Wie erhält man Weisheit?

Aus Bibelwissen
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Von Daniel Muhl

Wie werden wir weise?

  1. Indem man auf die Ordnungen und Gebote Gottes hört (5Mo 4:6).
  2. Durch das Lesen und Studieren der Sprüche Salomos (Spr 1:2).
  3. Die Aufrichtigen (w. Geraden) und Lauteren (o. Einfältigen, in Unschuld wandelnden) verstehen Gerechtigkeit, Recht und Geradheit sowie jede gute Bahn, weil Weisheit in ihr Herz einzieht. Ohne „Wahr- und Authentisch-Sein“ kann es keine wirkliche Weisheit geben, weil jede Lüge ein Hinweis auf einen Systemfehler innerhalb eines Denksystems ist. Lügen haben nicht nur „kurze Beine“, sie haben auch keinen Ewigkeitswert und sie zeugen von mangelhaft langfristigem Denken! Wer weise ist, der denkt langfristig und lügt nicht!
  4. Indem man sie beachtet: „Mein Sohn, horche auf meine Weisheit, zu meiner Einsicht neige dein Ohr (Spr 5:1)“.
  5. Indem man sie sucht und erkennt: „Ebenso suche die Weisheit für deine Seele! Wenn du sie gefunden hast, so gibt es Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht vernichtet (Spr 24:14)“.
  6. Wir dürfen sie erwerben, indem wir darum bitten:
    1. Der Weisheit Anfang ist: Erwirb dir Weisheit! Und mit allem, was du erworben hast, erwirb [dir] Verstand (Spr 4:7)!
    2. Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der allen willig gibt und keine Vorwürfe macht, und sie wird ihm gegeben werden (Jak 1:5).
  7. Die Furcht des Herrn erzieht uns zur Weisheit (Spr 15:33). Wer den Herrn mehr als alles andere fürchtet, der bezieht den Herrn in alle seine Entscheidungen mit ein und hat dadurch das langfristigste Denken, das es gibt und das wiederum ist Weisheit.
  8. Wer Weisheit lernen will, der muss auch schweigen können (Hi 33:33).
  9. Der Spötter sucht Weisheit, doch sie ist nicht da (Spr 14:6). Wer über andere spottet und sich über Menschen lustig macht, offenbart ein hochmütiges Herz. Ein solches kann jahrelang nach Weisheit suchen und es wird höchsten Pseudoweisheiten finden, denen aber die göttliche Weisheit fehlt. Es verhält sich so ähnlich wie bei denen, die von den Begierden getrieben sind und immer lernen und doch nicht zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können (2Tim 3:7).

Wo erhält man Weisheit?

  1. Der Herr gibt Weisheit (Spr 2:6). Von Ihm allein kann man sich diese Weisheit erbeten, die Ewigkeitswert hat. Die ewige Weisheit kann man sich nicht holen, sondern nur schenken lassen! Aber den Herrn sollten wir darum bitten.
  2. Im Verborgenen tut Gott die Weisheit kund (Ps 51:8). Hier besteht aber auch ein unmittelbarer Zusammenhang mit der Wahrheit im Innern (w. in den Fibern. Erkl. : Vmtl. des Nervensystems, d. h. wenn die Wahrheit in die letzten Fasern unseres Seins hineinreicht). Das Wahr-werden bis in die letzte Faser unseres Seins bedarf zuerst einmal einer großen Demut, indem man nichts mehr beschönigt und einer Übung, weil wir uns von Natur aus angewöhnt haben, die Informationen, die wir weitergeben, mit unseren persönlichen Interessen zu verknüpfen! Das wiederum führt dazu, dass wir die Informationen „verfärben“ sowie „anpassen“, was dann zur Folge hat, dass wir nicht mehr „ganz wahr“ sind. Dies bemerken wir selbst kaum, weil dieser Vorgang fast automatisch abläuft! Darum benötigen wir eine große Achtsamkeit, damit wir die gemachten Erlebnisse und die erhaltenen Informationen, ohne irgendwelche Eigeninteressen abspeichern und auch weitergeben. So ein Verhalten bedarf einer Übung, damit wir auch im Innern vor Gott ganz wahr werden! Das ist alles andere als einfach, hat aber dann die Folge, dass wir im Verborgenen von Gott eine ganz persönliche Weisheit bekommen. Das Verborgene hat aber auch etwas mit Verstopftem zu tun, d. h. es handelt sich hier um einen Bereich, der gegenüber anderen verschlossen wurde.
  3. Durch Stecken und Ermahnung (o. Rechterweis) vermittelt man dem Jungen Weisheit (Spr 29:15). Wenn wir das Wort „Stecken“ hören, dann können wir auch Ps 23:4 denken, wo David sagt, dass er durch den Stecken und Stab des Herrn getröstet wurde. Der Stecken und Stab des guten Hirten leitet und korrigiert die Schafe und sie lässt die Schafe auch die schützende Gegenwart des Herrn spüren, wodurch sie getröstet werden. Sein Stecken ist auch ein Ausdruck davon, dass der Herr sich um uns kümmert uns bewahren will, uns auf rechter Straße führen will, damit wir das Ziel unseres Glaubens erreichen können. Diese Dinge vermitteln uns letztendlich Weisheit. Diese Stelle beinhaltet aber auch das, was wir in Hebr 12:4-6 lesen: „Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut widerstanden 5 und habt die Ermahnung vergessen, die zu euch als zu Söhnen spricht: "Mein Sohn, schätze nicht gering des Herrn Züchtigung, und ermatte nicht, wenn du von ihm gestraft wirst! 6 Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; er schlägt aber jeden Sohn, den er aufnimmt."


Wie kann man weise werden?

  1. Indem Gott uns lehrt, unsere Tage zu zählen (Ps 90:12). Das Zählen beinhaltet an dieser Stelle auch ein „Zuteilen“. Wenn wir erkannt haben, dass unser Leben begrenzt ist und dass am Ende unseres Lebens alles Materielle an Bedeutung verloren hat, dann können wir daraus auch allen materiellen Dingen, den Wert und die Priorität geben, den sie wirklich haben.
    Das richtige Zuteilen der Tage spielt auch eine ganz wesentliche Rolle. Das beinhaltet auch den Umstand, sich auf die Veränderungen des Lebens einzulassen und dabei weder in der Vergangenheit, noch in der Zukunft zu leben. Es braucht eine Sensibilität für das Wirken des Geistes, damit wir auch gottgemäß auf den „Lebenskontext“ reagieren können. Wann ist Freude und wann ist Weinen angesagt? wann benötigt es ein Reden und wann ein Schweigen? Paulus macht uns darauf aufmerksam, wenn er schreibt:
    „Freut euch mit den sich Freuenden, weint mit den Weinenden (Röm 12:15)!“
    Auch der Prediger macht uns darauf aufmerksam, dass alles seine Zeit hat (Pred 3:1-8).
    Wenn man mit 80 Jahren noch um jeden Preis gesund und körperlich attraktiv sein will, dann hat man die Tage nicht richtig zugeteilt. Das Gleiche gilt, wenn man in diesem Alter immer noch mehr haben will, wenn man sich immer noch über die Leistung definiert.
    Wenn sich Zwanzigjährige bereits schon die Frage stellen, was sie am Ende des Lebens auf dem Sterbebett rückblickend auf ihr Leben sagen möchten, dann bedenken sie, dass sie sterblich sind und genau das kann sie weise machen.

Die richtige Haltung zur Weisheit

  1. Sage zur Weisheit: „Meine Schwester bist du!“ (Spr 7:4). So wie ein liebender Bruder auf seine Schwester achtet, so sollte jeder auch auf die Weisheit achten. Es gilt sie zu hüten und sie im Denken zu bewahren.
  2. Ein Mann der Weisheit liebt, erfreut seinen (himmlischen) Vater (Spr 29:15). Jeder Mensch, der eine Person oder eine Sache liebt, beschäftigt sich intensiv damit und er nimmt sich auch viel Zeit dafür. Ob wir die Weisheit lieben, können wir ganz einfach daran erkennen, wie intensiv wir uns damit auch beschäftigen
  3. Der Wandel in der Weisheit (in Christus) lässt uns (vom Verderben und vom Tod) entkommen (Spr 28:26). Immer wieder dürfen wir uns auch die Frage stellen: „Begeben wir uns in die Weisheit? Sind wir von der Weisheit umgeben? Bewegen wir uns im Raum der Weisheit?“ Wohl uns, wenn wir die Weisheit in unser ganzes Denken, Reden und Handeln miteinbeziehen; wenn wir uns immer wieder auch die Frage stellen: „Was würde die Weisheit dazu sagen?“ Diese Haltung lässt uns dann wirklich entkommen, weil der Geist und die Seele sich letztlich an den heftet, der das Leben und die Weisheit in Person ist. Versuchen wir doch in unserem Denken uns immer mehr im Raum der Weisheit zu bewegen. Das geschieht u. a. auch dadurch, dass wir uns in das Denken des Wortes Gottes hinein begeben und unseren Alltag auch ganz bewusst mit dem Wort Gottes in Verbindung bringen.


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