Ursprung und Grund der Weisheit

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Von Daniel Muhl

In Christus sind alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen
(Kol 2:3).


Wer ist Weisheit?

  1. 1Kor 1:30 - Aus ihm aber [kommt es, dass] ihr in Christus Jesus seid, der uns geworden ist Weisheit von Gott und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung;

Auf was gründet die Weisheit?

  1. 5Mo 4:5-6 – Wer nach den Ordnungen und Rechtsbestimmungen Gottes handelt, handelt auch nach der Weisheit. Weil die Ordnungen Gottes durch höchste Weisheit entstanden sind, handelt man auch aus der Weisheit, wenn man diese Ordnungen als Richtschnur für das eigene Leben nimmt.
    Ich habe mir immer wieder die Frage gestellt, warum wir Menschen, uns den Ordnungen Gottes nicht unterordnen wollen? Es gibt hier bestimmt verschiedene Aspekte, die hier eine Rolle spielen und einige möchte ich an dieser Stelle kurz erläutern:
    1. Viele wollen ihr Leben selber bestimmen und autonom sein und sich deshalb keinen „Vorschriften“ unterordnen. Das grenzenlose Leben ist allerdings sehr gefährlich und man erkennt die Gefahren eines solchen Lebens viel zu wenig. Ein fünfjähriges Kind kann man in der Regel sehr gut in Haus und Garten eine gewisse Zeit alleine spielen lassen, aber ich würde einem Fünfjährigen nicht einfach 200.- € in die Hand drücken und sagen: „Geh in die Stadt und mache über das Wochenende, was du willst!“ Das Risiko, dass hier etwas passiert, ist viel zu groß! So sind wir erwachsenen Menschen auch zu vielen Gefahren ausgesetzt, wenn wir die Ordnungen und Rechtsbestimmungen Gottes einfach ignorieren.
    2. Durch die Ordnungen Gottes fühlen sich viele in ihrem genussorientierten Leben eingeschränkt. Die Menschen wollen das machen, was ihnen gerade Spaß macht und darum wollen sie sich nicht an die Rechtsbestimmungen Gottes halten.
    3. Es gibt aber auch Menschen, die sich daran orientieren wollen, dann aber merken, dass sie damit völlig überfordert sind und dann zu Schluss kommen, dass man diese Dinge gar nicht tun kann und es einfacher ist, sie abzulehnen, damit man sich nicht darunter stellen muss. Wenn ein Mensch sich eingestehen muss, dass er etwas nicht kann, dann nagt das an seinem Stolz und letztlich auch an seinem Selbstwertgefühl!

Von wo kommt die Weisheit?

  1. Lange Zeit war die tiefe Weisheit Gottes verborgen! Indirekt kann man dies auch aus der Aussage aus Hi 28:20-23 erkennen:
    „Die Weisheit nun, woher kommt sie, und wo denn ist die Fundstätte der Einsicht? 21 Verhüllt ist sie vor den Augen alles Lebendigen, und vor den Vögeln des Himmels ist sie verborgen. 22 Der Abgrund und der Tod sagen: [Nur] vom Hörensagen haben wir mit unsern Ohren von ihr gehört. 23 Gott ist es, der Einsicht hat in ihren Weg, und [er] kennt ihre Stätte.
  2. ... zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes, [das ist] Christus, 3 in dem alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen sind (Kol 2:2b-3).
  3. Bei Greisen und bei hohem Alter ist Weisheit (Hi 12:12-13).
  4. Aus einem (geistlich mündigen) Mann kommt eine Quelle der Weisheit (Spr 18:4). Hier handelt es sich nicht um eine „abgestandene“ Weisheit, die man aus vergangenen Zeiten und Situationen immer wieder neu anwendet, indem man frühere weise Verhaltensweisen einfach kopiert. Echte Weisheit kommt aus einer Quelle und das ist die Gottesfurcht und sie ist immer „frisch“, weil die Weisheit für jede Situation, ein neues und der Situation angepasstes Verhalten, an den Tag legt.
  5. Nicht nur bei den Alten sind die Weisen; es gibt auch Weise jüngeren Alters (Hi 32:9).
  6. Der Mund des Gerechten spricht Weisheit aus (Ps 37:30). Der Gerechte ist Jesus Christus und jeder, der sich in dem Gerechten birgt, ist auch durch das Werk Gottes auf Golgatha gerecht! Wer in Christus gerecht gemacht wurde spricht u. a. auch deshalb Weisheit aus, weil er die Ewigkeitslösung und den Ewigkeitswert gefunden hat. Je langfristiger jemand denken kann, desto weiser ist er! Wer sich mit dem Ewigen verbindet, hat die langfristig beste Lösung gefunden. Es gibt keine Entscheidung, die längerfristig eine bessere Auswirkung hätte, als die Entscheidung, sich dem ewigen Gott anzuvertrauen! Kurz- und mittelfristig kann diese Entscheidung aber auch Bedrängnis und Verfolgung bedeuten (Siehe hier)!

Bei wem ist Weisheit zu finden?

  1. Bei den Bescheidenen ist Weisheit (Spr 11:2). Diese Aussage empfinde ich sehr interessant. Der Bescheidene belastet sich nicht mit viel „Material“, er freut sich an Wenigem. Der Bescheidene braucht zum Glücklich-sein kein ständiges Konsumieren, sondern freut sich an den Kleinigkeiten des Alltags. Der Bescheidene ist viel weniger an die äusseren Dinge gebunden und hat dadurch viel mehr Zeit für das Wesentliche. Fehlende Bescheidenheit wird praktisch in den meisten Fällen zu einem absoluten „Zeitfresser“. Wer mehr Zeit für das Wesentliche hat und sich auch nimmt, der kann auch als weise bezeichnet werden.

Was ist der Weisheit Anfang?

  1. Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang: Eine gute Einsicht für alle, die sie ausüben. Sein Ruhm besteht ewig (Ps 111:9). Diese Aussage finden wir mehrfach, so auch in Hi 28:28: „Und zu dem Menschen sprach er: Siehe, die Furcht des Herrn, sie ist Weisheit, und vom Bösen weichen, [das] ist Einsicht“.
  2. Um Weisheit zu erlangen, braucht es auch Verstand (w. Herz; Spr 17:16). Was aber bedeutet es, wenn man kein Herz hat? Da das Herz das Zentrum der Motive und des Willens beinhaltet, könnte man aus dieser Aussage sowohl fehlende Motive als auch einen fehlenden Willen erkennen. Man lebt völlig ziellos und lässt sich von den Begierden und wie ein Tier von den „Instinkten“ leiten. Mit so einer Haltung lässt sich natürlich auch keine Weisheit „erwerben“.

Wer uns weise macht

  1. Gott macht uns weise:
    1. Gott gibt Weisheit ins Herz (1Kö 10:24).
    2. Aber man sagt nicht: Wo ist Gott, mein Schöpfer, der Lobgesänge gibt in der Nacht, 11 der uns mehr als die Tiere der Erde belehrt und uns weiser macht als die Vögel des Himmels? (Hi 35:1 ELB)