder auf Aussagen stoßen, die sich auf die Zeit noch "vor" dem Anfang beziehen. So durften wir gestern aus der Apostelgeschichte herauslesen, dass "Jesus", der Sohn Seiner Liebe, vom Vater gezeugt wurde,  um Seinen <u>gesamten</u> Willen auszuführen! Dies gilt in [[Apg 13:23]], wie wir dort lesen, zuerst einmal Israel, doch auch die Rettung Israels stellt niemals den "gesamten" Willen Gottes dar, sondern ist lediglich ein Teil davon. Der "gesamte" Wille Gottes umfasst die Rettung des ganzen Alls!
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Vielleicht müssen wir jetzt einmal tief durchatmen, denn wir kommen noch lange nicht zum eigentlichen Vers 1, der Erschaffung von Himmel und erde; zuvor hat sich zwischen Vater und Sohn Gewaltiges zugetragen - aber bleiben wir heute erst einmal beim Sohn stehen, jenem Grund in [[1Kor 3:11]], den Paulus als "Jesus Christus" benennt:
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"Er ist die Ausstrahlung Seiner Herrlichkeit und das Gepräge Seines (Gottes) Wesens und trägt das All durch Sein machtvolles Wort" ([[Hebr 1:3]]). Oder: "Er ist das Abbild des unsichtbaren Gottes... denn in Ihm ist das All erschaffen" ([[Kol 1:15]]-16). Das Gepräge Gottes ist "Liebe" und diese göttliche Liebe war von der Zeugung an im Sohn! Wenn wir nun noch in [[Phil 2:6]] lesen, dass Christus Jesus in der Gestalt Gottes war, und es nicht für ein Rauben erachtete, ebenso wie Gott zu sein, darf uns heute tief bewegen, dass dieser Sohn Gottes unser Herr und Haupt ist, dass wir Glieder an Seinem Körper sein dürfen - was für ein glückseliger Stand!!!<br/><br/>
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Wir haben gestern nur eine Seite der Herrlichkeit Christi betrachtet, eine weitere Aussage wird uns im Folgenden noch mehr beschäftigen. "Er (Christus) trägt das All durch Sein machtvolles Wort"! Und dazu noch [[Kol 1:16]]b-17: "Das All ist durch Ihn (den Sohn Seiner Liebe) und zu Ihm hin erschaffen, und Er ist vor allem, und das All besteht zusammen in Ihm." Wieder stoßen wir in diesen Worten auf die Aussage: "... Er ist <u>vor allem</u> ...", also auch <u>vor</u> dem Anfang in [[1Mo 1:1]]!
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Mit diesem "<u>vor allem</u>" bewegen wir uns also nach wie vor "<u>vor</u> dem Anfang der Erschaffung von Himmel und Erde", denn der eigentliche Anfang war die Zeugung des Sohnes Seiner Liebe. Mit dieser Zeugung begann Gott die Ausführung des Ratschlusses Seines Willens, also die Ausführung Seines Vorsatzes: "Das alle <u>aus</u> Gott"! Und jetzt wird es etwas schwierig, denn wir stellen zwei fast identische Aussagen gegenüber:
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In [[Röm 11:36]] lesen wir mit klarem Bezug <u>'''auf Gott'''</u>: "Denn aus Ihm und durch Ihn und zu Ihm hin ist das All!"
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In [[Kol 1:16]] lesen wir mit ebenso klarem Bezug <u>'''auf Christus'''</u>: Denn in Ihm ist das All" .. und weiter Vers 16b bis 17: "Das All ist durch Ihn und zu Ihm hin erschaffen"!
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Diese beiden Aussagen, die sich nur in der Person unterscheiden, lassen. uns zweifelsfrei erkennen, dass es eine Verlagerung des Alls '''aus''' Gott "<u>'''in'''</u> Christus" gegeben hat, denn im Kolosserbrief schreibt Paulus unzweifelhaft von der Herrlichkeit des Christus als dem Sohn Seiner Liebe!<br/><br/>
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Mit der Zeugung des Sohnes Seiner Liebe setzte Gott den absoluten Anfang als Grundstein Seiner Schöpfung. Er, der Sohn, musste den gesamten Willen Gottes nicht nur ausführen, sondern zu einem den Vater zu höchst ehrenden Abschluss bringen, und - um es vorweg zu nehmen: Dieser Abschluss heißt, "damit Gott alles in allen sei" ([[1Kor 15:28]]).
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Nun zeigen uns die zwei gestern zitierten Worte des Römer- und Kolosserbriefes, dass es als Erstes eine Verlagerung (oder Verpflanzung) des Alls <u>aus</u> Gott <u>in</u> Christus gegeben hat. Damit so etwas für uns kaum Fassbare geschehen konnte, nämlich das All in Sich aufzunehmen, wie es zuvor in Gott war, musste Christus "ebenso wie Gott" sein, und dies bestätigt uns ja [[Phil 2:6]]. Wenn wir hier in unseren Gedankenkurz innehalten und einmal bedenken, welche Größe und Herrlichkeit der Sohn Gottes hat, dann mag uns eine Ahnung davon überkommen, in welch eine Tiefe Ihn Seine Menschwerdung führte!
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Wir bleiben bei der Verpflanzung des Alls in Christus - was beabsichtigte Gott hiermit? Wir sagten schon aus, dass Gott Seine Schöpfung mit dem Sohn Seiner Liebe begann, der als Grundstein und Garant für den sicheren Bestand und den weiteren Weg des Alls die Haftung übernahm. Diese Haftung (die ja letztlich zum Tod am Kreuz führte) konnte der Sohn nur übernehmen, weil Er eine genauso lebensnahe Verbindung zum All hatte, wie der Vater, in welchem das All zuvor war. Die Verpflanzung des Alls aus Gott in den Sohn schuf diese lebendige Verbindung. Wie eine junge Pflanze ihre Wurzeln in den Nährboden wachsen lässt, schlug das verpflanzte All seine Wurzeln in das Herz Christi - eine lebendige Verbindung!<br/><br/>
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Licht und Finsternis:  1. Tag 3<br/><br/>
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Scheidung von Wasser:  2. Tag 6<br/><br/>
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Erdland und Wachstum: 3. Tag 9<br/><br/>
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Lichter im Firmament: 4. Tag 14<br/><br/>
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Leben in Luft und Wasser: 5. Tag 20<br/><br/>
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Leben auf der Erde: 6. Tag 24 <br/><br/>

Version vom 6. Februar 2024, 12:45 Uhr

Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Der Hebräerbrief ist als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

1. Buch Mose - Kapitel 1

Anfang und Chaos
Licht und Finsternis: 1. Tag
Scheidung von Wasser: 2. Tag
Erdland und Wachstum: 3. Tag
Lichter im Firmament: 4. Tag
Leben in Luft und Wasser: 5. Tag
Leben auf der Erde: 6. Tag

Vorwort

Nach einer für mich kurzen Pause hat Gott mir gezeigt, dass noch immer Zeit gegeben ist, sich mit Seinem Wort. zu beschäftigen, in meinem Fall also zu schreiben - noch ist Gnadenzeit! So wurde mir aufs Herz gelegt, Ihn, unseren Gott und Vater ganz besonders in dieser neuen Schrift zu verherrlichen, und dazu ist Seine Schöpfung mehr als geeignet. Nirgendwo in der Schrift sehen wir Gott herrlicher wirken, als gerade in den Anfängen der Schöpfung, "Denn aus Ihm und durch Ihn und zu Ihm hin ist das All! Ihm sei die Verherrlichung für die Äonen der Äonen! Amen" Und nirgendwo schöner sehen wir von Anfang an Seine Liebe aufleuchten, die das hehre Ziel in Anspruch nimmt, von Seinen Geschöpfen zurückgeliebt zu werden!

Ich habe mich wieder für die bekannte Form "täglicher Andachten" entschieden, weil so in kurzen Abschnitte, aber in einem fortlaufenden Text, jeden Tag Sein Wort in unseren Herzen bewegt werden kann. Diese Form drängt uns auch, unangenehme oder in der Regel übersprungene Verse zu lesen - das Gegenteil wäre z.B. das so bekannte Losungsbüchlein, dessen Freund ich, wie. Sie, liebe Geschwister längst bemerkt haben, überhaupt nicht bin! Wer wahllos nur angenehme Worte konsumiert, möge daran erinnert werden, dass uns gerade Jesus bei Seiner Versuchung in der Wüste lehrte, dass eben nicht jedes Wort Gottes zu jeder Zeit genommen werden kann, auch wenn es für das Fleisch angenehm wäre - es war gerade der Widerwirker, der dem Sohn Gottes jeweils unpassende Worte vorhielt, welche dieser mit den Worten parierte: "Wiederum steht geschrieben..." (Mt 4:7). So müssen wir uns - so unangenehm es manchem erscheinen mag - fragen lassen, ob es nicht Satan als Engel des Lichts ist, der die vielen Gläubigen derart irreführt, indem sie wahllos nur ihnen angenehme Verse kreuz und quer durch ihre Bibel konsumieren. So gesehen sind wir mit unserer From der täglichen Andachten in einem fortlaufenden Text auf der bestmöglich sicheren Seite!

Ich der Verfasser dieser Zeilen, habe mich in dieser Schrift bemüht, Gott als den "allein" wirkenden Schöpfer herauszuheben und immer wieder zu belegen, dass Ihm nichts aus den Händen geglitten ist, wie leider so oft behauptet wird, indem man dem Menschen die freie Willensentscheidung einräumt.

So möge die Schöpfung, von der das erste Buch Mose berichtet, uns zum täglichen Segen gereichen - Gott möge es geben.

Wir grüßen an dieser Stelle all unsere in Christus geliebten Geschwister, sind wir doch in einem Körper wunderbar zusammengeschlossen.

Gerhard und Cläre Groß


Anfang und Chaos

1Mo 1:1

"Im Anfang"

Wer den ersten Vers der Bibel in einer herkömmlichen Bibel liest (z.B. der Luther- oder Elberfelder-Bibel), wird kaum bemerken, dass sich dieser "Anfang" lange vor der in den folgenden Versen beschriebenen Sechstageschöpfung vollzogen hat. Mit anderen Worten: Unsere bekannte Erde, auf der wir alle leben, ist lediglich die Wiederherstellung jener Urerde, die Gott aus Gründen niederwarf (in ein Chaos stürzte), auf das wir noch zu sprechen kommen werden. Heute darf uns erst einmal die Frage bewegen: Da es einen Anfang gab, was war dann vor dem Anfang?

Diese Frage klingt provokant, weil Gott unserem Verstand eine Grenze gesetzt hat, eine in weiter Vergangenheit liegende Marke, die in die Anfangslosigkeit, und damit in die Unendlichkeit weist, um die Gott allein weiß. Aber einen winzig kleinen Hinweis gibt uns Sein Wort dennoch, der uns allerdings lediglich folgern lässt: In Röm 11:36 wie auch in 1Kor 8:6 wird uns enthüllt, dass "das All aus Gott ist"! Diese Aussage lässt die Annahme zu, dass das All zuvor "in Ihm" eingeschlossen war, ohne ein äußeres Dasein zu haben - es war nichts außer Gott allein! Und dann dürfen wir die köstlichen Worte in 1Jo 4:8 aufnehmen: "Denn Gott ist Liebe." Liebe umhüllte Gott und Sein herz sehnte sich nach Geschöpfen, welche Seine Liebe nicht nur erkennen, sondern auch erwidern sollten - diese Sehnsucht dürfen wir unserem Gott und Vater in größter Ehrfurcht unterstellen!

So darf uns dieser erste Tag in dieser Schrift jubelnd erkennen lassen, dass das All aus Liebe ins Dasein gerufen wurde, und letztlich auch wir "Geschöpfe Seiner Liebe" sind!

Mit der logischen Folgerung, dass das All zuvor "in Gott" war, befassen wir uns auch heute und dürfen uns noch weitere Gedanken hierzu machen: Haben wir einmal bedacht, dass "das All in Gott" uns unseren Ursprung zeigt? Hier erfahren wir das erste Mal von unserem Sein, wenn auch noch eingeschlossen "in Gott"! Es muss doch für jeden von uns ein beglückendes Gefühl sein zu wissen, an welch seligem Ort wir uns alle einst befanden, und - es ist auch die Antwort auf die Frage nach dem "Woher" allen Lebens!

Durch die obige Tatsache wird all jenen spekulativen Ansichten. und Lehren der Boden entzogen, die behaupten, das All sei von selbst bzw. durch einen Urknall oder Ähnlichem entstanden. Auch die. Theorie einer "Urzelle" ist hinfällig, wiewohl dieser Gedanke (einer Urzelle) gar nicht so falsch sein muss, nur weigert sich die Wissenschaft, diese Urzelle beim Namen zu nennen und dahinter Gott als alleinigen Schöpfer zu erkennen.

Wer über dies alles nachdenkt, wir vielleicht auch die frage bewegen, wie es denn möglich sein soll, dass dieses unfassbar riesige All zuvor in Gott gewesen sein soll! Die Natur selbst gibt uns hierzu eine einfache Antwort: Bedenken wir einmal, dass aus einem winzigen Apfelkern ein großer Baum werden kann, der in Jahrzehnten eine Unmenge an Äpfeln hervorbringt! Fragen wir dann auch, wie diese vielen Äpfel samt Baum in den kleinen Kern passen? Ja, so wunderbar lehrt uns Gott den Zusammenhang der Schöpfung anhand Seiner Natur. "Denn Seine unsichtbaren Wesenszüge sind seit der Schöpfung der Welt an den Tatwerken begreiflich und ersichtlich geworden" (Röm 1:20).

Nachdem wir einen ganz kurzen Blick noch hinter den Anfang zurück in das Wesen Gottes tun durften ("Gott ist Liebe"), muss uns jetzt zwangsläufig die Frage beschäftigen: Was bewegt Liebe? Was ersehnt sie sich? Eine Antwort gaben wir zum Teil schon: Sie ersehnt sich ein Gegenüber, um sich zu erzeigen! Damit treten wir an die Tür he ran, die. zu Gottes Innerstem führt, die Er aber vor jeder Oberflächlichkeit geschützt hat. Es bedarf wohl auch des ganz besonderen Gebetes "um geistliche Weisheit und geistliche Enthüllung zur Erkenntnis Seiner Selbst", welches Paulus in Eph 1:17 ff lehrt. Mit diesem paulinischen Gebet treten wir in Sein. Allerheiligstes ein, und dies in keuscher heiliger Ehrfurcht, gebeugt durch das Bewusstsein, was wir sind, um einen Blick in Sein Innerstes tun zu dürfen!

Wir sehen mit den Augen der Herzen das All in Gott, beziehungsweise an Seinem liebenden Herzen ruhen - es ist dies der Urzustand von allem (auch der des Christus, dem Sohn Gottes). Und jetzt stellen wir uns einmal die F rage, "was Liebe ist", und dies führt uns zu 1Kor 13:1ff. Wenn wir diese Verse lesen, erkennen wir leicht, dass Gottes liebe ohne Geschöpfe wirkungslos bleibt! Dies ist eine "Kernwahrheit". Wenn wir nun in Eph 1:11 von Gottes Ratschluss und Willen lesen, dürfen wir glauben, dass Gott gemäß Seinem Willen einen Ratschluss fasste, nämlich aus Sich heraus ein All mit Geschöpfen. zu schaffen, die Seine Liebe erkennen und erfahren sollten, und die dann in die Lage versetzt werden, Ihn gleicherart wieder zu lieben. bewegen wir einmal diese Gedanken in unserem Herzen!

Wir sind, liebe Geschwister, immer noch in jenem Urzustand, wo es n och keine Schöpfung gab, aber - es gab einen göttlichen Willen und einen Ratschluss! Und hier führt uns der Geist Gottes zu 1Kor 3:10-11, wo wir - tiefer gesehen - mehr entdecken können als nur der Blick auf uns und unsere Werke. Paulus sieht sich in diesen Versen als weisen Werkmeister, der einen Grund legt, auf dem aufgebaut werden soll. Schon diese Aussage weist uns auf den Vater, der in göttlicher Weisheit und Liebe daran geht, etwas zu erbauen (erschaffen), und als erstes einen "Grund" legt, auf welchem alles Folgende sicher stehen muss! Bleibe4n wir jetzt bei diesem Gedanken stehen:

Gott beschließt n ach dem Rat schluss Seines Willens, Geschöpfe ins Dasein zu rufen, die Ihn zutiefst lieben, also Seine Liebe erwidern können. Dies konnten aber keine Automaten (Puppen) sein, die zur Liebe programmiert wurden, sondern die Gegenliebe musste freiwillig, in tiefstem Herzensgefühl und in großer Sehnsucht entstehen ... wie war dies möglich? Mit dieser Frage kommen wir zum wohl schwersten (!) Teil de Ratschlusses Gottes, was die hierüber herrschende Unkenntnis eines Großteils der Gläubigen (nämlich die über Gottes Ratschluss) beweist: Es entsprach dem Ratschluss Seine Willens, dass die zukünftige Schöpfung aus Gegensätzen lernt und erkennt, was Liebe ist! Dazu lesen wir heute die von vielen Gläubigen ebenfalls so schwer fassbaren Worte in Jes 45:7: "Der Ich bilde das Licht und erschaffe das Finstere, bewirke das Gute und erschaffe das Böse. Ich Ieue Alueim, mache all dieses. "

Da wir zurückliegend sowie im Weiteren viel von Gottes Ratschluss schrieben und noch schreiben werden, sei heute zuerst noch einmal auf Eph 1:11 hingewiesen, wo unmissverständlich gesagt wird, dass Gott alles nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt, was nichts anderes heißt, als dass alles, was es gibt, seinen Ursprung in Gott hat, sei es licht oder finster, gut oder böse!. Diese Grundwahrheit muss ein absolutes Fundament unseres Glaubens sein (werden)! Wir betonen diese Wahrheit besonders vor der Gott verunehrenden Lüge, das Böse sei von selbst (durch einen angeblich gefallenen Engel) entstanden, was nichts anderes bedeuten würde, als dass noch ein zweiter (!) Schöpfer (hier Satan) aktiv wäre - solche Irrlehre bedeutet, dass Gott etwas aus der Hand geglitten ist ... Er wäre nicht mehr der "allein Wirkende"!

Wir kommen zurück zu unserer Frage bzw. Antwort, wie es möglich wurde oder noch wird, dass Gottes Geschöpfe ihren Schöpfer aus tiefstem Herzen lieben, und wir wiesen gestern auf die Gegensätze hin, durch die der Mensch lernt - und dazu erschuf Gott das Finstere und Böse! Auf dem Hintergrund einer finstern Kulisse lässt Gott Seine Liebe erstrahlen - dies ist unsere Lektion, die wir lernen müssen! Nur auf dem Grund dieser Erkenntnis verstehen wir das Vorhandensein der Macht des Bösen, die so viel Leid in der Schöpfung verursachte und noch immer verursacht. Wir wiederholen das Obige im Klartext: Satan mit all seinen Fürstlichkeiten, Obrigkeit und Welt beherrschen dieser Finsternis, also allen geistlichen Mächten der Bosheit inmitten der Überhimmlischen, wurden von Gott so erschaffen, wie sie sind! Ihre Aufgabe ist klar: Sie sind für den dunklen Hintergrund zuständig (für die Sünde) - das ist der einzige Sinn und Zweck ihrer Erschaffung!

Wir stehen vor der Tatsache, dass - wer den Anfang nicht versteht, au ch die weitere Folge der Schöpfung nicht oder nur fehlerhaft verstehen kann!. Wenn wir folglich nicht erkennen, was Gott schon vor dem "Im Anfang" nach dem Ratschluss Seines Willens plante, wird uns auch das Ziel verdunkelt bleiben, was zur fatalen Folge hat, dass ein Großteil der Christenheit die Masse der ungläubigen Menschheit in einem Höllenfeuer ewig (unendlich) schmoren sieht. Wie verunehrend klein wir hier der Schöpfergott dargestellt !!!

Wir kommen zurück zu 1Kor 3:10, wo sich Paulus aufgrund seines göttlichen Auftrags als weiser Werkmeister vorstellt. Wir übertragen diese vom Geist gehauchten Worte auf Gott Selbst und sehen noch vor dem Anfang einen Gott der Liebe, der in Gedanken einen Grund legt, auf dem Er Seine Schöpfung aufbauen kann, wobei dieser Grund zum Inhalt und zur Aufgabe haben muss, die durch das Finstere und Böse in Sünde gestürzte Schöpfung wieder zurückzubringen.

Nun schreibt Paulus, dass niemand einen anderen Grund legen kann außer dem, der gelegt ist, und der ist Jesus Christus. Damit kommen wir zu den tiefsten und hehrsten Herzensgedanken Gottes: Das zu schaffende All musste durch das Finstere und Böse in der Dunkelheit der Sünde versinken, doch es musste ein Retter bereitstehen, der das All wieder zu Gott zurückführt, und zwar ein All, welches auf dem dunklen Hintergrund der Sünde die unendliche Liebe Gottes zu erkennen imstande ist! Bewegen wir doch heute einmal diese köstliche Tatsache in unseren Herzen!

Wir haben zurückschauend mit erleuchteten Augen der Herzen einen Blick vor die Zeit des Anfangs tun dürfen, jetzt beginnen wir mit dem göttlichen Anfang, der aber - und das mag manchen von uns verblüffen - immer noch "vor Vers 1" liegen muss, denn dieser erste Vers der Bibel sagt aus, dass Alueim die Himmel und die Erde erschaffen hat. Und wieder ist es der Apostel Paulus, der uns in göttlichem Auftrag belehrt: "Er (der Sohn Seiner Liebe) ist der Erstgeborene vor einer jeden Schöpfung" (Kol 1:15b). Diese hehre Aussage gibt an, dass bevor Gott gemäß 1Mo 1:1 die Urerde schuf, Er den Sohn Seiner Liebe zeugte. Wunderbar lesen wir hiervon in Ps 2:7: "Mein Sohn bist Du, heute habe Ich Dich gezeugt." Gleiches lesen wir in Hebr 1:5 und Hebr 5:5.

Bedenken wir also, dass vor einer jeden Schöpfung der Vater den Sohn Seiner Liebe zeugte! Dieses Erkennen stellt für uns, liebe Geschwister, die erste Sohnesoffenbarung dar, die uns im Glauben dargereicht wird; sie ist die Grundlage von Gottes Vaterschaft!

Wir machten jetzt gleich den nächsten schritt: Was war der Inhalt dieser Zeugung? Eine verschleierte Antwort lesen wir in Apg 13:22, die sich zuerst einmal auf David, den Sohn Isais bezieht. "... einen Mann nach Meinem Herzen, der Meinen gesamten Willen ausführen wird." David konnte natürlich nur einen winzigen Teil des Willens Gottes ausführen, niemals aber Seinen gesamten Willen! Dazu - und dies lesen wir im nächsten Vers Apg 13:23 - hat Gott aus dessen (Davids) Samen nach der Verheißung für Israel als Retter "Jesus" zugeführt.

Wir kommen eigentlich aus dem Staunen gar nicht heraus, wenn wir durch das ganze Wort Gottes hindurch immer wieder auf Aussagen stoßen, die sich auf die Zeit noch "vor" dem Anfang beziehen. So durften wir gestern aus der Apostelgeschichte herauslesen, dass "Jesus", der Sohn Seiner Liebe, vom Vater gezeugt wurde, um Seinen gesamten Willen auszuführen! Dies gilt in Apg 13:23, wie wir dort lesen, zuerst einmal Israel, doch auch die Rettung Israels stellt niemals den "gesamten" Willen Gottes dar, sondern ist lediglich ein Teil davon. Der "gesamte" Wille Gottes umfasst die Rettung des ganzen Alls!

Vielleicht müssen wir jetzt einmal tief durchatmen, denn wir kommen noch lange nicht zum eigentlichen Vers 1, der Erschaffung von Himmel und erde; zuvor hat sich zwischen Vater und Sohn Gewaltiges zugetragen - aber bleiben wir heute erst einmal beim Sohn stehen, jenem Grund in 1Kor 3:11, den Paulus als "Jesus Christus" benennt:

"Er ist die Ausstrahlung Seiner Herrlichkeit und das Gepräge Seines (Gottes) Wesens und trägt das All durch Sein machtvolles Wort" (Hebr 1:3). Oder: "Er ist das Abbild des unsichtbaren Gottes... denn in Ihm ist das All erschaffen" (Kol 1:15-16). Das Gepräge Gottes ist "Liebe" und diese göttliche Liebe war von der Zeugung an im Sohn! Wenn wir nun noch in Phil 2:6 lesen, dass Christus Jesus in der Gestalt Gottes war, und es nicht für ein Rauben erachtete, ebenso wie Gott zu sein, darf uns heute tief bewegen, dass dieser Sohn Gottes unser Herr und Haupt ist, dass wir Glieder an Seinem Körper sein dürfen - was für ein glückseliger Stand!!!

Wir haben gestern nur eine Seite der Herrlichkeit Christi betrachtet, eine weitere Aussage wird uns im Folgenden noch mehr beschäftigen. "Er (Christus) trägt das All durch Sein machtvolles Wort"! Und dazu noch Kol 1:16b-17: "Das All ist durch Ihn (den Sohn Seiner Liebe) und zu Ihm hin erschaffen, und Er ist vor allem, und das All besteht zusammen in Ihm." Wieder stoßen wir in diesen Worten auf die Aussage: "... Er ist vor allem ...", also auch vor dem Anfang in 1Mo 1:1!

Mit diesem "vor allem" bewegen wir uns also nach wie vor "vor dem Anfang der Erschaffung von Himmel und Erde", denn der eigentliche Anfang war die Zeugung des Sohnes Seiner Liebe. Mit dieser Zeugung begann Gott die Ausführung des Ratschlusses Seines Willens, also die Ausführung Seines Vorsatzes: "Das alle aus Gott"! Und jetzt wird es etwas schwierig, denn wir stellen zwei fast identische Aussagen gegenüber:

In Röm 11:36 lesen wir mit klarem Bezug auf Gott: "Denn aus Ihm und durch Ihn und zu Ihm hin ist das All!"

In Kol 1:16 lesen wir mit ebenso klarem Bezug auf Christus: Denn in Ihm ist das All" .. und weiter Vers 16b bis 17: "Das All ist durch Ihn und zu Ihm hin erschaffen"!

Diese beiden Aussagen, die sich nur in der Person unterscheiden, lassen. uns zweifelsfrei erkennen, dass es eine Verlagerung des Alls aus Gott "in Christus" gegeben hat, denn im Kolosserbrief schreibt Paulus unzweifelhaft von der Herrlichkeit des Christus als dem Sohn Seiner Liebe!

Mit der Zeugung des Sohnes Seiner Liebe setzte Gott den absoluten Anfang als Grundstein Seiner Schöpfung. Er, der Sohn, musste den gesamten Willen Gottes nicht nur ausführen, sondern zu einem den Vater zu höchst ehrenden Abschluss bringen, und - um es vorweg zu nehmen: Dieser Abschluss heißt, "damit Gott alles in allen sei" (1Kor 15:28).

Nun zeigen uns die zwei gestern zitierten Worte des Römer- und Kolosserbriefes, dass es als Erstes eine Verlagerung (oder Verpflanzung) des Alls aus Gott in Christus gegeben hat. Damit so etwas für uns kaum Fassbare geschehen konnte, nämlich das All in Sich aufzunehmen, wie es zuvor in Gott war, musste Christus "ebenso wie Gott" sein, und dies bestätigt uns ja Phil 2:6. Wenn wir hier in unseren Gedankenkurz innehalten und einmal bedenken, welche Größe und Herrlichkeit der Sohn Gottes hat, dann mag uns eine Ahnung davon überkommen, in welch eine Tiefe Ihn Seine Menschwerdung führte!

Wir bleiben bei der Verpflanzung des Alls in Christus - was beabsichtigte Gott hiermit? Wir sagten schon aus, dass Gott Seine Schöpfung mit dem Sohn Seiner Liebe begann, der als Grundstein und Garant für den sicheren Bestand und den weiteren Weg des Alls die Haftung übernahm. Diese Haftung (die ja letztlich zum Tod am Kreuz führte) konnte der Sohn nur übernehmen, weil Er eine genauso lebensnahe Verbindung zum All hatte, wie der Vater, in welchem das All zuvor war. Die Verpflanzung des Alls aus Gott in den Sohn schuf diese lebendige Verbindung. Wie eine junge Pflanze ihre Wurzeln in den Nährboden wachsen lässt, schlug das verpflanzte All seine Wurzeln in das Herz Christi - eine lebendige Verbindung!




Licht und Finsternis: 1. Tag 3

Scheidung von Wasser: 2. Tag 6

Erdland und Wachstum: 3. Tag 9

Lichter im Firmament: 4. Tag 14

Leben in Luft und Wasser: 5. Tag 20

Leben auf der Erde: 6. Tag 24